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Da ich das Glück hatte, die Woche vor Ostern Urlaub zu haben entschloss ich mich mit meinem Vater (der ist schon Rentner) und meinem Schwager (der ist in Elternzeit) eine kurze Tour zu machen.
Ich hatte mir schon lange vorgenommen einmal in der Sächsischen Schweiz zu wandern. Mein Vater war schnell von der Idee überzeugt, nur mein Schwager brauchte etwas länger. Er war der Meinung, dass bei schlechtem Wetter der Harz vielleicht die bessere Wahl wäre, da man dort etwas geschützter sei. Ich schaffte es aber ihn davon zu überzeugen, dass der Harz alles andere ist als eine Schönwetterinsel in Mitten von Norddeutschland, sondern eher für Orkan und Sturmtief bekannt ist.
Es blieb aber noch die Frage der Übernachtungen. Eigentlich waren wir von der Idee getrieben uns jeden Abend ein schönes Plätzchen abseits der Wege zu suchen. Da die Wetterprognosen aber eher mäßig waren und das Übernachten im Freien innerhalb des Nationalparks sowieso verboten ist entschlossen wir uns für die komfortablere Variante und gingen von Campingplatz zu Campingplatz. Der Steckenverlauf war durch die Wahl der Übernachtungsplätze vorbestimmt:
1. Tag: Von Stadt Wehlen nach Hohstein
2. Tag: Von Hohnstein nach Königstein
3. Tag Von Königstein nach Ostrau
4. Tag Von Ostrau nach Schmilka
Da wir vom zu Hause meines Vaters bis zum Startpunkt ca. 4 Stunden zu fahren hatten und mein Vater noch einen Großeinkauf bei Globetrotter in Dresden vorhatte, fuhren wir am Freitag zunächst bis nach Pirna, übernachteten dort auf einem Campingplatz, um am Sonntag relativ früh von Wehen aus starten zu können.
Als wir in Dresden besagten Großeinkauf begannen dachte ich schon, diese Tour endet in einem Desaster. Die Einkaufsliste sah nämlich wie folgt aus:
Neuer Schlafsack…OK
Neue Schlafmatte…OK
Handtuch…OK
Müsliriegel…OK
Neue Wanderschuhe…
WAS?!
Ja mein Vater hatte wollte (und tat es auch) die Tour mit neuen, ungetragenen Wanderstiefeln laufen. Ich muss schon mal vorwegnehmen, dass er keine Probleme hatte und jeden Abend voll des Lobes über seine neuen Stiefel war. Ich muss zugeben, dass ich andere Befürchtungen hatte!
Die erste Nacht verbrachten wir also auf dem Waldcampingplatz Pirna- Copitz. Nur so viel: Ein relativ neuer und sauberer Campingplatz mit großer Zeltwiese, zwischen Landstraße und Autobahnzubringer gelegen. ..ich meine verkehrsgünstig gelegen. Wir haben aber gut geschlafen, von der verkehrsgünstigen Lage bekommt man nix mit.
Von unserem Campingplatz brauchten wir nur 20min nach Stadt Wehlen, dem Startpunkt unserer Tour. Hier wollten wir das Auto stehen lassen. Das war aber gar nicht so einfach. Meine Informationen nach gibt es am Eingang von Wehlen einen großen, gebührenfreien Parkplatz. Dieser war auch in meiner Karte verzeichnet. Es gab auch diesen Parkplatz, der war nur nicht gebührenfrei. Ganz Wehlen hatte nicht einen gebührenfreien Parkplatz! Man konnte zwar auch Tagetickets kaufen aber leider nicht gleich vier!
Naja, dann fahren wir halt zurück nach Dorf Wehlen, da hatten wir doch einen großen Parkplatz gesehen. Auch diesen Parkplatz gab es, die Gebührenordnung war nur leider die gleiche wie in Stadt Wehlen!
Man kann das jetzt schlecht niederschreiben aber irgendwie waren wir emotional kurz vor „lass uns nach Hause fahren!“!
Wir fanden dann aber schließlich doch einen Platz (wahrscheinlich den einzigen) in Dorf Wehlen an dem man nicht im Parkverbot steht, keine Verkehrshindernis darstellt und nichts bezahlen muss. Hier blieb unser Auto zurück. Irgendwie mussten wir jeden Abend an unser Auto denken, ob das noch hier steht wenn wir zurückkommen…?
Etwas später als geplant machten wir uns auf den Weg. Mittlerweile war das Wetter auch wirklich schön.

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In Wehlen auf dem Weg ins Tal
Von Wehlen führte uns der Weg zunächst entlang des Malerweges durch den Höllengrund Richtung Bastei. Auch wenn der Ausblick von der Bastei wirklich imposant ist, drückten zwei Dinge auf meine Stimmung. Erstens wurde das Wetter etwas ungemütlicher (das war eigentlich nicht wirklich schlimm) und zweitens war der ganze Weg (und die Bastei im Besonderen) unglaublich überlaufen. Wir wollten eigentlich an der Bastei eine Mittagpause machen, die Menschenmengen ließen uns von diesem Plan aber schnell Abstand nehmen.

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Der Blick von der Bastei
Wir marschierten also weiter einen schönen Stieg hinunter (leider auch sehr überlaufen) zum Amselgrund.

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Mein Schwager
Wir marschierten also weiter einen schönen Stieg hinunter (leider auch sehr überlaufen) zum Amselgrund.
Da mittlerweile der Magen sehr knurrte machten wir im Amselgrund eine Rast. Außerdem ereilte uns die Erkenntnis, dass es heute nicht mehr ruhiger werden wird. Also holten wir unsere Kocher raus, kochten uns einen Tee und verdrückten unter der Beobachtung der passierenden Massen ein paar Schinkenbeißer!
Nach unserer Pause ging es weiter über Niederrathen und den Polenzgrund nach Hohnstein. Nach Niederrathen wurde es langsam ruhiger auf dem Weg. Das lag sicherlich daran, dass die Massen der sonntäglichen Tagesausflügler langsam Richtung Heimat drängten.

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Der Polenzgrund

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Aufstieg nach Hohnstein (Der alte Bärengarten)
Die Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz Entenfarm in Hohnstein. Ohne Werbung machen zu wollen: Den Campingplatz kann man wirklich empfehlen. Neben sehr guten sauberen Anlagen ist das Personal super freundlich und hilfsbereit. Außerdem kostet eine Flasche Bier (0,5l) gerade 1,00€!

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Mein Nachtlager
Der zweite Tag begann gegen 09:00 Uhr. Nicht mit dem Start der Wanderung, sondern mit dem Frühstück. Das ist meine erstes Fazit: Ich habe viel zu viel Verpflegung mit mir geschleppt. Eigentlich hätte ich alles im Rucksack gehabt. Daran hat sich bis zum Ende der Reise nix geändert, ich hatte noch immer alles im Rucksack. Naja, das kann ich bei der nächsten Tour ja wieder mitnehmen!
Der Weg führte uns zunächst über den Brandweg und den Schulzengrund nach Waltersdorf.
Es lag wohl daran, dass der Sonntag vorbei war, wir trafen nur noch vereinzelt auf Wanderer, was die ganze Tour viel angenehmer machte!

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Ich und mein Schwager
Als wir gerade durch Walterdorf liefen sagten uns unsere Mägen, dass es langsam Zeit für eine Mittagspause ist. Da Walterdorf einen verkehrsgünstig gelegenen "Tante- Emma- Laden" hat, blieb heute nicht nur mein Frühstück sondern auch meine Mittagration im Rucksack.
Das heutige Highlight war der Lilienstein.

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Auf dem Lilienstein angekommen konnten wir schon die sehr verkehrsgünstige Lage unseres Campingplatzes erahnen. Bis dahin war es aber noch eine knappe Stunde zu gehen. Zunächst mussten wir vom Lilienstein absteigen und mit der Fähre über die Elbe übersetzen. In Königstein angekommen gingen wir noch schnell in den Supermarkt (gut dann nehme ich das Abendessen für heute auch wieder mit nach Hause).
Kurze Zeit später standen wir vor unserem Campingplatz. Ich stellte fest, dass dieser doch nicht so verkehrsgünstig ist wie gedacht. Von der Hauptstraße muss man nämlich erst die Bahnstrecke überqueren, dann über die Baustelle und dann kommt erst der Campingplatz!!

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So sah das von oben nicht aus!!!
Ich muss den Campingplatz aber in Schutz nehmen, von der Straße hat kaum etwas gemerkt, auf der Baustelle wurde die Arbeit für die Nacht eingestellt und er war wirklich sauber. Die Baustelle hatte sogar den Vorteil, dass ich mit deren Hilfe unseren Spirituskocher zu einem Hochleistungsofen umbauen konnte.

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Windschutz mit Kamineffekt, unglaublich schnelles Wasserkochen

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Unsere Zelte

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Entschädigt für die verkehrsgünstige Lage
Der Campingplatz war also gar nicht so übel. Das Bier kostete auch nur 1,50€. Zusammenfassend muss ich aber feststellen, dass er –wie die meisten Campingplätze in Deutschland- nicht für Zelte gemacht sind. In erster Linie geht es um Wohnmobile. Wenn irgendwo noch ein Fleckchen Erde ist, das zu klein oder zu schief für Wohnmobile ist können das die Zelte hin. Obwohl wirklich nicht viel los war sollten wir unbedingt auf die schiefe Zeltwiese, nach langen Verhandlungen durften wir uns etwas näher Richtung Spielplatz bewegen, da war es nicht ganz so wellig!
Tag drei ging eigentlich erst um 11:00 Uhr los. In Königstein nahmen wir erst einmal ein deftiges Frühstück zu uns. Wir saßen vor einer Metzgerei, aßen die lokalen Wustspezialitäten und tranken ausgiebig Kaffee. Das Frühstück für heute Morgen blieb also auch im Rucksack!
Gut gestärkt starteten wir. Den Weg habe ich aber etwas unterschätzt. Die Entfernung war nicht wirklich mehr als die letzten Tage aber auf dem Weg lagen der Pfaffenstein, der Speckstein, der Papststein, einmal runter Richtung Elbtal und auf der anderen Seite wieder hoch bis zur Ostrauer Mühle.
Von Königstein bis zum Pfaffenstein war es wirklich nicht weit. Das ging es über Treppen und Stiegen steil bergauf.

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Aufstieg zu Pfaffenstein
Kurz vor dem Gipfel kommt das sog. Nadelöhr. Auf einer Leiter muss man durch ein kleines Loch im Fels. Mein Vater marschierte vorneweg, ich hinterher, dann mein Schwager…und dann steckt er fest… selten so gelacht!

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Da steckt er
Die „Befreiung“ dauerte nur 10 Sekunden, sein Rucksack musste einfach zuerst (mit etwas Gewalt) durch das Loch. Genaugenommen steckte er auch nicht fest, er passte einfach nicht mit dem Rucksack durch. Um ihn zu ärgern verwende ich aber lieber den Begriff „feststecken“!
Das Wetter war heute bestes Wanderwetter: Sonnenschein und ca. 20°C

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Wir drei auf dem Gipfel

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Auf dem Abstieg
Weil mittlerweile merkten, dass wir etwas spät gestartet waren gingen wir nicht auf den Speckstein, sondern umgingen ihn südlich. Den Papststein nahmen wir aber wieder mit. Im Gegensatz zum Pfaffenstein ist er auch schnell bestiegen. Es dauerte nur knappe 10min. Vielleicht weil es auch keine Möglichkeit zu Steckenbleiben gab!
Es ist aber auf dem Papststein ist es ziemlich gemein, dass man nach kurzen aber steilen Anstieg quasi durch den Biergarten der dortigen Gaststätte durchläuft. Naja auf jeden Fall schnappte die Falle zu: Kaffepause!
Vom Papststein ging es über Kleinhermsdorf nach Krippe. In Krippa setzten wir mit der Fähre über, danach ging es nochmal heftig und steil bergauf über Ostrau zum Campingplatz Ostrauer Mühle. Wieder ein schöner Campingplatz, wieder eher für Wohnmobile gedacht. Die Summe der heutigen Steigung erhalten durch mich das Prädikat „Anspruchsvoll“! Daher wollten wir eigentlich nur schnell duschen, etwas Essen und ab ins Zelt. Ich brauch ich zu erwähnen, dass ich nicht das Abendessen aus meinem Rucksack konsumierte (warum auch) sondern wir in die Flößerstube gingen und den täglichen Kalorienbedarf mit deutscher Hausmannkost und Hefeweizen deckten!
In der Nacht kam leichter Regen auf. Die Stimmung war daher am nächsten Morgen ein wenig gedrückt. Also ließen wir das Frühstück im Rucksack und gingen wieder in der Flößerstube! Während wir so kaffeeschlürfend da saßen verbesserten sich unsere Stimmung und das Wetter.
Wir marschierten also weiter. Weil wir aber heute Abend noch nach Hause wollten kürzten wir etwas ab. Wir fuhren mit dem Bus von der Ostrauer Mühle zur Haltestation Nasser Grund. Von da ging es über Carolafelsen, Schrammsteigweg und Heilige Stiege nach Schmilka.
Dieser Tag war wirklich der krönende Abschluss der Tour, wenn auch der anspruchsvollste. Hier ein paar Impressionen vom letzten Tag:

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In Schmilka angekommen setzten wir über die Elbe über. Dann ging es mit der S- Bahn bis nach Wehlen, dort setzten wir ein letztes Mal über die und gingen „zu dem Ort an dem wir unser Auto abgestellt hatten“. Und es stand noch dar, ohne Strafzettel und mit allen Reifen!
Fazit: Die Sächsische Schweiz ist eine Reise wert. Jedes Mittelgebirge in Deutschland ist einzigartig. Das Elbsandsteingebirge unterscheidet sich von den anderen aber erheblich! Gelernt habe ich, dass man nicht wirklich viel Verpflegung mitnehmen muss. Oder wenn man es mitnimmt sollte man es auch essen. Alles mitnehmen aber nix essen macht wenig Sin! Welch hohe Erkenntnis!!!
Ein Riesenkompliment aber an meinen Vater, nicht jeder macht mit 63 Jahren noch solche Touren und hat noch Spaß dabei!
Ich hatte mir schon lange vorgenommen einmal in der Sächsischen Schweiz zu wandern. Mein Vater war schnell von der Idee überzeugt, nur mein Schwager brauchte etwas länger. Er war der Meinung, dass bei schlechtem Wetter der Harz vielleicht die bessere Wahl wäre, da man dort etwas geschützter sei. Ich schaffte es aber ihn davon zu überzeugen, dass der Harz alles andere ist als eine Schönwetterinsel in Mitten von Norddeutschland, sondern eher für Orkan und Sturmtief bekannt ist.
Es blieb aber noch die Frage der Übernachtungen. Eigentlich waren wir von der Idee getrieben uns jeden Abend ein schönes Plätzchen abseits der Wege zu suchen. Da die Wetterprognosen aber eher mäßig waren und das Übernachten im Freien innerhalb des Nationalparks sowieso verboten ist entschlossen wir uns für die komfortablere Variante und gingen von Campingplatz zu Campingplatz. Der Steckenverlauf war durch die Wahl der Übernachtungsplätze vorbestimmt:
1. Tag: Von Stadt Wehlen nach Hohstein
2. Tag: Von Hohnstein nach Königstein
3. Tag Von Königstein nach Ostrau
4. Tag Von Ostrau nach Schmilka
Da wir vom zu Hause meines Vaters bis zum Startpunkt ca. 4 Stunden zu fahren hatten und mein Vater noch einen Großeinkauf bei Globetrotter in Dresden vorhatte, fuhren wir am Freitag zunächst bis nach Pirna, übernachteten dort auf einem Campingplatz, um am Sonntag relativ früh von Wehen aus starten zu können.
Als wir in Dresden besagten Großeinkauf begannen dachte ich schon, diese Tour endet in einem Desaster. Die Einkaufsliste sah nämlich wie folgt aus:
Neuer Schlafsack…OK
Neue Schlafmatte…OK
Handtuch…OK
Müsliriegel…OK
Neue Wanderschuhe…

Ja mein Vater hatte wollte (und tat es auch) die Tour mit neuen, ungetragenen Wanderstiefeln laufen. Ich muss schon mal vorwegnehmen, dass er keine Probleme hatte und jeden Abend voll des Lobes über seine neuen Stiefel war. Ich muss zugeben, dass ich andere Befürchtungen hatte!
Die erste Nacht verbrachten wir also auf dem Waldcampingplatz Pirna- Copitz. Nur so viel: Ein relativ neuer und sauberer Campingplatz mit großer Zeltwiese, zwischen Landstraße und Autobahnzubringer gelegen. ..ich meine verkehrsgünstig gelegen. Wir haben aber gut geschlafen, von der verkehrsgünstigen Lage bekommt man nix mit.
Von unserem Campingplatz brauchten wir nur 20min nach Stadt Wehlen, dem Startpunkt unserer Tour. Hier wollten wir das Auto stehen lassen. Das war aber gar nicht so einfach. Meine Informationen nach gibt es am Eingang von Wehlen einen großen, gebührenfreien Parkplatz. Dieser war auch in meiner Karte verzeichnet. Es gab auch diesen Parkplatz, der war nur nicht gebührenfrei. Ganz Wehlen hatte nicht einen gebührenfreien Parkplatz! Man konnte zwar auch Tagetickets kaufen aber leider nicht gleich vier!
Naja, dann fahren wir halt zurück nach Dorf Wehlen, da hatten wir doch einen großen Parkplatz gesehen. Auch diesen Parkplatz gab es, die Gebührenordnung war nur leider die gleiche wie in Stadt Wehlen!

Man kann das jetzt schlecht niederschreiben aber irgendwie waren wir emotional kurz vor „lass uns nach Hause fahren!“!
Wir fanden dann aber schließlich doch einen Platz (wahrscheinlich den einzigen) in Dorf Wehlen an dem man nicht im Parkverbot steht, keine Verkehrshindernis darstellt und nichts bezahlen muss. Hier blieb unser Auto zurück. Irgendwie mussten wir jeden Abend an unser Auto denken, ob das noch hier steht wenn wir zurückkommen…?
Etwas später als geplant machten wir uns auf den Weg. Mittlerweile war das Wetter auch wirklich schön.

In Wehlen auf dem Weg ins Tal
Von Wehlen führte uns der Weg zunächst entlang des Malerweges durch den Höllengrund Richtung Bastei. Auch wenn der Ausblick von der Bastei wirklich imposant ist, drückten zwei Dinge auf meine Stimmung. Erstens wurde das Wetter etwas ungemütlicher (das war eigentlich nicht wirklich schlimm) und zweitens war der ganze Weg (und die Bastei im Besonderen) unglaublich überlaufen. Wir wollten eigentlich an der Bastei eine Mittagpause machen, die Menschenmengen ließen uns von diesem Plan aber schnell Abstand nehmen.


Der Blick von der Bastei
Wir marschierten also weiter einen schönen Stieg hinunter (leider auch sehr überlaufen) zum Amselgrund.


Mein Schwager
Wir marschierten also weiter einen schönen Stieg hinunter (leider auch sehr überlaufen) zum Amselgrund.
Da mittlerweile der Magen sehr knurrte machten wir im Amselgrund eine Rast. Außerdem ereilte uns die Erkenntnis, dass es heute nicht mehr ruhiger werden wird. Also holten wir unsere Kocher raus, kochten uns einen Tee und verdrückten unter der Beobachtung der passierenden Massen ein paar Schinkenbeißer!
Nach unserer Pause ging es weiter über Niederrathen und den Polenzgrund nach Hohnstein. Nach Niederrathen wurde es langsam ruhiger auf dem Weg. Das lag sicherlich daran, dass die Massen der sonntäglichen Tagesausflügler langsam Richtung Heimat drängten.

Der Polenzgrund

Aufstieg nach Hohnstein (Der alte Bärengarten)
Die Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz Entenfarm in Hohnstein. Ohne Werbung machen zu wollen: Den Campingplatz kann man wirklich empfehlen. Neben sehr guten sauberen Anlagen ist das Personal super freundlich und hilfsbereit. Außerdem kostet eine Flasche Bier (0,5l) gerade 1,00€!


Mein Nachtlager
Der zweite Tag begann gegen 09:00 Uhr. Nicht mit dem Start der Wanderung, sondern mit dem Frühstück. Das ist meine erstes Fazit: Ich habe viel zu viel Verpflegung mit mir geschleppt. Eigentlich hätte ich alles im Rucksack gehabt. Daran hat sich bis zum Ende der Reise nix geändert, ich hatte noch immer alles im Rucksack. Naja, das kann ich bei der nächsten Tour ja wieder mitnehmen!
Der Weg führte uns zunächst über den Brandweg und den Schulzengrund nach Waltersdorf.
Es lag wohl daran, dass der Sonntag vorbei war, wir trafen nur noch vereinzelt auf Wanderer, was die ganze Tour viel angenehmer machte!


Ich und mein Schwager
Als wir gerade durch Walterdorf liefen sagten uns unsere Mägen, dass es langsam Zeit für eine Mittagspause ist. Da Walterdorf einen verkehrsgünstig gelegenen "Tante- Emma- Laden" hat, blieb heute nicht nur mein Frühstück sondern auch meine Mittagration im Rucksack.
Das heutige Highlight war der Lilienstein.


Auf dem Lilienstein angekommen konnten wir schon die sehr verkehrsgünstige Lage unseres Campingplatzes erahnen. Bis dahin war es aber noch eine knappe Stunde zu gehen. Zunächst mussten wir vom Lilienstein absteigen und mit der Fähre über die Elbe übersetzen. In Königstein angekommen gingen wir noch schnell in den Supermarkt (gut dann nehme ich das Abendessen für heute auch wieder mit nach Hause).
Kurze Zeit später standen wir vor unserem Campingplatz. Ich stellte fest, dass dieser doch nicht so verkehrsgünstig ist wie gedacht. Von der Hauptstraße muss man nämlich erst die Bahnstrecke überqueren, dann über die Baustelle und dann kommt erst der Campingplatz!!

So sah das von oben nicht aus!!!
Ich muss den Campingplatz aber in Schutz nehmen, von der Straße hat kaum etwas gemerkt, auf der Baustelle wurde die Arbeit für die Nacht eingestellt und er war wirklich sauber. Die Baustelle hatte sogar den Vorteil, dass ich mit deren Hilfe unseren Spirituskocher zu einem Hochleistungsofen umbauen konnte.

Windschutz mit Kamineffekt, unglaublich schnelles Wasserkochen

Unsere Zelte

Entschädigt für die verkehrsgünstige Lage
Der Campingplatz war also gar nicht so übel. Das Bier kostete auch nur 1,50€. Zusammenfassend muss ich aber feststellen, dass er –wie die meisten Campingplätze in Deutschland- nicht für Zelte gemacht sind. In erster Linie geht es um Wohnmobile. Wenn irgendwo noch ein Fleckchen Erde ist, das zu klein oder zu schief für Wohnmobile ist können das die Zelte hin. Obwohl wirklich nicht viel los war sollten wir unbedingt auf die schiefe Zeltwiese, nach langen Verhandlungen durften wir uns etwas näher Richtung Spielplatz bewegen, da war es nicht ganz so wellig!
Tag drei ging eigentlich erst um 11:00 Uhr los. In Königstein nahmen wir erst einmal ein deftiges Frühstück zu uns. Wir saßen vor einer Metzgerei, aßen die lokalen Wustspezialitäten und tranken ausgiebig Kaffee. Das Frühstück für heute Morgen blieb also auch im Rucksack!
Gut gestärkt starteten wir. Den Weg habe ich aber etwas unterschätzt. Die Entfernung war nicht wirklich mehr als die letzten Tage aber auf dem Weg lagen der Pfaffenstein, der Speckstein, der Papststein, einmal runter Richtung Elbtal und auf der anderen Seite wieder hoch bis zur Ostrauer Mühle.
Von Königstein bis zum Pfaffenstein war es wirklich nicht weit. Das ging es über Treppen und Stiegen steil bergauf.


Aufstieg zu Pfaffenstein
Kurz vor dem Gipfel kommt das sog. Nadelöhr. Auf einer Leiter muss man durch ein kleines Loch im Fels. Mein Vater marschierte vorneweg, ich hinterher, dann mein Schwager…und dann steckt er fest… selten so gelacht!


Da steckt er
Die „Befreiung“ dauerte nur 10 Sekunden, sein Rucksack musste einfach zuerst (mit etwas Gewalt) durch das Loch. Genaugenommen steckte er auch nicht fest, er passte einfach nicht mit dem Rucksack durch. Um ihn zu ärgern verwende ich aber lieber den Begriff „feststecken“!
Das Wetter war heute bestes Wanderwetter: Sonnenschein und ca. 20°C

Wir drei auf dem Gipfel



Auf dem Abstieg
Weil mittlerweile merkten, dass wir etwas spät gestartet waren gingen wir nicht auf den Speckstein, sondern umgingen ihn südlich. Den Papststein nahmen wir aber wieder mit. Im Gegensatz zum Pfaffenstein ist er auch schnell bestiegen. Es dauerte nur knappe 10min. Vielleicht weil es auch keine Möglichkeit zu Steckenbleiben gab!

Es ist aber auf dem Papststein ist es ziemlich gemein, dass man nach kurzen aber steilen Anstieg quasi durch den Biergarten der dortigen Gaststätte durchläuft. Naja auf jeden Fall schnappte die Falle zu: Kaffepause!
Vom Papststein ging es über Kleinhermsdorf nach Krippe. In Krippa setzten wir mit der Fähre über, danach ging es nochmal heftig und steil bergauf über Ostrau zum Campingplatz Ostrauer Mühle. Wieder ein schöner Campingplatz, wieder eher für Wohnmobile gedacht. Die Summe der heutigen Steigung erhalten durch mich das Prädikat „Anspruchsvoll“! Daher wollten wir eigentlich nur schnell duschen, etwas Essen und ab ins Zelt. Ich brauch ich zu erwähnen, dass ich nicht das Abendessen aus meinem Rucksack konsumierte (warum auch) sondern wir in die Flößerstube gingen und den täglichen Kalorienbedarf mit deutscher Hausmannkost und Hefeweizen deckten!
In der Nacht kam leichter Regen auf. Die Stimmung war daher am nächsten Morgen ein wenig gedrückt. Also ließen wir das Frühstück im Rucksack und gingen wieder in der Flößerstube! Während wir so kaffeeschlürfend da saßen verbesserten sich unsere Stimmung und das Wetter.
Wir marschierten also weiter. Weil wir aber heute Abend noch nach Hause wollten kürzten wir etwas ab. Wir fuhren mit dem Bus von der Ostrauer Mühle zur Haltestation Nasser Grund. Von da ging es über Carolafelsen, Schrammsteigweg und Heilige Stiege nach Schmilka.
Dieser Tag war wirklich der krönende Abschluss der Tour, wenn auch der anspruchsvollste. Hier ein paar Impressionen vom letzten Tag:




In Schmilka angekommen setzten wir über die Elbe über. Dann ging es mit der S- Bahn bis nach Wehlen, dort setzten wir ein letztes Mal über die und gingen „zu dem Ort an dem wir unser Auto abgestellt hatten“. Und es stand noch dar, ohne Strafzettel und mit allen Reifen!
Fazit: Die Sächsische Schweiz ist eine Reise wert. Jedes Mittelgebirge in Deutschland ist einzigartig. Das Elbsandsteingebirge unterscheidet sich von den anderen aber erheblich! Gelernt habe ich, dass man nicht wirklich viel Verpflegung mitnehmen muss. Oder wenn man es mitnimmt sollte man es auch essen. Alles mitnehmen aber nix essen macht wenig Sin! Welch hohe Erkenntnis!!!

Ein Riesenkompliment aber an meinen Vater, nicht jeder macht mit 63 Jahren noch solche Touren und hat noch Spaß dabei!
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