[DE] Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

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    • 07.03.2009
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    [DE] Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Mecklenburg –Vorpommern 21.05.2008 bis 25.05.2008.


    Die erste Idee zu einer Kajaktour kam Mani und mir etwa im Januar 2008. Genau kann das keiner mehr sagen, wahrscheinlich ist der Gedanke auf der Boot 2008 in Düsseldorf entstanden.
    Als Ziel der Tour ist ziemlich schnell und einstimmig Mecklenburg-Vorpommern ins Auge gefasst worden.
    Die ersten Vorplanungen beginnen dann auch recht zügig. Es werden Karten studiert und Bücher gelesen.
    Irgendwann später wird als Termin der Mai gewählt am besten um den 22. da hier ein Feiertag ist. Mit einem Tag Urlaub ließ sich die Tour dann über 4 Tage gestalten.

    Uwe hat dann plötzlich die Eingebung „das würde ich auch gerne mal machen“.
    Wir haben nix dagegen. Das macht aber eine neue Planungslogistik notwendig.
    3 Leute, 2 eigene Boote. Wie soll man das ganze Gerödel für 3 Leute in 2 Booten unterbringen.
    Wir benötigen dann 2 Zelte, 3 Isomatten, 3 Schlafsäcke und persönliche Ausrüstung für 3 Personen.
    Selbst bei Minimalausrüstung sind die Sachen nur schwer in 3 Boote unterzubringen, wieso 3 Boote? Wir haben doch nur 2 Einer und 2 Zweier.
    Die Einer von Mani und mir haben schon ziemlich viel Platz für Zuladung, aber in einen der Zweier 2 Leute mit Gepäck? Unmöglich! Außerdem wie soll man 3 Boote auf einem Autodach transportieren? Geht nicht! (Geht doch, haben wir bei einer späteren Tour bemerkt)
    Mani kommt dann auf die Idee seinen Bruder Yogi zu fragen ob nicht er auch Interesse hat an der Tour teilzunehmen.
    Hat er!
    Na also geht doch. Jetzt 4 Personen und 2 eigene Boote. Oh Shit, da fehlen 2 Boote.

    Mittlerweile ist klar wohin die Reise geht.
    Durch stöbern im Internet und einem Tourführer in Buchform haben Mani und ich für uns eine Reise vom Leppinsee über Babke, Wesenberg, Wustrow, Fleether Mühle, Mirow und zurück zum Leppinsee ausgesucht.
    Ich habe noch eine Gewässerkarte von Mecklenburg-Vorpommern in dem ein Teil unserer geplanten Tour kartiert ist. Die Anschlusskarte ist im Buchladen leicht zu besorgen. Jetzt haben wir das Kartenmaterial für die geplante Tour zusammen.
    Vorteil dieser „Rundreise,“ Start und Ziel an einer Stelle. Das Auto kann am Startpunkt stehen bleiben und muss nicht nachgeholt werden.
    Außerdem kommt noch hinzu das genau am Startpunkt ein Bootsverleiher sein Domizil hat.

    Jetzt stellt sich die nächste Frage, die Tour führt über ca. 60 Kilometer, pro Tag haben wir uns etwa 20 Paddelkilometer vorgestellt, das ist gut zu schaffen, wir wollen ja wirklich Wasserwandern und keine Rekorde brechen.
    Das Problem ist nur wenn man am Donnerstag (Feiertag) anreist und am Sonntag wieder zurückfährt haben wir nur 2 ganze Tage um die 60 Kilometer zu schaffen. (Mal ganz abgesehen von möglichen Wetter und Windverhältnissen)
    Möglich wäre die Teilung der ersten und letzten Etappe, also jeweils ca. 10 Kilometer am ersten und letzten Tag. Aber mit der An- und Abreise scheint uns das möglicherweise etwas knapp. Außerdem liegen die Übernachtungsplätze dann nicht so günstig.
    Wegen der relativ weiten Anreise von über 500 Kilometern entschließen wir uns dann schon am 21.05. anzureisen.
    Die Urlaubsplanung bei den jeweiligen Arbeitgebern wird in den Stil gestoßen und klappt bei allen.
    Somit steht fest: Abreisetag wird der 21.05.2008.

    Mani hat dann bei „Paddel Paul“ angerufen (der Bootsverleiher am Leppinsee) und schon mal angefragt welche Boote zum Verleih zur Verfügung stehen. Siehe da Prijon Yukon Expedition. Also die Boote die Mani und ich auch haben. Na prima, dann wissen wir ja ziemlich genau welches Fassungsvermögen die Boote haben.

    Zu Ostern haben wir uns alle bei Mani getroffen und eine erste gemeinsame Tourbesprechung abgehalten. Packlisten werden aufgestellt. Materialfragen geklärt.
    Noch zu besorgende Gegenstände aufgelistet. Eben alles was zu so einer Tourplanung dazugehört.

    Die Zeit schreitet voran. Gott sei Dank. Die Vorfreude auf die Tour wird immer größer.
    Mani hat die Gewässerkarten kopiert und ein Kollege von mir hat die 3 Blätter einlaminiert. Das war schon mal das erste was Wasserdicht verpackt war.

    Über Pfingsten ist das Wetter super und zwar über insgesamt 2 Wochen!!
    Oh Mann ob das Wetter für unsere Tour sich hält, oder nur kurzfristig sich verschlechtert. Der Wetterbericht wird täglich im Internet abgefragt. Eine Woche vor dem Start der Tour wird die Regenwahrscheinlichkeit mit 65 % angegeben.
    Na toll. Wir entschließen uns trotzdem zu fahren, das Wetter kann uns mal ......
    Aber siehe da, das Wetter wird immer besser, die Prognosen sehen gut aus.
    Es ist sonniges Wetter mit einigen Quellwolken angekündigt (kein Regen) aber in den Nächten bitterkalt. Was soll´s, unsere Ausrüstung kann das ab, sogar Uwe hat sich von seinem „im Haus schlafen Schlafsack“ verabschiedet und in einen Schlafsack investiert mit dem man auch draußen schlafen kann.

    Am Wochenende vor der Tour habe ich schon mal meine Packliste abgearbeitet und alle Sachen im Keller zusammengestellt.
    Am 20.05. wird nur noch der Dachträger montiert, dass Boot verladen und das übrige Gerödel ins Auto gepackt und schon geht es los.

    Wir treffen uns gegen 18.00 Uhr bei Mani in Telgte, Uwe ist schon da, Jogi kommt später. Uwe bekommt die Mannschaftskasse aufs Auge gedrückt. Jeder steuert 50,-- € bei, das ist eigentlich ganz praktisch, so muss nicht jeder immer sein Portmonee bereithalten und die meisten Sachen werden sowieso gemeinschaftlich gekauft, gegessen und benutzt. Außerdem hat Uwe so die Gewissheit dass er bei einer Kenterung auf jeden Fall gerettet wird. Der Kassenwart ist schließlich die wichtigste Person.
    Bei Mani im Wohnzimmer sieht es aus wie bei mir im Keller. Alle Ausrüstungsgegenstände liegen herum und warten auf Verladung.
    Vorher fahren wir aber noch schnell einkaufen. Da wir nicht wissen wie die Versorgungslage in Meck-Pomm sich gestaltet, wollen wir zumindest einige Sachen besorgen um unterwegs nicht verhungern zu müssen.
    Also wir haben gekauft: Wasser, Tütensuppe, Käse, Salami, Marmelade, Kaffee, Waffeln, Milchbrötchen, Müsliriegel, Spaghetti, Erdnüsse und Doseneintopf.
    Kommt ganz schön was zusammen. Wir dürfen nicht übertreiben sonst sinken die Boote. (Quatsch !!! aber möglicherweise ein Platzproblem)

    Wir verabreden, dass wir am 21.05. um 06.00 Uhr abfahren wollen, die Uhrzeit findet bei allen Zustimmung.
    Das Wohnzimmer wird kurzfristig zum Schlafsaal umfunktioniert. Die Isomatten und Schlafsäcke sind schnell hergerichtet. Das Auto wird schon mal mit allen Sachen gepackt die für die Nacht nicht mehr benötigt werden.
    Dann wird noch gegrillt und lecker gegessen. Es wird jetzt schon empfindlich kalt draußen. Die Mädels sitzen draußen in Decken gehüllt, stehen sonst sowieso nur im Weg.



    Wir müssen jetzt mal langsam ins Bett, wollen schließlich um 5 Uhr aufstehen. Also los. Uwe ist zuerst verschwunden und kaum ist Ruhe eingekehrt ist diese auch schon wieder vorbei. Uwe versucht sämtliche Bäume zu zersägen denen er habhaft werden kann. Der Kerl schnarcht, das kann ja heiter werden.
    Yogi scheint dadurch Einschlafprobleme zu haben, aber nicht lange und was passiert. Der Kerl schnarcht auch. Yogi kann´s sogar noch lauter als Uwe. Suuuuper!
    Irgendwann übermannt auch mich der Schlaf.
    Um 5 klingelt der Wecker. Alles raus, schnell duschen, Ute hat Badetücher zur Verfügung gestellt, so können wir mit komplett trockenen Sachen losfahren.
    Isomatten und Schlafsäcke verpacken, alles ins Auto laden. Oh Mann, der Wagen ist ganz schön voll, gut das wir uns für den Passat entschieden haben. Im Volvo wäre es ganz schön eng geworden.
    Jeder trinkt noch einen Kaffee und isst einen Toast. Wir verabschieden uns von Ute und schon geht es fast pünktlich um kurz nach 6 Uhr los.

    Die Fahrt verläuft reibungslos, um Hamburg ist ein wenig zäh fließender Verkehr aber nichts dramatisches. Ab und zu wird eine kurze Raucherpause eingelegt und Manis Lukendeckel wieder festgezurrt, der löst sich während der Fahrt vom Süllrand bis wir den Deckel mit einem Zurrgurt sichern. Jetzt ist Ruhe.
    Unterwegs trinken wir an einer Raststätte einen Kaffee und essen eine Kleinigkeit.
    Bei den momentanen Spritpreisen fahren wir nicht schneller als 120 km/h. Das ist eine ganz angenehme, spritsparende und nervenschonende Geschwindigkeit. So sind die Boote auch keiner allzu großen Belastung ausgesetzt.

    Kurz nach der Autobahnabfahrt habe ich das Gefühl das mich jemand fotografiert hat. Kann aber auch Einbildung gewesen sein. Ich werde es ja dann irgendwann sehen.

    Kurz vor Mirow kaufen wir in einem Lidl noch schnell Grillfleisch und Kartoffelsalat. Wir wollten das Fleisch nicht den ganzen Tag ungekühlt spazieren fahren. Wir haben noch ungefähr 20 Kilometer bis zum Ziel.

    Gegen 13.00 Uhr erreichen wir unseren Startpunkt am Leppinsee bei Paddel-Paul alias Tobias Schnuchel.
    Die beiden Leihboote für Uwe und Yogi liegen schon bereit. Ein Yukon Expedition und ein Necky. Uwe und Jogi müssen sich kurz absprechen wer welches Boot nimmt. Yogi ist es egal. Uwe entscheidet sich für das Prijon.

    Wir haben zuvor entschieden am Anreisetag uns nach Babke bringen zu lassen. Das ist ein Landtransport von etwa 6 Kilometern. Dann wollen wir von Babke bis zum Campingplatz Hexenwäldchen. Das ist eine schöne kurze Etappe von etwa 3 Kilometern. Zum Eingewöhnen genau richtig. Unser Planung funktioniert reibungslos.
    Paddel-Paul hat Leute von Babke abzuholen und so könne wir ohne Zeitverzögerung und lange Wartezeiten gleich unsere Ausrüstung in eine VW-Bus laden und unsere Boote auf dem Bootstrailer festzurren. Die ganze Aktion dauert keine 20 Minuten und schon sind wir auf dem Weg nach Babke.
    Das klappt ja super gut. Wenn Engel reisen!!



    Ja was soll man sagen, gegen zwei Uhr sind wir an der Anlegestelle in Babke eingetroffen. Die Boote werden abgeladen und der VW-Bus leergeräumt.
    Jetzt liegt das ganze Gerödel am Ufer. Aha, das soll also alles in die Boote!!
    Na dann mal los.
    Jeder kümmert sich erst mal um seine Ausrüstung. Es wird aber nicht großartig sortiert, das machen wir später auf dem Campingplatz, da haben wir mehr Ruhe und müssen sowieso einen großen Teil der Sachen auspacken.
    Das Beladen der Boote geht ziemlich flott, wir ziehen unsere Autofahrtklamotten aus und Paddelklamotten an.
    Ach übrigens: Die Sonne scheint, es ist warm und es soll die ganzen Tage so bleiben.



    Ende erster Teil
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 14:26. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Spontanität will wohl überlegt sein.

  • Mondsee
    Dauerbesucher
    • 31.07.2008
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    #2
    AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

    Oh ja, die Gegend ist schön dort oben. Bin gespannt auf die Fortsetzung. Ich war dort dies Jahr auch ne Woche unterwegs. Sind allerdings mit dem Zug angereist. Mit allem Gepäck und auch einem Großteil des Essens hatten wir drei Mädels schon gut zu schleppen.
    ... please be a traveler, not a tourist. try new things, meet new people, and look beyond what's right in front of you. those are the keys to understanding this amazing world we live in ...-andrew zimmern

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    • Wasserwanderer
      Anfänger im Forum
      • 07.03.2009
      • 11
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

      weiter gehts


      An der Einsatzstelle ist einiges los. Es kommen ständig Kajaks und Canadier an, die von verschiedenen Shuttlebussen abgeholt oder gebracht werden. Jetzt kommt auch noch ein Angler und setzt sich an den Anlegesteg. Aber alles kein Problem, als wir ins Wasser einsetzen macht der Angler bereitwillig Platz und wir können endlich aufs Wasser. Als ich im Boot sitze bekomme ich den Verpflegungssack zwischen die Beine gestellt, woanders ist im Moment kein Platz. Prima jetzt bin ich in meinem Boot festgenagelt. Wenn ich jetzt aussteigen will muss ich erst diesen Sack loswerden.

      Ist ein Super Gefühl, jetzt geht es endlich los, aber nur für ungefähr 50 Meter dann heißt es schon das erste Mal umtragen. Die Havel ist hier durch eine Fischtreppe unterbrochen und daher nicht paddelbar. An der Umtragestelle steht eine Lore bereit auf die jeweils ein Boot gehoben werden kann und auf einem kleinen Schienenstrang geht es dann etwa 20-30 Meter hinunter bis man wieder in die Havel einsetzen kann.




      Das ist in kurzer Zeit erledigt und weiter geht es auf der Havel die hier nicht sehr breit ist und wir paddeln durch Wald und Wiese.
      Die ersten Eindrücke sind klasse, wir sind in Hochstimmung.




      Wir lassen es langsam angehen und genießen einfach nur das Wasser und die Landschaft. Einige Paddler kommen uns entgegen. Es wird freundlich gegrüßt.
      Uwe hadert mit seinem Boot. Das blöde Ding will einfach nicht dahinfahren wo er es hinlenkt. Na ja wir wollen heute ja nicht so weit, werden auf dem Campingplatz die Fußsteueranlage noch mal neu einstellen und dann soll es wohl gehen.

      Durch einen kleinen Stichkanal gelangt man zum Jamelsee. An diesem See liegt unserer erster Übernachtungsplatz „Hexenwäldchen“. Durch den Stichkanal kann man paddeln, im Moment ist genügend Wasser vorhanden. Im Sommer muss man in diesem Kanal treideln. Wie das bei Gegenverkehr aussieht mussten wir nicht erfahren, es kam niemand. Der Kanal ist ziemlich schmal, kaum vorstellbar hier Begegnungsverkehr zu haben.



      Nach Durchfahren des Stichkanals kommen wir unter einer kleinen Brücke durch und vor uns öffnet sich die Sicht auf den Jamelsee.
      Rings um den See steht dichtes Schilf, dahinter Wald, wir sind alleine auf dem See. Die Wasserfläche ist spiegelglatt und die Uferbäume spiegeln sich im Wasser.

      Am Ende des Sees liegt der Campingplatz.




      Uwe, unser Dauerpessimist, macht noch kurz den Spruch „Wahrscheinlich hat der Platz geschlossen“. Das Gelächter treibt uns das Wasser in die Augen.

      Wir landen an und ziehen unsere Boote ans Ufer. Uwe marschiert los um uns anzumelden. Der Platz hat eben doch geöffnet.

      Der Platzwart kommt zu uns und heißt uns willkommen. Sehr nett. Wir dürfen unser Lager aufschlagen wo wir möchten.
      Offenes Feuer ist nicht erlaubt, die Waldbrandgefahr ist schon jetzt sehr hoch.
      Waldbrandstufe 4. Aber grillen ist erlaubt. Gut das ich meinen kleinen, wirklich kleinen, Grill mitgenommen habe. Der wird aber gar nicht benötigt, auf dem Campingplatz stehen einige Grill´s die man benutzen kann. Prima, so bekommen wir unser Fleisch in einer Fuhre gegart, sonst wäre Etappenessen angesagt gewesen.

      Die Boote werden zum von uns ausgesuchten Platz gebracht und erst mal entleert.
      Die Zelte werden aufgebaut, die Isomatten und Schlafsäcke vorbereitet und jetzt ist genügend Zeit, das einfach nur in die Boote gepackte Gerödel mal ein bisschen übersichtlich zu sortieren.
      Das macht auch Sinn wie sich später herausstellt. Jeder kennt sich in seinem Boot bestens aus. Wenn einer von uns etwas sucht was er nicht in seinem Boot hat, einfach mal fragen. Wer hat das Sch...hauspapier? Kommt sofort die Antwort: Ich!! vordere Lucke.





      Jetzt ist erst mal Uwe´s Boot dran. Die Fußsteueranlage muss noch auf seine Beinlänge eingestellt werden. Das ist gar nicht so einfach. Irgendwie kann Uwe die Steuerpedale nicht vernünftig treten. Stellen wir die Anlage zu kurz ein sitzt er nicht mehr bequem. Zu lang geht auch nicht dann kommt er mit den Beinen nicht mehr dran. Irgendwie bekommen wir Uwe´s Beine und die Steueranlage nicht zusammen.
      Yogi schlägt vor das Uwe doch mal mit dem Necky eine Probefahrt machen soll.
      Also dort die Steueranlage für Uwe eingestellt und ab auf den See. Uwe ist begeistert. Er sitzt besser und kann jetzt sogar in die Richtung lenken in die er fahren möchte. Yogi bietet ihm an die Boote zu tauschen, Uwe ist sich nicht sicher ob er Yogi das wirklich zumuten kann, aber Ýogi ist sich sicher und so beschlissen die beiden die Boote zu tauschen. Na also, geht doch.

      Allmählich bekommen wir alle Hunger, na so was. Also wird der Grill angezündet (eigentlich nur die Kohle). Der Kartoffelsalat, die Steaks und die Würstchen schmecken hervorragend. Es bleibt nichts übrig.
      Yogi hatte zuvor noch 8 Flaschen Bier am Campingplatzkiosk besorgt. Eine Flasche Bier kostete 1,-- € plus 10 Cent für die Kühlung. Eine verzwickte Rechenaufgabe für den Kioskmenschen. Vorsichtshalber mal eben mit dem Taschenrechner ausrechnen. Sicher ist sicher.
      Taschenrechnerergebnis und Yogis Kopfrechenleistung zeigen: gleiches Ergebnis. Na dann müssen 8,80 € ja richtig sein.



      Ganz langsam verschwindet die Sonne über dem spiegelglatten See hinter den Bäumen. Es wird sofort frischer. So langsam fangen wir an die kurzen Sachen gegen lange Hosen, Fleecejacken und Socken zu tauschen.
      Die Luft wird immer feuchter, die Boote sind schon richtig nass. Wir trinken unsere Biere aus und gehen dann ins Bett. Schließlich sind wie schon früh aufgestanden und haben eine lange Fahrt hinter uns.
      Alle kriechen in die Schlafsäcke. Die Schnarchfraktion hat auch gleich angefangen zu arbeiten. Im Schlafsack ist es sofort kuschelig warm und wir haben alle gut geschlafen. Nachttemperatur 4 Grad. Ganz schön kalt.

      Der Morgen verscheucht die Kälte der Nacht. Es ist sonnig und in der Sonne ist es schon angenehm warm.
      Nachdem alle in den Sanitärräumen fertig sind, die übrigens sehr sehr einfach waren, man könnte fast schon heruntergekommen sagen, werden die am Tag zuvor bestellten Brötchen geholt, Kaffee gekocht und schön gefrühstückt.
      Die Butter ist durch die Kälte so hart, man hätte Fensterscheiben damit einwerfen können, aber egal wir wollten es ja so.


      Vielleicht habe ich am WE noch etwas Zeit um
      den Bericht weiterzuschreiben.
      Spontanität will wohl überlegt sein.

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      • bv
        Erfahren
        • 11.10.2007
        • 143
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

        Zitat von Wasserwanderer Beitrag anzeigen
        Vielleicht habe ich am WE noch etwas Zeit um
        den Bericht weiterzuschreiben.
        aber unbedingt!!! Macht sehr viel Spass den Bericht durchzulesen.

        Schoen mal wieder etwas aus den alten heimatlichen Gefilden zu lesen.

        Gruss! Ben

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        • Wasserwanderer
          Anfänger im Forum
          • 07.03.2009
          • 11
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

          Wie versprochen gehts jetzt weiter.


          Nach dem Frühstück werden Isomatten, Schlafsäcke und die Packsäcke versorgt und in und auf die Boote verpackt. Die Zeltheringe werden gezogen und die Zelte werden noch für einige Zeit in die Sonne gestellt. Wir wollen so vermeiden die Zelte feucht verpacken zu müssen. Ist zwar nicht weiter schlimm da wir ja abends die Zelte wieder aufstellen werden aber die Feuchtigkeit kann sich so in den wasserdichten Luken der Boote nicht niederschlagen und andere Sachen werden dann nicht so feucht.
          Während der Trocknungszeit quatschen wir noch ein wenig mit zwei Paddlern die direkt neben uns übernachtet haben. Die beiden kommen aus Bocholt und machen jedes Jahr zu Pfingsten eine Tour in Mecklenburg Vorpommern.
          Nach kurzer Zeit sind die Zelte getrocknet, sie werden verpackt in die Boote geladen und es kann weitergehen. Noch ein kurzer Rundumblick über unseren Übernachtungsplatz, nichts liegt mehr rum also haben wir auch nichts vergessen.

          Wir setzen wieder in den Jamelsee ein und verlassen diesen wieder über den kleinen Stichkanal. Am Ende des Stichkanals biegen wir in Richtung Blankenförde auf die Havel ab. Die Havel fließt hier durch Wälder und Wiesen, mal ist es schattig mal sonnig. Die Bäume spiegeln sich im Wasser. Die ersten Eindrücke dieses Tages sind überwältigend. Am Ufer tauchen immer wieder Ferien- oder Bootshäuser auf.
          Einige sind hervorragend hergerichtet, anderen sehen ganz schön verfallen aus.



          Wir folgen der Havel bis zum Görtowsee. Ab jetzt befinden wir uns in der Kernzone des Müritz-Nationalparks. Das bedeutet, dass man die Seen die jetzt folgen nur an den grünen Tonnen entlang befahren darf. Außerdem ist es verboten anzulanden oder die Ufer zu betreten. Von den Schilfgürteln haben wir uns ebenfalls fernzuhalten.
          Wir gelangen in den Zierzsee der ziemlich klein ist. Ohne die Gewässerkarten würden wir gar nicht bemerken das wir auf einem See paddeln. Es könnte genau so gut die Havel sein die hier dann eben etwas breiter wäre.





          Wir biegen jetzt ab in den Useriner See. Der hat schon eine ordentliche Wasserfläche. Wir müssen den See in seiner Längsrichtung queren, das sind ca. 4 Kilometer. Schön ist, dass der Wind aus Nordöstlicher Richtung weht, wir werden sanft über den See geschoben. Einige wenige Paddler kommen uns entgegen zwei Segler sind kurz auf dem Wasser zu sehen. Sonst ist nichts los. Es ist total ruhig und wir paddeln in aller Ruhe dem Kanal zur Useriner Schleuse entgegen.



          Da diese Schleuse nur eingeschränkte Schleusenzeiten hat müssen wir wohl umtragen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir dann eine Mittagspause einlegen. Als wir uns der Schleuse nähern steht der Schleusenwärter am Einlasstor und winkt uns in die sich öffnende Schleuse. Auf die Frage wie wir zu der Ehre kommen deutet er hinter uns und erklärt das der Fischer mit seinem Motorboot kommt. Also haben wir die freundliche Schleusung dem Fischer zu verdanken. Wir fahren in der Schleuse bis ganz nach vorne und halten uns an den Haltevorrichtungen fest. Jetzt geht es abwärts. Ist schon spannend mit einem kleinen Kajak in so einer Schleuse zu sitzen.



          Wir fahren aus der Schleuse raus und legen dann an unserer eigentlichen Einsetzstelle nach der nicht stattgefunden Umtragung an. Wir ziehen unsere Boote auf die Wiese um Platz zu schaffen für Leute die dort vielleicht noch umtragen wollen.
          Der Verpflegungsdampfer (Yogis Boot) wird in Augenschein genommen, mal sehen was wir jetzt essen könnten. Wir entscheiden uns für ein Fertiggericht aus der Dose. Für jeden ist eine Dose vorhanden, sieht aus wie Katzenfutter, ist es aber nicht. Das Gericht ist warm und kalt zu genießen. Ich mache mir mein Essen warm, die anderen entscheiden sich für eine kalte Mahlzeit. Dazu gibt es Dosenbrot von Feinkost Albrecht. Schmeckt wirklich lecker.
          Wir setzen uns auf den Steg, genießen unser Essen und machen eine schöne Rast an der Schleuse mit Blick auf den Großen Labussee.

          Alle fühlen sich jetzt wieder fit und gesättigt. Wir setzen in den Großen Labussee ein, suchen und finden die Einfahrt zur Havel, die uns zum Woblitzsee führen soll. Ab jetzt sind wir aus dem Nationalpark heraus und müssen mit Motorbootverkehr rechnen.
          Diese Verbindungswasserwege von einem in den nächsten See sind wirklich sehr schön. Es gibt Seerosenfelder, Bäume wachsen zum Teil direkt am Ufer, manche Äste hängen weit über die Wasserfläche, teilweise sieht man die nackten Wurzeln an der Wasserlinie.
          Immer mal wieder sieht man Enten, Haubentaucher, Greifvögel und Graureiher.
          Die Graureiher sind ziemlich scheu, sobald man ihre Fluchtgrenze unterschreitet starten sie und verschwinden. So zierlich diese Wasservögel auch aussehen, die Flügelspannweite ist doch schon beachtlich.
          Eine Ente steuert direkt auf mich zu. Sie macht auch keine Anzeichen dem Boot auszuweichen. Ich lege mein Paddel aufs Deck und warte ab was passiert.
          Die Ente kommt wirklich bis auf Armlänge an mich herangeschwommen und schaut erst mal genau nach ob ich nicht doch irgendetwas zum Fressen für sie habe. Leider habe ich nichts. Es scheint als würden die Enten hier regelmäßig gefüttert, wahrscheinlich von den am Ufer vertäut liegenden Motorbooten. Ähm, natürlich nicht von den Booten sondern von deren Besitzern.





          Der Woblitzsee ist erreicht, der Wind weht jetzt etwas kräftiger und es wird eine wenig wellig. Es ist aber noch alles im grünen Bereich. Die Wellen drohen nicht in die Boote zu schwappen und wir müssen die Spritzdecken nicht aufziehen. Am Ende des Sees wollen wir den Wasserwanderrastplatz im Hafen von Wesenberg erreichen, unser nächstes Übernachtungsziel.
          Wir lassen uns vom jetzt etwas kräftigeren Wind, der noch immer aus der „richtigen“ Richtung weht, mit leichten Wellen und durch Paddelunterstützung Richtung Wesenberg schieben. Dabei durchqueren wir eine Wasserskistrecke die aber heute wohl nicht genutzt wird. Wir stören keine Wasserskiläufer und die stören uns auch nicht.
          Es ist gar nicht so leicht die Hafeneinfahrt nach Wesenberg zu finden. Die Ufer sind mit dichtem Schilf bestanden und man kann mögliche Einfahrten erst sehr spät erkennen. Ich benutze mein Fernglas, kann aber auch nicht viel erkennen.
          Nach der Gewässerkarte liegt der Hafen direkt am Ort, also orientieren wir uns an der Kirchturmspitze. Das erweist sich als goldrichtig.
          Der Hafen liegt windgeschützt am Ende des Sees. Zwei Charterboote liegen am Steg. Na toll, wie hoch ist den hier der Steg, wie soll man als Kajakfahrer denn hier aussteigen? Ich hangele mich an dem Steg hoch, gar nicht so einfach, aber es klappt ohne Wasserkontakt. Erst mal umschauen. Ob das hier richtig ist? Sieht eher nach Stadtpark als nach Wasserwanderrastplatz aus.
          Auf dem Weg zum Hafenmeister kommt dieser mir schon entgegen. Ich frage nach einem Übernachtungsplatz für 4 Personen, 4 Boote, 2 Zelte, Duschen und Toiletten.
          Alles kein Problem bestätigt mir der Hafenmeister. Wir dürfen uns in dem „Park“ einen Übernachtungsplatz unserer Wahl suchen. Toiletten und Duschen sind vorhanden, wir bekommen einen Schlüssel für die Sanitärräume.
          Mit dem Kompass überprüfen wir Sonnenauf und –untergang und finden schnell ein windgeschütztes Plätzchen. Ach übrigens, einen Bootsaustieg für Kajaks gibt es auch. Beim Einlaufen in den Hafen sind wir daran doch glatt blind vorbei gepaddelt.




          Spontanität will wohl überlegt sein.

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          • casper

            Alter Hase
            • 17.09.2006
            • 4940
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

            Joha,

            sehr schöne Ecke da oben!
            Und kommt mir verdammt bekannt vor !!!
            Habt ihr in Babke an der Fischräucherei auch was gegessen?


            Auch den Campingplatz kenn ich (glaube, der liegt in Blankenförde, oder?)!

            War gerade erst vor 10 Tagen wieder dort oben.
            Leider war die Räucherei schon geschlossen
            Aber eine herrliche Ruhe auf der Havel . Wir waren die einzigen, die dort unterwegs waren (herrliche Ruhe im Gegensatz zum Sommer).

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            • dooley242

              Fuchs
              • 08.02.2008
              • 2096
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

              Da kommen doch Erinnerungen von meiner Kanutour vom letzten Jahr hoch. Gibts im Sanitärbereich im Hexenwäldchen immer noch die tollen Schilder??




              Danke für den schönen Bericht.
              Gruß

              Thomas

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              • Wasserwanderer
                Anfänger im Forum
                • 07.03.2009
                • 11
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                To Casper.

                Genau richtig, der Campingplatz liegt in/bei Blankenförde.
                Fisch haben wir in Babke nicht gegessen. Wir wollten endlich nach der
                langen Fahrt auf´s Wasser.
                Haben wir aber im Verlauf der weiteren Tour noch nachgeholt.


                To Thomas.
                Als wir auf dem Campingplatz waren sind mir die Schilder nicht aufgefallen.
                Denke mal die hingen da noch nicht, wären uns sonst sicher sofort ins Auge gefallen.
                Hoffe mal das die Schilder nicht direkt nach unserer Weiterfahrt angebracht wurden
                Ähm, wir haben nix gemacht.
                Spontanität will wohl überlegt sein.

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                • dooley242

                  Fuchs
                  • 08.02.2008
                  • 2096
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                  #9
                  AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                  Zitat von Wasserwanderer Beitrag anzeigen
                  To Thomas.
                  Als wir auf dem Campingplatz waren sind mir die Schilder nicht aufgefallen.
                  Denke mal die hingen da noch nicht, wären uns sonst sicher sofort ins Auge gefallen.
                  Hoffe mal das die Schilder nicht direkt nach unserer Weiterfahrt angebracht wurden
                  Ähm, wir haben nix gemacht.

                  Uups, habe ich garnicht registriert, dass Du schon im letzten Jahr da warst. Ich war erst im August da.
                  Gruß

                  Thomas

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                  • Prachttaucher
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                    • 21.01.2008
                    • 12045
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                    #10
                    AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                    Zitat von casper Beitrag anzeigen
                    War gerade erst vor 10 Tagen wieder dort oben.
                    Leider war die Räucherei schon geschlossen
                    Meist im September auch schon, vielleicht während des 1000 Seen-Marathons nicht, aber da würde ich mir die Tour auch verkneifen.

                    @ Wasserwanderer

                    Netter Bericht, die Idee mit der Hafenübernachtung in Wesenberg ist garnicht schlecht. Ansonsten wäre da noch die Kanu-Mühle, aber so richtig einladend ist der kleine Platz neben der Straße nicht. Ich bleibe meist in Havelberge am Woblitzer, da hat man abends einen schönen Blick über den See und kann in Wassernähe zelten. Leider ist der Weg zur Rezeption sehr weit und steil.

                    P.S. Habe nicht alles genau gelesen...um einen kleinen Zeigefinger zu gebrauchen : Gedanken über die Wassertemperatur und die dafür außreichende Kleidung sind außerhalb der Saison nicht verkehrt, bzw. darauf zu achten wirklich immer in Ufernähe zu bleiben.

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                    • casper

                      Alter Hase
                      • 17.09.2006
                      • 4940
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                      #11
                      AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                      Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                      P.S. Habe nicht alles genau gelesen...um einen kleinen Zeigefinger zu gebrauchen : Gedanken über die Wassertemperatur und die dafür außreichende Kleidung sind außerhalb der Saison nicht verkehrt, bzw. darauf zu achten wirklich immer in Ufernähe zu bleiben.
                      Wen meinste denn mit deinem Zeigefinger?
                      (, ich fühl mich jetzt mal angesprochen und gelobe Besserung ! Wir waren allerdings wirklich ausschließlich in Ufernähe unterwegs!)

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                      • Prachttaucher
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 21.01.2008
                        • 12045
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                        #12
                        AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                        Dich meinte ich nicht damit... Ich fände es ganz gut wenn man in einem Paddelbericht außerhalb der Saison das Thema kurz anschneidet. Potentielle Nachahmer (die u.U. das erste Mal paddeln) wissen dann auch Bescheid. Wenn man z.B. über den Woblitzer paddelt (und nicht immer in Ufernähe bleibt) finde ich es gut vorher zu wissen, wie kalt das Wasser ist (wenn man keine spezielle Kleidung dafür hat). Kann natürlich sein, daß es im Mai auch schon warm genug war (baden ?), aber auch das wäre eine hilfreiche Angabe.

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                        • Wasserwanderer
                          Anfänger im Forum
                          • 07.03.2009
                          • 11
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                          #13
                          AW: (DE) Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                          So ich schreibe mal ein bißchen weiter, habe gerade nicht wirklich viel Zeit

                          Übrigens waren wir uns schon bewußt, dass das Wasser im Mai nicht wirklich warm (Badetemparatur) ist aber bei einer Kenterung wäre die Wassertemparatur kein bedrohliches Problem gewesen. Da wir zu viert waren und zwei erfahrene Paddler dabei waren hätte selbst eine Kenterung nicht zu Problemen geführt.

                          So nun aber zum Bericht

                          Die Boote werden aus dem Wasser geholt, die Zelte aufgebaut, Kaffee gekocht und wir richten uns auch hier wieder häuslich ein.
                          Nett ist es hier. Die Sonne scheint vom blauen Himmel. Die Parkbänke werden von Spaziergängern zu einer kleinen Pause genutzt. Ein Schwan schwimmt im Hafenbecken. Ein Mann mit einem Handkarren und Milchdüppen holt aus dem Hafenbecken Wasser. Idylle in Reinkultur. Wir sind übrigens alleine in dem Park, keine weiteren Übernachtungsgäste.
                          An diesem Abend wollen wir in Wesenberg Essen gehen. Wenn wir schon in einem Ort sind kann der Kocher ja mal verpackt bleiben.
                          Nacheinander benutzen wir die Duschen, ich im übrigen die Damendusche (auf Anraten des Hafenmeisters) da immer nur eine Person duschen kann, so sind war dann relativ schnell frisch.
                          Yogi besorgt noch schnell 3 halbe (pro Person), der Kiosk ist schließlich schon geschlossen wenn wir zurückkommen, dann geht’s in die Stadt.
                          Wir suchen uns ein nettes Lokal, sitzen in einem Innenhof und genießen es bewirtet zu werden.
                          Das Essen ist wirklich gut, Mani und ich essen Zanderfilet, Yogi und Uwe essen Fleisch. Nach einem leckeren Espresso geht es zurück zu den Zelten, wir haben noch eine Verabredung mit je 3 halben.
                          Wir haben gerade unsere Hocker und Tische aus den Zelten geholt und das erste Bier geöffnet da fängt der erste schon an sich mit den Händen durchs Gesicht zu fahren und über den Kopf zu schrubbeln. Hä, was ist den jetzt los.
                          Wir werden von ganz kleinen Fliegen angegriffen. Diese winzigen Biester setzen sich auf jede freie Hautstelle und beißen!!!!! Das ist nicht mehr schön. Zu Anfang lachen wir noch, sieht schon witzig aus wenn vier Leute sich mit beiden Händen ständig im Gesicht rumfumeln. Aber nach kurzer Zeit nervt das schon ziemlich.
                          Yogi hat die rettende Idee. Die Regenjacken werden angezogen, die Kapuzen aufgesetzt und zugezogen. Jetzt sehen wir wirklich ziemlich bescheuert aus.
                          Gott sei dank ist es schon ziemlich dämmerig und uns sieht keiner.
                          Das Bier schmeckt uns trotzdem. Als es dann ganz dunkel ist finden uns die Biester nicht mehr, die Beißattacken lassen nach.
                          Jetzt ist es uns auch egal, die Biere sind nicht mehr in den Flaschen, wir gehen jetzt ins warme Bett. Gute Nacht.

                          Der nächste Morgen weckt uns wieder mit Sonnenschein. Mani holt vom Bäcker frische Brötchen und wir frühstücken in aller Ruhe.
                          Uwe hat seine Sachen schon zusammengerollt. Er ist immer als erstes mit allem fertig. Nach dem Frühstück geht das Zusammenpacken für alle los. Die Zelte werden abgebaut und dann in die Sonne gestellt zum Trocknen. In der Nacht war es ziemlich feucht, die Wiese ist richtig nass. Bis wir mit allem fertig sind können die Zelte so in der Sonne noch ein wenig nachtrocknen.

                          Wir verlassen Wesenberg und paddeln jetzt ein kurzes Stück gegen den Wind auf dem Woblitzsee bis zu Einmündung in den Havelkanal. Hui, jetzt haben wir eine Vorstellung davon was uns gestern bei Rückenwind erspart geblieben ist. Wir müssen schon ein bisschen mehr paddeln als gestern um von der Stelle zu kommen, aber alles ist noch wirklich gut machbar. Bei der Einfahrt in den Havelkanal ist der Wind weg, wir fahren jetzt wieder windgeschützt bei Ententeichbedingungen.
                          Kurze Zeit später kommt wieder eine Schleuse, wir könnten auch umtragen aber schleusen ist spannender. Es warten schon zwei Motorboote auf die Schleusung, wir reihen uns in die Warteschlange ein. Als die Schleusentore sich öffnen verlassen erst zwei Schiffe die Schleuse, dann fahren die beiden wartenden Motorboote ein und ein drittes welches gerade ankommt fährt auch noch vor uns in die Schleuse ein.
                          Wir fahren hinterher und warten bei Einfahrt in der Schleuse bis die Motorboote festgemacht haben. Das ist auch gut so, ein Motorboot wird vom Wind quer in die Schleuse gedrückt, wer jetzt mit einem Kajak daneben ist wird zerquetscht.
                          Endlich sind die Motorboote festgemacht und wir paddeln bis ganz nach vorne in die Schleuse. Es geht abwärts. Die Schleusentore öffnen sich und wir verlassen als erste die Schleuse, nicht das wir jetzt noch zerquetscht werden. Nach etwa einem Kilometer biegen wir dann nach steuerbord ab und befinden uns in der Schwanhavel.

                          Ein traumhaftes Stück Erde erwartet uns. Die Schwanhavel schlängelt sich durch dichten Wald. Zum Teil ist das Gewässer so schmal das wir hintereinander fahren müssen. Die Bäume ragen zum Teil ins Wasser, einige sind umgestürzt und wurden nur so weit entfernt, dass ein Boot daran vorbeifahren kann.




                          Der Wald bildet über dem Wasser ein dichtes Dach, es ist schön schattig und total still. Eine unglaubliche Ruhe herrscht hier. Wir verhalten uns fast automatisch leise.
                          Irgendwie scheint die Landschaft für innere Ausgeglichenheit und Entspannung zu sorgen. Keiner hat das Bedürfnis sich großartig zu unterhalten und so genießt jeder diesen eindrucksvollen Abschnitt unserer Tour.
                          Es sind nur wenig Boote unterwegs, einige überholen uns und einige kommen uns entgegen. Aber zum größten Teil haben wir den Eindruck alleine unterwegs zu sein.





                          Nach einer kleinen Brücke folgt ein wirklich schmaler Abschnitt und wir gelangen auf den Plätlinsee.




                          Nach der schmalen Durchfahrt auf der Schwanhavel weitet sich hier die Seenlandschaft und der Plätlinsee wartet auf seine Querung. Hier sind wieder keine Motorboote erlaubt und wir müssen uns an Tonnen orientieren die in einigem Abstand im Wasser festgemacht sind. Hier besteht ein Anlandungs- und Betretungsverbot aus Naturschutzgründen.
                          Wir merken den Wind der heute herrscht auf der offenen Wasserfläche jetzt deutlicher. Es ist nicht bedrohliches, nein, es macht sogar riesigen Spaß sich vom Wind schieben zu lassen und die kleinen Wellen zu durchstoßen. Manchmal fühlt es sich sogar an als würden die Wellen einen regelrecht schieben.
                          Am Ende dieses Sees erwartet uns die Umtragestelle in Wustrow. Hier müssen wir etwa 200 Meter umtragen und eine Straße queren. Yogi und Uwe besorgen sich Leihbootswagen die an dieser Umtragestelle zum mieten zur Verfügung gestellt werden.
                          Mani und ich packen unsere Boote schon mal auf die eigenen Bootswagen und dann wird umgetragen, ähm gefahren.
                          An der Einsatzstelle angekommen ist der Wasserwanderrastplatz erreicht. Hier stehen ein Tisch und Bänke zur Verfügung die wir sofort in Beschlag nehmen.
                          Die Essensfrage muss geklärt werden, wie stöbern durch Yogis Boot und entscheiden uns für texanischen Bohneneintopf mit Aldidosenbrot. Kocher und Geschirr wird ausgepackt und in kurzer Zeit ist unser Mittagessen zubereitet.
                          Schnell noch ein Alster besorgt, so lässt es sich aushalten. Wir sind gerade dabei zu Essen da kommt ein großer Trupp mit zweier Kajaks. Auch diese Gruppe macht Rast und nimmt die Wiese in Beschlag. Der Rastsitzplatz ist ja durch uns blockiert.

                          Jetzt fühlen wir uns gestärkt und wollen die letzte Etappe des heutigen Tages angehen. Das Geschirr wird dreckig verstaut, spülen? Später!! Alles wird wieder verpackt und wir setzen in den Klenzsee ein. Es erwartet uns wieder ein wunderschöner Abschnitt unserer Paddeltour. Es ist kein Motorbootverkehr, hier dürfen nur Anlieger mit Motorbooten fahren. Heute ist aber wirklich nichts los.
                          Nur einigen Paddlern in Kanus und Kajaks oder auch Faltbooten begegnen wir.
                          Im Sommer dürfte hier der Teufel los sein. Könnten uns vorstellen, das in den Sommermonaten bei schönen Wetter hier Boot an Boot anzutreffen ist.
                          Wir paddeln weiter in den Gobenowsee und überlegen kurz ob wir zum Labussee abbiegen sollen. Die Strecke bis zur Fleether Mühle erscheint uns kürzer zu sein.
                          Beim genauen Studieren der Karte und dem ungefähren Abmessen der Distanzen stellen wir fest, dass wir etwa 2 Kilometer einsparen würden, dafür müssten wir aber durch eine Schleuse. Das bedeutet im ungünstigsten Fall eine längere Wartezeit und 2 Kilometer sind ja nun auch wirklich nicht viel. Also beschließen wir unsere ursprünglich geplante Route fortzusetzen und paddeln jetzt nach Norden schwenkend in den Drosedower Bek ein. Hier befinden sich am Ufersaum wieder schöne Ferienhäuser aber auch ziemlich verfallene Bootshäuser.
                          Die Verbindung zum Rätzsee lassen wir hinter uns und befinden uns jetzt auf dem Rätzsee. Der letzte wirklich große See vor unserem heutigen Ziel, Fleether Mühle.
                          Wieder können wir anhand der Gewässerkarten nur die grobe Richtung einhalten, der See ist ziemlich groß und langgestreckt. Irgendwo am Ende des Sees befindet sich die Einfahrt in einen kleinen Kanal der zur Fleether Mühle führt. Der kleine Kanal ist natürlich wegen des Schilfsaumes am Ufer wieder nicht auszumachen. Erst als wir den Kanal erreicht haben ist dieser erkennbar. Ein aufmunterndes Schild an der Einfahrt weist darauf hin das es nur noch 500 Meter bis zum Rastplatz sind. Die 100 Metermarken werden am Ufer heruntergezählt und plötzlich taucht das Schild „Ziel“ auf. Vor uns tauchen die abgebrannten Reste der Fleether Mühle auf. Schwarz verkohlte Dachsparren ragen in den Himmel.
                          Wir legen an und sind froh nach unserer längsten Tagesetappe von insgesamt etwa 23 Kilometern unser Tagesziel erreicht zu haben. Erst mal raus aus den Booten und die Beine vertreten.
                          Mani und ich packen unsere Boote auf die Bootswagen und fahren schon mal die etwa 50 Meter zum Campingplatz um uns anzumelden und schon mal nach einem schönen Übernachtungsplatz Ausschau zu halten.
                          Sieht ganz nett aus hier. Eine Gaststätte ist vorhanden, ebenso ein kleiner Kiosk.
                          Essen und Trinken scheint gesichert.
                          Wir dürfen uns einen Platz unserer Wahl aussuchen. Unsere Boote werden schon mal zu dem von uns ausgesuchten Platz gefahren. Mani geht mit den Bootswagen zurück um Yogi und Uwe die ja noch am Wasser warten, abzuholen.
                          Unsere Behausungen sind schnell aufgebaut, wir richten uns wieder mal häuslich ein, trinken Kaffee und plündern unsere Vorräte.
                          Heute Abend gehen wir auf dem Campingplatz was essen. Kochen wollen wir heute nicht.
                          Unsere Zelte stehen nah an einem überdachten Rastplatz, wie üblich mit zwei Bänken und einem Tisch. Hier hat es sich gerade eine Gruppe Paddler gemütlich gemacht, etwa 10 Personen. Die Typen sehen ziemlich verwegen, man kann auch abgerissen sagen, aus. Na ja was soll´s. Auf jeden Fall schon älteren Semesters und friedlich scheinen sie auch zu sein. Bei denen gibt es irgendetwas aus dem Wok.
                          Wir machen uns fein zum Landgang! Das heißt aber nur das wir Duschen gehen und uns andere Klamotten anziehen.
                          Na dann mal los die paar Meter zum Kiosk, ein Bierchen trinken und schön essen.
                          Mit dem Bierchen klappt alles sofort nur Essen können wir hier nicht. Irgendeine Horde hungriger Paddler hat alle Vorräte aufgefressen. Es ist nur noch eine Bockwurst mit Kartoffelsalat zu bekommen. Bisschen wenig für 4 hungrige Leute.
                          Die gestresste Kioskbetreiberin empfiehlt uns ein Restaurant an der Schleuse, die Richtung die sie uns zeigt ist nicht eindeutig zu bestimmen. Also laufen wir erst mal ein kurzes Stück in die falsche Richtung. Also noch mal fragen, Richtung wechseln, etwa 3 Kilometer laufen und das Restaurant finden, hat sogar geöffnet und sieht wirklich nett aus.
                          Wir gönnen uns ein Spargelgericht und wandern anschließend wieder zum Zelt. Wir trinken uns noch ein zuvor besorgtes Bierchen und legen uns dann ab.

                          Alle haben gut geschlafen. Sogar Mani und ich. Ein Wunder bei unseren schnarchenden Nachbarn.
                          Es werden Brötchen geholt und das Kaffeewasser kocht auch schon. Wir wollten eigentlich richtig schön am überdachten Tisch in der morgendlichen Sonne frühstücken. Die Truppe von gestern hat aber alles stehen und liegen lassen und den gesamten Bereich somit in Beschlag genommen. Von denen ist so wirklich auch noch keiner aufgestanden um vielleicht mal aufzuräumen. „Frechheit“
                          Mani quatscht einen von den Typen an und fragt nach ob der Platz vielleicht von denen gepachtet ist. Ähm, ne, wieso? Die Erklärung das wir gerne da frühstücken würden wird zum Anlass genommen doch mal etwas aufzuräumen. Jetzt machen wir uns da erst mal breit.

                          Mal sehen wann es weitergeht
                          Spontanität will wohl überlegt sein.

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                          • Wasserwanderer
                            Anfänger im Forum
                            • 07.03.2009
                            • 11
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [DE] Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                            Das ist jetzt der letzte Abschnitt meines Reiseberichtes.

                            Wir verpacken wieder mal unser ganzes Gerödel und fahren mit den Bootswagen etwa 100 Meter weiter zu unserer nächsten Einsatzstelle.



                            Alle Boote sind wieder im Wasser und wir haben uns in unseren Booten eingerichtet.
                            Über einen mit Seerosen bedeckten kleinen Teich geht es weiter bis wir zum Mössensee gelangen.
                            Heute ist Samstag und der Motorbootverkehr nimmt deutlich zu. Alle die uns begegnen, also Motorbootfahrer, Paddler und Ausflügler auf Ausflugsschiffen grüßen und winken. Wirklich nett die Atmosphäre auf dem Wasser.
                            Heute ist unser letzter Paddeltag und wir schwenken jetzt in Richtung Norden, das heißt das heute der Wind von vorne kommt. Es ist aber ganz erträglich. Wieder ein wunderschöner sonniger Tag auf dem Wasser.



                            Wir erreichen den Zotzensee und fahren in Richtung Mirow wo heute unsere Mittagsrast stattfinden soll. Ein schönes Plätzchen wird sich schon finden.
                            Boots- und Ferienhäuser liegen direkt am Ufer, aufgereiht wie an einer Schnur.
                            Auf so mancher Hausterrasse sitzen Leute und genießen das Wetter.
                            Ab und zu kommt uns ein Motorboot entgegen auch sind einige Paddler unterwegs.

                            Hinter einer Straßenbrücke beginnt der Mirower See. Wir haben gerade die Brücke passiert da taucht ein Rastplatz auf. Ein Fischer hat hier geschickt seine Verkaufsräume eingerichtet. Es gibt mehrere Tische und Bänke und einen ordentlichen Anleger für Paddelboote.
                            Das trifft sich gut, es ist Mittagszeit und wir verspüren doch einen kleinen Hunger.




                            Wir legen an und nehmen einen Tisch in Beschlag. Der Fischimbiss ist gut besucht, es herrscht ein ständiges kommen und gehen.
                            Alle haben sich für Kartoffelsalat und Matjesfilet im Brötchen entschieden. Dazu gibt es noch ein Alster, was wollen wir mehr.
                            Auf den Bänken direkt am Anleger genießen wir unser Essen. Es ist wirklich köstlich und der Fisch ist richtig lecker frisch.
                            So gestärkt können wir unsere restliche Tagesetappe locker und ausgeruht angehen.
                            Wir paddeln jetzt über den Mirower See an der Stadt Mirow vorbei und gelangen dann in das Granzower Möschen.
                            In Granzow befindet sich ein großer Kanu- und Kajakverleiher. Entsprechend viel ist auf dem Wasser los. Einige Kanadier und auch Kajaks sind unterwegs. Viele nutzen an diesem Samstag das schöne Wetter und machen eine kleine Paddeltour.

                            Eine Zeitlang begleiten oder begegnen uns verschiedene Paddler mit ihren Booten.
                            Die Gegend lädt aber auch wirklich dazu ein sich ein Boot zu mieten und ein wenig die Landschaft zu genießen.
                            Aber wir paddeln nicht allzu lange in Begleitung. Da wir ja ein Etappenziel haben führt uns der Weg in Richtung Norden. Die meisten anderen Paddler müssen ja irgendwann mal zurück zum Verleiher um die Boote wieder abzugeben.



                            Der Wind frischt jetzt an manchen Stellen ganz schön auf. Durch den gewundenen Verlauf der Wasserwege sind wir oft durch Wald abgedeckt und der Wind erwischt uns nicht allzu stark. Wir paddeln durch manchmal schmal werdende Gewässer die sich dann und wann in kleine Seen erweitern. Hier scheint ein regelrechtes Sumpfgebiet zu sein. Die Erlen stehen mit ihren Wurzeln manchmal direkt im Wasser und große Seerosenflächen sind zu sehen. An manchen Stellen ist der Schilfgürtel bestimmt 100 Meter breit. Wahrlich ein Paradies für alle Tier die im und am Wasser leben. Wir bekommen leider kaum Tiere zu sehen. Aber ich habe zwei Ringelnattern entdeckt. Kaum habe ich sie entdeckt sind sie im dichten Schilf verschwunden und tauchen auch nicht wieder auf.
                            Wir befahren jetzt den Großen Kotzower See. Der See macht seinem Namen keine Ehre, so groß ist der nämlich gar nicht. Die Landschaft ist wie überall hier traumhaft.

                            Jetzt noch durch einen kleinen Flusslauf, zumindest sieht das hier so aus, dann gelangen wir in den Leppinsee. Wir machen noch eine kleine Rast auf dem Wasser und stärken uns mit Wasser und Müsliriegeln.
                            Der Ausflugsdampfer aus Mirow kommt uns entgegen, die Passagiere winken uns zu und wir winken zurück.
                            Jetzt geht es auf den Leppinsee. Holla, was ist den hier los. Auf dem See sind richtige Wellen zu sehen, zum Teil tragen sie sogar kleine Schaumkronen. Na das heißt ja wohl das der letzte Kilometer gegen den Wind ein wenig anstrengend werden könnte.
                            Wir sind schon ein kleines Stück auf den See gepaddelt. Die Wellen kommen seitlich und der Wind drückt uns langsam aber sicher in Richtung Ufer. Mein Boot taucht mit dem Bug in die Wellen und das Wasser läuft bedenklich weit über den Bug bis fast zur Sitzlucke. Müssen wir jetzt noch nass werden? Nein, ich entscheide meine Spritzdecke aufzuziehen, das erscheint mir sicherer. So kann kein Wasser ins Boot gelangen und wenn mich mal eine Welle seitlich erwischt schwappt nicht gleich alles über den Süllrand ins Boot. Uwe Yogi und Mani entscheiden sich ebenfalls für ihre Spritzdecken und so können wir das letzte Stück bis zum Campingplatz C 20 gelassen gegen den Wind und die Wellen paddelnd angehen.
                            Es macht richtig Spaß sich von den Wellen schaukeln zu lassen.

                            Wir erreichen den Campingplatz ohne Wasserschaden. Der Platz liegt mitten in einem Kiefernwald. Wir landen an und müssen uns erst mal strecken. Unsere Glieder sind vom langen Sitzen doch etwas steif geworden.
                            Da Mani dringend die Sanitärräume aufsuchen will stiefelt er gleich los und meldet uns bei der Gelegenheit gleich an.
                            Wie auf allen anderen Übernachtungsplätzen dürfen wir uns unseren Stellplatz frei aussuchen.




                            Schnell sind die Zelte aufgebaut und wir haben uns eingerichtet. Wir kochen erst mal Kaffee und plündern die letzten Vorräte. Paddeln macht hungrig.
                            Mani und ich haben wohl noch nicht genug gepaddelt. Wir wollen noch mal mit den leeren Booten aufs Wasser.
                            Yogi und Uwe haben keine Lust mitzukommen, also machen wir beide uns für eine kleine Tour auf den Weg.
                            Wir paddeln über den Leppinsee und durch einen kleinen Verbindungskanal bis in den Woblitzsee. Auf dem Leppinsee hat sich das Wasser schon wieder beruhigt. Wir können unbesorgt ohne Spritzdecken fahren. Aber auf dem Woblitzsee ist richtig was los. Hier bläst der Wind richtige Wellen vor sich her und die Schaumkronen sind weithin sichtbar. Wir sehen uns das Schauspiel kurze Zeit an, lassen uns durchschaukeln und kehren dann langsam zum Campingplatz zurück.

                            Jetzt ist es mal Zeit für Körperpflege, wir gehen erst mal duschen. Unsere neuen Handtücher haben sich wirklich bewährt. Sie trocknen prima ab und sind ruck zuck wieder trocken.
                            Yogi legt sein Handtuch auf den Anlegesteg in die Sonne zum trocknen.
                            Für den Abend werden noch ein paar Flaschen Bier besorgt. Wir wollen heute Spaghetti kochen. Damit sind unsere Vorräte dann aufgebraucht. Wir haben passend eingekauft, müssen nicht wirklich etwas mit nach Hause nehmen und haben gut gelebt auf unserer Tour.
                            Nach einiger Zeit schaut Yogi nach seinem Handtuch, vielleicht ist es ja schon trocken. Trocken ist es nicht, aber weg.
                            Wie kann denn das sein. Auf dem Steg waren zwischenzeitlich einige junge Leute die sich gesonnt haben. Hat von den vielleicht jemand das Handtuch mitgenommen?
                            Möglich wäre es schon, vorstellen kann ich mir das aber eigentlich nicht. In den ganzen Jahren in denen wir schon Campen ist noch nie etwas auf einem Campingplatz geklaut worden. Aber irgendwann ist immer das erste Mal.
                            Yogi ist ziemlich verärgert über den Verlust seines Handtuches. Eine Frau aus einem Wohnwagen ist so nett und leiht Yogi ein Handtuch. Typisch Camping, hier hilft jeder in einer Notsituation aus und sei es nur mit einem Handtuch.
                            Einige Zeit später gehe ich ein Stück auf den Steg um mich noch mal kurz in die Sonne zu setzen, Yogi kommt mit und fragt mich ob es sein kann, dass der Wind das Handtuch in den See geweht hat. Jau, da liegt es. Im gleichen Moment wie Yogi die Frage stellt entdecke ich sein Handtuch neben dem Steg im Wasser.
                            Na, Gott sei dank sind die Leute auf dem Campingplatz doch keine Diebe. Yogi holt sich schnell ein Paddel und angelt sein Handtuch aus dem Wasser.
                            Trocken geworden ist es übrigens nicht.

                            Alle haben jetzt Hunger und so werden die Spaghetti gekocht. Eigentlich sagt man ja das viele Köche den Brei verderben. Das ist bei uns ganz sicher nicht der Fall.
                            Gemeinsam gekocht und gemeinsam gegessen. Nichts ist übrig geblieben, also hat es allen geschmeckt.

                            Das allabendliche Ärgernis ist übrigens auch wieder da. Diese kleinen Mistfliegen. Die Viecher nerven uns heute extrem. Wir kommen mit dem verscheuchen, kratzen, abwehren und weggehen gar nicht mehr nach.
                            Wir legen eine unfreiwillige Wanderung ein. Sobald man sich bewegt ist es einigermaßen erträglich, nur stehen bleiben darf man nicht, sofort wird man von den Viechern wieder aufgefressen.
                            Nachdem die Sonne untergegangen ist sind die Biester endlich verschwunden.
                            Jetzt kümmern wir uns erst mal in aller Ruhe um unser Bier und gehen dann schlafen. Unsere letzte Nacht in Mecklenburg Vorpommern ist angebrochen.

                            Der nächste Morgen weckt uns mit Sonnenschein. Brötchen werden geholt, Kaffee gekocht und unser Frühstück am Rande des Sees wird zelebriert. Alles etwa rustikal aber auch irgendwie genial.

                            Mani und Uwe gehen unser Geschirr spülen, Yogi und ich holen das Auto bei Paddel Paul ab. Das sind keine 5 Minuten zu Fuß zu gehen.
                            Mit dem Auto dürfen wir auf den Zeltplatz fahren um unsere Ausrüstung zu verladen.
                            Die Zelte sind schnell abgebaut und jeder sortiert seinen Kram zusammen.
                            Mani und ich packen unsere Boote auf das Autodach, die beiden geliehenen Kajaks wollen wir beide auf dem Wasserweg zurückbringen.



                            Ein letzter Blick über den Platz, nichts ist vergessen worden.
                            Yogi und Uwe fahren mit dem Auto zu Paddel Paul und Mani und ich mit den Kajaks.
                            Eine letzte kleine Paddeltour auf diesen traumhaften Gewässern.
                            Wir legen mit den Leihbooten bei Paddel Paul an und geben die Boote zurück.
                            Im kleinen Kiosk gönnen wir uns noch ein Eis und dann treten wir die Heimfahrt an.

                            Bis Hamburg läuft alles prima, es ist kein nennenswerter Verkehr und wir kommen gut voran. Aber ab Hamburg, „Hölle“. Auf der Autobahn ist es knallvoll. Ab und an geraten wir in einen Stau. Letztendlich läuft es aber noch einigermaßen rund.
                            Bei Vechta erwartet uns laut „Martha“ (unser Navi) 25 Kilometer Stau. Da haben wir ja überhaupt keinen Bock drauf. Also umfahren!
                            Wir sind gerade von der Autobahn abgefahren und fransen uns durch ein neu angelegtes Straßenwirrwarr da möchte „Martha“ das wir wieder auf die Autobahn fahren. Auch gut, der Stau hat sich aufgelöst, so bleibt uns eine Zeitaufwändige Rückreise über die Dörfer erspart.

                            Gegen 19.00 Uhr laufen wir in unseren Heimathafen ein. Wir werden von den Mädels schon sehnsüchtig erwartet. Das Auto wird schnell entladen.
                            Der Grill ist schon vorbereitet und wir können jetzt noch lecker Essen.
                            Schöne Tage gehen zu Ende.
                            Mir hat es riesigen Spaß gemacht. Wir waren eine tolle Truppe und haben uns wirklich super gut verstanden und viel Spaß gehabt.


                            Ach übrigens, nach etwa 3 Wochen habe ich ein nettes Foto von der Landrätin aus dem Müritzkreis bekommen. Unser Auto, beladen mit zwei Booten, die Mitfahrer unkenntlich gemacht. Leider nur in schwarz weis und für die schlechte Qualität mit 30,-- € ganz schön teuer.


                            Hiermit endet mein Tourbericht. Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß daran.
                            Spontanität will wohl überlegt sein.

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                            • dooley242

                              Fuchs
                              • 08.02.2008
                              • 2096
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [DE] Kajaktour Mecklenburg Vorpommern

                              Schöner Bericht, mir hats gefallen und mich an meinen (Kanu-) Urlaub erinnert.

                              Sind auch schöne Bilder geworden. Danke
                              Gruß

                              Thomas

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