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Mitreisende | |
Land: Deutschland
Reisezeit: Juni
Region/Kontinent: Europa

Es ist Juni, die Sonne scheint und ich habe über Fronleichnam frei! Da die Entscheidung für den Wildnistrail in der Eifel relativ spontan gefallen ist, lese ich am Abend vorher kurz mal die Internetseite des Nationalsparks quer. Am nächsten Morgen packe ich meine Sachen zusammen und besteige den Eifelexpress. Anscheinend bin ich nicht der Einzige, der das lange Wochenende draußen verbringen möchte, der Zug ist gut gefüllt.
Später gehts mit dem Bus weiter nach Schleiden Gemünd, dem Startpunkt des Wildnistrails. Ich marschiere schnurstracks zum Nationalparktor und sehe den Wildnistrailwegweiser. Der zeigt aber in zwei Richtungen! Im Nationalparkshop nebenan sage ich sinngemäß sowas wie: "Hören se mal, ich bin hier am Startpunkt und sie stellen die Schilder in zwei Richtungen auf?". So ähnlich zumindest. Ok, dank mangelnder Vorbereitung mal wieder voll daneben gegriffen. Karte gekauft. Taxi gerufen... Während der Fahrt nach Monschau Höfen erzählt der sympathische, ältere Taxifahrer viel von der Region, von früher, vom ehemaligen Truppenübungsplatz und ein paar andere Anekdoten. Besinnlich und beschaulich fahren wir mit max. 30km/h durch die Landschaft. Ich denk noch so: "Jaja, schön. Da kann man ja wenigstens mal richtig aus dem Fenster gucken!". Als wir in Höfen ankommen bittet mich der Fahrer den Taxometer abzulesen, er könne die kleinen (3cm hohen?) Zahlen nicht mehr so richtig lesen. Zum Glück gibt es in der Eifel ja nicht so viel Verkehr...
Wie auch immer, jetzt bin ich da und es geht los.

Die Beschilderung des Trails ist sehr gut, immer dem Katzenmondgesicht folgen!





Nach den ersten Kilometern wird der Weg schmaler und führt idyllisch über Wurzeln und Waldboden direkt an der Rur entlang, bevor...

... der Weg zu einer häßlichen, kinderwagengerechten Autobahn wird und kilometerlang geradeaus führt.




Nachdem ich von Mountainbikerhorden überholt worden bin, biegt der Weg ab und wird wieder interessant.


Neben der kleinen Brücke über den Bach setze ich mich auf eine Bank und genieße bei einem Kaffee die Sonnenstrahlen und das Vogelgezwitscher. Hier ist es wirklich schön.


Auf angenehm kühlen Wegen führt der Weg zur Dreiborner Hochfläche.






Kurz vor Einruhr wird der Weg ziemlich steil. Eigentlich völlig in Ordnung, die Hitze und mein viel zu schwerer Rucksack lassen mich diese Stelle aber nicht wirklich geniessen.
Kurze Zeit später komme ich im heutigen Etappenziel Einruhr an.

Während ich diese Bockwurst mit Kartoffelsalat verhafte und auf den Rurstauseeblicke, geht die Sonne unter.

Etwas oberhalb des Ortes liegt diese wunderbare Schutzhütte:


Am nächsten Morgen mache ich mich nach dem Ausschlafen auf in den Ort und besorge in einem kleinen, aber ziemlich gut ausgestatteten Kiosk, mein Frühstück.
Der Weg führt oberhalb des Stausees wieder auf den ehemaligen Truppenübungsplatz.








Die Sonne steht im Zenit und brennt gnadenlos und unbarmherzig. Notiz fürs nächste mal: Hut mitnehmen!
In der Ferne erscheint die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang, vorbei an der ehemaligen belgischen Tankstelle gehts durch die Wüstung Wollseifen.




Das Ziel der zweiten Etappe ist eigentlich Gemünd. Da es aber noch mitten am Tag ist und ich zudem ja eh nicht im Ort schlafen will, laufe ich weiter. Nach dem mir ja schon bekannten Nationalparktor Gemünd führt der Weg führt erst entlang einer Straße, später am Urfttalstausee. Nach einigen Kilometern biegt er auf einen kleinen Pfad rechts ab, direkt in den Kermeter. Der Pfad ist schmal und steinig, etwas matschig. So muss das sein! Endlich wieder das Gefühl, mitten in der Natur zu sein. Ich begegne keinem Menschen, bis ich in Wolfgarten ankomme.
Auf diesem Teil der Strecke habe ich keine Möglichkeit zum Wasser tanken gefunden und hoffe darauf, in dem kleinen Örtchen Wolfgarten ein Restaurant o.ä. zu finden.
Die Sonne macht immernoch ordentlich Alarm und Wolfgarten ist anscheinend gar nicht so klein. Nach gefühlten Ewigkeiten, am Ortsausgang, erkenne ich schon von weitem die Kermeterschenke. Ich bestelle eine Apfelschorle und ein Bier, trinke die Apfelschorle auf Ex und bestelle gleich noch eine. Langsam füllen sich meine verschrumpelten Zellen wieder auf. Während ich eigentlich schon gar keinen Durst mehr habe, nippe ich an dem Bier und suche einen Schlafplatz für den Abend. Tja. In direkter Nähe scheint es keinen zu geben.
Kurz vor der Abtei Mariawald finde ich, neben einem kleinen Bach und einer Kuhweide gelegen, diese kleine Schutzhütte. Ich koche mir etwas zu essen, lese bis es dunkel wird und falle totmüde in den Schlafsack.

Am nächsten Morgen, nach einem Kaffee und einigen Minuten gemütlichen Wanderns erblicke ich in der Ferne die Abtei Mariawald.


Zeit fürs zweite Frühstück!


Mir stecken die gestrigen Kilometer ziemlich in den Knochen, im rechten Knie spüre ich einen stechenden Schmerz. So macht Gehen keinen Spaß mehr. Nach wenigen Kilometern erreiche ich Heimbach und fahre zurück nach Köln.
Notiz fürs nächste Mal: Trekkingstöcke einpacken und nicht so viel Gerümpel mitschleppen.
Die letzte Etappe bin ich Mitte September gelaufen. Intuitiv habe ich mein Zelt eingepackt, was sich als goldrichtig herausgestellt hat, da die in meiner Karte eingezeichneten Schutzhütten sich alle als Pilze erwiesen haben.
Die letzte Etappe ist mehr oder weniger unspektakulär, der Weg führt sanft durch Wälder, vorbei an vielbefahrenen Straßen nach einem doch recht knackigen Abstieg nach Zerkall. Da ich mal wieder Hals über Kopf aufgebrochen bin habe ich natürlich meine Kamera vergessen, deshalb gibts leider keine Fotos vom letzten Teil.
Der Wildnistrail führt an sehr schönen, teilweise betörenden Stellen der Eifel vorbei. Es gab viele Stellen, an denen ich wunderbar meine Ruhe haben und die Natur geniessen konnte. Leider führt der Trail aber auch nicht unwesentlich über Waldautobahnen, an Straßen vorbei und - der Konzeption des Trails entsprechend - durch Orte. Ob der Trail die Bezeichnung 'Wildnis' verdient, weiß ich nicht genau, ein interessanter Weg ist es auf jeden Fall.
Reisezeit: Juni
Region/Kontinent: Europa

Es ist Juni, die Sonne scheint und ich habe über Fronleichnam frei! Da die Entscheidung für den Wildnistrail in der Eifel relativ spontan gefallen ist, lese ich am Abend vorher kurz mal die Internetseite des Nationalsparks quer. Am nächsten Morgen packe ich meine Sachen zusammen und besteige den Eifelexpress. Anscheinend bin ich nicht der Einzige, der das lange Wochenende draußen verbringen möchte, der Zug ist gut gefüllt.
Später gehts mit dem Bus weiter nach Schleiden Gemünd, dem Startpunkt des Wildnistrails. Ich marschiere schnurstracks zum Nationalparktor und sehe den Wildnistrailwegweiser. Der zeigt aber in zwei Richtungen! Im Nationalparkshop nebenan sage ich sinngemäß sowas wie: "Hören se mal, ich bin hier am Startpunkt und sie stellen die Schilder in zwei Richtungen auf?". So ähnlich zumindest. Ok, dank mangelnder Vorbereitung mal wieder voll daneben gegriffen. Karte gekauft. Taxi gerufen... Während der Fahrt nach Monschau Höfen erzählt der sympathische, ältere Taxifahrer viel von der Region, von früher, vom ehemaligen Truppenübungsplatz und ein paar andere Anekdoten. Besinnlich und beschaulich fahren wir mit max. 30km/h durch die Landschaft. Ich denk noch so: "Jaja, schön. Da kann man ja wenigstens mal richtig aus dem Fenster gucken!". Als wir in Höfen ankommen bittet mich der Fahrer den Taxometer abzulesen, er könne die kleinen (3cm hohen?) Zahlen nicht mehr so richtig lesen. Zum Glück gibt es in der Eifel ja nicht so viel Verkehr...
Wie auch immer, jetzt bin ich da und es geht los.

Die Beschilderung des Trails ist sehr gut, immer dem Katzenmondgesicht folgen!





Nach den ersten Kilometern wird der Weg schmaler und führt idyllisch über Wurzeln und Waldboden direkt an der Rur entlang, bevor...

... der Weg zu einer häßlichen, kinderwagengerechten Autobahn wird und kilometerlang geradeaus führt.




Nachdem ich von Mountainbikerhorden überholt worden bin, biegt der Weg ab und wird wieder interessant.


Neben der kleinen Brücke über den Bach setze ich mich auf eine Bank und genieße bei einem Kaffee die Sonnenstrahlen und das Vogelgezwitscher. Hier ist es wirklich schön.


Auf angenehm kühlen Wegen führt der Weg zur Dreiborner Hochfläche.






Kurz vor Einruhr wird der Weg ziemlich steil. Eigentlich völlig in Ordnung, die Hitze und mein viel zu schwerer Rucksack lassen mich diese Stelle aber nicht wirklich geniessen.
Kurze Zeit später komme ich im heutigen Etappenziel Einruhr an.

Während ich diese Bockwurst mit Kartoffelsalat verhafte und auf den Rurstauseeblicke, geht die Sonne unter.

Etwas oberhalb des Ortes liegt diese wunderbare Schutzhütte:


Am nächsten Morgen mache ich mich nach dem Ausschlafen auf in den Ort und besorge in einem kleinen, aber ziemlich gut ausgestatteten Kiosk, mein Frühstück.
Der Weg führt oberhalb des Stausees wieder auf den ehemaligen Truppenübungsplatz.








Die Sonne steht im Zenit und brennt gnadenlos und unbarmherzig. Notiz fürs nächste mal: Hut mitnehmen!
In der Ferne erscheint die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang, vorbei an der ehemaligen belgischen Tankstelle gehts durch die Wüstung Wollseifen.




Das Ziel der zweiten Etappe ist eigentlich Gemünd. Da es aber noch mitten am Tag ist und ich zudem ja eh nicht im Ort schlafen will, laufe ich weiter. Nach dem mir ja schon bekannten Nationalparktor Gemünd führt der Weg führt erst entlang einer Straße, später am Urfttalstausee. Nach einigen Kilometern biegt er auf einen kleinen Pfad rechts ab, direkt in den Kermeter. Der Pfad ist schmal und steinig, etwas matschig. So muss das sein! Endlich wieder das Gefühl, mitten in der Natur zu sein. Ich begegne keinem Menschen, bis ich in Wolfgarten ankomme.
Auf diesem Teil der Strecke habe ich keine Möglichkeit zum Wasser tanken gefunden und hoffe darauf, in dem kleinen Örtchen Wolfgarten ein Restaurant o.ä. zu finden.
Die Sonne macht immernoch ordentlich Alarm und Wolfgarten ist anscheinend gar nicht so klein. Nach gefühlten Ewigkeiten, am Ortsausgang, erkenne ich schon von weitem die Kermeterschenke. Ich bestelle eine Apfelschorle und ein Bier, trinke die Apfelschorle auf Ex und bestelle gleich noch eine. Langsam füllen sich meine verschrumpelten Zellen wieder auf. Während ich eigentlich schon gar keinen Durst mehr habe, nippe ich an dem Bier und suche einen Schlafplatz für den Abend. Tja. In direkter Nähe scheint es keinen zu geben.
Kurz vor der Abtei Mariawald finde ich, neben einem kleinen Bach und einer Kuhweide gelegen, diese kleine Schutzhütte. Ich koche mir etwas zu essen, lese bis es dunkel wird und falle totmüde in den Schlafsack.

Am nächsten Morgen, nach einem Kaffee und einigen Minuten gemütlichen Wanderns erblicke ich in der Ferne die Abtei Mariawald.


Zeit fürs zweite Frühstück!


Mir stecken die gestrigen Kilometer ziemlich in den Knochen, im rechten Knie spüre ich einen stechenden Schmerz. So macht Gehen keinen Spaß mehr. Nach wenigen Kilometern erreiche ich Heimbach und fahre zurück nach Köln.
Notiz fürs nächste Mal: Trekkingstöcke einpacken und nicht so viel Gerümpel mitschleppen.
Die letzte Etappe bin ich Mitte September gelaufen. Intuitiv habe ich mein Zelt eingepackt, was sich als goldrichtig herausgestellt hat, da die in meiner Karte eingezeichneten Schutzhütten sich alle als Pilze erwiesen haben.
Die letzte Etappe ist mehr oder weniger unspektakulär, der Weg führt sanft durch Wälder, vorbei an vielbefahrenen Straßen nach einem doch recht knackigen Abstieg nach Zerkall. Da ich mal wieder Hals über Kopf aufgebrochen bin habe ich natürlich meine Kamera vergessen, deshalb gibts leider keine Fotos vom letzten Teil.
Der Wildnistrail führt an sehr schönen, teilweise betörenden Stellen der Eifel vorbei. Es gab viele Stellen, an denen ich wunderbar meine Ruhe haben und die Natur geniessen konnte. Leider führt der Trail aber auch nicht unwesentlich über Waldautobahnen, an Straßen vorbei und - der Konzeption des Trails entsprechend - durch Orte. Ob der Trail die Bezeichnung 'Wildnis' verdient, weiß ich nicht genau, ein interessanter Weg ist es auf jeden Fall.
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