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Ein Reisebericht - nein, MEIN Reisebericht.
Alles begann damit, dass ich eigentlich an diesem Wochenende meine Eltern besuchen wollte. Doch aufgrund des Wetters das für diesen Sonntag angesagt war, bin ich lieber daheim geblieben. Wer weiß, wie gut die öffentlichen Verkehrsmittel mit Blitzeis und Schnee zurechtkommen. Ein Chaos wie diese Woche in Sachsen und Sachsen-Anhalt wollte ich mir nicht antun.
Also entschied ich mich, einen weiteren Abschnitt des Rheinsteigs zu laufen - von Kaub nach Rüdesheim.
Gesamtstrecke: 34,1 km
angegebene Zeit lt. Rheinsteig.de: 11,0 h
persönliche Zeit: 8 h 55 min
Der Rheinsteig hat den Namen Prädikatswanderweg zu recht verdient. Es sei jedoch gesagt, dass die Strecke von Kaub nach Rüdesheim nur sehr kurze wirklich spannende Stellen enthält, die es rechtfertigen, den Namen Steig zu tragen. Der Großteil der gelaufenen Strecke führt über ausgebaute Weinbergs- und Forstwege. Aber aufgrund des Schnees und des gefrorenen, teils spiegelglatten, Untergrunds war es doch ganz schön anstrengend.
Das tolle an diesem 04.12.2010 war, dass ich zwischen Kaub und Rüdesheim an diesem Vormittag bis auf eine Spaziergängerin und deren Hund, der Einzige auf der Strecke war. Einen Gruß an dieser Stelle an die Wanderer, die einen oder zwei Tage vor mir mit ihren Hunden diese Strecke gelaufen sind.
Die Fußabdrücke im Schnee waren nicht mehr ganz so deutlich zu sehen. Aber sie waren da. 
Gefreut habe ich mich wie immer über die Natur. Bei - 5 °C war das Laufen doch extrem angenehm. Da es meine erste längere Wintertour war, hatte ich natürlich zu viele warme Klamotten mit. Dennoch war ich froh, dass ich zum Ende der Tour einiges davon doch noch gebrauchen konnte. Man braucht am Anfang keine 2 Paar Handschuhe, keine zweite Schicht Kleidung (es war einigermaßen windstill) und auch keinen Schal o.ä., denn man läuft sich warm. Durch die Aufstiege in Kaub, Lorch und Aßmannshausen wird man von alleine warm.
Als ich also an diesem Tag um 7.15 Uhr in Kaub gestartet war, war alles noch ruhig und teilweise noch dunkel. Aber nur im Ort. Je höher man kommt, desto heller wurde es, und das nicht nur, weil die Dämmerung hereingebrochen kam. Durch den Schnee an den Hängen nimmt man die Natur anders – sprich heller - war.
Auf meinem Weg nach Lorch sind mir dann auch die ersten Wildtiere begegnet: Ein paar Rehe und ein paar Wildziegen. Wobei ich mir da nicht ganz sicher bin. Es könnten auch eine Art Steinböcke gewesen sein, wenn es die in unseren Breitengraden gibt. Ansonsten waren es dann wohl doch Wildziegen.
Der Weg führte größtenteils durch Wälder. In Lorch angekommen, kaufte ich mir erstmal was zum Frühstück. Denn meine am Vorabend geschmierten Brötchen war zu diesem Zeitpunkt schon etwas trocken. Also auf zum Bäcker und Metzger. Was für ein Geschmack: Ein frisch gebackenes Brötchen und dazu eine Wiener Wurst. Lecker!!! Und dann kam auch noch die Sonne raus. Perfekt! Was will man mehr?! Achja, 10.05 Uhr war ich in Lorch angekommen und 10.25 Uhr ging es weiter Richtung Rüdesheim. Ab Lorch folgt der Rheinsteig größtenteils den Weinbergswegen der ansässigen Winzer. Während des Laufens fand ich es schon ziemlich öde, immer nur die ausgebauten Pfade zu laufen. Am Abend war ich jedoch froh, dass die Wege einigermaßen gut ausgebaut waren. Denn die Tour hatte ganz schön an meinen Kräften gezehrt. Zumal es gar nicht so einfach ist, die gefrorenen und verschneiten Wege zu laufen.
Im Sommer mag ich diesen Abschnitt bei 30 °C nicht laufen, denn es gibt kaum eine Möglichkeit, im Schatten zu gehen.
Unterwegs bin ich außer den üblichen Rehen auch noch einem Fuchs, Wildschweinen und mehreren Raubvögeln begegnet, die ich leider nicht zuordnen kann. Was für ein grandioser Tag!
Achja, noch mal kurz an alle Hundebesitzer eine Mitteilung. Bitte lasst eure Hunde im Winter nicht unangeleint im Wald laufen, wenn sie nicht aufs Wort gehorchen. Sie schrecken das Wild auf und versetzen es in Panik. Da ist im Winter besonders kritisch, da z.B. Rehe ihre Aktivitäten herunter fahren, um weniger Fett zu verbrennen. Denn die Tiere rechnen immer damit, nichts Essbares im Winter zu finden. Vielen Dank.
In Rüdesheim am Niederwalddenkmal angekommen, hab ich ein wenig die Aussicht genossen. Eigentlich hätte ich die Seilbahn nehmen können. Aber ich hatte den Ehrgeiz, die kompletten 33 km zu laufen. Also los. Jetzt kam auch der Zeitpunkt, die zweite Schicht wieder aus dem Rucksack zu kramen. Denn bergab durch die Weinberge zu laufen kühlt ganz schön aus. Zum Glück hatte ich auch noch etwas warmen Tee, den ich mir am Morgen gemacht hatte, denn das Wasser war inzwischen auf ca. 10 °C heruntergekühlt und nicht mehr für mich trinkbar. Als ich dann kurz vor 16 Uhr in Rüdesheim angekommen war, hatte ich nur noch ein Ziel. Den Bahnhof. Denn 16.10 Uhr fuhr mein Zug zurück nach Wiesbaden. Den wollte ich erreichen. Gar nicht so einfach, denn in Rüdesheim war wieder der Weihnachtsmarkt der Nationen. Ein sehr schöner Markt, doch hatte ich dafür leider kein Auge mehr. Ich war so fertig, ich wollte nur noch heim. Irgendwie hab ich es auch geschafft, ich saß im Zug.
Fazit: Ein schöner Tag und eine gute Strecke für eine Wintertour. Für die anderen Jahreszeiten empfehle ich die Strecke ab Kaub Richtung Norden, welche ich bereits im September gelaufen bin. Vielleicht stelle ich hierzu noch einen Bericht ein.
Die Strecke ab Kaub Richtung Rüdesheim ist eher etwas für den Cooldown, wenn man den kompletten Rheinsteig am Stück läuft bzw. zum Anwandern, wenn man in Wiesbaden Richtung Bonn startet.
Man muss als Wanderer am Rheinsteig auf die Ausblicke gefasst sein, die sich einem immer wieder bieten. Aber auch auf die Geräusche des Tals, die ein wenig stören, wenn man die Natur geniesen will. Da sind zum einen die Züge, die auf beiden Seiten des Rheins fahren, die Schiffsdiesel, die um so lauter brummen wenn die Schiffe gegen die Strömung ankämpfen und teilweise Steinbrüche, die sich unablässlich in den Berg fressen.
Bei Fragen zu dieser Strecke einfach mal an mich wenden.
Der Rheinwanderer
Alles begann damit, dass ich eigentlich an diesem Wochenende meine Eltern besuchen wollte. Doch aufgrund des Wetters das für diesen Sonntag angesagt war, bin ich lieber daheim geblieben. Wer weiß, wie gut die öffentlichen Verkehrsmittel mit Blitzeis und Schnee zurechtkommen. Ein Chaos wie diese Woche in Sachsen und Sachsen-Anhalt wollte ich mir nicht antun.
Also entschied ich mich, einen weiteren Abschnitt des Rheinsteigs zu laufen - von Kaub nach Rüdesheim.
Gesamtstrecke: 34,1 km
angegebene Zeit lt. Rheinsteig.de: 11,0 h
persönliche Zeit: 8 h 55 min
Der Rheinsteig hat den Namen Prädikatswanderweg zu recht verdient. Es sei jedoch gesagt, dass die Strecke von Kaub nach Rüdesheim nur sehr kurze wirklich spannende Stellen enthält, die es rechtfertigen, den Namen Steig zu tragen. Der Großteil der gelaufenen Strecke führt über ausgebaute Weinbergs- und Forstwege. Aber aufgrund des Schnees und des gefrorenen, teils spiegelglatten, Untergrunds war es doch ganz schön anstrengend.
Das tolle an diesem 04.12.2010 war, dass ich zwischen Kaub und Rüdesheim an diesem Vormittag bis auf eine Spaziergängerin und deren Hund, der Einzige auf der Strecke war. Einen Gruß an dieser Stelle an die Wanderer, die einen oder zwei Tage vor mir mit ihren Hunden diese Strecke gelaufen sind.


Gefreut habe ich mich wie immer über die Natur. Bei - 5 °C war das Laufen doch extrem angenehm. Da es meine erste längere Wintertour war, hatte ich natürlich zu viele warme Klamotten mit. Dennoch war ich froh, dass ich zum Ende der Tour einiges davon doch noch gebrauchen konnte. Man braucht am Anfang keine 2 Paar Handschuhe, keine zweite Schicht Kleidung (es war einigermaßen windstill) und auch keinen Schal o.ä., denn man läuft sich warm. Durch die Aufstiege in Kaub, Lorch und Aßmannshausen wird man von alleine warm.
Als ich also an diesem Tag um 7.15 Uhr in Kaub gestartet war, war alles noch ruhig und teilweise noch dunkel. Aber nur im Ort. Je höher man kommt, desto heller wurde es, und das nicht nur, weil die Dämmerung hereingebrochen kam. Durch den Schnee an den Hängen nimmt man die Natur anders – sprich heller - war.
Auf meinem Weg nach Lorch sind mir dann auch die ersten Wildtiere begegnet: Ein paar Rehe und ein paar Wildziegen. Wobei ich mir da nicht ganz sicher bin. Es könnten auch eine Art Steinböcke gewesen sein, wenn es die in unseren Breitengraden gibt. Ansonsten waren es dann wohl doch Wildziegen.

Der Weg führte größtenteils durch Wälder. In Lorch angekommen, kaufte ich mir erstmal was zum Frühstück. Denn meine am Vorabend geschmierten Brötchen war zu diesem Zeitpunkt schon etwas trocken. Also auf zum Bäcker und Metzger. Was für ein Geschmack: Ein frisch gebackenes Brötchen und dazu eine Wiener Wurst. Lecker!!! Und dann kam auch noch die Sonne raus. Perfekt! Was will man mehr?! Achja, 10.05 Uhr war ich in Lorch angekommen und 10.25 Uhr ging es weiter Richtung Rüdesheim. Ab Lorch folgt der Rheinsteig größtenteils den Weinbergswegen der ansässigen Winzer. Während des Laufens fand ich es schon ziemlich öde, immer nur die ausgebauten Pfade zu laufen. Am Abend war ich jedoch froh, dass die Wege einigermaßen gut ausgebaut waren. Denn die Tour hatte ganz schön an meinen Kräften gezehrt. Zumal es gar nicht so einfach ist, die gefrorenen und verschneiten Wege zu laufen.
Im Sommer mag ich diesen Abschnitt bei 30 °C nicht laufen, denn es gibt kaum eine Möglichkeit, im Schatten zu gehen.
Unterwegs bin ich außer den üblichen Rehen auch noch einem Fuchs, Wildschweinen und mehreren Raubvögeln begegnet, die ich leider nicht zuordnen kann. Was für ein grandioser Tag!
Achja, noch mal kurz an alle Hundebesitzer eine Mitteilung. Bitte lasst eure Hunde im Winter nicht unangeleint im Wald laufen, wenn sie nicht aufs Wort gehorchen. Sie schrecken das Wild auf und versetzen es in Panik. Da ist im Winter besonders kritisch, da z.B. Rehe ihre Aktivitäten herunter fahren, um weniger Fett zu verbrennen. Denn die Tiere rechnen immer damit, nichts Essbares im Winter zu finden. Vielen Dank.
In Rüdesheim am Niederwalddenkmal angekommen, hab ich ein wenig die Aussicht genossen. Eigentlich hätte ich die Seilbahn nehmen können. Aber ich hatte den Ehrgeiz, die kompletten 33 km zu laufen. Also los. Jetzt kam auch der Zeitpunkt, die zweite Schicht wieder aus dem Rucksack zu kramen. Denn bergab durch die Weinberge zu laufen kühlt ganz schön aus. Zum Glück hatte ich auch noch etwas warmen Tee, den ich mir am Morgen gemacht hatte, denn das Wasser war inzwischen auf ca. 10 °C heruntergekühlt und nicht mehr für mich trinkbar. Als ich dann kurz vor 16 Uhr in Rüdesheim angekommen war, hatte ich nur noch ein Ziel. Den Bahnhof. Denn 16.10 Uhr fuhr mein Zug zurück nach Wiesbaden. Den wollte ich erreichen. Gar nicht so einfach, denn in Rüdesheim war wieder der Weihnachtsmarkt der Nationen. Ein sehr schöner Markt, doch hatte ich dafür leider kein Auge mehr. Ich war so fertig, ich wollte nur noch heim. Irgendwie hab ich es auch geschafft, ich saß im Zug.
Fazit: Ein schöner Tag und eine gute Strecke für eine Wintertour. Für die anderen Jahreszeiten empfehle ich die Strecke ab Kaub Richtung Norden, welche ich bereits im September gelaufen bin. Vielleicht stelle ich hierzu noch einen Bericht ein.
Die Strecke ab Kaub Richtung Rüdesheim ist eher etwas für den Cooldown, wenn man den kompletten Rheinsteig am Stück läuft bzw. zum Anwandern, wenn man in Wiesbaden Richtung Bonn startet.
Man muss als Wanderer am Rheinsteig auf die Ausblicke gefasst sein, die sich einem immer wieder bieten. Aber auch auf die Geräusche des Tals, die ein wenig stören, wenn man die Natur geniesen will. Da sind zum einen die Züge, die auf beiden Seiten des Rheins fahren, die Schiffsdiesel, die um so lauter brummen wenn die Schiffe gegen die Strömung ankämpfen und teilweise Steinbrüche, die sich unablässlich in den Berg fressen.
Bei Fragen zu dieser Strecke einfach mal an mich wenden.

Der Rheinwanderer
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