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Mitreisende | |
Land: Deutschland
Region: Nordseeinseln
Reisezeit: August 2010
Höhenmeter: In Summe ca. 250 Meter rauf und runter
Strecke: 104 Km
Gehzeit: 17,5 h
Prolog
Nachdem wir letztes Jahr in Südtirol auf der Seiser Alm und auf einem Bauernhof oberhalb von Meran waren gab es dieses Jahr kein Vertun: Ein Urlaub am Meer stand auf dem Programm. So ist das eben in einer Familie mit ausgeglichenem Stimmrecht!
Im Vorfeld war mir schnell klar, dass die Autofahrt von fast 1.000 Km einfacher Strecke mit 3 Kindern und einer Frau kein wirkliches Zuckerschlecken werden würde. Und da man für die letzten Kilometer eh auf die Bahn angewiesen ist lag es nahe, sich die ganze Reiserei mit der Bahn mal an zu schauen. Für 178 € kommen wir 5 Personen mit Gepäck und Reservierung eines kompletten Abteils mit einmal Umsteigen in Hamburg von Stuttgart nach Sylt und wieder zurück. Bei ca. 2.000 Km und einem Spritverbrauch meines Autos von jenseits der 10 Liter pro 100 Km ein echtes Schnäppchen!
Anreise
Und so trudeln wir am 16. August morgens am Stuttgarter Bahnhof ein und frühstücken erst noch in aller Ruhe – wir hatten doch den zeitlichen Puffer etwas zu großzügig bemessen. Selten ist eine Urlaubsanreise so entspannt gelaufen wie nach Sylt! Der ICE bringt uns nach Hamburg – mit Essen im Restaurant - ein Highlight für die Kids! Ein Interregio bringt uns dann nach Sylt. Auf den letzten Metern Festland geht ein gewaltiges Gewitter nieder. In Westerland regnet es dann aber schon wieder nicht mehr.
Aber das halbe Hotel steht unter Wasser! In unserem Apartment stand während des Gewitters ein Dachfenster offen – und seither Trockengeräte in den Zimmern.
Der Urlaub
Leider bleibt das Wetter die meiste Zeit so: Windig, manchmal bewölkt und manchmal Regen. Am ersten Tag am Strand wurden Strandkörbe verladen und weg gebracht. Auf die Frage warum das denn nötig sei höre ich: „Ja, wissen Sie, besser wird das Wetter ja nicht mehr!“.
Kein Grund für uns Trübsal zu blasen. Wir haben trotzdem viel Spass am Strand!
Als wir einen Tag zur Sansibar hinausfahren hängt dort am Parkhäuschen eine Bildzeitung vom Mai mit einer Wetterprognose für den Sommer – Erste Augustwochen sonnig und die letzten 2 windig und durchwachsen. Vielleicht sollte man doch öfter mal die Regenbogenpresse lesen!
Zum Glück hat das Hotel ein Hallenbad. So sind die Kinder nicht traurig, dass wir nur 2-mal wirklich am Strand baden können. Und so ergibt sich auch für mich die Gelegenheit mich etwas zu bewegen.
Runde von Rantum nach Tinnum und zurück
Höhenmeter: In Summe ca. 50 Meter rauf und runter
Strecke: 16 Km
Gehzeit: 3,5 h
Am 19. August komme ich dann das erste Mal zum Wandern. Wir haben im Apartment eine Küche und es fehlt an Grundausstattung. Also ziehe ich mit meinem Rucksack los und begebe mich auf Supermarktsuche. In Westerland wird wohl einer sein. Wir wohnen aber in Rantum. Also gehe ich am westlichen Ufer des Rantumer Beckens entlang. Der Campingplatz ist gut belegt und eindeutig ausstaffiert: Um jeden zweiten Campingwagen steht ein Windschutzwand! Fast jeder hat eine Jacke an. Das scheint hier auf Sylt nicht unüblich zu sein. Durch ein wunderbares Vogelschutzgebiet geht es am Becken entlang bis ich nördlich davon auf Feldwege stoße. Frei Schnauze schlage ich mich auf die Stadt zu durch. So komme ich an der Tinnumer Burg vorbei – nicht mehr viel übrig davon. Nur ein paar Erdhügel. Ich überschreite die Bahnlinie und komme durch einen Friedhof. Direkt dahinter behindert mich der Flughafen am Weiterlaufen. Jemand macht mich auf das Einkaufszentrum südlich des Flughafens aufmerksam und ich befülle meinen Rucksack mit lauter guten Dingen.
Durch Tinnum wandere ich weiter wieder in Richtung Süden um nach einigen Feldern wieder an das Rantumer Becken zu kommen. Eine wirklich tolle Landschaft hier! Etwas rau – aber es passt gut zum Wetter. Über den Rantumer Damm geht es zurück nach Rantum. Am Horizont in Föhr erkennbar. Im Hafen von Rantum gibt es frisch geräucherten Fisch. Der passt auch noch in den Rucksack.
Passenderweise hatte ich wiedermal meinen Foto nicht dabei. Daher sei der Phantasie des Lesers mit ein paar Links auf die Sprünge geholfen:
Wanderung vom Ellenbogen nach Abort (Morsum)
Höhenmeter: In Summe ca. 100 Meter rauf und runter
Strecke: 40 Km
Gehzeit: 7,5 h
Ein paar Tage später sind die Wetteraussichten zu windig für die Familie. So bekomme ich die Gelegenheit mir die Insel etwas näher an zu schauen. Der Bus bringt mich morgens über Westland hinauf zur nördlichsten Bushaltestelle Deutschlands: BAMBUS. Hier hat Klaus eine Kneipe eingerichtet und hat sein Leben nach Sylt verlagert. Etwas auf und etwas abseits der Straße gehe ich bis zur Spitze des Ellenbogens.
Auf der anderen Seite ist Dänemark gut zu sehen. Am nördlichsten Strand Deutschlands umrunde ich die nördlichste Ecke.
Am Leuchtturm vorbei geht es denn am Strand und später auf Wanderwegen zwischen Straße und Strand entlang durch die dünige Landschaft von Sylt. Toll hier oben! Auf einer alten Eisenbahntrasse geht es mit einem Minimum an Höhenmetern nach Süden.
In Kampen wechsle ich auf die Ostseite und wandere entlang der letzten Häuser weiter.
In der Kupferkanne kehre ich ein. Ein tolles Kaffee, das weiß, was man in Kampen für einen Kaffee verlangen kann. In alten Bunkern mit Blick auf die Braderupper Heide kann man aber sehr gemütlich pausieren.
Immer etwas oberhalb der See führt ein toller Wanderweg durch die Heide. Auf Holzwegen geht es weiter nach Braderup und nach Munkmarsch. In der Mühle gibt es dann noch eine Stärkung. Der weitere Weg führt mich am Strand an Keitum vorbei und dahinter auf einen Feldweg entlang der letzten Felder. Dann komme ich nach Großmorsum. Klar, dass ich die letzten Meter zu dem kleinen Ort mit dem einprägsamen Namen „Abort“ auch noch gehe. Dort gibt es übrigens ein richtig nettes kleines Restaurant!
Vom Bahnhof in Morsum bringt mich die Bahn nach Westerland und der Bus nach Rantum zurück.
Auf dem Weg in den Süden von Sylt
Höhenmeter: In Summe ca. 100 Meter rauf und runter
Strecke: 48 Km
Gehzeit: 8,5 h
Wieder habe ich einen Tag zum Wandern bekommen. Bus und Bahn bringen mich an den letzten Endpunkt: den Bahnhof von Morsum. Durch Kleinmorsum steuere ich auf den Damm zu. Hier draußen ist kaum ein Mensch unterwegs. Und durch den Wind habe ich eine klare Sicht. Wirklich toll hier!
Der Damm ist gar nicht so klein! Man könnte problemlos rechts und links mit einem Auto auf dem grob befestigten Damm fahren. Das man es auch kann zeigt ein Inspekteur der Bahn, der mir auch deutlich zu verstehen gibt, dass ein Wandern auf dem Damm nicht erwünscht ist. Warum verstehe ich zwar nicht aber ich drehe um. Wäre schon interessant gewesen bis auf’s Festland zu laufen und damit die Möglichkeit zu haben den nördlichsten und den südlichsten Punkt Deutschlands zu Fuß zu verbinden. Der Weg ist gute 4 Meter breit und es gibt in den Alpen weitaus gefährlichere Wege, die nicht mal auf einen halben Meter kommen.
So schlage ich mich dann an durch die Felder in Richtung Süden bis ich zum Damm bei Osterende komme. Überall stehen Pferde und jede Menge Möwen tummeln sich im Sand.
Auf dem Damm begegnet mir durchaus wieder der eine oder andere Mensch. Am Rantumer Becken treffe ich gleich 5 Radfahrer auf einmal! Das ist für heutige Verhältnisse schon recht viel! Über den Damm geht es wieder zum Hafen von Rantum und quer über das Moor auf einem tollen Weg zu einer der schmalsten Stellen Sylts.
Im Merret-Lassen kann ich mich während eines Regenschauers ins Trockene flüchten. Dann ziehe ich wieder weiter immer an der Ostküste abwärts. Am Seepferdchen, einer tollen Strandkneipe kehre ich ein. Wieder entlang der alten Bahnlinie geht es weiter. Ich komme an einem ausgebrannten Haus vorbei. Wir haben mit unserem Urlaub natürlich genau die zwei Wochen getroffen in denen ein Verrückter etliche Brandanschläge auf Sylt verübt hat. Jeden Tag hat die Verwandtschaft angerufen um zu fragen ob wir noch leben!
An einem Ferienlager geht es vorbei bis ich in den ersten Vorort von Hörnum komme, dem südlichsten Ort von Sylt. Hier wird schwer gebaut. So flüchte ich wieder an den Strand. Am Hafen kehre ich nochmal ein um dem nächsten Schauer aus zu weichen und ziehe dann bis zur südlichsten Landspitze von Sylt weiter. Selbigen umrunde ich und wandere im Sand am Weststrand wieder gen Norden. Hier wurde mit Betonbarrikaden versucht dem Landraub des Meeres Einhalt zu gebieten. Vergeblich! Die Natur ist eben doch stärker als der Mensch!
Durch einen Vorort kehre ich zur Straße zurück, damit mich der letzte Bus zurück nach Rantum bringen kann.
Die Familie war zwischenzeitlich im Aquarium in Westerland. Muss auch sehr schön gewesen sein! Ich habe die fast einsamen Wanderungen auf Sylt jedenfalls genossen!
Region: Nordseeinseln
Reisezeit: August 2010
Höhenmeter: In Summe ca. 250 Meter rauf und runter
Strecke: 104 Km
Gehzeit: 17,5 h
Prolog
Nachdem wir letztes Jahr in Südtirol auf der Seiser Alm und auf einem Bauernhof oberhalb von Meran waren gab es dieses Jahr kein Vertun: Ein Urlaub am Meer stand auf dem Programm. So ist das eben in einer Familie mit ausgeglichenem Stimmrecht!
Im Vorfeld war mir schnell klar, dass die Autofahrt von fast 1.000 Km einfacher Strecke mit 3 Kindern und einer Frau kein wirkliches Zuckerschlecken werden würde. Und da man für die letzten Kilometer eh auf die Bahn angewiesen ist lag es nahe, sich die ganze Reiserei mit der Bahn mal an zu schauen. Für 178 € kommen wir 5 Personen mit Gepäck und Reservierung eines kompletten Abteils mit einmal Umsteigen in Hamburg von Stuttgart nach Sylt und wieder zurück. Bei ca. 2.000 Km und einem Spritverbrauch meines Autos von jenseits der 10 Liter pro 100 Km ein echtes Schnäppchen!
Anreise
Und so trudeln wir am 16. August morgens am Stuttgarter Bahnhof ein und frühstücken erst noch in aller Ruhe – wir hatten doch den zeitlichen Puffer etwas zu großzügig bemessen. Selten ist eine Urlaubsanreise so entspannt gelaufen wie nach Sylt! Der ICE bringt uns nach Hamburg – mit Essen im Restaurant - ein Highlight für die Kids! Ein Interregio bringt uns dann nach Sylt. Auf den letzten Metern Festland geht ein gewaltiges Gewitter nieder. In Westerland regnet es dann aber schon wieder nicht mehr.
Aber das halbe Hotel steht unter Wasser! In unserem Apartment stand während des Gewitters ein Dachfenster offen – und seither Trockengeräte in den Zimmern.
Der Urlaub
Leider bleibt das Wetter die meiste Zeit so: Windig, manchmal bewölkt und manchmal Regen. Am ersten Tag am Strand wurden Strandkörbe verladen und weg gebracht. Auf die Frage warum das denn nötig sei höre ich: „Ja, wissen Sie, besser wird das Wetter ja nicht mehr!“.
Kein Grund für uns Trübsal zu blasen. Wir haben trotzdem viel Spass am Strand!
Als wir einen Tag zur Sansibar hinausfahren hängt dort am Parkhäuschen eine Bildzeitung vom Mai mit einer Wetterprognose für den Sommer – Erste Augustwochen sonnig und die letzten 2 windig und durchwachsen. Vielleicht sollte man doch öfter mal die Regenbogenpresse lesen!
Zum Glück hat das Hotel ein Hallenbad. So sind die Kinder nicht traurig, dass wir nur 2-mal wirklich am Strand baden können. Und so ergibt sich auch für mich die Gelegenheit mich etwas zu bewegen.
Runde von Rantum nach Tinnum und zurück
Höhenmeter: In Summe ca. 50 Meter rauf und runter
Strecke: 16 Km
Gehzeit: 3,5 h
Am 19. August komme ich dann das erste Mal zum Wandern. Wir haben im Apartment eine Küche und es fehlt an Grundausstattung. Also ziehe ich mit meinem Rucksack los und begebe mich auf Supermarktsuche. In Westerland wird wohl einer sein. Wir wohnen aber in Rantum. Also gehe ich am westlichen Ufer des Rantumer Beckens entlang. Der Campingplatz ist gut belegt und eindeutig ausstaffiert: Um jeden zweiten Campingwagen steht ein Windschutzwand! Fast jeder hat eine Jacke an. Das scheint hier auf Sylt nicht unüblich zu sein. Durch ein wunderbares Vogelschutzgebiet geht es am Becken entlang bis ich nördlich davon auf Feldwege stoße. Frei Schnauze schlage ich mich auf die Stadt zu durch. So komme ich an der Tinnumer Burg vorbei – nicht mehr viel übrig davon. Nur ein paar Erdhügel. Ich überschreite die Bahnlinie und komme durch einen Friedhof. Direkt dahinter behindert mich der Flughafen am Weiterlaufen. Jemand macht mich auf das Einkaufszentrum südlich des Flughafens aufmerksam und ich befülle meinen Rucksack mit lauter guten Dingen.
Durch Tinnum wandere ich weiter wieder in Richtung Süden um nach einigen Feldern wieder an das Rantumer Becken zu kommen. Eine wirklich tolle Landschaft hier! Etwas rau – aber es passt gut zum Wetter. Über den Rantumer Damm geht es zurück nach Rantum. Am Horizont in Föhr erkennbar. Im Hafen von Rantum gibt es frisch geräucherten Fisch. Der passt auch noch in den Rucksack.
Passenderweise hatte ich wiedermal meinen Foto nicht dabei. Daher sei der Phantasie des Lesers mit ein paar Links auf die Sprünge geholfen:
Wanderung vom Ellenbogen nach Abort (Morsum)
Höhenmeter: In Summe ca. 100 Meter rauf und runter
Strecke: 40 Km
Gehzeit: 7,5 h
Ein paar Tage später sind die Wetteraussichten zu windig für die Familie. So bekomme ich die Gelegenheit mir die Insel etwas näher an zu schauen. Der Bus bringt mich morgens über Westland hinauf zur nördlichsten Bushaltestelle Deutschlands: BAMBUS. Hier hat Klaus eine Kneipe eingerichtet und hat sein Leben nach Sylt verlagert. Etwas auf und etwas abseits der Straße gehe ich bis zur Spitze des Ellenbogens.
Auf der anderen Seite ist Dänemark gut zu sehen. Am nördlichsten Strand Deutschlands umrunde ich die nördlichste Ecke.
Am Leuchtturm vorbei geht es denn am Strand und später auf Wanderwegen zwischen Straße und Strand entlang durch die dünige Landschaft von Sylt. Toll hier oben! Auf einer alten Eisenbahntrasse geht es mit einem Minimum an Höhenmetern nach Süden.
In Kampen wechsle ich auf die Ostseite und wandere entlang der letzten Häuser weiter.
In der Kupferkanne kehre ich ein. Ein tolles Kaffee, das weiß, was man in Kampen für einen Kaffee verlangen kann. In alten Bunkern mit Blick auf die Braderupper Heide kann man aber sehr gemütlich pausieren.
Immer etwas oberhalb der See führt ein toller Wanderweg durch die Heide. Auf Holzwegen geht es weiter nach Braderup und nach Munkmarsch. In der Mühle gibt es dann noch eine Stärkung. Der weitere Weg führt mich am Strand an Keitum vorbei und dahinter auf einen Feldweg entlang der letzten Felder. Dann komme ich nach Großmorsum. Klar, dass ich die letzten Meter zu dem kleinen Ort mit dem einprägsamen Namen „Abort“ auch noch gehe. Dort gibt es übrigens ein richtig nettes kleines Restaurant!
Vom Bahnhof in Morsum bringt mich die Bahn nach Westerland und der Bus nach Rantum zurück.
Auf dem Weg in den Süden von Sylt
Höhenmeter: In Summe ca. 100 Meter rauf und runter
Strecke: 48 Km
Gehzeit: 8,5 h
Wieder habe ich einen Tag zum Wandern bekommen. Bus und Bahn bringen mich an den letzten Endpunkt: den Bahnhof von Morsum. Durch Kleinmorsum steuere ich auf den Damm zu. Hier draußen ist kaum ein Mensch unterwegs. Und durch den Wind habe ich eine klare Sicht. Wirklich toll hier!
Der Damm ist gar nicht so klein! Man könnte problemlos rechts und links mit einem Auto auf dem grob befestigten Damm fahren. Das man es auch kann zeigt ein Inspekteur der Bahn, der mir auch deutlich zu verstehen gibt, dass ein Wandern auf dem Damm nicht erwünscht ist. Warum verstehe ich zwar nicht aber ich drehe um. Wäre schon interessant gewesen bis auf’s Festland zu laufen und damit die Möglichkeit zu haben den nördlichsten und den südlichsten Punkt Deutschlands zu Fuß zu verbinden. Der Weg ist gute 4 Meter breit und es gibt in den Alpen weitaus gefährlichere Wege, die nicht mal auf einen halben Meter kommen.
So schlage ich mich dann an durch die Felder in Richtung Süden bis ich zum Damm bei Osterende komme. Überall stehen Pferde und jede Menge Möwen tummeln sich im Sand.
Auf dem Damm begegnet mir durchaus wieder der eine oder andere Mensch. Am Rantumer Becken treffe ich gleich 5 Radfahrer auf einmal! Das ist für heutige Verhältnisse schon recht viel! Über den Damm geht es wieder zum Hafen von Rantum und quer über das Moor auf einem tollen Weg zu einer der schmalsten Stellen Sylts.
Im Merret-Lassen kann ich mich während eines Regenschauers ins Trockene flüchten. Dann ziehe ich wieder weiter immer an der Ostküste abwärts. Am Seepferdchen, einer tollen Strandkneipe kehre ich ein. Wieder entlang der alten Bahnlinie geht es weiter. Ich komme an einem ausgebrannten Haus vorbei. Wir haben mit unserem Urlaub natürlich genau die zwei Wochen getroffen in denen ein Verrückter etliche Brandanschläge auf Sylt verübt hat. Jeden Tag hat die Verwandtschaft angerufen um zu fragen ob wir noch leben!
An einem Ferienlager geht es vorbei bis ich in den ersten Vorort von Hörnum komme, dem südlichsten Ort von Sylt. Hier wird schwer gebaut. So flüchte ich wieder an den Strand. Am Hafen kehre ich nochmal ein um dem nächsten Schauer aus zu weichen und ziehe dann bis zur südlichsten Landspitze von Sylt weiter. Selbigen umrunde ich und wandere im Sand am Weststrand wieder gen Norden. Hier wurde mit Betonbarrikaden versucht dem Landraub des Meeres Einhalt zu gebieten. Vergeblich! Die Natur ist eben doch stärker als der Mensch!
Durch einen Vorort kehre ich zur Straße zurück, damit mich der letzte Bus zurück nach Rantum bringen kann.
Die Familie war zwischenzeitlich im Aquarium in Westerland. Muss auch sehr schön gewesen sein! Ich habe die fast einsamen Wanderungen auf Sylt jedenfalls genossen!
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