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Mitreisende | |
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Land: Schweiz
Jo, auch ich bin wieder da.
Martin ("Flachlandtiroler") und ich waren Sa-Mo unterwegs, den Piz Bernina über den Spallagrat zu besteigen. Fr. abend ging es noch bis zum Splügenpaß, dort konnten wir problemlos campen. Sa. dann nach Italien bis nach Sondrio und wieder nach Norden bis zum Campo Moro (1900 m). Ab dort ging es dann zu Fuß rauf zur Marinelli Bombardini (2813 m). Nach Rücksprache mit der Hüttenwirtin (es existiert eine Biwakschachtel auf 3100 m, allerdings etwas von der Route entfernt - also kein Zeitgewinn) bleiben wir auf der Hütte. Am Nachmittag machen wir noch einen kurzen Spaziergang und "stürmen" einen der benachbarten 3000er.
Am Sonntag ist Gipfeltag. Offizielles Frühstück ist um 5 Uhr - viel zu spät für uns. Um 3 Uhr geht es raus aus den Federn, um 4 Uhr geht es los. Zusamman mit uns starten eine oder zwei weitere Seilschaften. Die Gruppen splitten sich jedoch recht schnell, da jeder eine halbwegs passable eigene Route über den aperen Gletscher zur Marco e Rossa-Hütte (3600 m) sucht. Wir landen zu weit östlich und dürfen gleich mal lustiges Spaltenhüpfen üben. Trotzdem ziehen wir allen anderen davon. Die letzten 200 Hm zur Marco e Rossa bestehen aus einem kettengesicherten Steig. Gleich zu Beginn darf man eine 20 m hohe Alu-Leiter raufklettern (mit abschließenden 2 Griffen im leichten Überhang), danach wird es einfacher. Auf der Hütte trudeln wir gegen 7 Uhr ein und treffen auf eine Gruppe Österreicher, die unentschlossen herumsitzen. Das Wetter ist nicht besonders prächtig, alles hängt in den Wolken, und die Jungs schrecken die Erzählungen anderer (IIIer Stellen im Fels) ab, da sie nicht genügend Erfahrung im Umgang mit dem Seil im Fels haben.
Nach einer kurezn Teepause schließen sich zwei (Christoph und Harry) uns an. Der erste Teil bis etwa 3900 m ist simpel - einfach einen Firnhang hochwackeln - danach kommt Fels. Die erste Passage ist gleich mal senkrecht. Zwar mit großen Griffen, aber ne III ist es sicher. Danach folgen ein paar einfache Stellen bis zu einem etwa 50 m hohen Aufschwung. Dort herrscht Chaos und Gedränge. Von oben seilen sich Leute ab, von unten klettern andere rauf. Im bunten Durcheinander müssen zudem noch einige umdrehen, da der Fels zu schiwerig ist. Irgendwie klettern wir in zwei Seilschaften ebenfalls rauf (Fels meist II, eine Stelle III, ein kurzer Riß den man rauf muß) und begeben uns Richtung Gipfel. Der Verbindungsgrat rüber ist problemlos, allerdings sollte man schwindelfrei sein. An den schmalsten Stellen haben gerade mal zwei Schuhe nebeneinander Platz in der Spur.
Am Gipfel wird kurz Pause eingelegt - die Sicht ist eh bescheiden und schwankt zw. 20 und 100 m - je nach Wolkendicke. Danach ist derKampf abwärts angesagt. Unglaublich was sich da alles rumtrollt. Eine Gruppe vor uns (3 Mann, ein Deutscher, ein Italiener und einer im Nebel) blockiert alle Gruppen und sorgt für Stau. Der erste des Trosses geht mit 30 m (!) Schlappseil vorraus, die zwei anderen haben etwa 5 m Seil zwischen sich. Ein Schweizer bezeichnet das Konstrukt nur als "Reißleine" und schüttelt den Kopf. Drüben an den Abseilstellen dann das übliche Getümmel. Der Schweizer (unterwegs mit zwei anderen, kamen über den Biancograt rauf) seilen zwar schnell ab, werden aber von einer Zweiergruppe älterer Herren ausgebremst (dazu noch mehr *örks*). Wir kommen eigentlich recht schnell runter. ich seile die Hälfte der Wand ab, darf dann eben mal 5 Min im Seil rumgondeln und der "Schlappseil"-Gruppe zusehen wie sie abklettert (!). Endlich räumen sie den von mir angepeilten Stand, so daß ich Harry herunterrufen kann. Er sichert sich am Stand, ich schnapp mir sein Seil und richte den restlichen Abstieg ein. Dann wird es etwas konfus. Martin seilt die erste Länge ab, Harry kommt zu mir runter. Dann erscheint #1 der Opatruppe am schweizer Seil, und das Chaos geht los. Nachdem wir erkennen daß er keinen Sitzgurt trägt und somit sicher nicht die letzten 5 m Überhang am schweizer Seil runter kann muß er umseilen und bei uns mit runter. Der Schweizer motzt und schüttelt mit mir unten den Kopf, was sich wieder alles so am Hangrumtrollt. Nachdem #1 der Opatruppe endlich unten ist folegen in wildem Durcheinander die restlichen Leute (Christoph und Opatruppe #2).
Die beiden äletern Burschen wackeln von dannen, die schweizer Gruppe lasse ich gleich mal vorrausrennen (sind eingespielt und schneller als wir). An einer zweiten Stelle die mit Seil überwunden wird kann ich endlich die Sicherungstechnik der alten Hasen bewundern:
#2 (der jüngere) benutzt eine Bandschlinge, die er sich um den Bauch geschlungen hat. Dort drin steckt ein Schraubkarabiner, mit dem er sich sichert (ÖRKS). #1 ist aber der Hammer. Er besitzt ebenfalls einen Karabiner, als Band verwendet er jedoch einen grünen Nylonriemen, der wohl ehemals von einer Schultasche o.ä. stammt (Der Plastikkarabiner am Ende ist jedenfalls noch dran). Den Riemen hat er um den Bauch gezogen und mit einem normalen Knoten (!) zugebunden. Der Knoten ging übrigens am Ende der 50 m-Abseilstelle auf. ich dachte erst - was zeigt mir der Bursche mit den Worten "Nun ist er doch gerissen" ein dummes Band ? Ebenfalls lohnenswert ist das Seil der beiden. Der Dicke nach zu urteilen ist es ein 15 m langes Stück 7 mm-Reepschnur. daran lassen sich die Helden auch eine kurze Rampe runter. Ich darf den Knoten oben am Sicherungspunkt aufmachen - doppelt genommen hätte das "Seil" zwar abgezogen werden können, aber von der Länge her nicht gereicht.
Keine 10 m weiter holen wir die Jungs auch prompt wieder ein - sie wissen nicht wie weiter - und stehen etwas konfus am Ende eines Grates rum. Um nicht auch noch einen heli rufen zu müssen richten wir wieder zwei Seillängen ein und lassen die Burschen bei uns abklettern. Bis wir die beiden Längen eingerichtet haben durch- über- und unterkreuzt uns noch eine Viererseilschaft im Abstieg. Wärend unsere beiden Österreicher schon mal Richtung Hütte düsen und eines der Seile mitnehmen, darf ich der Opatruppe zusehen wie sie mit iherer Sicherung die fast senkrechte Wand runtereiern... (Örks, nicht dran denken), nehm dann das zweite Seil auf und düse mit Martin zur Marco e Rossa.
Christoph und Harry sind happy und wollen eine Runde spendieren. Da sie jedoch aus Zeitmangel gleich weiter müssen, drücken sie mir 10 Euro in die Pfoten, damit wir wenigstens eine Runde auf ihre Kosten trinken können (P.S: haben wir gemacht ! Punsch auf der Marinelli ist empfehlenswert). Dann schlagen unsere alten Herren auf und spendieren eine Runde Bier. Martin und ich klettern und seilen anschließend über den Steig runter zum Gletscher und gehn zur Marinelli. Die letzten 30 min gibt es noch nen Graupelschauer, gegen 17 Uhr treffen wir endlich ein, packen, trinken Punsch und warten das Ende des Wetters ab. Um 18:30 Uhr ist Abflug, der Abstieg dauert laut Wegweiser noch mal knapp 3 h. Nach 2:15 erreichen wir jedoch dank eines ordentlichen Spurts das Ende des Wanderweges, gegen 21 Uhr ist auch alles verpackt und abfahrtsbereit.
Bis zum Splügenpaß düsen wir noch, bauen im Regen das Zelt auf, vernichten eine Flasche Rotwein als Abendessen und kippen dann um.
Mo: 6 Uhr irgendwas raus, Heimfahrt.
Alex
Land: Schweiz
Jo, auch ich bin wieder da.
Martin ("Flachlandtiroler") und ich waren Sa-Mo unterwegs, den Piz Bernina über den Spallagrat zu besteigen. Fr. abend ging es noch bis zum Splügenpaß, dort konnten wir problemlos campen. Sa. dann nach Italien bis nach Sondrio und wieder nach Norden bis zum Campo Moro (1900 m). Ab dort ging es dann zu Fuß rauf zur Marinelli Bombardini (2813 m). Nach Rücksprache mit der Hüttenwirtin (es existiert eine Biwakschachtel auf 3100 m, allerdings etwas von der Route entfernt - also kein Zeitgewinn) bleiben wir auf der Hütte. Am Nachmittag machen wir noch einen kurzen Spaziergang und "stürmen" einen der benachbarten 3000er.
Am Sonntag ist Gipfeltag. Offizielles Frühstück ist um 5 Uhr - viel zu spät für uns. Um 3 Uhr geht es raus aus den Federn, um 4 Uhr geht es los. Zusamman mit uns starten eine oder zwei weitere Seilschaften. Die Gruppen splitten sich jedoch recht schnell, da jeder eine halbwegs passable eigene Route über den aperen Gletscher zur Marco e Rossa-Hütte (3600 m) sucht. Wir landen zu weit östlich und dürfen gleich mal lustiges Spaltenhüpfen üben. Trotzdem ziehen wir allen anderen davon. Die letzten 200 Hm zur Marco e Rossa bestehen aus einem kettengesicherten Steig. Gleich zu Beginn darf man eine 20 m hohe Alu-Leiter raufklettern (mit abschließenden 2 Griffen im leichten Überhang), danach wird es einfacher. Auf der Hütte trudeln wir gegen 7 Uhr ein und treffen auf eine Gruppe Österreicher, die unentschlossen herumsitzen. Das Wetter ist nicht besonders prächtig, alles hängt in den Wolken, und die Jungs schrecken die Erzählungen anderer (IIIer Stellen im Fels) ab, da sie nicht genügend Erfahrung im Umgang mit dem Seil im Fels haben.
Nach einer kurezn Teepause schließen sich zwei (Christoph und Harry) uns an. Der erste Teil bis etwa 3900 m ist simpel - einfach einen Firnhang hochwackeln - danach kommt Fels. Die erste Passage ist gleich mal senkrecht. Zwar mit großen Griffen, aber ne III ist es sicher. Danach folgen ein paar einfache Stellen bis zu einem etwa 50 m hohen Aufschwung. Dort herrscht Chaos und Gedränge. Von oben seilen sich Leute ab, von unten klettern andere rauf. Im bunten Durcheinander müssen zudem noch einige umdrehen, da der Fels zu schiwerig ist. Irgendwie klettern wir in zwei Seilschaften ebenfalls rauf (Fels meist II, eine Stelle III, ein kurzer Riß den man rauf muß) und begeben uns Richtung Gipfel. Der Verbindungsgrat rüber ist problemlos, allerdings sollte man schwindelfrei sein. An den schmalsten Stellen haben gerade mal zwei Schuhe nebeneinander Platz in der Spur.
Am Gipfel wird kurz Pause eingelegt - die Sicht ist eh bescheiden und schwankt zw. 20 und 100 m - je nach Wolkendicke. Danach ist derKampf abwärts angesagt. Unglaublich was sich da alles rumtrollt. Eine Gruppe vor uns (3 Mann, ein Deutscher, ein Italiener und einer im Nebel) blockiert alle Gruppen und sorgt für Stau. Der erste des Trosses geht mit 30 m (!) Schlappseil vorraus, die zwei anderen haben etwa 5 m Seil zwischen sich. Ein Schweizer bezeichnet das Konstrukt nur als "Reißleine" und schüttelt den Kopf. Drüben an den Abseilstellen dann das übliche Getümmel. Der Schweizer (unterwegs mit zwei anderen, kamen über den Biancograt rauf) seilen zwar schnell ab, werden aber von einer Zweiergruppe älterer Herren ausgebremst (dazu noch mehr *örks*). Wir kommen eigentlich recht schnell runter. ich seile die Hälfte der Wand ab, darf dann eben mal 5 Min im Seil rumgondeln und der "Schlappseil"-Gruppe zusehen wie sie abklettert (!). Endlich räumen sie den von mir angepeilten Stand, so daß ich Harry herunterrufen kann. Er sichert sich am Stand, ich schnapp mir sein Seil und richte den restlichen Abstieg ein. Dann wird es etwas konfus. Martin seilt die erste Länge ab, Harry kommt zu mir runter. Dann erscheint #1 der Opatruppe am schweizer Seil, und das Chaos geht los. Nachdem wir erkennen daß er keinen Sitzgurt trägt und somit sicher nicht die letzten 5 m Überhang am schweizer Seil runter kann muß er umseilen und bei uns mit runter. Der Schweizer motzt und schüttelt mit mir unten den Kopf, was sich wieder alles so am Hangrumtrollt. Nachdem #1 der Opatruppe endlich unten ist folegen in wildem Durcheinander die restlichen Leute (Christoph und Opatruppe #2).
Die beiden äletern Burschen wackeln von dannen, die schweizer Gruppe lasse ich gleich mal vorrausrennen (sind eingespielt und schneller als wir). An einer zweiten Stelle die mit Seil überwunden wird kann ich endlich die Sicherungstechnik der alten Hasen bewundern:
#2 (der jüngere) benutzt eine Bandschlinge, die er sich um den Bauch geschlungen hat. Dort drin steckt ein Schraubkarabiner, mit dem er sich sichert (ÖRKS). #1 ist aber der Hammer. Er besitzt ebenfalls einen Karabiner, als Band verwendet er jedoch einen grünen Nylonriemen, der wohl ehemals von einer Schultasche o.ä. stammt (Der Plastikkarabiner am Ende ist jedenfalls noch dran). Den Riemen hat er um den Bauch gezogen und mit einem normalen Knoten (!) zugebunden. Der Knoten ging übrigens am Ende der 50 m-Abseilstelle auf. ich dachte erst - was zeigt mir der Bursche mit den Worten "Nun ist er doch gerissen" ein dummes Band ? Ebenfalls lohnenswert ist das Seil der beiden. Der Dicke nach zu urteilen ist es ein 15 m langes Stück 7 mm-Reepschnur. daran lassen sich die Helden auch eine kurze Rampe runter. Ich darf den Knoten oben am Sicherungspunkt aufmachen - doppelt genommen hätte das "Seil" zwar abgezogen werden können, aber von der Länge her nicht gereicht.
Keine 10 m weiter holen wir die Jungs auch prompt wieder ein - sie wissen nicht wie weiter - und stehen etwas konfus am Ende eines Grates rum. Um nicht auch noch einen heli rufen zu müssen richten wir wieder zwei Seillängen ein und lassen die Burschen bei uns abklettern. Bis wir die beiden Längen eingerichtet haben durch- über- und unterkreuzt uns noch eine Viererseilschaft im Abstieg. Wärend unsere beiden Österreicher schon mal Richtung Hütte düsen und eines der Seile mitnehmen, darf ich der Opatruppe zusehen wie sie mit iherer Sicherung die fast senkrechte Wand runtereiern... (Örks, nicht dran denken), nehm dann das zweite Seil auf und düse mit Martin zur Marco e Rossa.
Christoph und Harry sind happy und wollen eine Runde spendieren. Da sie jedoch aus Zeitmangel gleich weiter müssen, drücken sie mir 10 Euro in die Pfoten, damit wir wenigstens eine Runde auf ihre Kosten trinken können (P.S: haben wir gemacht ! Punsch auf der Marinelli ist empfehlenswert). Dann schlagen unsere alten Herren auf und spendieren eine Runde Bier. Martin und ich klettern und seilen anschließend über den Steig runter zum Gletscher und gehn zur Marinelli. Die letzten 30 min gibt es noch nen Graupelschauer, gegen 17 Uhr treffen wir endlich ein, packen, trinken Punsch und warten das Ende des Wetters ab. Um 18:30 Uhr ist Abflug, der Abstieg dauert laut Wegweiser noch mal knapp 3 h. Nach 2:15 erreichen wir jedoch dank eines ordentlichen Spurts das Ende des Wanderweges, gegen 21 Uhr ist auch alles verpackt und abfahrtsbereit.
Bis zum Splügenpaß düsen wir noch, bauen im Regen das Zelt auf, vernichten eine Flasche Rotwein als Abendessen und kippen dann um.
Mo: 6 Uhr irgendwas raus, Heimfahrt.
Alex
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