[DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

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    [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

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    Wie kommt man darauf, die 520 km lange Strecke von Karlsruhe nach Paris als eine einzelne Etappe mit dem Fahrrad ohne Pause und über Nacht fahren zu wollen?

    Es kommt auf die richtige Mischung von Verrücktheit, Routiniertheit, Zuversicht und guter Stimmung in der Gruppe an. Wir sind ein wild zusammengewürfelter Haufen junger, dynamischer Radler, die für fremde Leute das Letzte aus sich herausholen - solange die Kasse klingelt.
    Als Radkuriere in Karlsruhe haben wir bereits mehrere Zehntausend Kilometer bei jeglicher Witterung und Widrigkeit zuverlässig abgespult und trauen uns zu, mindestens die Hälfte der Strecke irgendwie zu bewältigen. Zudem naht ein verlängertes Wochenende durch Mariä Himmelfahrt 2008, welches wir neben der persönlichen Belustigung auch zur einer kleinen gruppendynamischen Übung nutzen wollen. Tagtäglich fahren wir als Einzelkämpfer ständig im eigenen Wind, halten nur via Funkverbindung Kontakt zu den Kollegen und sind auf unseren 120-160 Kilometern Stadtverkehr pro Tag ziemlich unabhängig und auf uns allein gestellt - nun wollen wir mal sehen, ob ein Haufen Individualisten auch als Team funktionieren und größeres zustande bringen kann.

    Nach kurzem Liebäugeln mit einem Ausflug nach Wien entlang der Donau kommt uns die französiche Hauptstadt als Ziel in den Sinn. Mariä Himmelfahrt ist in Baden-Württemberg zwar ein regulärer Arbeitstag, in Frankreich aber nationaler Feiertag, was zur Folge hat, daß ganz Frankreich ein sonniges Sommerwochenende mit der Familie verbringt, man mit dem Rennrad die französischen Landstraßen noch angenehmer befahren kann, aber auch irgendjemand den Kurierbetrieb in Karlsruhe aufrecht erhalten muß. Sprich die eine Hälfte der Belegschaft muß es der anderen schmackhaft machen, ihre Schichten zu übernehmen.
    Nachdem ausgeknobelt ist, wer umsonst nach Paris fahren darf und wer gegen Cash in Karlsruhe herumeiern muß, wird die Strecke mit einem Michelinatlas identifiziert, mit GoogleMaps geroutet, in ein Navi einprogrammiert und in Papierform mitgenommen. Günstige Schlafplätze in Paris werden gebucht sowie ein günstiges Fahrzeug für Begleitung/Proviant und die Rückfahrt mit neun Kurieren samt ihren Fahrrädern und Gepäck und es wird sich auf die Suche nach jemanden begeben, der in einem untermotorisierten Monster 30 Stunden lang am Steuer sitzen und sich in 50-km-Schrittchen fortbewegen will. Zu guter Letzt will Rouven beinahe noch mit jedem einzelnen von uns 50 EUR gegen seinen Erfolg wetten - zum Glück für ihn kommen ihm angesichst unserer guten Laune berechtigte Zweifel und wir verabreden uns auf Freitagvormittag 15.08.2008 auf 1200 in der Soffi, geplante Abfahrt ist 1400.





    Ein paar Fakten zu
    'Karlsruhe-Paris per Rad':


    Strecke: 520 km
    Anstiege: 3.300 hm
    Reine Fahrzeit: 21 h
    Gesamtdauer: 29,5 h
    Durchschnittsgeschw.: 25,5 km/h
    Gefahrene Entfaltung: 5,94 m
    Kurbelumdrehungen: 87.690



    Moltebaeren-Treibstoff:

    3 belegte Brötchen
    5 Laugenbrötchen mit Käse
    2 Kaiserbrötchen mit Schnitzel
    2 Schüsseln Milchreis
    1 Pain au Chocolat
    1 Chousson aux Pommes
    1,5 Teller Suppe
    1 Döner
    3 Bananen
    10 Müsliriegel
    8 Fruchtschnitten
    3 Mocca
    1 Café au lait
    0,83 l Cola
    einige Liter Wasser








    Etappe 1 (Karlsruhe-Paris, 520 km):

    Freitag 15.08.2008, Mariä Himmelfahrt

    0800
    Früh morgens, des Sommers in Karlsruhe: Regen, kühl, bäh
    Der Tag beginnt wolkenverhangen, erstmal Kaffee machen, frühstücken und auf Besserung hoffen.

    1000
    Es regnet Bindfäden, ich schreibe meine Einkaufsliste und packe meinen Rucksack:
    ein Satz ordentliche Kleidung, Geld, Ausweis, Handy, Kamera, Werkzeug und Material, zusätzliche Radklamotten und Schuhe, Regenzeugs.

    1200
    Es nieselt nur noch, ich fahre zum Treffpunkt. Unterwegs vervollständige ich meinen Proviant.
    Wir sammeln uns im warmen Fahrerzimmer, sortieren Gepäck, Proviant, Werkzeug und genemigen uns noch Kaffee, Haferflocken, Milchreis. Flo fällt auf, daß er seinen Geldbeutel vergessen hat - für ihn also nochmal Waldstadt und zurück



    1357
    Drei Minuten vor der geplanten Abfahrt. Uwe pumpt seine Räder nochmal auf, der Mantel sitzt nicht richtig, der Schlauch wird am Felgenhorn vorbei herausgepreßt und platzt. Der Knall im Gebäude ist ohrenbetäubend. Die erste Panne tritt bereits noch vor der Abfahrt auf - na toll, das kann ja mal was werden...



    Um 1420 können wir endlich mit prallen Reifen losrollen.



    Es geht von der Kaiserallee über die Grünwinkler Brücke zur B36 nach Rastatt um zwischen Ried/Wintersdorf und Beinheim den Rhein zu überqueren und erst einmal die französischen Büsche zu düngen. Der Regen hat aufgehört, die Sonne kommt heraus und trocknet uns die Fahrbahn. In Rastatt haben wir eine charakteristische Begegnug mit einem lokal ansässigen Kraftfahrer, der sich über unsere Teilnahme am Straßenverkehr maßlos echauffiert. Die folgenden 480 km französicher Landstraßen und Pariser Innenstadtverkehr sind jedoch traumhaft.



    Wir fahren durch ruhige, elsässische Dörfchen, bestaunen in Graufthal in den Fels hinein gehauene Wohnungen, werden gefragt ob wir tatsächlich noch am selben Abend bis in die 30 km entfernte nächste Stadt radeln wollen. Marcel erinnert sich an das Telefonat mit seiner Mutter die fragte, ob wir denn schon alle Übernachtungen auf der Strecke gebucht hätten. Nach der dritten erfolglosen Erklärung was 'nonstop' bedeutet, meinte er nur noch: "Jaja, alles erledigt".



    Ich gehe die Reise eher ungewiß an - ich habe zu dem Zeitpunkt lediglich meinen Kurierbock mit nur einem starren Gang fahrbereit, denn das Rennrad mit den bewährten 6401er-Komponenten liegt zerlegt im Schrank (den viel zu großen Rahmen hatte ich neulich verkauft) und ich will nicht als einziger von acht Fahrern mit MTB-Reifen statt Rennradschlappen fahren.
    Im Stadtverkehr hatte ich meinen Antrieb einem mit Gangschaltung und Freilauf als mindestens ebenbürtig einzuschätzen gelernt. Aber sich 520 km lang an sechs Kuriere auf Rennrädern und einen Hobbytriathleten heften zu wollen kommt mir dennoch recht abenteuerlich vor.



    Wir fahren die ersten 100 km mit einem viel zu flotten 28er-Schnitt wohlwissend, daß die nächste Erholung erst nach weiteren 420 km folgen würde. Wir nehmen uns weniger Spielereien wie Ortschildsprints, Einzelzeitfahren und Hetzjagden vor.




    Zwischen Kirrberg und Fénétrange tut sich auf schnurgerader Straße ein Abgrund auf! Eine steile Schußabfahrt auf einen Bachlauf mit anschließender, gerader Steigung mitten in der Pampa, 100 Meter Höhendifferenz, kein Auto weit und breit. Während die anderen mit 80 bis 90 Sachen hinunter rauschen, versuche ich angestrengt die Frequenz von 185 U/min halten zu können, damit ich meine Knie vor der Kurbel in Sicherheit bringen kann, die bei 66 km/h unbezähmbar zwischen meinen Füßen wirbelt. Für solche Fälle ist eine Vorderradbremse Gold wert. (Noseflip vermeiden!)



    Ansonsten komme ich ganz gut mit den Schaltern mit. Nach etwa 250 Kilometern bemerke ich anständige Verspannungen an Rücken, Schultern und Trizeps. Zwischenzeitlich sieht es nochmal stark nach Regen aus, dem wir aber entwischen können ehe sich die Sonne allmählich senkt und wir die letzten Dörfchen bei Tageslicht durchfahren.





















    Wir verabredeten unseren ersten Treffpunkt mit unserem Begleitfahrer Philip in Dieuze, wo wir noch zwei Stunden bei einer Döneria auf ihn warten müssen. Lecker war's, gerne noch Nachschlag. Für die Weiterfahrt mit Kleidung, Proviant und Licht gewappnet fahren wir in die Nacht hinein, die gesamte Pause beträgt satte vier Stunden.



    Wir sind verzückt von der hübsch erleuchteten Altstadt in Pont-à-Mousson, verpassen aber die Gelegenheit, nur kurz für ein Foto anzuhalten, halten uns in Richtung Bar-le-Duc, ich habe meinen zweiten Platten und dichte nun den Schlitz in der Lauffläche von innen mit Müsliriegelverpackungen ab.



    Wir brausen mit über 40 Sachen lautlos durch die vom Vollmond erleuchtete Nacht sanft geschwungene Landstraßen hinunter, durchfahren gespenstisch wirkend dunkle und ruhige Käffer, erreichen das Begleitfahrzeug um 0300 in der Nacht irgendwo im ruralen Nirgendwo Frankreichs.
    Es ist stockdunkel, totenstill und schweinekalt - herrliche Impressionen.
    Zuletzt geändert von Moltebaer; 12.01.2012, 00:57.
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    #2
    AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

    Samstag 16.08.2008

    Die Suppenpause schlägt mit gut zwei Stunden zu Buche, da unser Fahrer den Benzinkocher erst mit Uwes Hilfe gestartet bekommt. Es ist schweinekalt, wir kühlen aus. Einige von uns quetschen sich in den Bus und versuchen so gut es geht, sich mit Decken und Blasenfolie warm zu halten. Unser Bus steht in einer kühlen, sternenklaren Augustnacht bei +5°C an irgendeinem Ortsrand in der Champagne, die Heckklappe sperrangelweit offen. Wir spüren wie unser Kreislauf herunter fährt und die kalte, feuchte, morgendliche Landluft in den Bus hineinzieht, frieren zwar wie die Schneider, sind aber zu kaputt, um die Luke zu schließen und jammern, bis sich schließlich einer der Kollegen erbarmt, das Heck dicht macht und uns mit einem großen Teller heißer Gemüsesuppe versorgt. Das Leben kann weitergehen. Jetzt bloß nicht einschlafen, nur mal kurz die Augen ausruhen.
    Morgens um 0500 geht es noch vor Sonnenaufgang bei dichtem Nebel über den Feldern weiter, zwei Stunden müssen genügen. Zwei Mann fahren ohne Karte an der Spitze, biegen falsch ab, müssen erst eingeholt werden aber bereits fünf Minuten später rollen wir wieder vereint in die richtige Richtung.



    Nach etwa 5 Minuten Fahrt wird uns wieder warm, ich spüre allmählich meine Kräfte schwinden. Ich bemerke den Schlafentzug, aber das stetige Kurbeln hält mich wach und meine Beinmuskulatur geschmeidig. Flo wird auf dem Rad vom Sekundenschlaf erwischt. Er taumelt unvermittelt einen Meter nach links, schreckt auf und bleibt danach erstmal für eine Weile wach. Die Stimmung während der Nachtfahrt war genial, das Morgengrauen ebenfalls, doch der folgende Tag beginnt anstrengend zu werden.



    Wir schleppen uns früh morgens nach Châlons-en-Champagne hinein (hübsches Städtchen übrigens), kaufen leckeres, frisches Gebäck, legen uns auf ein schönes Stück Rasen direkt neben der Boulangerie, genießen einen guten Café-au-lait ein paar Sträßchen weiter in der Altstadt und schwingen uns nach einer knappen Stunde wieder auf die Sättel.



    Strahlend blauer Himmel, es wird wärmer und wärmer, die Straße führt über Kilometer nur gerade aus oder Hügelchen auf und ab. Offenes Land, kaum noch Schatten weit und breit.



    In der welligen Champagne klinke ich mich gelegentlich an kleinen Gefällen aus den Pedalen und lasse das Rad bis ca. 50 km/h frei laufen, die Fußspitzen kurz auf den Kettenstreben abstellen und etwas entspannen, bis die Senke erreicht ist.



    Kurz vor Meaux machen wir eine letzte Pause, sind alle komplett fertig, meine Knie tun weh.



    Wir ändern die Route und nehmen seltsamerweise einen komischen Abzweig, der Asphalt ist viel rauher, die Strecke viel hügeliger, meine Knie fühlen sich noch mieser an. Ich bezweifle ernsthaft, ob ich mich derart malträtiert in den Großstadtverkehr wagen will.
    Jetzt eine Cola, kühl, feucht, Coffein, Kohlensäurülps, ist ja nicht mehr weit...



    Das Navi hatten wir mangels Strom im Auto gelassen und damit unser Fahrer das Hotel einfacher findet.
    So schaffen wir es schließlich, Paris zu verfehlen.



    Wir verzetteln uns ein wenig in den Vororten und gelangen schließlich gegen 2000 zu unserem Hotel, beziehen die winzigen Zimmer, duschen uns schnell und stürzen zum nächsten guten Italiener. Dort angekommen, hauen wir uns teure Kinderportionen leckerer Pasta in die Mägen, bemerken wie unsere Räder vor dem Restaurant ausgiebig betrachtet werden und das kleine Glas Bier ordentlich reinhaut, schließen mit einem BigMac-Menü auf dem Heimweg ab und fallen erschöpft in die Kojen.
    Zuletzt geändert von Moltebaer; 12.01.2012, 01:03.
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      #3
      AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

      Sonntag 17.08.2008

      Wir treffen uns um 1100 beim Frühstück im Café nebenan, bestaunen Sir Chris Hoys rasante Fahrt über das Oval in Peking und ziehen mit unseren eigenen Rädern auf eine kleine Sightseeingtour durch die Metropole an der Seine - die allerbeste Art, eine fremde Stadt zu erleben. Absolut empfehlenswert!




      Zuerst geht es auf die Île de la Cité zur Notre Dame. Hübsch, riesig, haufenweise Touris.
      Auf der Pont Saint-Louis spielen Musiker etwas angenehmes, jazziges. Hier gefällt es uns besser.



      Wir ergattern ein sehr leckeres Eis in der engen, photogenen Rue Saint-Louis en l'Île und rollen damit gemütlich am Ufer der Seine entlang.




      Kurz den Louvre von außen besichtigen, ich war ja bereits um 1993 herum schonmal drin...
      Der Arc de Triomphe du Carrousel stellt sich als kleinerer aber pompöserer Bruder dessen am Place Charles de Gaulle vor uns auf. Wir schieben brav unsere Räder durch den Jardin des Tuileries, nachdem uns so ein Securityhampel angepammpt hat.



      Beim Place de la Concorde dürfen wir endlich auf die Avenue des Champs-Élysées wechseln und unserem symbolischen Reiseziel entgegensteuern, dem Arc de Triomphe de l'Étoile. Der Pflasterbelag scheint endlos und rüttelt uns ordentlich durch.







      Beim Umrunden des Triumphbogens fällt uns auf, wie klein man neben ihm wird - schon ziemlich beeindruckend. Der Kreisverkehr läßt sich wirklich angenehm fahren, man kann sich wie ein Fisch im Fahrzeugstrom bewegen, herrlich. Die beiden innersten Spuren sind sogar fast durchweg frei, so daß wir gerne noch die eine oder andere Ehrenrunde drehen. Schneller als 40 km/h geht es bei dem geringen Radius allerdings kaum, die Pflastersteine haben eine recht glatte Oberfläche, die Fahrbahn neigt sich vom Sockel des Bogens nach außen hin leicht ab und ich habe gerade keine Lust, mich auf die Fresse zu legen.




      Wir gondeln zur Esplanade du Trocadéro bzw. dem Palais de Challoit, genießen den herrlichen Blick auf die Champs du Mars und den Eiffelturm. Dabei dokumentieren wir erstmals den Trackstand mortale in Zusammenarbeit mit irgendwelchen coolen Inlinekids, ich bringe meinen Hinterreifen bei einem tierisch langen No-Hand-Skid dank leichtem Gefälle zum Platzen, fahre zurück zum Auto um zu flicken, die anderen fahren weiter an den Eiffelturm.
      Der Reifen ist mehrfach komplett durchgescheuert, ein großes Loch glotzt mich an, keine Chance den noch zu retten. Zum Glück habe ich einen frischen Faltmantel mitgenommen, der gleich montiert wird. Der alte Schlappen wird in Paris zurückbleiben, war ohnehin ein französisches Fabrikat.




      Wir treffen uns zum Vesper am späten Nachmittag auf den Treppen vor der Sacré-Cœur. Ich trage mein Rad die langen westlichen Treppen hinauf und habe Mühe, die anderen zu finden - ganz schön viel los da oben! Wir genießen ein letztes Mal die wunderbare Aussicht über die Stadt mit ein paar Salamibaguettes und Kronenbourg bevor wir uns durch kleine Gäßchen hindurch bergab schlängeln.



      Mittels 2-bis-3-fach-Kontakt-ABS-Skippen komme ich heil und ohne meine Felgen abzuschaben vom Montmartre hinunter. Das Feiertagswochenende neigt sich dem Ende zu, selbst die größeren Straßen der Pariser Innenstadt werden kaum befahren und wir können genüßlich über die letzten Meter Asphalt dieser wunderschönen Metropole rollen, die lediglich eine Tagestour nach Westen von Karlsruhe entfernt liegt.



      Beim Bus angekommen, laden wir den gesamte Kram in den Wagen und lassen uns gegen 1800 zurück nach Karlsruhe chauffieren.



      Kurz zuvor genehmigen wir uns noch ein letztes Bierchen für touristische sieben Euro.
      Da der Inhalt der 0,33l-Flasche nicht vollständig ins 0,25l-Glas hineinpaßt, wird uns der restliche Schluck stilsicher in einem gläsernen Eisbecher serviert.





      Montag 18.08.2008

      Der Fahrer verflucht den bis an die Grenzen belasteten Busmotor und kurz nach 0300 kommen wir an der Soffi an, laden schnell aus und legen uns eine Runde aufs Ohr. Einige arme Seelen dürfen um 0800 schon wieder am Rad drehen, ich darf noch ein wenig die Beine hochlegen, ehe es um 1300 wieder rund geht.



      Geil war's! Rouven ist glücklich, doch nicht gegen uns gewettet zu haben.
      Wir nehmen uns vor, unser 'Himmelfahrtskommando' nächstes Jahr zu wiederholen. Es wird über Mörsch-Malsch-Madrid gewitzelt, tatsächlich soll uns die Reise an den Lago Maggiore führen.



      Ach, ja... die Tour bin ich mit normaler Unterhose, dünner Stoffhose und billigem Flite-Derivat gefahren - keinerlei Probleme.
      Zuletzt geändert von Moltebaer; 12.01.2012, 01:05.
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      • mastersergeant
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        #4
        AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

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        • Nita
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          #5
          AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

          Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
          Teil II
          warte!

          Verrückte Aktion, professionell dokumentiert. Ich fahre nicht Rad und kann deswegen nicht wirklich mitleiden, aber 21h sprechen für sich. Hoffe der weitere Weg hat keine unangenehmen Überraschungen gebracht und dass die Kissen auf der Rückfahrt weich waren...
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            #6
            AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

            Erwähnt wurde diese Wahnsinnstour ja bereits. Schön, diese Tour jetzt hier bei den Reiseberichten lesen zu dürfen.

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            • Flachlandtiroler
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              #7
              AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

              Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
              Erwähnt wurde diese Wahnsinnstour ja bereits. Schön, diese Tour jetzt hier bei den Reiseberichten lesen zu dürfen.
              ACK. Wahnsinnstour ist eine gute Formulierung.
              Abgesehen davon dass ich mich hervorragend über den Bericht abgerollt habe -- mon dieu! Mit einem singlespeed, wie krass ist das denn

              Gruß, Martin
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              • Kendooo
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                • 24.11.2009
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                #8
                AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                Sogar mit starrem Gang. Da kommen die Beine ja gar nicht zur Ruhe.
                Leute, das war ne coole Idee und ich freue mich, dass ihr das gestartet habt. Bin schon auf den Rest des Berichts gespannt.

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                • ronaldo
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                  • 24.01.2011
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                  #9
                  AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                  Hi,

                  MIT DEM FIXIE??? Ich schmeiß mich weg... (Wo ist der Ich-fall-tot-um-Smilie?)

                  Grüße, Ronald

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                  • Moltebaer
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                    • 21.06.2006
                    • 12329
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                    Besser den einen richtigen Gang als 30 falsche

                    Und das Tolle am Starrlauf ist ja, daß man eben nicht ständig mittreten muß.
                    Die Beine werden nämlich quasi automatisch von der Kurbel angetrieben
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                      #11
                      AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                      Waaahnsinn. Nur für den Fall, daß das noch keiner festgestellt haben sollte.
                      Zum Einsortieren: Was fährt ein Kurierfahrer beruflich so am Tag an km?
                      In der Ruhe liegt die Kraft

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                      • Moltebaer
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                        #12
                        AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                        In einer Schicht (halbtags) waren bei PerRad in Karlsruhe so 60-80 km üblich, ganztags also 120-160 km (bei ca. 3 bzw. 6 Stunden realer Fahrzeit) - wohlgemerkt Stadtverkehr!
                        Wenn das Rad mal rollt, freut einen der Drehimpulserhaltungssatz - das ständige Anfahren und Anhalten geht aber gut auf Mensch und Material. Am Vorabend frisch eingesetzte Bremsgummis waren mal nach einer Ganztagsregenschicht komplett weggeschmirgelt - ein weiterer Pluspunkt für die starre Nabe
                        Zuletzt geändert von Moltebaer; 09.01.2012, 18:32.
                        Wandern auf Ísland?
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                        • anja13

                          Alter Hase
                          • 28.07.2010
                          • 4884
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                          #13
                          AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                          Weiter! *zappel*

                          Coole Tour, schöne Bilder! :-)

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                          • Moltebaer
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 21.06.2006
                            • 12329
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                            Dein Wunsch sei mir Befehl, Teil II ist online.
                            Wandern auf Ísland?
                            ICE-SAR: Ekki týnast!

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                            • Portaner
                              Erfahren
                              • 12.10.2011
                              • 106
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                              Ihr seid ja komplett irre!!! Und Du erst. Mitm Fixie! Reschpeckt.
                              Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen,
                              dass Menschen nicht denken.

                              Arthur Schopenhauer

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                              • lina
                                Freak

                                Vorstand
                                Liebt das Forum
                                • 12.07.2008
                                • 42960
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                                Wahnsinn,
                                und dann noch mit Fotos, oh, là, là!

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                                • Nita
                                  Fuchs
                                  • 11.07.2008
                                  • 1722
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                                  Zitat von Portaner Beitrag anzeigen
                                  Ihr seid ja komplett irre!!! Und Du erst.
                                  allerdings...

                                  Das letzte Bild (Teil II) braucht keinen Kommentar.

                                  Ja, das kann ich bestätigen: So `ne Nacht geht, der Tag danach aber - gaaaanz schlecht
                                  Reiseberichte

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                                  • Portaner
                                    Erfahren
                                    • 12.10.2011
                                    • 106
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                                    Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                                    So `ne Nacht geht, der Tag danach aber - gaaaanz schlecht
                                    Kenn ich von 24h Läufen... aber wenn der Morgen erwacht, der erste Kaffee... herrlich.
                                    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen,
                                    dass Menschen nicht denken.

                                    Arthur Schopenhauer

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                                    • Pfad-Finder
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                                      • 18.04.2008
                                      • 11916
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop

                                      Vielleicht sollten wir hier noch eine Extra-Rubrik bei den Reiseberichten einrichten, Arbeitstitel: Die Outdoor-Gummizelle. Da kämen dann Radtouren wie Deine, Hamburg-Brocken oder div. Hexenstieg-Abenteuer rein.
                                      Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                                      • Moltebaer
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                                        Liebt das Forum
                                        • 21.06.2006
                                        • 12329
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: [DE/FR] Karlsruhe-Paris per Rad, nonstop



                                        Sodele, Teil III ist nun auch online.
                                        Wandern auf Ísland?
                                        ICE-SAR: Ekki týnast!

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