[A] Einhornmarsch - 3x42km in den Bergen

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  • TanteElfriede
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    • 15.11.2010
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    • Meine Reisen

    [A] Einhornmarsch - 3x42km in den Bergen

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Einhornmarsch
    Moin,

    Einhornmarsch 2025
    Vorher

    Gibt es ja immer, dieses Vorher. In diesem Fall mit dösigen Entscheidungen. Ich war so fixiert auf Dachzelt, dass ich einen Camping Platz c.a. 4Km vom Start gebucht habe. Teuer obendrein. Aber da der eigentlich als Wohnmobil Stellplatz rangiert, wollte ich nicht das Risiko eingehen kein Zelt am Boden aufstellen zu dürfen. Klapprad eingepackt. 4Km hin und her würden auch noch gehen. Zu den 3x42km wandern halt.
    Warum war das dumm? Na ich hätte auch in eine Pension im Ort gehen können. Hätte. Hab ich aber nicht. Nächste mal dann. Sprit hätte ich gespart. Auf jeden Fall. Der alte Volvo mit Dachzelt, der gönnt sich was. Gegangen bin ich vorher nix. Einige erinnern sich an den Zeh? Jener der mich hat München Venedig abbrechen lassen. Bericht und Bild ja auch hier zu finden. Dieser Zeh hat ausgiebiges Üben unterbunden. Na dann halt so.
    Anreise
    Ich kam von Karlsruhe wo ich noch Sohne 1 besucht hatte. Über den Fernpass. Schöne Strecke. Schöner Parkplatz in diesem Fall. Leute es ist September. Wo zum Geier wollt Ihr alle hin. So voll habe ich diese Straße selbst in der Saison nicht erlebt. Also das zog sich wirklich lange.
    Camping Plazt. Österreich. Eigentlich. Aber Reglungswut wie auf einem deutschen Platz. Platzordnung hier. Verbot da. Schranke zu vor 7 und nach irgendwas. Rezeption nur von 15:00 bis 17:00 Uhr. Schlüsselpfand in Höhe eines 10%Anteils am Campingplatz. Ja, so kann es gehen. Abreise würde ich schwierig so. Ich muss noch eine Parkplatz für Sonntag buchen, damit mein Auto da noch stehen darf.
    Ab auf das Klapprad. Strecke zum Start testen und Unterlagen holen. Leicht bergauf. Bin ich darüber froh. Zunächst nein. Zum Start wäre rollen doch auch was gewesen. Ich kann die Berge nicht drehen. Bergauf ist da, bergauf muss ich radeln. Keine 20min. Das geht. Unterlagen geholt. Ein kleines Buch. Schön mit Strecken, Höhenprofil und Knabberleiste für die Lochungen jeden Tag. Ab zurück auf den Platz. Nur rollen. Das ist nett.
    Am Platz bauen neben mir zwei Ihr Zelt auf. Aha, geht also doch. Die wandern auch mit. Sind aufgeregt. Halten mich für einen Profi. Lustig.


    Tag 1
    4:45 klingelt der Wecker. Routine. Kaffee auf dem Bezinkocher. Das war neu. Aber der ist nicht so richtig kooperativ. Dauerte doch länger bis der Pumpdruck da war. Kleinigkeit. Rucksack. Gestern schon vorbereitet. 750ml mit Vitaminplörre ACE vom Discounter, gleiche Menge Wasser und einige Riegel. Regenjacke, T-Shirt und Hut. Leicht und tragbar. Stöcke noch rein für die Fahrt mit dem Rad.
    Los geht es. Bergauf ist gar nicht schlecht. Mit wird warm. Die Nacht sternenklar so, dass es doch recht kühl ist. Da ist eine wenig strampeln ganz gut. Der Bus kommt mir entgegen. Ist wohl gewohnt die Straße für sich zu haben um die Zeit. War knapp.
    Am Start recht wenig Betrieb. Meine Frage wie viele wohl da sind wird mit um die tausend beantwortet. Wie viele davon auf der 42er Strecke sind ist unklar.
    Strecken gibt es ja 42,30,20 und 10. Das Büchlein unterscheidet nicht. Anhand der Knipsungen wird am Ende des Tages erkannt was der Kandidat gemacht hat. Tolle Sache das. Kann auch jeden Tag anders sein. Die IML Leute haben einen Stand. Will man da am Ende der Tage einen Stempel muss man jeden Tag mindestens 20km gemacht haben. Regeln wohin man schaut.
    Es geht los. Ich trabe die ersten km mit dem zwei Kollegen vom Campingplatz. Am Bach entlang primär flach bzw. leicht bergab. Die Steigungen kommen später.
    An einer Labstation gehe ich allein voran. Es folgt die Geisterschlucht. Toll. Gitterroste links und rechts am Berg. Tiefe Schlucht. Herrliche Brücken. Richtig schön.
    Kurz rüber nach Deutschland und dann durch luftige Wald Feld Kombi Richtung Scharnitz. Das ist sehr romantische Landschaft. In Scharnitz beginnt der Anstieg. Die Sonne ist auch eingeschaltet. Aber alles läuft rund. Mein Zeh, der kaputte, meldet sich. Merkposten morgen andere Einlagen in die Schuhe.
    An einer Labstation sagt der Mundschenk ab hier nur noch bergab. Spaßvogel. Es geht nur bergauf bis quasi auf den Kaztenkopf. Ab da dann primär bergab. Das Ziel ist zu riechen. Die 42km aber nicht voll. Daher noch eine flache Schleife durch das Tal.
    Nortje und Freundin sitzen im Ziel. Nortje will morgen einmal auf die 42km. Ich hatte Sie letztes Jahr auf den letzen Km vom Karwendelmarsch kennengelernt. Dann endlich der Stempel des Erfolges für den ersten Tag. Schön durch die Sonne zum Platz gerollt. Genuß pur.
    Die Bilder sind alle mit einer billigen "SnapCam" aufgenommen. Leicht und schlecht in der Qualität....









    Tag 2
    Kaffee wie gewohnt. Bus in extrem. Diesmal hat der Träumer mich in einer Kurver erwischt. Er träumte so sehr, dass er die Kurve weit auf meiner Seite fuhr. Ich bin mit dem Klapprad ab in die Wiese. Sonst hätt ich auf seinem Schoss gesessen. Tipp für den Fahrer: Nur weil in 99,99% niemand auf der Straße ist um die Uhrzeit. Die 0,01% die es doch sind hängen auch am Leben.
    Nortje ist auch da und wir gehen flott durch die Morgendämmerung. Sie kuckt auf die Uhr und meint, wir sind so schnell wie sie sonst nur auf Ihrer Deichrunde ist. Übersetzt waren das ca. 6,2km/h. Nach knapp 10km trennen wir uns. Sie will jetzt auch mal laufen. Ist halt im Triathlon Training.
    Das Höhenprofil ist heut welliger. Ich komme gut zurecht. Am Olympia Zentrum ist die Beschlilderung mies. Ich verhoppel mich. Gehe fast bis ins Tal und gehe dann wieder fein den Berg hoch. Strecken mässig komme ich in etwa passend wieder auf den korrekten Weg. Die anderen hatten einen Anstieg der mit einer Standseilbahn ging, ich einen der mit den Füßen ging. Ich war ein paar Wanderern gefolgt, die dann aber nicht mehr die Kurve bekommen haben und die Zeichen des Rückwegs gesehen haben und diesem gefolgt sind. Ihnen fehlt eine fast 15km Schleife und ein paar Knipsmarken. Wir kommen an einer Tonnenschweren Friedensglocke vorbei. Da ist auch eine Labstation für uns aufgebaut.
    An der Bahn entlang geht es zurück nach Seefeld. In Seefeld besuche ich einen Supermarkt und besorge mir einen Trinkjoghurt. Kurz danach auf dem Markt gibt es Suppe an der Labstation. Ab da dann quasi wieder bergan Richtung Katzenkopf. Kurz vor oben wieder eine Labstation. Der Typ dahinter verkauft auch Schnaps und reisst mir die Schüssel mit den Manna Schoki Waffeln weg als ich nochmal hinein greifen will. Er motzt mich an. Vollidiot. Er will die wohl für seine Enkel retten. Wenig später steigen wir in den Sessellift. Als Gimmick für die Erlebniswanderung geht es nämlich bergab mit dem Lift. Wanderer in müden Zustand steigen nicht schnell ein und aus. So hält der Lift alle Naselang an. Als ich nach fast 20min endlich unten bin, da kann ich nicht mehr gehen. Das sitzen hat meinen Antrieb vernichtet.
    Ich humpel mühsam aus der Talstation. Es geht bergab. Das linke Bein tut so halbwegs. Rechts gar nicht. Es ist mehr hinken als gehen. Na toll. 7km noch. Spitzkehre und wieder bergauf. Glück gehabt. Das bergauf Programm funktioniert noch rechts und links im Bein. Puh. Nach der Steigung geht es Höhenlinien parallel Richtung Ziel. Ich treffe eine Rettungssnitäterin. Ich bin also in Sicherheit. Vorbei an Fischteichen mit vielen Anglern die auf Stegen stehen und die Fische sehen können die da rausholen wollen, geht es zum Ziel.
    Im Ziel großes gemecker. Wieder sagen alle Uhren unisono, dass es ca. 2-3km mehr und fast 400hm mehr sind als auf dem Zettel angesagt waren. Puh.
    Ich bin unsicher ob ich morgen 42 mache oder doch 30? Die Organisatoren haben nämlich einen Gag in den Letzten Tag eingebaut. Bei den 4 Tagsen schließt der letzte Tag nicht um 17:00 sondern um 18:00. Genuss und der Schlappheit Rechnung tragen. Hier schließt das Ziel am letzten Tag nicht um 17:00 sondern um 16:00. Krass. Ich war heute erst kurz nach 15:00 im Ziel. Morgen sind mehr hm. Werde ich das schaffen?






    Tag3
    Heute packe ich das Dachzelt zusammen und fahre mit dem Auto zum Start. Die Schranke die erste um 7:00 aufgeht ist nämlich eine Lüge. Ich passiere die Schranke mit gepacktem Auto bereits umd 5:30. Parken muss ich daher da auch nicht mehr. Ich habe mir einen Plan zurecht gelegt. Bin ich bis 10:00 an der Streckenteilung 30/42 gehe ich die 42. Bin ich es nicht, dann biege ich auf die 30km ab.
    Gleich die erste Labstation im Tal steht der Vollidiot wieder und bewacht sein Essen. Diesmal bin ich vorbereitet und stecke mir zu seinem unendlichen Horror einige Riegel in die Tasche. Er kann nix machen. Zu alt. Zu langsam diesmal. Die Riegel brauche ich allerdings auch. Es geht stramm bergan. Nicht ohne noch ein kleines Orientierungs ups einzubauen. Wir kommen später die Forststraße wieder runter und biegen nach rechts ab. Die Beschilderung ist so, dass an auch denken könnte es geht da gleich runter. Es würden dann zwei Stempelstellen und über 10km fehlen. Da wäre ein kleines Hinweg/Rückweg Zeichen echt eine nette Hilfestellung.
    Ich steige also mit den anderen fix den Berg hoch. Almwiesen und alles schöne was die Berge so haben. Richtig fein. Ob überholen mich meine Mitcamper. Fragen ob ich 30 oder 42 mache. Ich sage, wenn ihr mich hier schon packt, dann wohl eher die 30. An der zweiten Labstation gibt es Schnaps. Die Beiden stehen da und nehmen einen und ich bin wieder vorbei.
    Bei der Labstation in Moos und der Routen Trennung bin ich nach 3:58, also quasi um 9:58. Was vor 10:00 ist. Es werden also 42. Fühlt sich richtig gut an. 21Km durch die Berge in unter 4Stunden. Ich bin alt aber nicht unfähig. Grins.
    Landschaftlich bleibt es schön. Allerdings geht es wieder hoch zum Katzenkopf. Ja, lieber Berg, dich kenne ich jetzt. Abstieg ist diesmal wieder fussläufig. Was zwar anstrengend ist, aber die Gehprobleme vermeidet. Allerdings stehen noch einige km auf der Liste. Sprich als wir unten sind kommt noch eine Runde durch das Tal. Diesmal andere Richtung und nochmal ein wenig hoch in den Hang. Egal. Es ist klar ich werde es deutlich vor 16:00 ins Ziel schaffen. Ich genieße die Sonne, den Ausblick. Dann bin ich im Ziel. Stempel vom IML und anderen Organistaionen, Urkund, Medaillie. Ab ins Auto.





    Rückreise
    OK, man hätte noch eine Nacht dranhängen können. Aber Montag Abend ist Tango. Also fahre ich direkt Richtung Hamurg. Sonntag Nachmittag. Bis München ist Stopp and Go. Wochendausflügler halt. Danach geht es. Gegen 22:00 in Fulda haue ich mich für 2Stunden hin. Schwarmstedt nochmal eine Stunde. Um 6:00 in Hamburg. Meine Süsse steht für den Tag auf. Wir Frühstücken und ich penne nochmal fein bis. 10:00 Tango am Abend ging, wobei eine Blase rechts einige Figuren etwas abgewandelt hat.

  • ronaldo
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 24.01.2011
    • 13104
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    • Meine Reisen

    #2
    "Ich bin alt aber nicht unfähig." DER war gut!
    Obwohl sich der Gedanke einschleicht "was quält sich der Mann denn so??": großer Respekt für die Leistung. 👍

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    • TanteElfriede
      Moderator
      Lebt im Forum
      • 15.11.2010
      • 6615
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      #3
      Warum? Weil es geht.

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      • crunchly
        Fuchs
        • 13.07.2008
        • 1574
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        • Meine Reisen

        #4
        Tolle Leistung und wie immer schön zu lesen

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