AW: [CH] 350 Kilometer quer durch die Schweiz- von Sargans nach Montreux
Zu Befehl
Jetzt kommt auch meine Lieblingstage...
15.09.2011
Rasttag in Meiringen
Heute Rasttag in Meiringen! Campingplatz Balmweid, ist der Knaller hier! Wir sind seit heut Morgen die einzigen mit Zelt hier auf der riesen Wiese, und können uns ausbreiten ohne Ende. Haben heut morgen gleich nach der Abreise unserer Nachbarn deren Platz an einem großen Tisch bezogen, der aus einem großen Felsblock besteht. Stühle haben wir auch, und da der Platz in der Sonne liegt, konnten wir Zelt und alle unsere Frischgewaschenen Sachen prima trocknen. Hat bestimmt ne ganze Stunde gedauert, bis wir den Dreck aus all unseren Sachen raus hatten. Eine sämige graubraune Suppe lief danach den Abfluss runter. Jetzt hab ich fast nur noch saubere Sachen!

Unser Zeltplatz. Die Wiese hatten wir komplett für uns, gegenüber das exzellente Sanitär- und Rezeptionshaus!
Heute ist schon mein 10. Tag, kaum zu glauben. Ich gewöhne mich bereits sehr an diese Art Vagabundenleben und habe unser feines Zelt sehr liebgewonnen, fühle mich pudelwohl darin. Lukas war heut mittag schonmal einkaufen, und wir haben nun wieder Äpfel und Kaffee! Feine Sache dies. Heute ist super Wetter, blauer Himmel, und man kann sogar vom Tal aus super die umliegenden Gipfel sehen, wie sie sich malerisch gegen den blauen Himmel absetzen. Hier könnte man es Tagelang aushalten, der Platz ist einfach super, mit allem Komfort ausgestattet und mit einem „großzügigen und modernen Sanitärbereich“ ausgestattet, wie es in jedem Katalog heissen würde. Jetzt sitzen wir in unseren Gartenstühlen, die Füße auf dem Tisch neben unserem Zelt und lesen und hören Musik, entspannung pur. War bei mir nach 5 Tagen auch mal wieder dringend nötig, bis hierher nun schon ca. 160km, davon bestimmt 150 zu Fuß. Kaum zu glauben, dass der feuchte Moderwald von Elm schon über 120km weit weg ist!
OT: Wer sich hier wundert dass ich immer auf Katalogsprache verweise, ich habe im Reisebüro gelernt und damit 4 Jahre lang zu tun gehabt, und ich sage euch, Katalogsprache verfolgt einen! Aber ich kann diesen Campingplatz nur hervorheben, er war so schön ruhig und idyllisch, es war echt paradiesisch einfach nur in der Sonne zu sitzen und völlige Ruhe zu haben. Bis auf ein paar Dauercamper war da wenig bis gar nichts los. Ich musste an diesem Tag mein Handy dringend aufladen, der Akku war komplett leer, und gegen einen kleinen Obulus wird dieser Service an der Rezeption angeboten. Ich hatte mein Ladegerät vergessen, und war umso erstaunter, dass die da genau das richtige vor Ort hatten! Es blieben für uns praktisch keine Wünsche offen, weobei wir ja auch recht genügsam waren.

Traumhafter Tag im Haslital

Hinter mir gehts die Große Scheidegg hinauf, das große Ziel des nächsten Tages!

Panoramablick übers Haslital!
Wir waren später noch gemeinsam im Dorf, uns das Sherlock Holmes Museum angucken! Meiringen ist ja „bekanntlich“ das Kaff in dessen Nähe der Meisterdieb gestorben ist (Die Reichenbachfälle, der Ort des geschehens, sind morgen dran). Auf jeden Fall war das Museum sehr charmant gemacht, in der alten Englischen Kirche von Meiringen eingerichtet, war dort sogar das Wohnzimmer Holmes ´ nachgebildet.

Wir sind solche Touristen... aber wir mussten es einfach tun! Mit diesem Herrn Holmes...

... haben wir uns trotzdem prächtig verstanden. Ein guter Zuhörer!
Danach haben wir uns noch jeder ne Metzgerwurst aufe Faust geholt und haben die Tourischteninfo gesucht wegen Wetterbericht. Nach etlichen Umwegen haben wir sie am Bahnhof (wo eigentlich sonst?) gefunden und das Wetter für morgen, für die große Scheidegg, sieht gut aus, für Grindelwald nicht so übermorgen. Ich kann nur hoffen und beten, dass dort wenigstens etwas vom Eiger zu sehen ist, sonst dreh ich durch. Ich freu mich aber jedenfalls sehr auf morgen, endlich mal das Wellhorn und endlich wieder das Wetterhorn sehen, „meinen“ Berg, der Berg der mir glatt die Sprache verschlagen hat, als ich ihn vor 4 Jahren das erste mal von der Engstlenalp aus gesehen hab.
OT:
Leider blieb mir dieses Jahr dieser erhabene Anblick verwehrt! Das war ein magischer Augenblick damals, als ich morgens das Sonnendurchflutete Gental runterguckte und am Ende thronte in der Ferne das Wetterhorn mit seinen Gletschern! Umwerfend schön, wird ich nie nie nie vergessen.
Naja, wir haben dann abends noch ne Suppe gekocht und Kuchen mit Bier genossen und noch den gruseligen Kinderspielplatz etwas inspiziert, aber der ist echt böse. Hätte ich Kinder, hätte ich Ihnen verboten da zu spielen. Selbst ich wär fast schreiend vor dem gruseligen Hottapferd davongerannt. Hoffentlich kann ich nu überhaupt schlafen, morgen wollen wir sehr früh aufstehen, wird schon klappen. ;)

Das gruselige Pferd! Würdet ihr da eure Kinder spielen lassen??? Ich träum heut noch davon!
16.09.2011
Ins Land der Riesen-
Über die Große Scheidegg!
Heut um halb sieben aufgestanden, war arschkalt und ich hab ewig gebraucht um mich hochzuraffen aus dem warmen Schlafsack. Dann aber ging alles fix und wir hatten um kurz nach acht alles fettich, und konnten planmäßig aufbrechen. Um neun Uhr haben wir den ersten Zug rauf auf die Reichenbachfälle genommen, mit einer wilden Horde von Oppas auf Ausflug zusammen. Wir müssen sehr befremdlich auf sie gewirkt haben. Die Reichenbachfälle waren überragend schön und Angsteinflößend, 120 meter hoch, und der Ort an dem Sherlock wohl gestürzt ist. Stell ich mir nicht so geil vor, sah aus als ob das ziemlich weh tut.

Blick zurück auf dem Weg zu den Reichenbachfällen. Ein wunderschöner Morgen!

Blick auf Meiringen von den Reichenbachfällen aus. Hinten gehts links das Gental- und zum Sustenpass hoch

Die Reichenbachfälle!

Der Anzug sitzt

Na junge, schon Hunger auf die Chips und den Schnaps?
Nachdem wir alles gesehen haben, man stand ja auch nur gegenüber der Wasserfälle auf einem Balkon, gingen wir los und wurden noch kurz von 2 Opas zur Rede gestellt, der eine mit großen Zahnlücken und der andere mit sehr feuchter Aussprache. Sie fanden es auch ganz großartig was wir vorhatten, und wünschten uns noch viel Glück. Schönes Gefühl, soviel Zuspruch zu erhalten.
OT: Diese Rentnerklassenfahrt war ja wohl super, die sind da hoch und kaum waren die da, haben die etwas jüngeren Begleiter gleich Pils und Schnaps ausgepackt und in dem kleinen Wintergarten neben der Terrasse ein Chipsbuffet aufgebaut! So will ich meinen Ruhestand auch mal verbringen!

Blick zurück Richtung Meiringen. Der höchste Berg des linken Grates, das ist der Hochstollen, den wir 2 Tage vorher ausversehen überschritten.
Wir kamen danach super voran. Topfit sind wir die große Scheidegg hochgerannt! Und was für ein super Wetter! Es war bisher nach dem Urnerboden die schönste Strecke und auch die schönste Landschaft! Man könnte kitschig sagen, als ob sich das jemand ausgedacht hat, der malerische Fluß in der mitte, und viel Nadelwald drumherum, Holzhäuser und Almen und alles überragt vom Well- und vom Wetterhorn, das grandiose Wetterhorn. Es verschlug mir abermals die Sprache! Diese Felsfluchten, das kann man nicht in Worte fassen, und oben die Gletscher drauf, die in der Sonne blitzten… Ich habe einfach viele Fotos gemacht und gestaunt!

Das Wellhorn lässt sich blicken!

Man tritt aus dem Wald heraus und hat auf einmal so einen Blick! Was für ein absolut perfekter Moment!



Hotel Rosenlaui

Pause gegenüber vom Hotel

Bei der Rast bewundern wir den Grat direkt über uns...

... wie er sich gegen die Sonne absetzt!

Die Wanderung führte durch traumhafte Landschaft, sehr sanft ansteigend, super zu laufen!

Engelhörner- Grat im Hintergrund

Weiter gehts, teilweise durch Hochmoor-artige Landschaft, immer mal wieder eine steilere Stufe dazwischen

Lukas vor dem Wetterhorn!

Alpiglen, ich vor dem Wetterhorn

Kurz vor der Passhöhe, blick zurück ins Tal
Die Wanderung hat riesigen Spaß gemacht und wir waren punkt 2 Uhr oben auf der Scheidegg, 1960 meter, und was wir dann sahen, das verschlug uns erst recht die Sprache. Wir hatten ja mit einer schönen Aussicht gerechnet, aber nicht mit diesem Anblick, der sich nun vor uns ausbreitete: Eiger, die Spitze des Mönch, der weit entfernten Gipfel des Gspaltenhorns, zahlreiche Gletscher, Grindelwald zu unseren Füßen und das alles unter einem strahlend blauen Himmel! Wir standen nur und staunten, fast um Worte ringend dass du huldigen, aber… unmöglich! So setzten wir uns, machten Mittagspause und sogen den Ausblick eine Stunde lang förmlich in uns auf. Es wehte ein starker, aber warmer Wind und es war einfach Paradiesisch! Das Paradies der Alpen!

Ein erhabener Moment! Passhöhe Große Scheidegg



Hier hätte ich den ganzen Tag sitzen können!



OT: Das mag sich, wie ich erschreckt feststellen muss, ganz schön kitischig lesen, aber ich glaube man merkt dadurch wie ergriffen ich wohl davon war, von diesem Tag, sowas hab ich einfach noch nie in meinem Leben gesehen, so ein Panorama! Und ich hab solange von dieser Tour geträumt, und diesen Pässen. Es war schon was besonderes, ich hab den Text mal so gelassen wie er ist ;)
Irgendwann mussten wir wieder los, und wir nahmen den Rückweg unter unsere Füße. Wir gingen meist die Fahrstraße, weil diese eine angenehme Steigung/Gefälle hatte und besser zu laufen war als die Wanderwege. Wir haben uns kurz vor Grindelwald noch kurz verlaufen, weil wir ein Schild übersehen hatten.

Nordwand des Wetterhorns, man sieht genau wo die abbrechenden Seracs ihren Weg durch die Wand finden und unten im Couloir zerschellen!

Aufbruch nach Grindelwald

Bauern beim Heumachen

Das mächtige Schreckhorn über dem oberen Grindelwaldgletscher

Fiescherhörner über dem unteren Grindelwaldgletscher
Irgendwann, inzwischen war in der heissen Nachmittagszeit das Laufen nach sieben Stunden zur Qual geworden, nahm die Ochsentour ein Ende und wir erreichten Grindelwald. Vollgestopft mit Menschen aller Herren Länder und Autos ohne Ende, so schnell und unschön kann sich die Umgebung ändern. Wir trotteten durch den Ort, mit letzter Kraft und suchten den Coop um noch einzukaufen, als Lukas noch von Schweizer Urlaubern angesprochen wurde und den guten Rat bekam: „Immer nur ein Auge voll mitnehmen und weiter, sonst verliebt man sich und bleibt für immer!“ Das kann in meinen und Lukas Augen nur begrenzt für Grindelwald gelten, aber für die Landschaft natürlich schon in vollem Umfang!
Wir kauften noch ein, schleppten uns zum Campingplatz und staunten nicht schlecht, man zeltet hier wirklich direkt unterhalb der Eiger Nordwand! Wahnsinn! Mal sehen, wie nu Morgen das Wetter wird…

Grindelwald!

In Grindelwald an der Touristeninfo. Weiss jemand was die Statue zu bedeuten hat?

Unser Blick auf den Eiger vom Campingplatz aus. Atemberaubend!

Unser Zigeunerlager steht!
p.s.: Wir haben übrigens ein neues Lieblingswort: FASERPELZ! So nennen die Schweizer hier Fleecejacken
Zum Schiessen, oder?
Pps.: Nur noch ca. 160 km bis Montreux!
Zu Befehl

Jetzt kommt auch meine Lieblingstage...
15.09.2011
Rasttag in Meiringen
Heute Rasttag in Meiringen! Campingplatz Balmweid, ist der Knaller hier! Wir sind seit heut Morgen die einzigen mit Zelt hier auf der riesen Wiese, und können uns ausbreiten ohne Ende. Haben heut morgen gleich nach der Abreise unserer Nachbarn deren Platz an einem großen Tisch bezogen, der aus einem großen Felsblock besteht. Stühle haben wir auch, und da der Platz in der Sonne liegt, konnten wir Zelt und alle unsere Frischgewaschenen Sachen prima trocknen. Hat bestimmt ne ganze Stunde gedauert, bis wir den Dreck aus all unseren Sachen raus hatten. Eine sämige graubraune Suppe lief danach den Abfluss runter. Jetzt hab ich fast nur noch saubere Sachen!

Unser Zeltplatz. Die Wiese hatten wir komplett für uns, gegenüber das exzellente Sanitär- und Rezeptionshaus!
Heute ist schon mein 10. Tag, kaum zu glauben. Ich gewöhne mich bereits sehr an diese Art Vagabundenleben und habe unser feines Zelt sehr liebgewonnen, fühle mich pudelwohl darin. Lukas war heut mittag schonmal einkaufen, und wir haben nun wieder Äpfel und Kaffee! Feine Sache dies. Heute ist super Wetter, blauer Himmel, und man kann sogar vom Tal aus super die umliegenden Gipfel sehen, wie sie sich malerisch gegen den blauen Himmel absetzen. Hier könnte man es Tagelang aushalten, der Platz ist einfach super, mit allem Komfort ausgestattet und mit einem „großzügigen und modernen Sanitärbereich“ ausgestattet, wie es in jedem Katalog heissen würde. Jetzt sitzen wir in unseren Gartenstühlen, die Füße auf dem Tisch neben unserem Zelt und lesen und hören Musik, entspannung pur. War bei mir nach 5 Tagen auch mal wieder dringend nötig, bis hierher nun schon ca. 160km, davon bestimmt 150 zu Fuß. Kaum zu glauben, dass der feuchte Moderwald von Elm schon über 120km weit weg ist!
OT: Wer sich hier wundert dass ich immer auf Katalogsprache verweise, ich habe im Reisebüro gelernt und damit 4 Jahre lang zu tun gehabt, und ich sage euch, Katalogsprache verfolgt einen! Aber ich kann diesen Campingplatz nur hervorheben, er war so schön ruhig und idyllisch, es war echt paradiesisch einfach nur in der Sonne zu sitzen und völlige Ruhe zu haben. Bis auf ein paar Dauercamper war da wenig bis gar nichts los. Ich musste an diesem Tag mein Handy dringend aufladen, der Akku war komplett leer, und gegen einen kleinen Obulus wird dieser Service an der Rezeption angeboten. Ich hatte mein Ladegerät vergessen, und war umso erstaunter, dass die da genau das richtige vor Ort hatten! Es blieben für uns praktisch keine Wünsche offen, weobei wir ja auch recht genügsam waren.

Traumhafter Tag im Haslital

Hinter mir gehts die Große Scheidegg hinauf, das große Ziel des nächsten Tages!

Panoramablick übers Haslital!
Wir waren später noch gemeinsam im Dorf, uns das Sherlock Holmes Museum angucken! Meiringen ist ja „bekanntlich“ das Kaff in dessen Nähe der Meisterdieb gestorben ist (Die Reichenbachfälle, der Ort des geschehens, sind morgen dran). Auf jeden Fall war das Museum sehr charmant gemacht, in der alten Englischen Kirche von Meiringen eingerichtet, war dort sogar das Wohnzimmer Holmes ´ nachgebildet.

Wir sind solche Touristen... aber wir mussten es einfach tun! Mit diesem Herrn Holmes...

... haben wir uns trotzdem prächtig verstanden. Ein guter Zuhörer!
Danach haben wir uns noch jeder ne Metzgerwurst aufe Faust geholt und haben die Tourischteninfo gesucht wegen Wetterbericht. Nach etlichen Umwegen haben wir sie am Bahnhof (wo eigentlich sonst?) gefunden und das Wetter für morgen, für die große Scheidegg, sieht gut aus, für Grindelwald nicht so übermorgen. Ich kann nur hoffen und beten, dass dort wenigstens etwas vom Eiger zu sehen ist, sonst dreh ich durch. Ich freu mich aber jedenfalls sehr auf morgen, endlich mal das Wellhorn und endlich wieder das Wetterhorn sehen, „meinen“ Berg, der Berg der mir glatt die Sprache verschlagen hat, als ich ihn vor 4 Jahren das erste mal von der Engstlenalp aus gesehen hab.
OT:
Leider blieb mir dieses Jahr dieser erhabene Anblick verwehrt! Das war ein magischer Augenblick damals, als ich morgens das Sonnendurchflutete Gental runterguckte und am Ende thronte in der Ferne das Wetterhorn mit seinen Gletschern! Umwerfend schön, wird ich nie nie nie vergessen.
Naja, wir haben dann abends noch ne Suppe gekocht und Kuchen mit Bier genossen und noch den gruseligen Kinderspielplatz etwas inspiziert, aber der ist echt böse. Hätte ich Kinder, hätte ich Ihnen verboten da zu spielen. Selbst ich wär fast schreiend vor dem gruseligen Hottapferd davongerannt. Hoffentlich kann ich nu überhaupt schlafen, morgen wollen wir sehr früh aufstehen, wird schon klappen. ;)

Das gruselige Pferd! Würdet ihr da eure Kinder spielen lassen??? Ich träum heut noch davon!
16.09.2011
Ins Land der Riesen-
Über die Große Scheidegg!
Heut um halb sieben aufgestanden, war arschkalt und ich hab ewig gebraucht um mich hochzuraffen aus dem warmen Schlafsack. Dann aber ging alles fix und wir hatten um kurz nach acht alles fettich, und konnten planmäßig aufbrechen. Um neun Uhr haben wir den ersten Zug rauf auf die Reichenbachfälle genommen, mit einer wilden Horde von Oppas auf Ausflug zusammen. Wir müssen sehr befremdlich auf sie gewirkt haben. Die Reichenbachfälle waren überragend schön und Angsteinflößend, 120 meter hoch, und der Ort an dem Sherlock wohl gestürzt ist. Stell ich mir nicht so geil vor, sah aus als ob das ziemlich weh tut.

Blick zurück auf dem Weg zu den Reichenbachfällen. Ein wunderschöner Morgen!

Blick auf Meiringen von den Reichenbachfällen aus. Hinten gehts links das Gental- und zum Sustenpass hoch

Die Reichenbachfälle!

Der Anzug sitzt


Na junge, schon Hunger auf die Chips und den Schnaps?
Nachdem wir alles gesehen haben, man stand ja auch nur gegenüber der Wasserfälle auf einem Balkon, gingen wir los und wurden noch kurz von 2 Opas zur Rede gestellt, der eine mit großen Zahnlücken und der andere mit sehr feuchter Aussprache. Sie fanden es auch ganz großartig was wir vorhatten, und wünschten uns noch viel Glück. Schönes Gefühl, soviel Zuspruch zu erhalten.
OT: Diese Rentnerklassenfahrt war ja wohl super, die sind da hoch und kaum waren die da, haben die etwas jüngeren Begleiter gleich Pils und Schnaps ausgepackt und in dem kleinen Wintergarten neben der Terrasse ein Chipsbuffet aufgebaut! So will ich meinen Ruhestand auch mal verbringen!

Blick zurück Richtung Meiringen. Der höchste Berg des linken Grates, das ist der Hochstollen, den wir 2 Tage vorher ausversehen überschritten.
Wir kamen danach super voran. Topfit sind wir die große Scheidegg hochgerannt! Und was für ein super Wetter! Es war bisher nach dem Urnerboden die schönste Strecke und auch die schönste Landschaft! Man könnte kitschig sagen, als ob sich das jemand ausgedacht hat, der malerische Fluß in der mitte, und viel Nadelwald drumherum, Holzhäuser und Almen und alles überragt vom Well- und vom Wetterhorn, das grandiose Wetterhorn. Es verschlug mir abermals die Sprache! Diese Felsfluchten, das kann man nicht in Worte fassen, und oben die Gletscher drauf, die in der Sonne blitzten… Ich habe einfach viele Fotos gemacht und gestaunt!

Das Wellhorn lässt sich blicken!

Man tritt aus dem Wald heraus und hat auf einmal so einen Blick! Was für ein absolut perfekter Moment!



Hotel Rosenlaui

Pause gegenüber vom Hotel

Bei der Rast bewundern wir den Grat direkt über uns...

... wie er sich gegen die Sonne absetzt!

Die Wanderung führte durch traumhafte Landschaft, sehr sanft ansteigend, super zu laufen!

Engelhörner- Grat im Hintergrund

Weiter gehts, teilweise durch Hochmoor-artige Landschaft, immer mal wieder eine steilere Stufe dazwischen

Lukas vor dem Wetterhorn!

Alpiglen, ich vor dem Wetterhorn

Kurz vor der Passhöhe, blick zurück ins Tal
Die Wanderung hat riesigen Spaß gemacht und wir waren punkt 2 Uhr oben auf der Scheidegg, 1960 meter, und was wir dann sahen, das verschlug uns erst recht die Sprache. Wir hatten ja mit einer schönen Aussicht gerechnet, aber nicht mit diesem Anblick, der sich nun vor uns ausbreitete: Eiger, die Spitze des Mönch, der weit entfernten Gipfel des Gspaltenhorns, zahlreiche Gletscher, Grindelwald zu unseren Füßen und das alles unter einem strahlend blauen Himmel! Wir standen nur und staunten, fast um Worte ringend dass du huldigen, aber… unmöglich! So setzten wir uns, machten Mittagspause und sogen den Ausblick eine Stunde lang förmlich in uns auf. Es wehte ein starker, aber warmer Wind und es war einfach Paradiesisch! Das Paradies der Alpen!

Ein erhabener Moment! Passhöhe Große Scheidegg



Hier hätte ich den ganzen Tag sitzen können!



OT: Das mag sich, wie ich erschreckt feststellen muss, ganz schön kitischig lesen, aber ich glaube man merkt dadurch wie ergriffen ich wohl davon war, von diesem Tag, sowas hab ich einfach noch nie in meinem Leben gesehen, so ein Panorama! Und ich hab solange von dieser Tour geträumt, und diesen Pässen. Es war schon was besonderes, ich hab den Text mal so gelassen wie er ist ;)
Irgendwann mussten wir wieder los, und wir nahmen den Rückweg unter unsere Füße. Wir gingen meist die Fahrstraße, weil diese eine angenehme Steigung/Gefälle hatte und besser zu laufen war als die Wanderwege. Wir haben uns kurz vor Grindelwald noch kurz verlaufen, weil wir ein Schild übersehen hatten.

Nordwand des Wetterhorns, man sieht genau wo die abbrechenden Seracs ihren Weg durch die Wand finden und unten im Couloir zerschellen!

Aufbruch nach Grindelwald

Bauern beim Heumachen

Das mächtige Schreckhorn über dem oberen Grindelwaldgletscher

Fiescherhörner über dem unteren Grindelwaldgletscher
Irgendwann, inzwischen war in der heissen Nachmittagszeit das Laufen nach sieben Stunden zur Qual geworden, nahm die Ochsentour ein Ende und wir erreichten Grindelwald. Vollgestopft mit Menschen aller Herren Länder und Autos ohne Ende, so schnell und unschön kann sich die Umgebung ändern. Wir trotteten durch den Ort, mit letzter Kraft und suchten den Coop um noch einzukaufen, als Lukas noch von Schweizer Urlaubern angesprochen wurde und den guten Rat bekam: „Immer nur ein Auge voll mitnehmen und weiter, sonst verliebt man sich und bleibt für immer!“ Das kann in meinen und Lukas Augen nur begrenzt für Grindelwald gelten, aber für die Landschaft natürlich schon in vollem Umfang!
Wir kauften noch ein, schleppten uns zum Campingplatz und staunten nicht schlecht, man zeltet hier wirklich direkt unterhalb der Eiger Nordwand! Wahnsinn! Mal sehen, wie nu Morgen das Wetter wird…

Grindelwald!

In Grindelwald an der Touristeninfo. Weiss jemand was die Statue zu bedeuten hat?

Unser Blick auf den Eiger vom Campingplatz aus. Atemberaubend!

Unser Zigeunerlager steht!
p.s.: Wir haben übrigens ein neues Lieblingswort: FASERPELZ! So nennen die Schweizer hier Fleecejacken

Pps.: Nur noch ca. 160 km bis Montreux!
Kommentar