[DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

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  • Dogmann
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Toll, besonders die Heidelandschaften die haben was .

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Sylvia.

    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
    Das ist ja mal schade, dass ich das nun im Nachhinein erst mitbekomme ...
    Eine Unterkunft hättest du hier gerne haben können, wo du schon fast auf meiner Fußmatte gestanden hast.
    Ja, das ist wirklich schade! Vielen Dank auf jeden Fall für die Einladung! Die Ecke südlich von Mölln hätte ich mir gerne noch angesehen. Kaum zu glauben, dass da nix zu finden war! Vielleicht sollte ich doch mal so langsam Zelt, Matte und Sack mitnehmen? Oder auch mit Öffis zu einer Pension fahren wie ich es dann in der Lübecker Bucht gemacht habe. Aber das sind beim mir immer so Entscheidungen, die werden eher kurzfristig getroffen.

    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
    Tolle Tour! Weiterhin viel Freude daran!
    Vielen Dank! Wenn das so weiter geht wie bisher habe ich da hoffentlich noch viel Spaß dran. Ich bin selber gespannt, wann diese Tour für mich aufhört! Aber das wird mir die Zukunft sicher noch zeigen.

    Gruß Wafer

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  • Meer Berge
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    37. Tag: Witzhave - Mölln

    ... Hier verlasse ich die E-Wege weil ich auf den nächsten 30 Km hier keine Unterkunftsmöglichkeit gefunden habe.
    Das ist ja mal schade, dass ich das nun im Nachhinein erst mitbekomme ...
    Eine Unterkunft hättest du hier gerne haben können, wo du schon fast auf meiner Fußmatte gestanden hast.

    Ja, ist ganz hübsch hier in Norddeutschland, größtenteils.
    Von der Fischbeker Heide bis zur Ostsee reicht mein Wochenend-Revier. Auf dem Bille-Wanderweg bin ich häufig mal zwischendurch unterwegs.

    Tolle Tour! Weiterhin viel Freude daran!

    Norddeutsche Grüße,
    Sylvia

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Wanderfreunde.
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Wie bei den letzten Etappen war ich wieder mit Kompass-Karten unterwegs. Die erste hat die Karte „Lüneburger Heide“ mit der Nummer 718 gemacht. Dann kam die Karte „Hamburg und Umgebung“ (Nr. 725) mit zwei Blättern/Karten zum Einsatz. Erst die Karte 1 mit dem Südteil und der Nordteil geht bis weit hinter Lübeck hinauf. Ab dort habe ich denn die Karte „Osteseeküste von Lübeck bis Dänemark“ (Nr. 724) verwendet. Auch diese Karte kommt auf 2 Blättern daher. Hier habe ich vorerst nur die Karte 1 gebraucht. Kompass-Karten sind zwar nicht wirklich meine Freunde aber mit Blick auf die Kartenverfügbarkeit von Dänemark ist das deutlich besser als gar nichts.
    Ein kleiner Teil des E1 wird beim Übergang von der Karte 1 auf die Karte 2 in der Region zwischen Plön und Preetz fehlen. Da kann ich dann ja mal üben mit selbst gedruckten Karten zurecht zu kommen. Oder rein digital. Aber das ist Zukunftsmusik für die nächste Etappe.

    Diese Etappe hat mich ehrlich gesagt angenehm überrascht! Die Fischbeker Heide, das grüne Hamburg, die Lauenburger Seen, die Lübecker Bucht und das doch recht hügelige, sehr wandergeeignete Land der Region Ostholstein. Das mir Lübeck gefällt wusste ich ja schon. Wer in Norddeutschland nur flaches Land erwartet wird überrascht! Die Region hat in meinen Augen einen sehr hohen und abwechslungsreichen Freizeitwert und hat dann noch wirklich schöne Städte zu bieten. Auch die benötigte Infrastruktur ist eigentlich ausreichend. So kann es wegen mir noch eine Weile weitergehen!

    So, dann noch viel Spaß auf dem E1!

    Gruß Wafer
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    40. Tag: Techau - Sierksdorf
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Mittwoch, 5. Oktober 2016
    Strecke: 19 Km – Etappe: 226 Km - Gesamtstrecke: 1.248 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 150 m
    Gehzeit: 9 h

    Als ich kurz nach 8 Uhr aufwache scheint wieder die Sonne. Also raus aus dem Bett! Nach dem Frühstück geht es zur Bushaltestelle zurück. Natürlich über den Strand!


    Morgendliches Strandgut

    Mit Rucksack im losen Sand zu laufen ist ganz schön anstrengend! Dass ich trotzdem nicht ins Schwitzen komme liegt an den heutigen Temperaturen: Es ist kalt geworden! So muss ich heute erstmals die Jacke anziehen. Bisher war ich immer kurzärmelig unterwegs. Aber jetzt ist es eben doch Oktober!


    Mövenstart am Timmendorfer Strand

    Ich mache noch einen kleinen Strandspaziergang, bis der Bus kommt.


    Strandspaziergang

    Gegen 9 Uhr 30 bin ich dann wieder in Techau und starte da, wo ich gestern aufgehört habe. Auf schönen Wegen wandere ich durch den Wald nach Pansdorf.


    Tolle Waldwege bei Pansdorf

    Hinter Pansdorf gibt es wieder Wald in dem ich den E1 und den E6 wiedertreffe. Der E9 hat sich nördlich von Lübeck in Richtung Osten verabschiedet.


    Es blüht in Schürsdorf

    Über Schürsdorf und Klingberg komme ich an den großen Panitzer See. Der ist erstmal eingezäunt weil ein paar Meter weiter eine Badeanstallt angelegt wurde. Die hat aber schon fast einen Monat geschlossen. Was haben die Leute hier die letzten tollen Tage gemacht?


    Geschlossene Seebadeanstalt am Großen Pönitzer See

    Sowas finde ich immer nicht so prickelnd! Aber schön ist der See! Und einige sind trotz Umzäunung auf dem See aktiv.


    Carpe Diem - Nutze den Tag

    Weiter geht es an einer Straße entlang. So langsam kriecht die Kälte durch Mark und Bein. Ich lege noch eine Schicht auf aber heute komme ich nicht wirklich zügig voran. Bin ich so langsam schon zum Schönwetterwanderer mutiert? Laut Karte sollen nun ca. 6 Km Straße folgen. Da gehe ich dann doch lieber am Strand. Also biege ich hinter Gronenberg nach rechts ab und halte auf Haffkrug zu.


    Hier gibt es viele Seen - auch kleine

    Ich werde immer langsamer. Und warm werde ich auch nicht recht. Am Horizont kann ich jetzt aber wieder die Lübecker Bucht erkennen.


    Am Horizont grüßt die Ostsee

    Durch einen Wald komme ich nach Haffkrug. Erstmal von hinten. Also schlage ich mich durch den Park zum Strand durch.


    Haffkruger Enten am Dorfteich

    Haffkrug ist bei weitem nicht so touristisch ausgebaut wie heute Morgen Timmendorfer Strand. Ein netter kleiner Ort mit ein paar netten Lokalen.


    Haffkrug

    Am Strand entlang wandere ich auf die Dorfmitte zu. Hier ist bei den Wirten schon angekommen, dass wir Oktober haben und es heute etwas kühler ist.


    Es ist kalt geworden - aber so kalt dann auch wieder nicht!

    An einem Fischrestaurant direkt am Strand mache ich dann erstmal ausgiebig Mittagspause. Mit Fisch – versteht sich! Ich bin ja schließlich am Meer. Beim Essen beobachte ich wie der Hochwasserschutz aufgebaut wird. Wie ich erfahre wird für heute Nacht eine sehr starke Flut erwartet weil der Wind deutlich stärker geworden ist und vor allem jetzt in die Lübecker Bucht hineinbläst.


    In Haffkrug an der Lübecker Bucht – Über diesen Strandkorb ging wohl schon eine Flut

    Springflut und Wetterwechsel brauche ich jetzt nicht unbedingt in den nächsten Tagen! Nach der Mittagspause geht es immer noch recht mühsam weiter. Ich trödle am Strand entlang in Richtung Sierksdorf.


    Strandwanderwege an der Lübecker Bucht

    Auf dem Weg reift dann die Entscheidung diese Etappe hier zu beenden. Die nächsten Tage soll es auf den höchsten Berg Schleswig-Holsteins gehen. Aber das mit Starkwind, kaltem Wetter und evtl. schlechter Sicht ist nicht das was ich jetzt brauche.
    Laut Fahrplan soll ein Zug in einer halben Stunde ab Sierksdorf fahren. Den werde ich nehmen. So vertrödele ich noch die Zeit am Strand.


    Da kommt Bewegung ins Spiel

    Dann mache ich mich auf um durch Sierksdorf hindurch zum Bahnhof zu kommen.


    Kastanienallee in Sierksdorf

    Am Bahnhof staune ich nicht schlecht. In diesem kleinen Kaff halten sogar 3 IC-Züge der Bahn!
    Bis Flensburg sind es jetzt noch ca. 240 Km. Das wäre auch wieder ca. eine Woche – wenn ich wieder solche Tagesleistungen hinlege wie bisher. Ich denke das wird aber dieses Jahr nichts mehr. Aber vielleicht im Winter wenn das Wetter mal gut wird? Wir werden sehen.
    In fast 9 Stunden bin ich zu hause. Manchmal ist auf die Bahn eben doch verlass!


    Abschied von der Lübecker Bucht in Sierksdorf
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
    Schön jetzt direkt von meiner alten Heimal zu lesen. Die ersten Jahre gab es dort für mich noch eine unverbaute Paddelstrecke auf der Wakenitz - sich dann an die Autobahn zu gewöhnen war schwierig. Als kleiner "Ausgleich" mußte eine Wochenendsiedlung in der Nähe weichen. Hier konnte man nun immerhin anlegen und das Gelände entwickelte sich zu einer Art Wildnis. Würde gerne nochmal sehen was jetzt da ist.

    Auch zum Radeln, Spazierengehen, Einkehren mochte ich das Gebiet sehr ! Dazu die Lübecker Bucht - mal eben nach der Arbeit noch in die Ostsee...Lübeck als Stadt.....Hab dort wirklich sehr gerne gelebt.
    Hallo Prachttaucher.

    Das kann ich absolut nachvollziehen! Ich denke man merkt, dass mir diese Region sehr gut gefallen hat! Die Lauenburger Seen, Mölln, Lübeck und natürlich die Ostsee in der Lübecker Bucht. Da habt ihr schon ein paar echte Sahnestücke vor der Haustür gehabt. Ich werde auf jeden Fall wieder in diese Region kommen!

    Gruß Wafer

    Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
    Hier muss ich protestieren! Die Wakenitz mündet nicht in den Ratzeburger See sondern entwässert ihn!
    Hallo E1HikingTours.

    Da hast du natürlich absolut recht! Da war ich wohl gedanklich schon im Urlaub als ich den Text geschrieben haben! Wobei: Bei dem Gefälle, das die hat muss da nur mal ein starker Wind blasen und schon stimmt die Geschichte wieder! Wenn mich meine Karten nicht anlügen liegt der See auf 3,5 Meter und bei Lübeck sollen es 3,3 Meter sein. Also sportliche 20 cm Gefälle auf 14,9 Km! Laut Wiki sollen es dann aber doch auch 80 cm sein!
    Die Wakenitz ist zwar mit 14,9 Km nicht sehr lang aber alles andere als ein kleiner Bach. Und sehr schön obendrein! Ich fand das war ein lohnender Abschnitt!

    Gruß Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 06.11.2016, 16:08.

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  • E1HikingTours
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    An der Wakenitz-Mündung in den Großen Ratzeburger See
    Hier muss ich protestieren! Die Wakenitz mündet nicht in den Ratzeburger See sondern entwässert ihn!

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Schön jetzt direkt von meiner alten Heimal zu lesen. Die ersten Jahre gab es dort für mich noch eine unverbaute Paddelstrecke auf der Wakenitz - sich dann an die Autobahn zu gewöhnen war schwierig. Als kleiner "Ausgleich" mußte eine Wochenendsiedlung in der Nähe weichen. Hier konnte man nun immerhin anlegen und das Gelände entwickelte sich zu einer Art Wildnis. Würde gerne nochmal sehen was jetzt da ist.

    Auch zum Radeln, Spazierengehen, Einkehren mochte ich das Gebiet sehr ! Dazu die Lübecker Bucht - mal eben nach der Arbeit noch in die Ostsee...Lübeck als Stadt.....Hab dort wirklich sehr gerne gelebt.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    39. Tag: Groß Sarau – Techau / Timmendorfer Strand
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Dienstag, 4. Oktober 2016
    Strecke: 40 Km – Etappe: 207 Km - Gesamtstrecke: 1.229 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 225 m
    Gehzeit: 9 h

    Und wieder scheint die Sonne morgens zum Fenster rein. So muss es sein! Das Frühstck ist gut und 8 Uhr 30 bin ich auf der Strecke. Heute hat wieder alles gepasst. Der morgendliche Blick über den See hat einfach was!


    Der „Hochseehafen“ von Groß Sarau

    Ich reiße mich los und mache mich auf den Weg in Richtung Rothenhusen. Hier liegt dann ein Vereinshafen am anderen. Viele auch von Vereinen aus Lübeck. Scheint ein Naherholungsgebiet der Region Lübeck zu sein.


    Einer der vielen Bootssteege bei Rothenhusen

    Ruckzuck bin ich am Ende des Sees in Rothenhusen.


    An der Wakenitz-Mündung in den Großen Ratzeburger See

    Ich überquere noch die Wakenitz und komme damit nach Mecklenburg-Vorpommern. Damit betrete ich das letzte mögliche Bundesland auf meiner E1-Wanderung. Genau hinter der Brücke ändert sich der Straßenbelag von Teer zu Kopfsteinpflaster.


    Ein Stück Mecklenburg-Vorpommern

    Vom ehemaligen Sperrgebiet uns nichts mehr zu sehen. Wo ist Atze hier gelaufen?
    Ich kehre zurück nach Schleswig-Holstein und nehme den Drägerweg nach Lübeck. Er ist mit Findlingen mit Schriftzügen markiert. Erst durch Wälder und über Felder folgt er auf naturbelassenen Wegen der Wakenitz.


    Auf dem Drägerweg unterwegs

    Was hier im Naturschutzgebiet allerdings eine Autobahn und eine Gasleitung verloren haben verstehe ich nicht. Landschaftlich sehr abwechslungsreich geht es auf Lübeck zu.


    Im Naturschutzgebiet Wakenitz in Richtung Lübeck

    Auf der Wakenitz soll es auch eine Schifffahrtslinie von Lübeck zum Ratzeburger See geben. Sicher auch eine sehr schöne Fahrt durch das Naturschutzgebiet. Hier in der Au macht das Wandern Spaß!


    Auf dem E1 beim Absalonshorst

    Aber auch das Pause machen!


    Pause in der Oktobersonne

    Mal näher am Wasser und mal etwas weiter weg führen die E-Wege weiter auf die Großstadt zu.


    Schöne Wege führen nach Lübeck hinein

    Viel zu schnell stehe ich vor den ersten Häusern von Lübeck. Ich mache zwar noch einen Bogen nach Osten aber immer wieder tangiert man nun Ortsteile.


    Im Naturschutzgebiet Wakenitz

    Irgendwann nehme ich den direkten Weg in die Altstadt mit seinem Dom. Wer in dieser Gegend ein Haus kauft, der ist hinterher bettelarm!


    Das Armenviertel von Lübeck mit Dom

    Lübeck ist völlig durchzogen von Wasserarmen. Ich wechsle wieder die Wanderstiefel gegen die Turnschuhe. Das hat sich schon in Hamburg bewährt. Am Mühlenteich streiten sich derweil 2 Vögel um den Sitzplatz auf einem Pfosten im Wasser.


    Am Mühlenteich in Lübeck

    Auch dieses Mal fasziniert mich der Dom von Lübeck. Bei uns im Süden herrscht bei großen Kirchen ja immer Sandstein als Baumaterial vor. Aber die Backsteinbauten dieser Region haben auch was! Genau zum 12 Uhr-Schlagen stehe ich vor der imposanten Uhr.


    Der Dom zu Lübeck

    Skelette schlagen die Glocken, die Augen der Sonne bewegen sich im Sekundentakt. Wenn man sich überlegt, wann die Uhr konstruiert und gebaut wurde ...
    Zu Mittag kehre ich bei dem Italiener ein, bei dem wir vor 3 Jahren auf der Rückfahrt von unserem Schwedenurlaub auch eingekehrt sind. Soll ich wirklich schon wieder Bilder vom Essen einstellen? Langsam entwickelt sich das hier wieder zu Wafers Schlemmerreisen!
    Weiter geht es hinunter zur oberen Trave.


    Im Künstlerviertel an der oberen Trave

    Das Viertel wird stark von Malern und Künstlern frequentiert. Wundern tut mich das nicht! Die wissen in der Regel wo es am schönsten ist! Ich überquere die Obere Trave und orientiere mich nach Norden.


    Lübeck an der Trave mit Marien- und Petrikirche

    Und schon stehe ich vor dem wohl bekanntesten Wahrzeichen von Lübeck.


    Der schiefe Turm von Lübeck

    Wenn man von der Seite an das Holstentor herankommt sieht man ganz deutlich wie sich der Bau verzogen hat. Das Holstentor ist einfach ein toller Bau! Nicht umsonst war es auf dem alten 50 DM-Schein drauf.


    Das Holstentor - weltberühmt durch den 50 DM-Schein

    Ab hier nehme ich dann wieder 2 Km Teer in Kauf um dann wieder auf naturnahen Wegen unterwegs zu sein. Wieder in Wanderstiefeln ziehe ich entlang der Schwartau ins gleichnamige Bad.


    Auf naturnahen Wegen verlasse ich Lübeck

    Die offiziellen E-Wege machen um das Stadtzentrum einen großen Bogen und führen über den Herrentunnel, der mit dem Bus durchfahren werden muss, im großen Bogen über Ratenau nach Bad Schwartau. Sowas liegt mir weniger wenn es auch solche gut zu gehende Direktrouten gibt. Ab Bad Schwartau geht es dann wieder durch Wälder hinüber nach Gross Parin. Da ich so langsam merke, dass bei mir für heute bald Schluss sein wird, nehme ich den direkten Weg nach Norden: Über Hobbersdorf nach Techau.


    Nachmittags bei Hobbersdorf

    Hier setze ich mich und versuche die Übernachtung zu klären. Aber die einzige Pension in erreichbarer Nähe ist voll.


    Das Meer ist nicht mehr weit weg

    Gerade als ich sinniere wie ich dieses Problem lösen soll, kommt ein Bus und hält direkt bei mir. Erst jetzt merke ich, dass ich an einer Bushaltestellt sitze. Vorne steht was von Timmendorfer Strand als Ziel dran. Luftlinie sind das nur 5 Km aber heute zu Fuß nicht mehr machbar. Ich nehme das mal als Fingerzeig von oben und steige ein. Vom Busfahrer und von Tante Google lasse ich mir Tipps für die heutige Übernachtung geben. Das gleiche ich ab und rufe das gewählte Haus an. Und die haben sogar auch ein Zimmer für mich frei. In der Nebensaison ist sowas eben noch möglich. Der Busfahrer schmeißt mich dann an der richtigen Haltestelle raus und ich wandere direkt über den Strand zum Hotel ...


    Der Timmendorfer Strand in der Lübecker Bucht

    Nach den Einchecken drehe ich nochmal eine Runde. Toll hier! Und die Luft – so frisch, so rein, aber auch so heftig! Einige Wellenreiter versuchen sich bei den Bedingungen. Nicht einfach!
    Ein Tipp von der Chefin für das Abendessen ist Gold wert! Weitere Details zur Speisefolge des Abendessens lasse ich lieber weg. Oder soll ich doch ...?
    Spät am Abend gehe ich auch wieder über den Strand zurück ins Hotel.


    Nacht am Timmendorfer Strand

    Wirklich schön hier! Sehr touristisch - aber schön! Heute Abend bin ich reichlich spät im Bett. Schauen wir mal, was morgen kommt!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Blauloke.

    Durch deinen Kommentar bin ich erst auf deine Weitwanderung in Nordrichtung aufmerksam geworden! Danke dafür! Was ich sagen kann: Die Lauenburgischen Seen sind einfach der Hammer! Und Lübeck auch! Ich habe noch keine Ahnung, wann du auf den E6 kommen wirst aber den Teil hier oben solltest du unbedingt machen!

    Gruß Wafer

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  • blauloke
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Wafer, jetzt bist du auch auf dem E6 unterwegs. Das kurze Stück bis Lübeck werde ich auf deinen Spuren wandeln.
    Das dauert aber mindestens noch drei Jahre.
    Durch deinen Bericht kann ich mir bereits jetzt ein Bild von der Strecke machen.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Göttergate.

    Vielen Dank für deine geschichtlichen Hintergründe! In der Richtung ist weder meine Vorbereitung noch meine Grundbildung wirklich gut! Sehr schön, dass sich das so gut ergänzt! Mit ein paar solchen Hintergrundinfos kann man mit dem Weg und den Bildern doch gleich etwas mehr anfangen!

    Gruß Wafer

    Nun aber zum
    38. Tag: Mölln – Groß Sarau
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Montag, 3. Oktober 2016
    Strecke: 27 Km – Etappe: 167 Km - Gesamtstrecke: 1.189 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 250 m
    Gehzeit: 7 h 30

    Ich wache um 6 Uhr auf. Der erste Blick geht aus dem Fenster: geschlossene Wolkendecke und Regen. Also nochmal ins Bett! Gegen 9 wache ich das nächste Mal auf. Die Sonne scheint ins Zimmer. Wie machen die das hier? Also raus aus den Federn und fertig machen. Nach dem Frühstück ziehe ich durch den Kurpark zurück zu den E-Wegen. Mittelerweise sind das ja schon drei: E1, E6 und E9. Das Städtchen Mölln hat was! Tolle alte Kirche, eine kleine Burg auf dem Berg, mehrere Seen, super Morgenstimmung, ...


    Der morgendliche Ziegelsee bei Mölln

    Und außer mir ist wieder kein Mensch unterwegs. Auch die Altstadt ist grandios! Die zusätzliche Altstadtrunde war zwar eigentlich nicht geplant aber gelohnt hat sie sich!


    Am Marktplatz von Mölln

    Über eine Brücke zwischen Stadt- und Schulsee verlasse ich die Altstadt.


    Der Schulsee

    Über Treppen geht es erstaunlich weit aufwärts. Diese Ecke von Schleswig-Holstein ist wieder recht hügelig. Und von hier oben hat man auch eine tolle Sicht auf Mölln.


    Herbstliches Mölln

    Dann geht es in den Wald. Hier herrscht grandiose Morgenstimmung! Hier steht auch das Landeskriegerdenkmal, das früher am Bauhof stand und an den Krieg von 1870/71 erinnert.


    Im Wald um Mölln

    Dort verlasse ich die E-Wege schon wieder. Der kleine Weg, der auch mit Ratzeburg ausgeschildert ist, gefällt mir besser als der breite Forstweg an dem die Andreaskreuze zu finden sind.


    Im Wald ist von der Straße kaum was zu merken - vom tollen Wetter aber leider auch nicht

    Die E-Wege stoßen viel zu früh wieder zu mir und schon wird der Weg wieder breiter. Aber durchaus nicht hässlicher!


    Auf dem Weg zum Küchensee

    Ich kreuze eine stillgelegte Bahnlinie und wandere zum Küchensee hinunter. Mal im Wald und mal auf Feldwegen.


    Herbstwandern auf dem E1 zwischen Mölln und Ratzeburg

    Das Wetter hat sich toll entwickelt und es wird am See gebadet und gesegelt. Meist im Wald führt mich der Weg auf Ratzeburg zu.


    Waldpilz - ob der essbar ist?

    Vom Steg bei Waldesruh kann man Teile von Ratzeburg schon sehen.


    Der Küchensee mit Ratzeburg

    Kurz vor den ersten Ortsteilen geht der Weg auf einem Damm zwischen dem Kleinen Küchensee und dem Küchensee hinüber zur Inselstadt.


    Ankunft in Ratzeburg

    Am Hauptplatz mache ich Mittag und gehe dann zum Ratzeburger Dom hinüber. Toller alter Ziegelbau!


    Der Dom zu Ratzeburg

    Und auch der Dom ist geöffnet. Wenn das so weiter geht kriege ich hier noch einen religiösen Flash! Aber der Besuch lohnt sich absolut.


    Innenansichten des Ratzeburger Doms

    Der Dom ist nun schon fast 800 Jahre alt. Auch die Klosterteile sind gut erhalten und haben ihren Charme.


    Der Kreuzgang des Doms von Ratzeburg

    Irgendwann reiße ich mich los und wandere immer am Wasser entlang und komme an diversen überfüllten Cafes vorbei. Kurz bevor es wieder in den Wald geht komme ich am Hafen vorbei.


    Entspannter Tag der deutschen Einheit am Großen Ratzeburger See

    Immer im Wald aber auch immer in wurfweite des Sees zieht der Weg nach Norden. Radler sind einige unterwegs, aber echte Wanderer sehe ich keine. Immer wieder kommt man an kleinen Bootsstegen vorbei an denen reger Betrieb herrscht. Es wird gebadet, gesegelt, getratscht, ...


    Segeltörn auf dem Ratzeburger See

    So kann Wetter und Landschaft noch eine Weile bleiben. Bei Buchholz wollen die E-Wege aber weg vom See. Aber das will ich noch nicht! Mir gefällt es hier. Also bleibe ich am See.


    Am Buchholzer Bootssteeg

    Das Cafe am Natur-Campingplatz direkt am See hat offen – obwohl die Öffnungszeiten eigentlich was anderes behaupten. Ich lasse mich nieder, lade die Accus nach und genieße den Nachmittag am See.


    Am Buchholzer Campingplatz wird noch gebadet

    Irgendwann raffe ich mich auf und gehe weiter. Aber weit komme ich nicht mehr. Der Weg gefällt mir zwar sehr gut aber nach der langen Pause komme ich einfach nicht mehr so richtig in die Gänge.


    Seewege führen mich nach Pogeez

    In Groß Sarau weckt ein Hinweisschild auf einen historischen Gasthof mein Interesse. Und die haben noch ein Zimmer frei. Naja, eigentlich alle – aber ich brauche ja nur eins. Und wieder habe ich Pech mit dem Restaurant: Auch hier ist das Restaurant heute geschlossen.


    Hier geht ein toller Tag zu Ende

    Wer sich das an einem Feiertag leisten kann, dessen Gasthof muss gut laufen und kann in der Regel auch gut kochen. Ein Bauernfrühstück habe ich als Abendessen dann doch bekommen. Und das war wirklich sehr gut.
    Das war heute wieder ein grandioser Tag! Tolle Gegend hier! So kann es weiter gehen! Der Naturpark Lauenburgische Seen ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Goettergatte
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Wafer, Was Bismarks popularität betrifft, so war er im Volk, außerhalb politischer Kreise, seinerzeit stets beliebt, seinen "Rausschmiß" als Kanzler nahm man Wilhelm stets übel.
    Und du bist dort oben am Sachsenwald und "Der Alte vom Sachsenwald" war ein synonym für Bismark, der seinen Lebensabend auf Schloß Friedrichsruh verbrachte, dort findet sich auch sein Mausoleum.

    Mit der Durchquerung des Sachsenwaldes t Du im Übrigen das nachvölkerwanderungszeitliche deutsche Altsiedelland verlassen (in diesem Fall das Land der sächsischen Holtsassen ) und bist jetzt im Siedlungsgebiet der slavischen Polaben (der Elbanwohner ) Der Sachsenwald war, zusammen mit der Schwentineniederung vor bis ca. 900 Jahren sowas wie siedlungsarme Grenzwildnis zwischen Slaven und Sachsen (Limes Saxoniae)
    Zuletzt geändert von Goettergatte; 25.10.2016, 16:00. Grund: Nachtrag

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
    ich lese hier immer interessiert mit und bewundere wirklich deine Unermüdlichkeit beim Dokumentieren, echt klasse das.
    Hallo Sternenstaub.

    Nun, auf dem E1 bin ich nun seit gut 5 Jahren unterwegs. Von daher kann man schon von einer Unermüdlichkeit sprechen. Nun ist der E1 aber auch nicht unbedingt ein Weg, den man in einem Urlaub mal eben abhaken kann. Und wenn ich ehrlich bin: Ich bin mal gespannt wie lange ich das noch mache! Das Nordkap würde mich schon sehr reizen. Aber die Etappen dazwischen sind noch sehr lang und in meinem Reisemodus nicht unbedingt zu machen. Und der Weg soll irgendwann nicht mehr gut markiert sein, ... Aber eines hält mich bei der Stange: Die Neugier wie es in der nächsten Region aussieht. Und da der E1 noch genug Regionen anbiete, die so zu machen sind, werde ich schon noch die eine oder andere Etappe machen. Nur werden die Regionen immer größer und weitläufiger. Und bei so einer Weitwanderung kriegt man kulturelle und landschaftliche Veränderungen sehr gut mit. Ganz anders als bei motorisierten Reisen. Man bekommt ein ganz anderes Gefühl für das durchwanderte Land - in dem Fall ja sogar meine Heimat. Mal sehen was noch kommt ...

    Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
    Und als ich das gerade dachte, tadelte ich mich selber, weil ich das meines Wissens noch nie hier herein geschrieben habe.
    also endlich heute einmal: Danke für diesen Bericht, informativ, kurzweilig, gute Fotos.
    Ich schätze, ich bin hier nicht der einzige fleißige Mitleser/in
    Vielen Dank! Liest man doch irgendwie immer wieder gerne! Und wenn man merkt, dass der Bericht angenommen und gelesen wird, motiviert das ungemein.
    Zum Laufen muss man mich ja nicht motivieren. Aber zum Schreiben manchmal schon!

    Gruß Wafer

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  • Sternenstaub
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    ich lese hier immer interessiert mit und bewundere wirklich deine Unermüdlichkeit beim Dokumentieren, echt klasse das.

    Und als ich das gerade dachte, tadelte ich mich selber, weil ich das meines Wissens noch nie hier herein geschrieben habe.
    also endlich heute einmal: Danke für diesen Bericht, informativ, kurzweilig, gute Fotos.
    Ich schätze, ich bin hier nicht der einzige fleißige Mitleser/in

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    37. Tag: Witzhave - Mölln
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Sonntag, 2. Oktober 2016
    Strecke: 32 Km – Etappe: 140 Km - Gesamtstrecke: 1.162 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 150 m
    Gehzeit: 7 h 30

    Völlig entspannt schlafe ich bis 8 Uhr 45. Der erste Blick geht aus dem Fenster und gilt dem Wetter: Blauer Himmel und Sonnenschein. Warum muss ich gerade an so einem Tag so lange schlafen? Hier fühlt man sich halt wohl und die Sauna war sicher auch nicht ganz unschuldig.
    Gestern Abend hatte ich schon verschiedene Routenoptionen ausgetüftelt. Da ich auf Pensionen oder Hotels angewiesen bin und es keine Unterkunft in Güster und Umgebung mehr gibt bleibt nur der direkte Weg nach Mölln. Es sei denn die Chefin weiß Rat.
    Das tut sie leider auch nicht – Schade! Den Weg am Drüsensee entlang hätte ich gerne gesehen. Um 9 Uhr 30 breche ich auf. Zuerst geht es zurück zu der Stelle an der Bille, wo ich gestern den Weg verlassen habe.


    Eine Brücke über die Bille bei Witzhave

    Als schmaler Pfad schlängelt sich der Weg wieder an der Bille entlang durch den Sachsenwald.


    Morgendliche Herbststimmung im Sachsenwald

    Der Weg ist recht schmal. Aber das Naturschutzgebiet an dieser Stelle auch! Nur die Wegmarkierungen sind teilweise etwas schwierig angebracht: An Abzweigungen sucht man sie teilweise etwas vergeblich und dann kommen sie wieder alle paar Meter.


    Im Naturschutzgebiet Billetal

    Durch die Feuchtigkeit der letzten Zeit und die aktuelle Wärme sprießen die Pilze. Schade, dass ich abends nicht selber kochen kann. Da war viel Essbares dabei. Diese hier aber weniger.


    Herbstliche Waldpilze - teilweise mit Besucher

    Viel zu schnell muss ich die Bille wieder verlassen. Mir hat das Stück sehr gut gefallen.


    Die Bille

    Recht schnell geht es auf Grande zu. Grande und Kuddewörde sind eigentlich schon zusammengewachsen.


    Farbenpracht im Oktober am E1

    Der Ort – oder besser die Orte – sind gut gepflegt. Da stehen ein paar ausgesucht hübsche Häuser!


    Schicke Häuser in Grande

    Mit Weitsicht ist hier in der Gegend nicht viel los. Entweder man sieht bis zu einem nahen Wäldchen oder das Grün direkt am Weg ist so hoch, dass man nicht drüber schauen kann. Und Erhebungen gehen hier über ein paar wenige Meter nicht hinaus. Eigentlich schade – bei dem Wetter!


    Auf dem E1 von Kuddewörde nach Basthorst

    Ich komme an Bienenstöcken vorbei. Was da fliegt sind aber nicht nur Bienen. Da sind auch Hornissen dabei. Ich schaue mir das näher an. Tatsächlich fangen sich die Hornissen die Bienen ein und bringen sie weg.


    Angriff einer Hornisse auf eine Biene

    Etwas im Zickzack geht es auf Basthorst zu. Viel ist in dem Weiler nicht los. Die E-Wege 1 & 9 führen mich in einen Wald. Dort wird das Betreten aus Gründen des Wildschutzes untersagt. Die Spuren eines Vollernters sind im Wald aber gut zu sehen. Nun ja, der Fahrer hat den Wald ja eigentlich auch gar nicht betreten ...


    Auf dem E1 rund um Basthorst

    Ich setze mich mal über das Verbot hinweg und folge den E-Markierungen und dem Wanderweg in der Karte.


    Wandern auf dem E1 in Schleswig-Holstein

    Und so komme ich nach Fuhlenhagen. Wieder so ein Weiler der sich an 2 Straßen entlangzieht. Die eine komme ich rein und der anderen folge ich in nördlicher Richtung wieder hinaus. Ein Akt von ein paar Minuten. Ein paar Kilometer weiter folgt Talkau.


    Impressionen vom E1 auf dem Weg nach Mölln

    Das scheint etwas größer zu sein. Auf der Karte in der Ortsmitte, wo ich Pause mache, steht was von etwas über 500 Einwpohnern. Hier verlasse ich die E-Wege weil ich auf den nächsten 30 Km hier keine Unterkunftsmöglichkeit gefunden habe.


    Talkau

    Ich halte auf Niendorf zu. Ein ländliches Dorf wie aus dem Bilderbuch! Selbst die Werbeaushänge an Laternenpfählen, die bei uns für lokale Events für die Jugend werben, vermitteln hier den sehr ländlichen Charakter von Kultur und Einwohnern. Sicher der Renner unter der Dorfjugend!


    Ländlich geprägte Veranstaltung

    Der Ort hat eine wirklich tolle Fachwerkkirche. Und die ist heute – am Ernte-Dank-Sonntag, sogar den ganzen Tag offen. So schaue ich mir das Kleinod genauer an.


    Die Kirche von Niendorf

    Ich werde sogar noch über die Geschichte der Kirche, die bis 1581 zurückreicht, aufgeklärt. Und wie unterschiedlich doch die Gemeinde und ihr Pfarrer dem Herrn danken: Die einen gehen auf das Feld und der andere in den Supermarkt!


    Erntedank in Niendorf

    Ich reiße mich los und mache mich auf den Weg nach Breitenfelde. Hier ist der erste Gasthof mit möglicher Übernachtungsmöglichkeit, den ich für heute ins Auge gefasst habe.


    Es geht nach Breitenfelde

    Aber nicht mal eine Pause geht weil er geschlossen hat. Also gleich weiter auf Alt-Mölln zu. Als ich Breitenfelde verlassen habe donnert es das erste Mal recht vernehmlich aber noch recht weit hinter mir. Was ist das? Ein Hitzegewitter im Oktober? Was der warme Herbst nicht alles zustande bringt!


    Die Kirche von Breitenfelde

    Ich lege mal einen höheren Gang ein und sehe zu, dass ich nach Alt-Mölln komme. Den Ort erreiche ich noch trockenen Fußes. Aber das Gewitter und der Regen sind mir ganz dicht auf den Fersen. Der Wind frischt auf – auch ein schlechtes Zeichen. Mitten im Ort treffen mich die ersten Tropfen. Ich überlege ob ich in der Tankstelle mit Bistro unterkriechen soll. Ich entscheide mich dagegen und unterquere die B207. Dort lege ich schon mal eine Schicht für mehr Wärme und eine regendichte Schicht über meine kurzärmelige Wandermontur. Am Ortseingang von Mölln muss ich dann die Kapuze über den Kopf ziehen. Der direkteste Weg in die Stadtmitte führt über den Bahnhof. Auf dem Weg dorthin gibt es nochmal Sonnenschein und Regenbogen.


    Ein Regenbogen weißt mir den Weg nach Mölln

    Als es dann richtig loslegt flüchte ich in einen türkischen Imbiss. Wie ich feststelle haben die auch ein angeschlossenes Restaurant. Und eine sehr flexible Küche: Ich kann mir einen Vorspeisenteller selber zusammenstellen.


    Regenpause beim Türken

    Beim Essen suche ich eine Unterkunft und werde schnell fündig. Gar nicht weit weg. Als der Regen wieder aufgehört hat beziehe ich Quartier. Nach einem ausgiebigen Bad fühle ich mich wieder wohl. Das verschärfte Tempo hat der Blasenbildung allerdings Vorschub geleistet. Zum Abendessen will ich dann nochmal zu dem Türken. Der ist aber voll. Ich bin wohl nicht der Einzige, der festgestellt hat, dass der sehr gut ist! Zurück im Hotel esse ich nur noch eine Kleinigkeit und bin wieder schnell im Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Jetzt bin ich doch überrascht.
    Dass der E1 direkt durch Hamburg verläuft hätte ich nicht gedacht. Ich habe mir vor kurzem erst wieder mal die E-Wege auf einer Karte angesehen, aber das nicht registriert. Da muss ich in Zukunft wohl genauer hin schauen.
    Hallo Blauloke.

    Die 12 E-Wege tangieren so manche Stadt. Nun bin ich nicht immer so unbedingt ein Freund von Großstadtwanderungen. So habe ich ja Siegen und Frankfurt ausgelassen. Hamburg habe ich mitgenommen weil ich die Stadt kenne und sehr schön finde. Wenn der Weg einigermaßen natürlich bis dicht an die Innenstadt führt finde ich Städte teilweise trotzdem recht interessant. Kilometerlanges teerhatschen liegt mir nicht so. Manchmal ist die Stadtquerung ganz gut geglückt - wie in Hamburg - und manchmal weniger - wie in Lübeck oder Frankfurt. Aber ich sehe die Wege eh nur als Anregung und nicht als absolute Richtschnur. Jeder muss sich seinen Weg so zusammenstellen, wie er am meisten Spaß dran hat. Und damit gibt es dann immer andere Eindrücke obwohl 2 Personen evtl. fast das Gleiche machen.
    Deutschland scheint bei den E-Wegen übrigens eine ziemlich zentrale Rolle ein zu nehmen. Kaum ein anderes Land wird von so vielen E-Wegen tangiert wie Deutschland. Von den 12 E-Wegen gehen diese durch Deutschland:
    • E1 - Wie man hier ja wohl ausgiebig mitbekommt.
    • E3 - Der kreuzt den E1 etwas nördlich von Frankfurt und geht über Fulda und Coburg. Hier hatte ich während meiner 4. Etappe Kontakt mit ihm.
    • E4 - die Nicht-Alpin-Variante führt auf und an dem Maximiliansweg vom Bodensee bis an die Grenze bei Salzburg. Auf dem E4 war ich auch schon unterwegs. Zu einem Teil gibt es dazu auch einen Bericht.
    • E5 - hier führen nur ein paar wenige Kilometer durch Deutschland. Aber die sind sehr bekannt durch die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran.
    • E6 - Der ist von Flensburg bis Güster zusammen mit dem E1 geführt, geht dann nach Süden bis er den E3 östlich von Fulda trifft und führt dann mit dem E3 zur Grenze.
    • E8 - Der kommt bei Bonn aus den Niederlande und führt bis Passau auf deutschem Gebiet. Ihn habe ich in der Region Heidelberg nicht wirklich wahr genommen.
    • E9 - Den habe ich ja hier auch schon getroffen. Er führt von Leer bis kurz vor Swinemünde auf viel Küstenwegen durch Norddeutschland.
    • E10 - Der ist ab Rügen auf deutschem Gebiet und führt über Berlin nach Süden und verlässt Deutschland in der Gegend um Zittau. OT: Auf ihm war ich übrigens in den Südalpen unterwegs - sehr schön!
    • E11 - Aus Holland kommend führt er über Osnabrück, Goslar und Berlin nach Frankfurt an der Oder. Ihn habe ich in Hameln getroffen und hatte einige Irritationen mit ihm.
    Das sind immerhin 9 von 12 E-Wegen von denen ich unterwegs sogar 6 getroffen habe. Nun, die Organisation, die diese Wege ins Leben gerufen hat, die Europäische Wandervereinigung, hat ihren Sitz in Kassel. Zufall?

    Na, auf jeden Fall viel Potential für weitere Projekte dieser Art!

    Gruß Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 24.10.2016, 08:33.

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  • blauloke
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Jetzt bin ich doch überrascht.
    Dass der E1 direkt durch Hamburg verläuft hätte ich nicht gedacht. Ich habe mir vor kurzem erst wieder mal die E-Wege auf einer Karte angesehen, aber das nicht registriert. Da muss ich in Zukunft wohl genauer hin schauen.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
    OT: Hättest ruhig mal Tach sagen können.....
    Das wird auf der Tour leider nicht mehr klappen! Aber vielleicht schaffen wir das ein andermal!

    36. Tag: Billstedt - Witzhave
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Samstag, 1. Oktober 2016
    Strecke: 33 Km – Etappe: 108 Km - Gesamtstrecke: 1.130 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 200 m
    Gehzeit: 8 h

    Stadthotels! Ich freue mich schon wenn ich wieder auf dem Land bin! Hier ist es teuer und es wird nichts geboten: oberflächliche Freundlichkeit mit eingeübten Phrasen, die aber nicht von Herzen kommt. Nach einem kargen Frühstück ohne jeglichen Service breche ich viertel nach Acht auf. Bei so einem Frühstück ist man halt schnell fertig.
    Zuerst ziehe ich noch an der Billstedter Hauptstraße entlang. Irgendwann geht sie in die Steinbeker Hauptstraße über.


    Die Kirche von Steinbek

    Ein paar Meter weiter treffe ich den E1 und den E9 wieder. Mit den beiden verlasse ich die Straße und unterquere die Schnellstraße und die Autobahn. Ab dann ist es aber mit dem urbanen Eindruck schnell vorbei und ich bin wieder im Grünen unterwegs. Überhaupt muss ich sagen, dass die Hamburg-Querung sehr grün gelungen ist.


    Der Kanal kurz vor dem Segelflugplatz Boberg

    Ich überquere einen Kanal und komme zu dem Segelfluggelände Boberg.


    Am Segelflugplatz Boberg

    Der Weg führt mich auf den Rundweg des Segelflugplatzes. So bin ich wenigstens mal wieder zu einer Platzrunde gekommen!
    Durch das Naturschutzgebiet Boberger Niederung komme ich in die Randbezirke von Bergedorf. Von dem Ballungsraum Hamburg war bei dem Weg wenig zu spüren! Respekt!


    Ein Eichhörnchen mit Beute

    Fantasievolle Wegweiser weisen in die Richtung aus der ich komme. Das Naturschutzgebiet war aber auch wirklich schön.


    Der Weg nach Billwerder

    Ich verstehe nicht ganz warum der Weg so einen Haken in die Innenstadt von Bergedorf macht und steuere die Billeaue direkt an. Aber das klappt irgendwie gar nicht! Zum Glück! Dann habe ich nämlich verstanden warum der Weg den Schlenker durch den Ortskern macht!


    Das Schloss von Bergedorf

    Das Schloss macht gleich einen guten Eindruck. Schon von der Brücke aus. Und die Kirche dahinter ist auch sehr schön!


    Auch die Kirche von Bergedorf kann sich sehen lassen

    Sehr viele Kirchen in Fachwerkbauweise habe ich noch nicht gesehen. Und offen ist sie auch noch. Das bin ich schon gar nicht mehr gewöhnt.


    Fachwerkkirchen haben einfach einen eigenen Stil

    Hinter der Kirche führt mich der E1 dann noch direkt durch den Park zum Bergedorfer Schloss. Sehr schöne Parkanlage mit einem Backsteinschlösschen.


    Schloss Bergedorf begeistert mich mit seinen Kanälen

    Ich merke schon: Heute bin ich etwas langsamer unterwegs. Die Blasen und der Muskelkater bremsen mich etwas aus. Da kommt so ein Stadtbummel ganz gelegen! Von dort schleiche ich dann wieder zur Bille zurück um an ihr den Windungen des Flusses auf schönen Wegen zu folgen. Irgendwo auf diesem Weg verlasse ich dann Hamburg schon wieder und betrete Schleswig-Holstein. So bin ich auf dieser Etappe am dritten Tag schon im dritten Bundesland! Aber keine Angst: So zügig geht es nicht weiter!
    Auf Waldwegen folgt der E1 der Bille weiter flussaufwärts. In Reinbek bietet es sich dann an eine Mittagspause zu machen. Viel Vesper habe ich dieses Mal nicht dabei. Aber am Samstagmittag ein Restaurant zu finden, das einen Mittagstisch anbiete gestaltet sich etwas schwierig. Und nach dem Frühstück reicht mir ein Döner heute nicht. Hinter dem Bahnhof werde ich fündig.


    Auch Schloss Reinbek kann sich sehen lassen

    Dort gibt es wieder ein sehr schönes Schloss: das Schloss Reinbek. Aber diesmal mit einem Restaurant. Eine halbe Ente mit Gratin und Saisongemüse verschwinden ruckzuck vom Teller. Etwas behäbig geht es danach weiter. Daher drehe ich erstmal noch eine Runde durch das Schloss.


    Der Innenhof von Schloss Reinbek

    Vom Schloss aus halte ich direkt auf die Billeaue zu und treffe dort wie erwartet wieder auf die E-Wege 1 und 9. Durch Wälder geht es weiter und an einem Reiterhof vorbei.


    Wanderwege auf dem Weg nach Aumühle

    Der E1 führt ein Stück an der Straße entlang und präsentiert dann eine Hinweistafel, aus der missverständlich zu entnehmen ist, dass hier schon der E6 sei.


    Der E6 ist hier aber noch nicht dabei

    An der Straße trübt es etwas ein und es sieht so aus als wollte es demnächst mal anfangen zu tröpfeln. So verzichte ich auf den Schlenker über den Hammelsberg. Zudem gibt es hier Farben pur.


    Farbenpracht am Wegesrand des E1

    Zudem möchte ich mir die Bismarcksäule ansehen, die nicht am E1 liegt sondern an der Straße.


    Die Bismarcksäule auf dem Hammelsberg

    Hier oben im Norden steht der Bismarck scheints recht hoch im Kurs. Der Name ist hier omnipräsent. Z.B. schon ein paar Meter weiter am Mühlenteich.


    Die Fürst Bismarck Mühle am Mühlenteich zu Aumühle

    Hier kehre ich ein und lasse die Regentropfen mal tröpfeln. Bei einem Saftschorle mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Hier ist es voll. In Witzhave werde ich fündig. Das sind aber noch 5 Km. Also sattle ich den Rucksack und breche auf. Durch den Wald geht es wieder an die Bille. Da wo der Weg auch als Reitweg ausgeschildert ist besteht der Weg teilweise nur noch aus Sumpf. Da wo das nicht der Fall ist kann ich den Weg teilweise kaum erkennen. Super schön zu gehen ist das hier! Großteils führt der Weg durch das Naturschutzgebiet Billetal.


    Waldwege im Naturschutzgebiet Billetal

    Der Sachsenwald, durch den der Weg führt, ist übrigens Schleswig-Holsteins größter zusammenhängender Wald.


    Ankunft in Witzhave

    In Witzhave angekommen bekomme ich ein Einzelzimmer und die Wirtin schmeißt extra für mich die Sauna an. Nach dem Wäsche waschen ist die dann heiß und ich drehe einige Runden. Dann muss ich aber auch schon zu sehen, dass ich wieder rauskomme. Auf 19 Uhr wird mir als Wanderer ein Abendessen gereicht obwohl das Restaurant heute zu hat. Vielen Dank dafür! Das nenne ich mal Service. Der Unterschied zum letzten Hotel ist eklatant!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Torres
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Die teuren Stadtteile waren doch früher Seemannsviertel. Kapitänshäuser, Fischerhäuser z.B. Die wollten natürlich auf den Hafen schauen, die waren ja Teil vom Hafen. Dazu kam, dass diese Häuser Südseite haben.

    Heute ist das natürlich ein industrieller Containerhafen, der mit der "Romantik" von damals nichts zu tun hat. Dennoch schätzt man in Hamburg eben Wasserblick. Und der ist ja vorhanden.

    OT: Hättest ruhig mal Tach sagen können.....
    Zuletzt geändert von Torres; 18.10.2016, 12:53.

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