Tourentyp | |
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Mitreisende | |
Land: Österreich
Reisezeit: Mai
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Hallo zusammen,
ein paar Tage frei, eigentlich blendendes Wetter und die
Berge vor der Tür.
Inspiriert durch die vorletzte Ausgabe der Panorama (Mitgliedermagazin
des Deutschen Alpenvereins) habe ich mir einen Teil der Via Alta Bavarica
vorgenommen. Gehen sollte es von Oberstdorf nach Oberstaufen, allerdings
kam es anders, was Ihr später noch erfahren werdet.
Am Samstag bin ich dann doch später losgekommen als geplant, aber um 13.10 Uhr
stehe ich in Birgsau, den Krumbacher Höhenweg vor mir 5 Stunden und 15 Minuten
von hier ist laut Schild die Mindelheimer Hütte, das erste Zwischenziel für heute.
Ich laufe los und geniesse die Natur- und Bergwelt soweit es geht. Soweit es
geht deshalb, weil es stramm bergauf geht und ich merke, dass ich die letzte
Zeit so erkältet war und meine Fitness keine Ahnung wo ist. Einzig allein der
leichte Rucksack macht mir die Sache angenehm. Mit 1,3 Kilo Essen und 2 Litern
Wasser fühlt sich der Sack immer noch erstaunlich leicht an.
Die Lebensmittel sind diesmal spartanisch aber ausreichend gewählt. Mit
Jasper auf dem Kerry Way habe ich entdeckt, dass es extrem ergiebige und
nicht zu schwere Lebensmittel wie z.B. Gries gibt. Fürs Abendessen habe ich
Brühwürfel und ein halbes Kilo Mais-Gofio, fürs Frühstück Haferflocken, Milchpulver
und Zucker dabei. Die Snacks zwischendruch werden auf Hütten oder in Ortschaften
entlang des Weges gekauft.
Auch wenn es die ganze Zeit bergauf geht, der Ausblick ist super. Mädelegabele
und Trettachspitze zu meiner linken Seite erinnern mich daran, dass auch der
Allgäuer Hauptkamm ein schönes Tourenziel ist. Irgendwann überkommt mich der
Hunger. Ich bin ein Vielfraß und schaffe es nicht ohne eine Zwischenmahlzeit
zur Hütte. Ich koche mir schnell etwas Gofio und laufe dann weiter. Trotz
zwischenpause komme ich nach nur 4 Stunden an der Mindelheimer Hütte an.
Dort herrscht Minimalbetrieb. Es sind ein paar Leute da, die zusammen mit dem
Hüttenpersonal eine Schneebar gebaut haben. Da mein Mittagessen noch nicht lange
her ist, snacke ich ein Hefeweizen und mache mich zum Erstaunen der Hüttengäste
auf Richtung Widdersteinhütte.
Das Problem, Schnee und kein Weg. Zum Glück gibt es Fußspuren im Schnee und ich
hab ja auch ne Karte im Gepäck. Nach kurzer Zeit traue ich den Spuren nicht
mehr, weil sie eine steile Schneewand hochgehen. Ich hab Trailrunningschuhe an
und keine Bergstiefel und glaube nach Studium der Karte eh, dass der Kerl vor
mir etwas anderes vorhatte. Hatte er nicht! Ich bin ne Weile bergab gelaufen, um
festzustellen, dass der Kerl recht hatte. Also zurück. Ich wähle eine leicht
andere Route, die nicht so steil ist und komme auf einem Sattel vor dem Gaishorn
raus. Vor mir erstreckt sich ein "Plateau, das sich bis zur Widderstein-Hütte
erstreckt. Von der Navigation her super einfach, aber der Schnee macht mich
mürbe. Ständiges Einsinken, Wegrutschen und die mittlerweile batschnassen Füße
sind nicht das, was ich unter Spaß verstehe.
Der Schnee raubt mir soviel Zeit, dass ich es nicht zur ohnehin geschlossenen
Widdersteinhütte schaffe. Ich finde einen schneefreien Fleck und baue gegen 19.30 Uhr
das Poncho-Tarp auf. Es ist ein schöner Abend, allerdings sind schon Wolken am
Himmel und ich bin gespannt, ob das Wetter hält. Es ist angenehm warm und die
Temperaturen sinken selbst nach UNtergehen der Sonne nicht wirklich.
4.30 Uhr! Ich wache auf, weil das Tarp flattert und Regentropfen auf die Plane
schlagen. Muss das sein? Ich habe das Tarp zum Glück mit der geschlossenen Seite
in den Wind gestellt und bekomme keinen Regen ab. Ohropax raus, ich will noch
ein bisschen schlafen. Nach einer Stunde rumwelzen stehe ich doch auf. Ich
koch mir nen schönen Haferbrei und pack zusammen. Prima, die Schuhe und Socken
sind ja schon naß, der Schnee ist auch noch da und jetzt regnet es auch noch.
Nach einer Stunde erreiche ich die Widdersteinhütte, die noch geschlossen ist
und beschließe die Tour abzubrechen. Nicht wegen des Regens, da bin ich auf der letzten
Tour in Irland abgehärtet worden, sondern wegen dem Schnee. Zum einen kostet
der immens Kraft, zum anderen hab ich Trailrunningschuhe an. Heute wäre es
auf den Hohen Ifen und über das Gottesackerplateu gegangen. Muss sicherheitstechnisch
nicht sein, denke ich.
Als ich in Baad einlaufe regnet es immer noch und ich bin zufrieden mit meiner
Entscheidung abzubrechen. An der Bushaltestelle erzählt mir eine ältere Dame,
dass wohl ein Wanderer/Bergsteiger gestern am Ifen abgestürzt ist.
Fazit:
Echt schöne Tour, die ohne Schnee der Hammer ist und meines Erachtens mit leichter
Ausrüstung deutlich schneller gelaufen werden kann als in der Panorama angegeben.
Wäre ich Samstag morgens gestartet, wäre ich ohne Schnee gemütlich bis nach Baad gekommen.
Laut Panorama wären das 2 Tage gewesen. Die 7 Tage sind in 3-4 Tagen machbar.
Geschockt war ich allerdings dann doch, das mein Rucksack schwerer war als erwartet.
Als ich alles nachgewogen hatte, stand da ein Baseweight von 4900 Gramm! Einen Ausrüstungsbeitrag
zu der Tour gibts dann auch gleich noch.
Reisezeit: Mai
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Hallo zusammen,
ein paar Tage frei, eigentlich blendendes Wetter und die
Berge vor der Tür.
Inspiriert durch die vorletzte Ausgabe der Panorama (Mitgliedermagazin
des Deutschen Alpenvereins) habe ich mir einen Teil der Via Alta Bavarica
vorgenommen. Gehen sollte es von Oberstdorf nach Oberstaufen, allerdings
kam es anders, was Ihr später noch erfahren werdet.
Am Samstag bin ich dann doch später losgekommen als geplant, aber um 13.10 Uhr
stehe ich in Birgsau, den Krumbacher Höhenweg vor mir 5 Stunden und 15 Minuten
von hier ist laut Schild die Mindelheimer Hütte, das erste Zwischenziel für heute.
Ich laufe los und geniesse die Natur- und Bergwelt soweit es geht. Soweit es
geht deshalb, weil es stramm bergauf geht und ich merke, dass ich die letzte
Zeit so erkältet war und meine Fitness keine Ahnung wo ist. Einzig allein der
leichte Rucksack macht mir die Sache angenehm. Mit 1,3 Kilo Essen und 2 Litern
Wasser fühlt sich der Sack immer noch erstaunlich leicht an.
Die Lebensmittel sind diesmal spartanisch aber ausreichend gewählt. Mit
Jasper auf dem Kerry Way habe ich entdeckt, dass es extrem ergiebige und
nicht zu schwere Lebensmittel wie z.B. Gries gibt. Fürs Abendessen habe ich
Brühwürfel und ein halbes Kilo Mais-Gofio, fürs Frühstück Haferflocken, Milchpulver
und Zucker dabei. Die Snacks zwischendruch werden auf Hütten oder in Ortschaften
entlang des Weges gekauft.
Auch wenn es die ganze Zeit bergauf geht, der Ausblick ist super. Mädelegabele
und Trettachspitze zu meiner linken Seite erinnern mich daran, dass auch der
Allgäuer Hauptkamm ein schönes Tourenziel ist. Irgendwann überkommt mich der
Hunger. Ich bin ein Vielfraß und schaffe es nicht ohne eine Zwischenmahlzeit
zur Hütte. Ich koche mir schnell etwas Gofio und laufe dann weiter. Trotz
zwischenpause komme ich nach nur 4 Stunden an der Mindelheimer Hütte an.
Dort herrscht Minimalbetrieb. Es sind ein paar Leute da, die zusammen mit dem
Hüttenpersonal eine Schneebar gebaut haben. Da mein Mittagessen noch nicht lange
her ist, snacke ich ein Hefeweizen und mache mich zum Erstaunen der Hüttengäste
auf Richtung Widdersteinhütte.
Das Problem, Schnee und kein Weg. Zum Glück gibt es Fußspuren im Schnee und ich
hab ja auch ne Karte im Gepäck. Nach kurzer Zeit traue ich den Spuren nicht
mehr, weil sie eine steile Schneewand hochgehen. Ich hab Trailrunningschuhe an
und keine Bergstiefel und glaube nach Studium der Karte eh, dass der Kerl vor
mir etwas anderes vorhatte. Hatte er nicht! Ich bin ne Weile bergab gelaufen, um
festzustellen, dass der Kerl recht hatte. Also zurück. Ich wähle eine leicht
andere Route, die nicht so steil ist und komme auf einem Sattel vor dem Gaishorn
raus. Vor mir erstreckt sich ein "Plateau, das sich bis zur Widderstein-Hütte
erstreckt. Von der Navigation her super einfach, aber der Schnee macht mich
mürbe. Ständiges Einsinken, Wegrutschen und die mittlerweile batschnassen Füße
sind nicht das, was ich unter Spaß verstehe.
Der Schnee raubt mir soviel Zeit, dass ich es nicht zur ohnehin geschlossenen
Widdersteinhütte schaffe. Ich finde einen schneefreien Fleck und baue gegen 19.30 Uhr
das Poncho-Tarp auf. Es ist ein schöner Abend, allerdings sind schon Wolken am
Himmel und ich bin gespannt, ob das Wetter hält. Es ist angenehm warm und die
Temperaturen sinken selbst nach UNtergehen der Sonne nicht wirklich.
4.30 Uhr! Ich wache auf, weil das Tarp flattert und Regentropfen auf die Plane
schlagen. Muss das sein? Ich habe das Tarp zum Glück mit der geschlossenen Seite
in den Wind gestellt und bekomme keinen Regen ab. Ohropax raus, ich will noch
ein bisschen schlafen. Nach einer Stunde rumwelzen stehe ich doch auf. Ich
koch mir nen schönen Haferbrei und pack zusammen. Prima, die Schuhe und Socken
sind ja schon naß, der Schnee ist auch noch da und jetzt regnet es auch noch.
Nach einer Stunde erreiche ich die Widdersteinhütte, die noch geschlossen ist
und beschließe die Tour abzubrechen. Nicht wegen des Regens, da bin ich auf der letzten
Tour in Irland abgehärtet worden, sondern wegen dem Schnee. Zum einen kostet
der immens Kraft, zum anderen hab ich Trailrunningschuhe an. Heute wäre es
auf den Hohen Ifen und über das Gottesackerplateu gegangen. Muss sicherheitstechnisch
nicht sein, denke ich.
Als ich in Baad einlaufe regnet es immer noch und ich bin zufrieden mit meiner
Entscheidung abzubrechen. An der Bushaltestelle erzählt mir eine ältere Dame,
dass wohl ein Wanderer/Bergsteiger gestern am Ifen abgestürzt ist.
Fazit:
Echt schöne Tour, die ohne Schnee der Hammer ist und meines Erachtens mit leichter
Ausrüstung deutlich schneller gelaufen werden kann als in der Panorama angegeben.
Wäre ich Samstag morgens gestartet, wäre ich ohne Schnee gemütlich bis nach Baad gekommen.
Laut Panorama wären das 2 Tage gewesen. Die 7 Tage sind in 3-4 Tagen machbar.
Geschockt war ich allerdings dann doch, das mein Rucksack schwerer war als erwartet.
Als ich alles nachgewogen hatte, stand da ein Baseweight von 4900 Gramm! Einen Ausrüstungsbeitrag
zu der Tour gibts dann auch gleich noch.
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