AW: [DE] Den Meerweg finden
Schöner Bericht - sehr unterhaltsam geschrieben - ich sage doch - wenn Ihr weiter so gute Radreiseberichte schreibt setze ich mich vielleicht doch noch mal auf den Drahtesel und mache eine Tour!
Freue mich auf die nächste Meerreise!
Charlotte
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Zitat von Torres Beitrag anzeigenNa, was ist denn für ein Zelt(Insider....)
Hast Du gut geschrieben.
Ist immer wieder schön, wenn es Menschen gibt, die Natur erleben, anstatt Natur zu konsumieren.
Zelt? Na, das andere, von dem ich hier dauernd schwärme
Psssst, ich war diesmal UL unterwegs
Danke! :-)
Ah, wie gut, dass ich die Pilze doch nicht verbraten habe
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Na, was ist denn für ein Zelt(Insider....)
Hast Du gut geschrieben.
Ist immer wieder schön, wenn es Menschen gibt, die Natur erleben, anstatt Natur zu konsumieren.
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AW: [DE] Den Meerweg finden
Alles humorvoll und interessant geschrieben, Danke!
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Meerweg, die zweite: Teil 2 der Reise durch's Moinmoinland ...
Tag 1
„Ottooo, der Meerweg geht hier lang, oder?“ tönte es frühmittags in Großenkneten, am Startpunkt zu meinem Plan, den Meerweg zu vollenden.
Tatsächlich, Ottos Gattin hatte recht, Passanten bestätigten den Sachverhalt (und die Meerweg-Wegweiser sind zwar da, aber jetzt in reiner Textform, und noch immer nicht wirklich leicht zu erkennen). Ich fuhr schon mal vor, wohl wissend, dass die beiden Radler mich bald einholen würden, weil ich ja dauernd zum Fotografieren anhalten muss
Stimmte auch, das erste Manöver folgte gleich nach dieser Unterführung
und bald darauf das nächste, wegen der Pilze (nicht essbar)
hatte ich doch diesmal extra mein Pilzbestimmungsheft mitgenommen, in der Hoffnung auf eine veritable Pilzsauce. Die Luft roch jedenfalls, definitiv & verheißungsvoll, schon nach Herbst, trotz sommerlicher Temperaturen.
Das Gelände war und sollte auch so bleiben: ziemlich topfeben. Ich fuhr durch zahlreiche schmucke Dörfer
traf auf einige etwas skurril anmutende, brummige und tendenziell schüchterne Gesellen wie, nur zum Beispiel, diesen hier
und stand schließlich, in Wardenburg, vor der Entscheidung: Haupt- oder Nebenstrecke?
Ich hatte einen Ausdruck der Wegkarte von OSM dabei, hier waren auch beide Streckenoptionen eingezeichnet (und außerdem die Pfade, wo sich der Mitloggende verfahren hatte – es war zeitweise sehr praktisch, das zu sehen). Die eine blaue Linie führte durch Oldenburg (= Hauptstrecke), die andere durch mehr Landschaft (= Nebenstrecke). Die Entscheidung für letztere war schnell gefallen – nicht nur wegen der Aussicht auf mehr von denen da
Topfeben – sagte ich das schon?
Aber schön abwechslungsreich.
Hätte ich die Hauptstrecke gewählt, wäre ich länger entlang einer Bahnlinie gefahren, also auch aus diesem Grund war die Entscheidung für die Nebenstrecke gefallen. Der Weg ging über Döhlen, Wardenburg, Achternmeer, Südmolesfehn und Friedrichsfehn ans Zwischenahner Meer, wo sich beide Wegvarianten, kurz vorher, wieder treffen. Positiv zu vermerken ist, dass selbst Strecken entlang Bundesstraßen hübsch waren und die ganzen Autos gar nicht so sehr störten wie befürchtet. Zwischen der befahrensten Bundesstraße und dem Radweg befand sich außerdem erfreulicherweise ein Kanal und sorgte für frische Luft und angenehm ferne Fahrgeräusche.
In Bad Zwischenahn war dann, wie erwartet, viel Trubel, da Wochenende. Eine Nachfrage an einem der Trubelkioske ergab jedoch den Hinweis auf einen kleineren Zeltplatz, wo ich beschloss, anzufragen: Zeltplätze am Meerweg sind rar und gegen Saisonende gleich nochmal rarer, weil die meisten schon geschlossen sind.
Nach gerade mal 50 km also nichts wie weg aus der ausflügelnden Menschenmenge, Zelt aufbauen und friedlich Pasta kochen (ohne Pilze, leider, es gab doch kaum welche (oder sie haben sich gut versteckt)
Tag 2
Der nächste Morgen begann, jahreszeitentsprechend, diesig.
Das kann doch nicht sein, dass man das Zwischenahner Meer gar nicht mehr zu Gesicht bekommt, dachte ich, durch Wald und Wiesen fahrend, und zweigte bei nächster Gelegenheit vom Radweg ab, einem Wegweiser „Zum Meer“ folgend
Die zwei Metallbügel am Ende forderten zum Einstieg auf. Aber nein, brrr, heute erstmal nicht
Zurück ins Wäldchen und diese hellgelb leuchtenden Pilze näher betrachtet: Die Analyse ergab, recht eindeutig, Anis-Champignons.
Hier mochte ich die Farbe
und gleich in der Nähe wuchsen Tintlinge
Im nächsten Dorf gab's Kaffee, dann ging's weiter, durch's Ammerland
Schutzhütten auf Ammerländer Art, mit Gästebuch(davon gibt's wirklich erstaunlich viele!)
und jede Menge Wege mit meinem zweitliebsten Wegebelag (diese Y-Steine kommen auf meiner persönlichen Hitliste gleich nach polnischen Betonplatten und noch vor litauischen Wellbröselpisten), den hat wohl nie ein wirklicher Radfahrer vor dem Einsatz getestet. Eigenartigerweise sind alle anderen als die Ypsilons wesentlich besser zu befahren.
Es entschädigen jedoch Ausblicke
und liebevoll gemalte Verkehrsschilder
Weiter geht's durch Maisfelder, manche schon abgeerntet (die Blätter werden oft geschreddert in vielfältig grüne Konfetti)
Experimentellerer Baustil in puncto Vogelhäuschen
Die Wege mäandern so vor sich hin
und viele gab's davon nicht mehr
Teepause
Nach dem letzten „Hügel“
dann die Überraschung: Es geht noch ebener als topfeben, ganz plötzlich und unerwartet, gleich hinter Zetel, nämlich so (Blick nach links)
oder so (Blick nach rechts)
und es gibt dort, wider Erwarten, weder Gnus noch Löwen noch Elefanten, sondern viele von denen hier
und, baumhoch, diese
Kurz vor Wilhelmshaven dann noch ein Stückchen Weg am Jade-Ems-Kanal entlang
Auch hier kann man offensichtlich schwimmen gehn?
hier wahrscheinlich nicht mehr
Und dann, nach 75 km: Wilhelmshaven, Ende des Meerwegs
Wohoo, geschafft, von zuhause bis ans Meer radeln
(zum nächsten Meer wird's etwas weiter)
Epilog
Da aus Wilhelmshaven wegen Gleisarbeiten keine Züge fuhren, hängte ich noch ein Stück Nordseeküsten-Radweg an und fuhr nach Bremerhaven.
Die Zeltplatzbetreiber in Dangast waren etwas überrascht, dass so spät im Jahr noch jemand per Reiserad unterwegs ist (theoretisch ist es ja schon Herbst, wenn auch nicht praktisch). Dank Verkauf frisch vom Kutter, in abendlichem, fast unwirklich milchigem Licht, und von der gleichförmigen, leicht bläulichen Helligkeit wie gedämpft scheinenden Geräuschen der vielen Besucher am Dangaster Hafen, gab es frische Krabben, in Begleitung eines schönen kalten Jevers
und später, aus dem Logenplatz im Zelt, dann das hier
und man konnte die Vorzüge der Nachsaison genießen (so mag ich Campingplätze): zwar Wohnwägen, aber kaum jemand mehr da, auch nicht am nächsten Morgen
und die Mücken fast alle vertrieben vom Seewind (sie lauern in den Sanis, schon an den Eingangs-Türen, massenweise)
Am nächsten Tag dann weiter am Deich lang,
lange, lange und mit weniger Gegenwind als am Vorabend
Können sich Schafe eigentlich langweilen?
und anschließend schräg durch's Landesinnere (die Straße nach Seefeld ist, überraschend, birnbaumgesäumt, sogar mit Birnen verschiedener Sorten)
In einem auch so benannten Tante-Emma-Laden an einer Kreuzung habe ich dann die dringend benötigte Radkarte gefunden (die Beschilderung des Nordseeküsten-Radwegs habe ich als weit entfernt von brauchbar erlebt), um zügig zur Fähre in Blexen zu kommen. Von da aus ist es nur ein kleiner Hüpfer nach Bremerhaven.
Schließlich trudelte ich per Zug wieder zurück nach Hause, und habe es zum Glück geschafft, noch vor den ersten Regentropfen dort anzukommen.
Und das nächste Meer wartet schon
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Hallo rockhopper, vielen Dank! *freu*
Die Bilder bekommst Du in größerer Form in den Text, wenn Du sie nicht als direktes Attachment hochlädst, sondern z.B. erst in die ODS-Galerie (siehe Menüpunkt "fotos") und dann den dort generierten Link in Deinen Text kopierst.
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Beim Lesen des Berichts, mit den schönen Fotos, habe ich sofort wieder Reiseradellust
bekommen! Leider muss ich bis nächste Jahr damit warten, bin aber schon wieder am Routen austüfteln...
Eine Frage zu den Fotos habe ich:
Wie bekommt frau die Fotos so schön groß in den Text platziert ?
Ich krieg' nur Miniaturen hin
Habe nämlich doch Lust bekommen, auch so eine kleine Fotoreihe mit wenig Text
von meiner letzten Radtour quer durch Frankreich zu veröffentlichen.
Grüße! rockhopper
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Da hast du dir ja anscheinend das letzte heisse Wochenende herausgesucht für deine Tour
Schöner Bericht. Macht mir aber bewusst, dass ich dieses Jahr irgendwie noch so gar keine Fahrradtour gemacht habeNa, mal sehen. Was nicht ist, kann ja noch werden...
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WOW..
Das wär mal ne Alternative.
Moderate UpHills und technisch lösbare Trails im DownHill
Aber schoo schee!!
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Zitat von stoeps Beitrag anzeigenErinnert auch mich daran, dass man sowas ja auch mal machen könnte ...
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Schöne Wochenendtour, kurzweilig geschrieben. Danke.
Erinnert auch mich daran, dass man sowas ja auch mal machen könnte ...
Karsten
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OT: Nur dann, wenn man es pulverisiert, mit einem der gängigen Mückenmittel vermischt und es dann nach Packungsvorschrift anwendet. Aber wer macht das schon. Also lieber fahren ...
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OT:Zitat von lina Beitrag anzeigenDann warst Du zu langsam
Ich dachte, dass Rad hilft auch, wenn es neben dem Zelt steht ...
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Zitat von lina Beitrag anzeigenAber in mückenreichen Gegenden bietet so ein Fahrrad klare Vorteile
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Danke!
Jo, Kacheln macht klar auch Spaß. Mache ich immer dann, wenn ich abends noch 'ne Runde unterwegs bin, die Wege gut kenne, mich von anderen Radlern herausfordern lasse oder mal sehen will, wie schnell die Strecke noch so geht. Aber wenn ich durch mir unbekannte Gegenden fahre, möchte ich meistens lieber die gesamte Umgebung wahrnehmen, sonst hätte ich da ja nicht extra hinfahren brauchen. So ein Schnitt von 16/17 reicht mir völlig aus.
Manchmal ist's auch nett, mal ein Stück zu Fuß weiter zu gehen. Aber in mückenreichen Gegenden bietet so ein Fahrrad klare Vorteile
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Schöön! :-)
Macht Spaß zu lesen - und vor allem zu gucken!
Ich bin am Wochenende irgendwie gar nicht zum Fotografieren gekommen - zu schnell unterwegs
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Ich freue mich immer wenn ich Berichte von Touren innerhalb Deutschlands finde. Mach ruhig weiter damit Lina. Vielen Dank. Schön geschrieben, tolle Fotos - bin begeistert, auch von dem Weg.
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