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Vorgeschichte:
Seit 2 Wochen nichts Neues in den Alpen. Ein beständiges Hochdruckgebiet liegt über dem Gebiet, die Wetterfrösche zitieren lediglich den Vortag: "morgens Nebel im Flachland, dann Sonne pur, für die Jahreszeit zu warm". Ideale Bedingungen für Bergtouren, insbesondere da am 3. Oktober in .de auch noch Feiertag ist und so 3 Tage zur Verfügung stehen. Nach einigen Anfragen melden sich dann 7 Interessierte für eine Tour im Wallis, von denen tröpfchenweise immer mehr abspringen, bis nur noch 2 übrig sind.
Freitag, 30.9.2011
Um 21 Uhr hole ich Vega vom Bahnhof in Zürich ab, dann geht es in knapp 2 Stunden rauf auf den Furkapass (2430m), wo wir übernachten und einen ersten Miniakklimatisierungsschritt unternehmen.
Samstag, 1.10.2011

Gegen 8 Uhr packen wir das Zelt zusammen, rings herum stehen bereits Autos von Bergwanderen. Nach einem Zwischenstopp für Einkauf und Frühstück unterwegs parken wir das Auto in Saas Grund (billigere Parkpreise) und schnappen einen Bus nach Saas Fee (1800m). Von dort aus geht es dann gemütlich in 5 Stunden über einen steilen Pfad zur Mischabelhütte (3300m). Die Hütte ist unbewartet, aber mit drei weiteren Gruppen belegt. Zwei Gruppen wollen über den Ostgrat auf die Lenzspitze, die italienische Gruppe wie wir über den Normalweg aufs Nadelhorn. Der Abend vergeht mit Wasser besorgen (15 Min Fussweg zu einem kleinen Bach), den Steinböcken zusehen und Kochen. Um 21 Uhr ist Schicht, alle ausser den quasselfreudigen Franzosen verkriechen sich in die Kojen.

Blick von Saas Fee nach oben. Der kleine weisse Punkt an der Felskante ist unser Ziel.

Unterwegs am stark mit Eisen ausgeschlagenem Weg.

Blick hinüber zum Skigebiet von Saas Fee (Allalinhorn)

Abendstimmung an der Mischabelhütte - Mond am Alphubel.
Sonntag, 2.10.2011
Der Wecker klingelt um 4 Uhr, um 5:20 Uhr verlassen wir im Dunkeln die Hütte und folgen dem üblichen Weg der Wasserleitung folgend dem Grat hinauf Richtung Hohbalmgletscher. Diesen queren wir, einer recht gut ausgetretenen Spur folgend bis zum Aufschwung zum Windjoch. Der Aufschwung ist komplett ausgeapert und besteht aus Blankeis und Schutt. Zwei Eisschrauben später sind wir bereits aus dem steileren Blankeisbereich heraus und bekommen auf knapp 3800m den Sonnenaufgang mit.

Einmal,....

Zweimal...

Dreimal Lenzspitze und Allalinhorn, aufgenommen im Minutenabstand - die Sonne geht auf auf 3800m.

Blick Richtung Osten (Weissmies)
Vom Windjoch (3850m) aus führt eine hervorragend ausgetretene Spur den NO-Grat entlang hinauf zum Nadelhorn (4327m). In einigen Wechtenbereichen liegt die Spur recht hoch, aber der Schnee hält. Alle Felsquerungspassagen auf dem Weg bestehen zwar aus kurzen Blankeispassagen, es finden sich jedoch immer fussgrosse Tritte, so dass diese keine Schwierigkeiten darstellen. Der Gipfelaufbau selbst ist auf den ersten paar Metern ebenfalls leicht vereist, aber dank der guten Spur unkritisch. Nach 50Hm im steilen Firn erreichen wir kurz nach 10 Uhr den Gipfel.

Pause am Windjoch.

Weg Richtung Nadelhorn.

Unterwegs im Gipfelbereich.

Blick Richtung Zermatt.
Eine Fotopause später tingeln wir zurück zum Windjoch und weiter auf das Ulrichshorn (3925m). Die Aussicht dort ist genial, es weht kein Wind und so brechen wir erst nach etwa 80 Minuten Pause (plus Kurzsschlaf) zum nächsten Ziel auf.

Am Ulrichshorn - Blick zurück zum Nadelgrat mit Nadelhorn und Co.
Über den Nordrücken geht es hinunter zum Riedpass (3560m) und weiter zum Einstieg in den Südgrat des Balfrins auf ca. 3630m, wo wir den Gletscher kurz vor 15 Uhr verlassen.

Riedpass, Blick zum Ulrichshorn.

Beim Aufstieg zum Balfrin.

Am Balfrin Hauptgipfel, Blick zum "Balfrin II"
Der Balfrin (3795m) ist schnell erreicht (Schuttiger Aufstieg, kurze Stellen II) und offenbart den Blick auf den Frustfaktor, den "Balfrin II" (3783m). Wer von der Bordierhütte aus aufsteigt, erreicht zunächst diesen Gipfel und muss meist etwas frustriert erkennen, dass das eigentliche Ziel sich noch rund 600m entfernt und getrennt durch einen kleinen Pass vom Standort befindet.
Der Weg dorthin erfolgt über einen leichten felsigen Blockgrat, lediglich am Übergang vom Hauptgipfel zum Grat legen wir aus Sicherheitsgründen die Steigesien an einem 5m Abschnitt im Firn an. Vom Balfrin Vorgipfel aus geht es steil am Rand eines Firnfelds abwärts bis auf etwa 3600m. Steigeisen benötigen wir hier ebenfalls lediglich in einer kurzen, hart gefrorenen Passage, während der Weg ansonsten immer im Schutt verläuft. Unterwegs treffen wir dann auf einen Einzelgänger, welcher uns von unserem nächsten Ziel, dem Gr. Bigerhorn (3626m) entgegen kommt. Es handelt sich um Olaf, der eigentlich abgesagt hatte, nun aber doch vom Mattertal kommend auf die Bordierhütte aufgestiegen war.
Gemeinsam geht es zum Bigerhorn (einige Stellen II, eine hübsche Platte mit Aufstieg im Riss inklusive) und dann zur letzten Etappe. 800Hm Abstieg über ehemalig verfirntes und vergletschertes Gebiet bedeuten ein wegloses Gerumpel über lose Felsbrocken in allen Grössen. Um 19 Uhr schlagen wir auf der Bordierhütte (2886m) ein, machen Feuer und kochen Abendessen. Gegen 20:30 Uhr ist dann Bettruhe, nachdem die hauseigenen Steinböcke die Terasse der Hütte in Beschlag genommen haben.

Beim Abstieg vom Bigerhorn, Blick Richtung Nadelgrat.

Steinbockrudel an der Bordierhütte.
Montag, 3.10.2011
8:30 Uhr, Frühstück, nach 9 Uhr erreicht die Sonne die Hütte, gegen 10 Uhr haben wir gepackt und den Winterraum aufgeräumt. Dann geht es zusammen mit einem weiteren Einzelgänger in Richtung Tal. Nach einer kurzen Felspassage mit Seilsicherung erreichen wir den Riedgletscher und queren diesen.

Abstieg zum Gletscher.

Auf dem Riedgletscher I

Auf dem Riedgletscher II

Auf dem Riedgletscher III

Auf dem Riedgletscher IV
Weiter geht es dann in nördliche Richtung, immer der Seitenmoräne folgend. Bei etwa 2100m beginnt ein feuerfarbiger Lärchenwald, durch den wir bis nach Gasenried (1660m) absteigen.

Wieder im Schutt.

Wald (leider kommen die Farben auf dem Monitor nur schlecht heraus, muss ich nachbearbeiten)


Es brennt rings herum. Olaf unterwegs auf einem der unzähligen Pfade.

Ameisenhaufen
(2m hoch).
Nach einem obligatorischen Abstecher in die erste Wirtschaft am Weg (Panasch und Heidelbeerkuchen) fährt uns Olaf zurück nach Saas. Dort packen wir um und fahren nach Visp, von wo aus Vega per Bahn heim fährt, während ich über Furka und Oberalppasss zurück nach Sennwald tingel.
Alex
Seit 2 Wochen nichts Neues in den Alpen. Ein beständiges Hochdruckgebiet liegt über dem Gebiet, die Wetterfrösche zitieren lediglich den Vortag: "morgens Nebel im Flachland, dann Sonne pur, für die Jahreszeit zu warm". Ideale Bedingungen für Bergtouren, insbesondere da am 3. Oktober in .de auch noch Feiertag ist und so 3 Tage zur Verfügung stehen. Nach einigen Anfragen melden sich dann 7 Interessierte für eine Tour im Wallis, von denen tröpfchenweise immer mehr abspringen, bis nur noch 2 übrig sind.
Freitag, 30.9.2011
Um 21 Uhr hole ich Vega vom Bahnhof in Zürich ab, dann geht es in knapp 2 Stunden rauf auf den Furkapass (2430m), wo wir übernachten und einen ersten Miniakklimatisierungsschritt unternehmen.
Samstag, 1.10.2011

Gegen 8 Uhr packen wir das Zelt zusammen, rings herum stehen bereits Autos von Bergwanderen. Nach einem Zwischenstopp für Einkauf und Frühstück unterwegs parken wir das Auto in Saas Grund (billigere Parkpreise) und schnappen einen Bus nach Saas Fee (1800m). Von dort aus geht es dann gemütlich in 5 Stunden über einen steilen Pfad zur Mischabelhütte (3300m). Die Hütte ist unbewartet, aber mit drei weiteren Gruppen belegt. Zwei Gruppen wollen über den Ostgrat auf die Lenzspitze, die italienische Gruppe wie wir über den Normalweg aufs Nadelhorn. Der Abend vergeht mit Wasser besorgen (15 Min Fussweg zu einem kleinen Bach), den Steinböcken zusehen und Kochen. Um 21 Uhr ist Schicht, alle ausser den quasselfreudigen Franzosen verkriechen sich in die Kojen.

Blick von Saas Fee nach oben. Der kleine weisse Punkt an der Felskante ist unser Ziel.

Unterwegs am stark mit Eisen ausgeschlagenem Weg.

Blick hinüber zum Skigebiet von Saas Fee (Allalinhorn)

Abendstimmung an der Mischabelhütte - Mond am Alphubel.
Sonntag, 2.10.2011
Der Wecker klingelt um 4 Uhr, um 5:20 Uhr verlassen wir im Dunkeln die Hütte und folgen dem üblichen Weg der Wasserleitung folgend dem Grat hinauf Richtung Hohbalmgletscher. Diesen queren wir, einer recht gut ausgetretenen Spur folgend bis zum Aufschwung zum Windjoch. Der Aufschwung ist komplett ausgeapert und besteht aus Blankeis und Schutt. Zwei Eisschrauben später sind wir bereits aus dem steileren Blankeisbereich heraus und bekommen auf knapp 3800m den Sonnenaufgang mit.

Einmal,....

Zweimal...

Dreimal Lenzspitze und Allalinhorn, aufgenommen im Minutenabstand - die Sonne geht auf auf 3800m.

Blick Richtung Osten (Weissmies)
Vom Windjoch (3850m) aus führt eine hervorragend ausgetretene Spur den NO-Grat entlang hinauf zum Nadelhorn (4327m). In einigen Wechtenbereichen liegt die Spur recht hoch, aber der Schnee hält. Alle Felsquerungspassagen auf dem Weg bestehen zwar aus kurzen Blankeispassagen, es finden sich jedoch immer fussgrosse Tritte, so dass diese keine Schwierigkeiten darstellen. Der Gipfelaufbau selbst ist auf den ersten paar Metern ebenfalls leicht vereist, aber dank der guten Spur unkritisch. Nach 50Hm im steilen Firn erreichen wir kurz nach 10 Uhr den Gipfel.

Pause am Windjoch.

Weg Richtung Nadelhorn.

Unterwegs im Gipfelbereich.

Blick Richtung Zermatt.
Eine Fotopause später tingeln wir zurück zum Windjoch und weiter auf das Ulrichshorn (3925m). Die Aussicht dort ist genial, es weht kein Wind und so brechen wir erst nach etwa 80 Minuten Pause (plus Kurzsschlaf) zum nächsten Ziel auf.

Am Ulrichshorn - Blick zurück zum Nadelgrat mit Nadelhorn und Co.
Über den Nordrücken geht es hinunter zum Riedpass (3560m) und weiter zum Einstieg in den Südgrat des Balfrins auf ca. 3630m, wo wir den Gletscher kurz vor 15 Uhr verlassen.

Riedpass, Blick zum Ulrichshorn.

Beim Aufstieg zum Balfrin.

Am Balfrin Hauptgipfel, Blick zum "Balfrin II"
Der Balfrin (3795m) ist schnell erreicht (Schuttiger Aufstieg, kurze Stellen II) und offenbart den Blick auf den Frustfaktor, den "Balfrin II" (3783m). Wer von der Bordierhütte aus aufsteigt, erreicht zunächst diesen Gipfel und muss meist etwas frustriert erkennen, dass das eigentliche Ziel sich noch rund 600m entfernt und getrennt durch einen kleinen Pass vom Standort befindet.
Der Weg dorthin erfolgt über einen leichten felsigen Blockgrat, lediglich am Übergang vom Hauptgipfel zum Grat legen wir aus Sicherheitsgründen die Steigesien an einem 5m Abschnitt im Firn an. Vom Balfrin Vorgipfel aus geht es steil am Rand eines Firnfelds abwärts bis auf etwa 3600m. Steigeisen benötigen wir hier ebenfalls lediglich in einer kurzen, hart gefrorenen Passage, während der Weg ansonsten immer im Schutt verläuft. Unterwegs treffen wir dann auf einen Einzelgänger, welcher uns von unserem nächsten Ziel, dem Gr. Bigerhorn (3626m) entgegen kommt. Es handelt sich um Olaf, der eigentlich abgesagt hatte, nun aber doch vom Mattertal kommend auf die Bordierhütte aufgestiegen war.
Gemeinsam geht es zum Bigerhorn (einige Stellen II, eine hübsche Platte mit Aufstieg im Riss inklusive) und dann zur letzten Etappe. 800Hm Abstieg über ehemalig verfirntes und vergletschertes Gebiet bedeuten ein wegloses Gerumpel über lose Felsbrocken in allen Grössen. Um 19 Uhr schlagen wir auf der Bordierhütte (2886m) ein, machen Feuer und kochen Abendessen. Gegen 20:30 Uhr ist dann Bettruhe, nachdem die hauseigenen Steinböcke die Terasse der Hütte in Beschlag genommen haben.

Beim Abstieg vom Bigerhorn, Blick Richtung Nadelgrat.

Steinbockrudel an der Bordierhütte.
Montag, 3.10.2011
8:30 Uhr, Frühstück, nach 9 Uhr erreicht die Sonne die Hütte, gegen 10 Uhr haben wir gepackt und den Winterraum aufgeräumt. Dann geht es zusammen mit einem weiteren Einzelgänger in Richtung Tal. Nach einer kurzen Felspassage mit Seilsicherung erreichen wir den Riedgletscher und queren diesen.

Abstieg zum Gletscher.

Auf dem Riedgletscher I

Auf dem Riedgletscher II

Auf dem Riedgletscher III

Auf dem Riedgletscher IV
Weiter geht es dann in nördliche Richtung, immer der Seitenmoräne folgend. Bei etwa 2100m beginnt ein feuerfarbiger Lärchenwald, durch den wir bis nach Gasenried (1660m) absteigen.

Wieder im Schutt.

Wald (leider kommen die Farben auf dem Monitor nur schlecht heraus, muss ich nachbearbeiten)


Es brennt rings herum. Olaf unterwegs auf einem der unzähligen Pfade.

Ameisenhaufen

Nach einem obligatorischen Abstecher in die erste Wirtschaft am Weg (Panasch und Heidelbeerkuchen) fährt uns Olaf zurück nach Saas. Dort packen wir um und fahren nach Visp, von wo aus Vega per Bahn heim fährt, während ich über Furka und Oberalppasss zurück nach Sennwald tingel.
Alex
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