Rummelloch und Halligen

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    Rummelloch und Halligen

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    Finden wir das Rummelloch?

    Na Siggi 😊

    Seekajak Tour Nordfriesland organisiert von Sigi Jahnke​​

    -Was kann es prägenderes geben, als aus dem Ruhrgebiet als 11 Jähriger auf eine winzig kleine Hallig im Meer zu fahren. Die Lohre die meine Familie und mich nach dorthin bringen sollte war eine Kiste auf 4 Rädern, die auf Schienen stand und von einem kleinen Verbrennermotor angetrieben wurde. Die Schienen waren auf einen Steindamm verlegt, der von beiden Seiten vom Wasser umspült wurde und ich fragte mich die ganze Zeit, wie das alles so zusammenhält. Am Horizont war ein kleiner Buckel und da drauf wenige kleine Häuser zu sehen. Der Buckel war eine Warf, also ein von Menschenhand aufgeschütteter Hügel und die Häuser waren so echt, das dort wirklich Menschen lebten und es irgendwie bewirtschaftet wurde, verrückt eigentlich, aber es war so prägend, das es mich für immer in den Bann des Wattenmeeres verschlug-

    40 Jahre später, eine Kajaktour ins Nordfriesische Wattenmeer war ausgeschrieben, zwischen den Halligen hindurch an 5 Tagen vorbei an Oland, das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen, dort wieder unterwegs zu sein und die Empfindungen als Kind noch einmal wachzurütteln.

    Start war Mittwoch der 30.04. ging es Richtung Norden, Treffpunkt für 9 Paddler war der Hafen Schlüttsiel und die erste Etappe nach Hilligenley auf Langeneß mit knapp 9 Smbei mäßigem Wind und leichter Bewölkung. Wir sind schon vor dem Tiedenkipp losgefahren um in der Abendsonne am alten Anleger die Boote aus dem Wasser zu holen, die Zelte aufzubauen um sich anschließend gemütlich zusammen im Gasthaus kennenzulernen und die kommenden Tage zu besprechen. Der Donnerstag konnte nicht schöner starten, kaum eine Wolke am Himmel, zeigte sich das Wattenmeer in einem sehr schönen Sonnenaufgang. Es blieb allerdings nicht so viel Zeit die Landschaft zu bestaunen, denn die Tiede wartet nicht und die Boote wollen gepackt werden, die nächste Hürde war der Schlick bei Niedrigwasser, oder der Steindamm am Fähranleger, Es gab keinen klaren Sieger, Team Anleger und Team Schlick waren etwa gleich schnell😊

    Nach passieren des Schutzgebietes westlich Langeness ging es Nord/ West Richtung Leuchtturm Amrum mit der Passage der Hafeneinfahrt Amrum folgten wir dem Gatt Richtung Norden um dann Backbord ins Amrumtief abzubiegen. Der Prickenweg war nicht vollständig und das schöne Wetter verleiteten dazu die Strecke etwas abzukürzen, was uns auf dem Wattenrücken einen kleinen Spaziergang gönnte und für viel Spaß sorgte. Schon jetzt gab es einen Vorgeschmack auf die Dynamik des Watts in Nordfriesland. Aber zunächst stand die Aufgabe im Raum, wie das Vortrapptief zwischen der Nordspitze Amrum rüber nach Hörnum auf Sylt zu queren sei, schließlich ist es mit bis zu 3 Knoten Strömungsgeschwindigkeit nicht zu unterschätzen. Aufgrund der guten Zeitplanung hatten wir die Möglichkeit eine kleine pause auf Amrum einzulegen. So konnten wir den Tiedenkippauf 2/3 der Strecke abwarten, hatten kaum Einfluss der Strömung und konnten auf und dann ablaufendens Wasser im Kurs miteinander kompensieren. Der Yachtclub in Hörnum ist sehr gut auf Kanuten eingestellt, es gibt einen Automaten für die Zeltplatzbuchung, sodas man unabhängig ist und er hat eine schöne kleine Zeltwiese. Das Clubhaus bietet mit einer Teeküche, Duschen und Sitzgelegenheiten einen echt komfortable Aufenthalt.

    Ein und Ausstieg geht etwas trickreich über den Steeg, den auch die Yachten nutzen, dafür waren wir schnell aus dem Hafen und wieder im Lift, also der Strömung des ablaufenden Wassers des Vortrapptiefs, das uns diesmal Richtung Süden an die Westspitze Amrums spülte. Bis auf eine Segeljacht war niemand mehr zu sehen und auch bei der Pause Amrum Südwest waren wir, bis auf weitere 4 Paddler draußen im Gattalleine, auch das ist eine sehr besondere Atmosphäre. Wenn man dann die Wahl hat, Hörnum oder Hooge, dann… H…natürlich: Hooge 😊

    Mit einer zeltwiese nahe am Wasser und einem tollen Clubhaus ist es für Kanuten perfekt gelegen und ein idealer Ausgangspunkt für die weiteren 2 Tage, denn die Wettervorraussage hatten wir schon die ganze Zeit mit bis zu 7Bft am Sonntag zur Heimfahrt im Auge.

    Doch erstmal ging es an die schönste Aufgabe der Ganzen Tour, die Navigation durch das Rummelloch west nach Ost. Von Hooge führte die Route erstmal Richtung Westen um den Japsand um dann nach Süden an der Flanke des Norderoogsandes zu schwenken. Zwischen Norder- und Süderoogsand teilen sich die Scheelsplate und das Rummelloch als Durchfahrt den Platz. Trotz aktuellster Karten (NV Stand Frühjahr 2025) hat sich das Watt wieder stark verändert. Beide Sande sind sehr flach über NW, das Prüfen der Wassertiefen war eine Hilfe und so fanden wir die Durchfahrt. Der Kirchturm der Alten Kirche auf Pellworm half einfach den Ostkurs zu halten und an der Kursänderung auf Nord ist ein Messpegel gut sichtbar. Westwind und die auflaufende Tiede aus West ließen uns einen guten Vorhalt nach west als Kurs fahren um auf der Linie Süderoog- Hooge zu bleiben. Das letzte Hindernis war dann noch die Fähre, am Anleger. Um nicht in Quere zu kommen fuhren wir einfach unter den Landungsbrücken durch. Auf der letzten Sm spürten wir schon gegen uns den vorhergesagten zunehmenden Wind. Da die Zelte schon standen konnten wir unmittelbar einen schönen Spaziergang nach dem duschen weiter zur T Stube machen, ein sehr gemütliches Gasthaus und die perfekte Gelegenheit für etwas Klönschnack😊

    Der Sonntag begann, wie er versprochen wurde. 7er in Böen 8er (Bft) Wind waren außerhalb der Komfortzone der Gruppe. Die letzte Etappe war wieder zurück nach Schlüttsiel mit dem einsetzenden HW ab 14:50 Uhr geplant. In der Teeüche des Yachthafens mit dem tollen Ausblick steckten wir die Köpfe zusammen, einer mit der Wetter, der andere mit der Wind App und planten die Optionen. Der Wind sollte nachlassen, dafür kam zwischendurch eine Amtliche Gewitterwarnung des DWD. Wind und Regen ließen tatsächlich im Laufe des Vormittags nach und so wurden die Boote beladen. Die Gewitterwarnung wurde aufgehoben und so ging es auf dem Wasser erst einmal raus Richtung Langeness um dem Fahrwasser der Süderaue und dann Schlüttsiel zu folgen. Gerade am Beginn des Pricken Weges baute sich eine Wolkenfront vor uns auf, sollte es doch noch Gewitter geben?

    -Vor 40 Jahren, bei einer Wattwanderung auf Oland kippte auch das Wetter, es zogen Wolken und Wind auf. Es erwischte uns auch noch das auflaufende Wasser und ein Priel trennte uns vom Damm. Mein Onkel nahm mich auf die Schultern und spurtete durch das strömende Wasser, ich empfand es sehr bedrohlich wie sich die Landschaft so dramatisch verändert-

    Es blieb bei Hagel und Regen, kurz und knackig zog es mit Böen über uns drüber um uns kurz danach in der Hafeneinfahrt Schlüttsiel mit spiegelglatten Wasser zu begrüßen. So unterschiedlich kann es innerhalb kürzester Zeit gehen.

    Das Tägliche Breefing war sehr kurz, einerseits weil ein Fischbrötchen im Hafen lockte, andererseits weil alle Teilnehmer sehr glücklich über diese Tour und die Organisation waren. Schnell noch alles verladen um in dieser respektvollen und fachlich sehr versierten Runde die letzten Minuten der Tour kulinarisch abzurunden. Diese Tour zeigte navigatorisch sowie vom Wetter und der Landschaft einige Herausfoderungen und so viele faszinierende Facetten, sie half uns diese einzigartige Landschaft besser zu verstehen.


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    Zuletzt geändert von Stephan Kiste; 07.05.2025, 09:23.

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    Sehr schön, danke fürs Mitnehmen!

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