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Land: Deutschland, Bayern
Tag: Mittwoch, 19.08.2009 (hab festgestellt, daß mein Fotoapparat falsch eingestellt war grrrrr)
Nach einiger Zeit an Vorbereitung habe ich den Watzmann überschritten. Da ich aufgrund meiner Familie nicht übernachten wollte habe ich es an einem Tag geschafft. Im Vorfeld habe ich natürlich ordentlich trainiert und hatte demnach auch keine größeren Probleme. Den Planungsthread findet man hier.
Den vollständigen Bericht gibt es nun im Folgenden. Wenn jemand noch Fragen hat, dann kann er gerne posten oder eine PN schicken. Ich gebe mir Mühe zügig zu antworten
Ein harter Tag oder Die Überschreitung des Watzmanns
Um 5 Uhr klingelt der Wecker, also raus aus den Federn, frühstücken und die letzten Vorbereitungen treffen. Nochmal kurz nachgedacht: „Hab ich auch alles?“, dann geht´s los. Um 5.45Uhr parke ich am Schapbachried. Diesen Parkplatz wählte ich nach Gesprächen mit den Vermietern und anderen Gästen, was sich leider noch als Fehlplanung erweisen sollte (nicht wegen des Tips). Um 10 vor 6 starte ich dann meine Tour und es ist klar, daß es sehr heiß wird. Demnach wollte ich mit Hackengas zum Watzmannhaus. Kurz nach dem Parkplatz erfolgte der erste schöne Blick auf das Watzmannhaus.
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6537.jpg"class="bild_rechts" border="0" />
Ich wählte die kürzeste Route und ab der Kreuzung am Hammerstiel traf ich langsam auf Aspiranten.
Die Kuh auf dem folgenden Bild wollte zwar nicht auf den Watzi, aber das Motiv mit dem Hochkalter im Hintergrund ist doch recht fein, oder?
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6543.jpg" border="0" />
Kurze Zeit später war das Watzmannhaus schon deutlich näher gerückt...
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6546.jpg" border="0" />
In der Sonne wurde es dann auch langsam warm, so daß ich um 7 mit schönstem Blick auf das Watzmannhaus meine Hosenbeine abzippe.
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6547.jpg" border="0" />
Hier kann ich auch noch einen sehr schönen Blick auf das im Nebel liegende Berchtesgaden erhaschen.
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6551.jpg" border="0" />
Tatsächlich schaffe ich es in 2Stunden und 5min am Watzmannhaus einzutreffen. Hier fülle ich dann meine Wasservorräte auf: 2l in die Trinkblase und 1l in die Flasche. Wie sich herausstellte waren die 3l trotz der Hitze völlig ausreichend bis zur Wimbachgrieshütte. Am Watzmannhaus gönne ich mir auch leider keine richtige Pause, denn die will ich mir frühestens am Hocheck gönnen.
Nachdem ich dann den ersten Cache des Tages am Watzmannhaus in Händen halten durfte stürme ich weiter zum Hocheck, wobei sich mir noch ein feiner Blick aufs Steinerne Meer bietet (leider schon mit etwas Sonnendunst, siehe Bild rechts)
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6565.jpg"class="bild_rechts" border="0" />
Meine Familie hatte sich ja Sorgen gemacht, daß ich da alleine rumturne. Ich war ja schon gegenteiliger Meinung, aber was hier an Volk rumläuft übertrifft selbst meine kühnsten Erwartungen…
Circa gegen 9 Uhr am Hocheck angekommen kann ich eigentlich gar nicht richtig weitergehen, weil dermaßen viele Menschen am Gipfel sind, daß der Weg blockiert ist. An einer etwas abgelegeneren Stelle ziehe ich mein Klettersteiggeraffel an und ziehe weiter, da hier an Pause nicht zu denken ist und ich hoffe, daß es am Watzmann wenigstens etwas ruhiger ist.
Der Klettersteig erweist sich dann, wie ich auch den Berichten entnehmen durfte als recht einfach. Nur die Steine sind durch die vielen Begeher recht rutschig und abgetreten. Nach erneut einer gefühlt kurzen Zeit stehe ich dann um etwa 20 nach 10 am Watzmanngipfel. Leider ist auch hier „der Bär los“. Nichtsdestotrotz gönne ich mir die erste kurze Pause und versuche dann eine Nachricht ins Tal zu meinen Lieben abzusetzen. Fehlanzeige! So ein Ärger. Ich hatte zwar angekündigt, daß ich evt. keinen Empfang haben werde, aber das ist dann doch doof. Da meine Frau und ich unsere Ladegeräte fürs Handy in der Heimat liegengelassen haben, mußte ich auf das D2-Handy meines Vaters zurückgreifen, während ich mit D1 wahrscheinlich Empfang gehabt hätte, wie ich an mindestens einem Telefonat am Gipfel beobachten konnte.
Hilft ja nichts, also schnell noch ein Gipfelfoto machen lassen, den Cache heben und dann weiter auf die Tube drücken, damit ich einigermaßen zügig aus dem Wimbachgries Meldung machen kann. Aber auch das erwies sich als falsche Denkweise…
Von hier aus wird der Klettersteig dann deutlich interessanter und aufwendiger, wenn auch nicht schwer. Der Spaß steigt aber deutlich an. Leider bleiben mir sämtliche Tiefblicke auf den Königssee wegen Wolkenbildung verwehrt. Immerhin habe ich perfekte Sicht auf die Hochkalterkette und auch ins Wimbachgries. Hier der Blick u.a. aufs Wimbachschloß, wo man dann ja "einige" Zeit später nochmal vorbeikommt:
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6572.jpg" border="0" />
Blick von der Mittelspitze auf den Südgipfel:
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6576.jpg"class="bild_rechts" border="0" />
Einen Teil des Weges kann man hier erahnen:
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6577.jpg" border="0" />
Kurz vor dem Südgipfel stecke ich dann im Stau. Eine Menschenschlange schiebt sich in Richtung Gipfel.
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6578.jpg"class="bild_rechts" border="0" />
Um nicht noch einmal im Stau zu stehen beschließe ich erneut, daß Pausen total überbewertet sind, schieße ein paar Fotos und begebe mich um viertel vor 12 an den Abstieg.
Hier noch ein Foto mit einem kleinen Teil der Gipfelparty:
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6582.jpg" border="0" />
Blick zurück:
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6583.jpg"class="bild_rechts" border="0" />
Der Abstieg wird sehr oft als heikel und brutal bezeichnet. Was Fakt ist: Er ist seeeeeeehr lang. Ich empfinde ihn als recht variabel und sogar einige Geröllabfahrten kann ich mitnehmen (YIPIEEEEE!). Im Vergleich mit dem Kälbersteig von der Meilerhütte runter, der gefühlt immer gleich ist, kommt es hier meiner Meinung nach weniger zu Problemen. Natürlich ist man schon etwas platt und müde, aber mit der richtigen Konzentration sollte es keine Probleme geben.
An einem schönen grasbewachsenen Plateau gönne ich mir dann eine weitere Kurzpause (siehe Bild rechts mit Blick auf das Hochkaltermassiv).
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6588.jpg"class="bild_rechts" border="0" /> Von einer längeren Pause sehe ich erneut ab, da ich hier von der Sonne gebraten werde. Also wieder ein paar Fotos schießen, ein kleines Video drehen, was trinken und was essen, die Steine der Geröllabfahrt aus den Schuhen räumen und weiter geht’s.
Bereits am frühen Nachmittag (13:40) stehe ich dann am Ende des Abstiegs im Wimbachgries und denke, daß ich somit auf der sicheren Seite bin, aber auch das erwies sich als kleiner Trugschluß. Auf dem ersten Teil bis zur Wimbachgrieshütte läuft man sehr schön auf meist kleinen Pfaden mit schattenspendenden Nadelbäumen (siehe Bild unten).
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6590.jpg"class="bild_links" border="0" /> An der Wimbachgrieshütte fülle ich dann meine Trinkblase auf, während die Flasche leer bleibt. So viel Wasser sollte ich doch wohl nicht mehr brauchen?!
Weiter geht´s dann über breitere Wege, die eigentlich immer ziemlich gleich sind und tatsächlich auch eher öde wirken, wenn nicht die fantastischen Aussichten wären. Wie zum Beispiel hier auf dem Foto zu sehen: Von daaaaaaaaaa oben komme ich...
http://vitalis-linz.de/bilder/Bild klein/CIMG6592.jpg"class="bild_rechts" border="0" />
Am Wimbachschloß angekommen stelle ich fest, daß man dort seine Trinkwasservorräte nicht auffüllen kann, aber ich hab eigentlich genug. Kurzer Blick auf das Handy: Immer noch kein Empfang. Nachdem ich einen weiteren Cache hebe verändert das Tal erneut etwas seinen Charakter, da sich nun Laubbäume dazugesellen: Endlich richtig Schatten! Durch einige weitere Caches in kurzen Entfernungen gestaltet sich der Weg nun sehr kurzweilig, obwohl ich längst nicht alle Caches finden kann. Das Motto war dann aber auch: Gucken, finden oder nicht finden, weiter. Auf eine längere Suche hatte ich keine Lust mehr.
Kurz vor der Klamm will ich nun den Wimbach queren und wieder zurück zum Schapbach. Aber leider: Fehlanzeige! Wegen Forstarbeiten und demnach Lebensgefahr ist die Brücke und der weitere Weg gesperrt. Da ich am Leben hänge laufe ich weiter zur Wimbachbrücke, was mich allerdings viel Zeit und einen großen Umweg kostet. Dazu kommt die Erkenntnis: Wenn Du an der Wimbachbrücke geparkt hättest wärst Du gleich schon am Auto…
Dann endlich: Handy-Empfang! Vielleicht kann mich ja mein „Team“ an der Brücke abholen. Aber leider geht meine Mutter nicht ans Telefon. Wie sich später herausstellte hatte sie ihr Handy daheim vergessen. Grrrrrrrrrrrrrr!
Nach kurzem Blick aufs GPS entscheide ich mich spontan weiterzugehen. Nachdem ich wieder an Höhe gewonnen habe stelle ich einen Fehler fest: Ich habe fast kein Wasser mehr! So ein Ärger. Was nun? Erst mal: Weitergehen! Dann bekomme ich aber wirklich einen moralischen, weil sich immer noch keiner auf meine Anrufe meldet, ich tatsächlich relativ platt bin und noch einen weiten Weg vor mir habe, obwohl ich längst im Auto sitzen könnte.
Ein Anruf bei meinen Bergkumpel gibt aber neue Hoffnung und Auftrieb (Danke!), so daß ich nach kurzer Verschnaufpause weiter aufsteige. Im Verlauf mache ich dann nochmal gute 400 Höhenmeter und komme an der Kreuzung raus, wo ich mich morgens für den kurzen Weg in Richtung Watzmannhaus entschieden hatte. Leider gab es zwischendrin keine Querungsmöglichkeit mehr, obwohl mein GPS das angesagt hat. Von dort aus vernichte ich erneut ein paar Höhenmeter und die letzten Schlucke aus meiner Trinkblase. Am Auto wieder angekommen stelle ich fest, daß ich 11,5 Stunden unterwegs war, nun laut GPS 32,7km und fast 3000 Höhenmeter in den Beinen habe. Das Unangenehmste sind aber nicht die Beine, sondern die Füße: Die Sohlen fühlen sich schlicht plattgelaufen an und meine Arthrose-Zehen brummen deutlich. Aber wer soll es Ihnen verdenken?
Tag: Mittwoch, 19.08.2009 (hab festgestellt, daß mein Fotoapparat falsch eingestellt war grrrrr)
Nach einiger Zeit an Vorbereitung habe ich den Watzmann überschritten. Da ich aufgrund meiner Familie nicht übernachten wollte habe ich es an einem Tag geschafft. Im Vorfeld habe ich natürlich ordentlich trainiert und hatte demnach auch keine größeren Probleme. Den Planungsthread findet man hier.
Den vollständigen Bericht gibt es nun im Folgenden. Wenn jemand noch Fragen hat, dann kann er gerne posten oder eine PN schicken. Ich gebe mir Mühe zügig zu antworten

Ein harter Tag oder Die Überschreitung des Watzmanns
Um 5 Uhr klingelt der Wecker, also raus aus den Federn, frühstücken und die letzten Vorbereitungen treffen. Nochmal kurz nachgedacht: „Hab ich auch alles?“, dann geht´s los. Um 5.45Uhr parke ich am Schapbachried. Diesen Parkplatz wählte ich nach Gesprächen mit den Vermietern und anderen Gästen, was sich leider noch als Fehlplanung erweisen sollte (nicht wegen des Tips). Um 10 vor 6 starte ich dann meine Tour und es ist klar, daß es sehr heiß wird. Demnach wollte ich mit Hackengas zum Watzmannhaus. Kurz nach dem Parkplatz erfolgte der erste schöne Blick auf das Watzmannhaus.
Ich wählte die kürzeste Route und ab der Kreuzung am Hammerstiel traf ich langsam auf Aspiranten.
Die Kuh auf dem folgenden Bild wollte zwar nicht auf den Watzi, aber das Motiv mit dem Hochkalter im Hintergrund ist doch recht fein, oder?
Kurze Zeit später war das Watzmannhaus schon deutlich näher gerückt...
In der Sonne wurde es dann auch langsam warm, so daß ich um 7 mit schönstem Blick auf das Watzmannhaus meine Hosenbeine abzippe.
Hier kann ich auch noch einen sehr schönen Blick auf das im Nebel liegende Berchtesgaden erhaschen.
Tatsächlich schaffe ich es in 2Stunden und 5min am Watzmannhaus einzutreffen. Hier fülle ich dann meine Wasservorräte auf: 2l in die Trinkblase und 1l in die Flasche. Wie sich herausstellte waren die 3l trotz der Hitze völlig ausreichend bis zur Wimbachgrieshütte. Am Watzmannhaus gönne ich mir auch leider keine richtige Pause, denn die will ich mir frühestens am Hocheck gönnen.
Nachdem ich dann den ersten Cache des Tages am Watzmannhaus in Händen halten durfte stürme ich weiter zum Hocheck, wobei sich mir noch ein feiner Blick aufs Steinerne Meer bietet (leider schon mit etwas Sonnendunst, siehe Bild rechts)
Meine Familie hatte sich ja Sorgen gemacht, daß ich da alleine rumturne. Ich war ja schon gegenteiliger Meinung, aber was hier an Volk rumläuft übertrifft selbst meine kühnsten Erwartungen…
Circa gegen 9 Uhr am Hocheck angekommen kann ich eigentlich gar nicht richtig weitergehen, weil dermaßen viele Menschen am Gipfel sind, daß der Weg blockiert ist. An einer etwas abgelegeneren Stelle ziehe ich mein Klettersteiggeraffel an und ziehe weiter, da hier an Pause nicht zu denken ist und ich hoffe, daß es am Watzmann wenigstens etwas ruhiger ist.
Der Klettersteig erweist sich dann, wie ich auch den Berichten entnehmen durfte als recht einfach. Nur die Steine sind durch die vielen Begeher recht rutschig und abgetreten. Nach erneut einer gefühlt kurzen Zeit stehe ich dann um etwa 20 nach 10 am Watzmanngipfel. Leider ist auch hier „der Bär los“. Nichtsdestotrotz gönne ich mir die erste kurze Pause und versuche dann eine Nachricht ins Tal zu meinen Lieben abzusetzen. Fehlanzeige! So ein Ärger. Ich hatte zwar angekündigt, daß ich evt. keinen Empfang haben werde, aber das ist dann doch doof. Da meine Frau und ich unsere Ladegeräte fürs Handy in der Heimat liegengelassen haben, mußte ich auf das D2-Handy meines Vaters zurückgreifen, während ich mit D1 wahrscheinlich Empfang gehabt hätte, wie ich an mindestens einem Telefonat am Gipfel beobachten konnte.
Hilft ja nichts, also schnell noch ein Gipfelfoto machen lassen, den Cache heben und dann weiter auf die Tube drücken, damit ich einigermaßen zügig aus dem Wimbachgries Meldung machen kann. Aber auch das erwies sich als falsche Denkweise…
Von hier aus wird der Klettersteig dann deutlich interessanter und aufwendiger, wenn auch nicht schwer. Der Spaß steigt aber deutlich an. Leider bleiben mir sämtliche Tiefblicke auf den Königssee wegen Wolkenbildung verwehrt. Immerhin habe ich perfekte Sicht auf die Hochkalterkette und auch ins Wimbachgries. Hier der Blick u.a. aufs Wimbachschloß, wo man dann ja "einige" Zeit später nochmal vorbeikommt:
Blick von der Mittelspitze auf den Südgipfel:
Einen Teil des Weges kann man hier erahnen:
Kurz vor dem Südgipfel stecke ich dann im Stau. Eine Menschenschlange schiebt sich in Richtung Gipfel.
Um nicht noch einmal im Stau zu stehen beschließe ich erneut, daß Pausen total überbewertet sind, schieße ein paar Fotos und begebe mich um viertel vor 12 an den Abstieg.
Hier noch ein Foto mit einem kleinen Teil der Gipfelparty:
Blick zurück:
Der Abstieg wird sehr oft als heikel und brutal bezeichnet. Was Fakt ist: Er ist seeeeeeehr lang. Ich empfinde ihn als recht variabel und sogar einige Geröllabfahrten kann ich mitnehmen (YIPIEEEEE!). Im Vergleich mit dem Kälbersteig von der Meilerhütte runter, der gefühlt immer gleich ist, kommt es hier meiner Meinung nach weniger zu Problemen. Natürlich ist man schon etwas platt und müde, aber mit der richtigen Konzentration sollte es keine Probleme geben.
An einem schönen grasbewachsenen Plateau gönne ich mir dann eine weitere Kurzpause (siehe Bild rechts mit Blick auf das Hochkaltermassiv).
Bereits am frühen Nachmittag (13:40) stehe ich dann am Ende des Abstiegs im Wimbachgries und denke, daß ich somit auf der sicheren Seite bin, aber auch das erwies sich als kleiner Trugschluß. Auf dem ersten Teil bis zur Wimbachgrieshütte läuft man sehr schön auf meist kleinen Pfaden mit schattenspendenden Nadelbäumen (siehe Bild unten).
Weiter geht´s dann über breitere Wege, die eigentlich immer ziemlich gleich sind und tatsächlich auch eher öde wirken, wenn nicht die fantastischen Aussichten wären. Wie zum Beispiel hier auf dem Foto zu sehen: Von daaaaaaaaaa oben komme ich...
Am Wimbachschloß angekommen stelle ich fest, daß man dort seine Trinkwasservorräte nicht auffüllen kann, aber ich hab eigentlich genug. Kurzer Blick auf das Handy: Immer noch kein Empfang. Nachdem ich einen weiteren Cache hebe verändert das Tal erneut etwas seinen Charakter, da sich nun Laubbäume dazugesellen: Endlich richtig Schatten! Durch einige weitere Caches in kurzen Entfernungen gestaltet sich der Weg nun sehr kurzweilig, obwohl ich längst nicht alle Caches finden kann. Das Motto war dann aber auch: Gucken, finden oder nicht finden, weiter. Auf eine längere Suche hatte ich keine Lust mehr.
Kurz vor der Klamm will ich nun den Wimbach queren und wieder zurück zum Schapbach. Aber leider: Fehlanzeige! Wegen Forstarbeiten und demnach Lebensgefahr ist die Brücke und der weitere Weg gesperrt. Da ich am Leben hänge laufe ich weiter zur Wimbachbrücke, was mich allerdings viel Zeit und einen großen Umweg kostet. Dazu kommt die Erkenntnis: Wenn Du an der Wimbachbrücke geparkt hättest wärst Du gleich schon am Auto…
Dann endlich: Handy-Empfang! Vielleicht kann mich ja mein „Team“ an der Brücke abholen. Aber leider geht meine Mutter nicht ans Telefon. Wie sich später herausstellte hatte sie ihr Handy daheim vergessen. Grrrrrrrrrrrrrr!
Nach kurzem Blick aufs GPS entscheide ich mich spontan weiterzugehen. Nachdem ich wieder an Höhe gewonnen habe stelle ich einen Fehler fest: Ich habe fast kein Wasser mehr! So ein Ärger. Was nun? Erst mal: Weitergehen! Dann bekomme ich aber wirklich einen moralischen, weil sich immer noch keiner auf meine Anrufe meldet, ich tatsächlich relativ platt bin und noch einen weiten Weg vor mir habe, obwohl ich längst im Auto sitzen könnte.
Ein Anruf bei meinen Bergkumpel gibt aber neue Hoffnung und Auftrieb (Danke!), so daß ich nach kurzer Verschnaufpause weiter aufsteige. Im Verlauf mache ich dann nochmal gute 400 Höhenmeter und komme an der Kreuzung raus, wo ich mich morgens für den kurzen Weg in Richtung Watzmannhaus entschieden hatte. Leider gab es zwischendrin keine Querungsmöglichkeit mehr, obwohl mein GPS das angesagt hat. Von dort aus vernichte ich erneut ein paar Höhenmeter und die letzten Schlucke aus meiner Trinkblase. Am Auto wieder angekommen stelle ich fest, daß ich 11,5 Stunden unterwegs war, nun laut GPS 32,7km und fast 3000 Höhenmeter in den Beinen habe. Das Unangenehmste sind aber nicht die Beine, sondern die Füße: Die Sohlen fühlen sich schlicht plattgelaufen an und meine Arthrose-Zehen brummen deutlich. Aber wer soll es Ihnen verdenken?
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