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Nach den vielen tollen Tips und Hinweisen, unglaublichen Reiseberichten und Inspirationen möchte ich wenigstens mal was Kurzes dem Forum wieder zurückgeben. Hoffe es gefällt 
Seit längerem hatte ich den Drang, mal wieder rauszukommen. Das letzte mal war ich 2009 auf dem Westhighlandway unterwegs, kurz darauf hatte ich mein Studium beendet und fing an zu arbeiten, sodass die Zeit wesentlich knapper wurde. Damit hängt auch zusammen, dass ich meine Urlaubszeit nicht mehr so sehr nach den Semesterferien richten kann um mit Freunden loszuziehen. So suchte ich nach einer kurzen Tour, 4-5 Tage, die ich auch zum Antesten für Solo-Touren nutzen konnte. Bald hatte ich mich für den Malerweg in der Sächsischen Schweiz entschieden. Ende Mai ging es dann los. Es folgen meine Notizen von der Tour

1. Tag
Spontan und doch längerfristig geplante machte ich mich heute Morgen halb sechs auf den Weg Richtung Dresden. Um zehn hatte ich dann mein Ziel, den Liebethaler Grund, erreicht und marschierte hochmotiviert los. Der Abschnitt am Fluss war wirklich malerisch.


Das Bächlein rauschte, die Vögel sangen, und ich konnte total abschalten. Das viele Grün war eine Wohltat für meine Augen. Leider musste ich dann bald durch den nächsten Ort, der zwar recht verträumt war, aber eben nicht Natur, ich sehnte mich nach Einsamkeit. Hatte ich diesen hinter mir gelassen, ging es durch Felder und Kulturlandschaften mit tollem Blick über die Landschaft.

Als ich verwirrt an einer Kreuzung stand weil meine lütte Karte nicht eindeutig war, half mir ein älteres Pärchen, mit dem ich dann auch eine Weile zusammen weiter zog. Bei einer Pause in der Waldidylle empfohlen mir Rolf und Gabi dann noch, nicht dem Malerweg auf einigen Teilstrecken zu folgen. Gabi und Rolf kommen aus der Gegend und kennen das Elbsandsteingebirge wie ihre Westentasche. So übersprang ich Wehlen und lief direkt zur Bastei.

Diese war unglaublich touristisch – direkt ein Hotel am Berg und hat mich wenig begeistert. So ging ich dann auch schnell weiter. Hinter dem Amselsee wich dann wieder von der Route ab und ging den Pionierweg und den Knotenweg hinauf. Nach einiger Zeit wurde mir der Luxus von immer verfügbarem Wasser im Alltag bewusst, denn meins ging zur Neige, jedenfalls sofern ich heute noch zu Abend essen wollte. Es gab auch nicht wie in Schottland die Vielzahl an Bächen, an denen ich meinen Durst hätte stillen können. Wenig später, aber eine gefühlte Ewigkeit, erreichte ich total ausgelaucht die Schutzhütte gegenüber von Hohenstein. Gerne hätte ich im Wald außerhalb des Naturschutzgebietes geschlafen, aber weder die Geografie noch meine Kraft ließen ein Weitergehen zu. Als erstes gab es dann Abendbrot mit einer grandiosen Aussicht.



Ein paar Besucher später begann ich Überlegungen hinsichtlich des Nachtlagers. Inzwischen hatte ich mörderische Kopfschmerzen und wollte nur noch schlafen. Den Gedanken draußen unter freiem Himmel zu schlafen verwarf ich durch den aufkommenden Wind wieder und bettete mich in der Schutzhütte. Leider konnte ich ewig nicht einschlafen, der Schlafsack war zu eng und viel zu heiß. Außerdem wurde mir bewusst, wie laut doch der Mensch in der Natur ist – die Straße hörte man sehr stark, Motorräder hielten mich vom Einschlafen ab….

2. Tag
Was für eine Nacht – hab ich schlecht geschlafen und die Kopfschmerzen sind noch immer nicht weg. Die Ruhe um 7 Uhr morgens und die Aussicht tröstet jedoch darüber hinweg, einfach grandios. Zusammengepackt war schnell, das Frühstück auf später verschoben. Doch kurze Zeit später das: Ich war noch keine 5 min unterwegs und musste durch die Wolfsschlucht.

Der Rucksack war zu groß und ich musste ihn absetzen und um ihn durch die Enge der Felswände zu bugsieren. Beim Umwuchten auf die andere Seite habe ich mir dann den Rücken gezerrt. Wie ein Blitz schoss der Schmerz in den linken Latissimus, beinahe hätte ich den Rucksack einfach „weggeworfen“. Im ersten Moment, beim ersten klaren Gedanken war für mich offensichtlich, dass ich hier und jetzt abbrechen muss. Doch nach etwas rumfluchen und rumbeugen, Zähne fletschen und Grimassen ziehen hatte ich den Rucksack wieder auf. Komischerweise war es mit Rucksack durch die Stabilisierung besser. Unten im Polenztal habe ich mich erst im Bach gewaschen und dann in der Pension einen Kaffee geschlürft und die Wasservorräte aufgefüllt.

Im Seitental war es dann wieder wie im Liebethaler Grund. Einsam, grün, romantisch und verurwaldet, Vögelgezwitscher, Bachplätschern – genial. Nach einem kurzen Aufstieg aus diesem idyllischen Ort ging es dann für eine ganze Weile ohne auf und ab weiter.

Tolle Hinweisschilder im Gebiet um Hohenstein

Das Seitental vom Polenztal



Kurz vor der Brand-Baude frühstückte ich dann. Das Trek n Eat Müsli ist teuer, aber echt ganz lecker. Am Aussichtspunkt gab es dann ein alkoholfreies Weizen und im Anschluss ging es hinunter, Stufe um Stufe um Stufe. Nur um wenig später einen Aufstieg zu haben – Stufe um Stufe um Stufe.

In Waitzdorf aß ich zu Mittag, gekräftigt ging es sanft weiter, leicht bergab. In diesem Gebiet gab es interessanterweise trotz Naturschutzgebiet Forstwirtschaft: nicht-einheimische Baumarten wurden entfernt. Nichtsdestoweniger traf ich auch hier auf ein tolles Tal, das mir Frieden einflößte durch seine Ruhe und Naturbelassenheit. Hinter Kohlmühle musste ich einen kleinen Umweg gehen, da durch das Hochwasser eine Brücke für den Malerweg nicht mehr existierte. Es folgte ein letzter Aufstieg nach Altendorf, bevor ich die Ostrauer Mühle erreichte. Der Zeltplatz war recht voll, aber ich freute mich auf die Dusche, Essen, entspannen und schlafen.


Tag 3
In der Nacht hatte mir nicht nur mein Rücken Probleme bereitet, sondern ich kämpfte auch mit Übelkeit. Als diese am Morgen nicht aufhörte und ich erst nach ca. 1,5h meinen Kram zusammengepackt hatte, stand für mich fest, dass es keinen Sinn macht, weiter zu laufen. Der Aufstieg zu den Schrammsteinen und die insgesamt lange Etappe wären nicht gut gewesen. Deprimiert nahm ich den Bus nach Bad Schandau und fuhr nach Berlin.
Die Bilder wirken nur hier leicht unscharf ... warum muss es eigentlich als .png sein?

Seit längerem hatte ich den Drang, mal wieder rauszukommen. Das letzte mal war ich 2009 auf dem Westhighlandway unterwegs, kurz darauf hatte ich mein Studium beendet und fing an zu arbeiten, sodass die Zeit wesentlich knapper wurde. Damit hängt auch zusammen, dass ich meine Urlaubszeit nicht mehr so sehr nach den Semesterferien richten kann um mit Freunden loszuziehen. So suchte ich nach einer kurzen Tour, 4-5 Tage, die ich auch zum Antesten für Solo-Touren nutzen konnte. Bald hatte ich mich für den Malerweg in der Sächsischen Schweiz entschieden. Ende Mai ging es dann los. Es folgen meine Notizen von der Tour
1. Tag
Spontan und doch längerfristig geplante machte ich mich heute Morgen halb sechs auf den Weg Richtung Dresden. Um zehn hatte ich dann mein Ziel, den Liebethaler Grund, erreicht und marschierte hochmotiviert los. Der Abschnitt am Fluss war wirklich malerisch.
Das Bächlein rauschte, die Vögel sangen, und ich konnte total abschalten. Das viele Grün war eine Wohltat für meine Augen. Leider musste ich dann bald durch den nächsten Ort, der zwar recht verträumt war, aber eben nicht Natur, ich sehnte mich nach Einsamkeit. Hatte ich diesen hinter mir gelassen, ging es durch Felder und Kulturlandschaften mit tollem Blick über die Landschaft.
Als ich verwirrt an einer Kreuzung stand weil meine lütte Karte nicht eindeutig war, half mir ein älteres Pärchen, mit dem ich dann auch eine Weile zusammen weiter zog. Bei einer Pause in der Waldidylle empfohlen mir Rolf und Gabi dann noch, nicht dem Malerweg auf einigen Teilstrecken zu folgen. Gabi und Rolf kommen aus der Gegend und kennen das Elbsandsteingebirge wie ihre Westentasche. So übersprang ich Wehlen und lief direkt zur Bastei.
Diese war unglaublich touristisch – direkt ein Hotel am Berg und hat mich wenig begeistert. So ging ich dann auch schnell weiter. Hinter dem Amselsee wich dann wieder von der Route ab und ging den Pionierweg und den Knotenweg hinauf. Nach einiger Zeit wurde mir der Luxus von immer verfügbarem Wasser im Alltag bewusst, denn meins ging zur Neige, jedenfalls sofern ich heute noch zu Abend essen wollte. Es gab auch nicht wie in Schottland die Vielzahl an Bächen, an denen ich meinen Durst hätte stillen können. Wenig später, aber eine gefühlte Ewigkeit, erreichte ich total ausgelaucht die Schutzhütte gegenüber von Hohenstein. Gerne hätte ich im Wald außerhalb des Naturschutzgebietes geschlafen, aber weder die Geografie noch meine Kraft ließen ein Weitergehen zu. Als erstes gab es dann Abendbrot mit einer grandiosen Aussicht.
Ein paar Besucher später begann ich Überlegungen hinsichtlich des Nachtlagers. Inzwischen hatte ich mörderische Kopfschmerzen und wollte nur noch schlafen. Den Gedanken draußen unter freiem Himmel zu schlafen verwarf ich durch den aufkommenden Wind wieder und bettete mich in der Schutzhütte. Leider konnte ich ewig nicht einschlafen, der Schlafsack war zu eng und viel zu heiß. Außerdem wurde mir bewusst, wie laut doch der Mensch in der Natur ist – die Straße hörte man sehr stark, Motorräder hielten mich vom Einschlafen ab….
2. Tag
Was für eine Nacht – hab ich schlecht geschlafen und die Kopfschmerzen sind noch immer nicht weg. Die Ruhe um 7 Uhr morgens und die Aussicht tröstet jedoch darüber hinweg, einfach grandios. Zusammengepackt war schnell, das Frühstück auf später verschoben. Doch kurze Zeit später das: Ich war noch keine 5 min unterwegs und musste durch die Wolfsschlucht.
Der Rucksack war zu groß und ich musste ihn absetzen und um ihn durch die Enge der Felswände zu bugsieren. Beim Umwuchten auf die andere Seite habe ich mir dann den Rücken gezerrt. Wie ein Blitz schoss der Schmerz in den linken Latissimus, beinahe hätte ich den Rucksack einfach „weggeworfen“. Im ersten Moment, beim ersten klaren Gedanken war für mich offensichtlich, dass ich hier und jetzt abbrechen muss. Doch nach etwas rumfluchen und rumbeugen, Zähne fletschen und Grimassen ziehen hatte ich den Rucksack wieder auf. Komischerweise war es mit Rucksack durch die Stabilisierung besser. Unten im Polenztal habe ich mich erst im Bach gewaschen und dann in der Pension einen Kaffee geschlürft und die Wasservorräte aufgefüllt.
Im Seitental war es dann wieder wie im Liebethaler Grund. Einsam, grün, romantisch und verurwaldet, Vögelgezwitscher, Bachplätschern – genial. Nach einem kurzen Aufstieg aus diesem idyllischen Ort ging es dann für eine ganze Weile ohne auf und ab weiter.
Tolle Hinweisschilder im Gebiet um Hohenstein
Das Seitental vom Polenztal
Kurz vor der Brand-Baude frühstückte ich dann. Das Trek n Eat Müsli ist teuer, aber echt ganz lecker. Am Aussichtspunkt gab es dann ein alkoholfreies Weizen und im Anschluss ging es hinunter, Stufe um Stufe um Stufe. Nur um wenig später einen Aufstieg zu haben – Stufe um Stufe um Stufe.
In Waitzdorf aß ich zu Mittag, gekräftigt ging es sanft weiter, leicht bergab. In diesem Gebiet gab es interessanterweise trotz Naturschutzgebiet Forstwirtschaft: nicht-einheimische Baumarten wurden entfernt. Nichtsdestoweniger traf ich auch hier auf ein tolles Tal, das mir Frieden einflößte durch seine Ruhe und Naturbelassenheit. Hinter Kohlmühle musste ich einen kleinen Umweg gehen, da durch das Hochwasser eine Brücke für den Malerweg nicht mehr existierte. Es folgte ein letzter Aufstieg nach Altendorf, bevor ich die Ostrauer Mühle erreichte. Der Zeltplatz war recht voll, aber ich freute mich auf die Dusche, Essen, entspannen und schlafen.
Tag 3
In der Nacht hatte mir nicht nur mein Rücken Probleme bereitet, sondern ich kämpfte auch mit Übelkeit. Als diese am Morgen nicht aufhörte und ich erst nach ca. 1,5h meinen Kram zusammengepackt hatte, stand für mich fest, dass es keinen Sinn macht, weiter zu laufen. Der Aufstieg zu den Schrammsteinen und die insgesamt lange Etappe wären nicht gut gewesen. Deprimiert nahm ich den Bus nach Bad Schandau und fuhr nach Berlin.
Die Bilder wirken nur hier leicht unscharf ... warum muss es eigentlich als .png sein?

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