Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Hmmm, ach man müsste mal wieder etwas gemeinsam machen, wandern, Radtour, freies Haus...
Schon lange schwirrt diese Idee im Raum herum - aber nie passte der gemeinsame Zeitpunkt.
Doch plötzlich zeichnet sich genau dieser ab: Um den 1. Mai haben wir alle frei.
Schnell steht eine Idee im Raum: mit dem Rad zur Huntequelle zu fahren.
Aber genauso schnell wird klar, dass das unrealistisch ist. Google Maps sagt spontan 110 km. Mit Übernachtungsgepäck und nur auf Bundesstraßen, wie von Maps vorgeschlagen, wollen wir nicht fahren. Und so richtig fit und trainiert sind wir alle drei nicht. Selbst wenn wir dort ankommen, wird es in der Nähe vermutlich schwierig sein, halbwegs legal zu übernachten.
Also entscheiden wir uns für eine Übernachtung unterwegs, was realistischer ist. Aber dann kommen wir nicht rechtzeitig nach Hause - am 1. Mai-Wochenende 3 Fahrräder in den Zug zu bekommen, darauf wollen wir uns nicht verlassen.
Wir entwickeln einen Schlachtplan:
Mit dem Auto, ein Rad im Kofferraum, 2 auf der Anhängerkupplung, geht es nach Damme, wo wir in der inzwischen gut bekannten Pfadfinderhalle Basislager beziehen.
Mittwoch eine kleine Testrunde, Donnerstag 46 km bis zur Quelle und dann zurück etwas abgekürzt ca. 36 km. Hart (für uns ungeübt - ihr lacht sicher darüber).
Es werden Stimmen laut, dass wir das nicht schaffen. Die Steigungen wären heftig, da müssten wir schieben.
Aber wir schwimmen gegen den Strom - zur Quelle. Basta (zumindest versuchen wir es).
24. April, Videokonferenz
Letzte Absprachen. Wir gehen nochmal die Einkaufsliste durch und das einzupackende Material. Werkzeug, Erste Hilfe, Tarp für das Basiscamp, Grillrost, Dutch Oven (wenn schon Basiscamp, dann bitte Outdoor-Luxus, die Halle soll nur fürs Klo und die Trinkwasserversorgung dienen. Na gut, und als Schlechtwetter-Backup).
Spontan entscheiden wir dann doch, mit 2 PKW zu fahren. Es geht zwar notfalls mit einem, aber dann wäre es doch sehr beengt und im Falle eines Unfalls wäre es sicherer so.
Alles ist bereit, es kann losgehen.
1. Mai
Bereits gestern habe ich mein Fahrrad im Kofferraum festgezurrt, das Gepäck und Küchenutensilien und eine angefangene Kiste isotonische Radler ins Auto geladen, den Radträger montiert, und D hat mir sein Rad gebracht, welches auch schon auf dem Träger parkt - wobei es uns einige Mühen kostete, die scheinbar festgegammelte Lenkstange um 90° zu drehen. Der Morgen ist also entspannt, die Sonne scheint durchs Fenster und ich wache früh auf. Schnell die Reste erledigt und pünktlich bin ich bei T, um sein Rad aufzuladen. Das stellt uns vor Herausforderungen. Entweder die Lenker kollidieren miteinander, oder wenn wir es drehen, ist der Flaschenhalter im Weg.
Wenn wir die Halterung versetzen, kommen wir nicht mehr an den Rahmen dran, die Halterung komplett drehen, ja passt - Nein doch nicht jetzt stört die Halterung vom Schloss. Die abzuschrauben kostet Zeit, da man die Inbusschraube immer nur ne ¼ Drehung gedreht bekommt, die Schrauben aber ewig lang sind. Dann passte der Halter nicht zwischen Rahmen und Schutzblech... aber mit ganz viel vor zurück hin und her rutscht er dann doch durch, ein Lappen verhindert Kratzer und das Rad ist endlich fest. Es geht Los.
Wir kommen an und Suchen zuerst den Schlüssel, der für uns deponiert worden ist-, leider Erfolg los, was uns an alte Geocacher Zeiten erinnert. Ein Anruf bring Gewissheit wir waren schon richtig nur nicht Gründlich genug, ohne Anhänger hat sich der Flache Schlüssel gut in den Spalt eingepasst.
Es ist warm, die Luft riecht nach Wald, und ist voller Vogelgesang. Es kommt zum ersten Mal dieses Sommer bzw. Frühlings Feeling auf. Herrlich. Das Essen und Getränke kommen in die Halle (bei 13° Innentemperatur erübrigt sich das Kaltstellen) Fleisch in den Kühlschrank, alles andere In riesige UH Kochtöpfe um es Mäuse sicher zu lagern.
Wir entscheiden uns ob des Tollen Wetters gegen Zelte und bauen nur das Trap an der kleinen Feuerstelle im Wald auf.
Anschließend gibt es die geschmierten Stullen und Bananen. Denn D hat 20 gekauft und T noch 2 Von zu Hause mitgebracht. Spätes bei der Frage der Kassiererin, ob der Bananen Kuchen Backen will, hätte D auf die Idee kommen können, dass es etwas zu viel ist (zumal ich als Diabetiker so gut wie keine Bananen esse). Aber auch der restliche Einkauf ist Üppig ausgefallen.
Als bald brechen wir auf zu einer kleinen Runde Richtung Dümmer.
Der Weg von der Halle runter, macht uns gleich klar auf was wir uns da eingelassen haben. Schon mit dem Auto sind wir im Schritttempo hochgefahren. Er ist steil, er ist aus Kopfsteinpflaster, und er ist in keinem guten Zustand. :-D
Am Anfang habe ich Arge Probleme mit Komoot – die Ansagen kommen zu früh oder zu Spät, die Karte steht kopf oder auch nicht wie sie will, so dass wir alle Wege mal Kurz antesten, bevor wir den richtigen finden. Na das kann was werden, morgen ist kein Spiel für Umwege. Schnell kommen wir an eine Brücke, über die wir schieben müssen – aber als das mit der Navigation sich einpendelt, läuft Es Gut.
Die Idee am Ersten Mai zum Dümmer zu fahren war so semi... natürlich brechend voll.
Es riecht lecker nach Fisch. Aber die Hoffnung auf Fischbrötchen oder Eis geben wir ob der Schlangen sofort auf.
Ein entgegenkommender Radler fragt ob wir einen 5er Inbus haben. Ja. Er ist dankbar, seit 20km fährt er mit Loser Sattelschraube, sein Sohn hatte das Fahrrad geliehen und das Werkzeug aus dem Hardcase genommen. Keiner der Angesprochenen hat Werkzeug- dabei gehabt.
Am Skulpturenpark denken wir uns manchmal: ist das Kunst? Oder kann das weg? Ernsthaft 2 Betonrohre? Kunst?
Aber an den Fibonaci Qubes halten wir um Fotos zu machen.
Etwas später versuchen wir im Schatten eines Metallgerüstes Pause zu machen. Schatten ist hier ein Wenig aber gemütlich sitzen … naja geht so halb. Mann soll hier Steine aus aller Welt ablegen, aber es gibt nur einen. Die offensichtlich mal festgeklebten Steine fehlen – ein Aufkleber verrät, dass ein Stein von der Hundequelle stammt, aber der Stein ist vermutlich nicht der, der in der anderen Ecke liegt und mutmaßlich weg.
Wir merken schon, dass wir das Sitzen im Sattel nicht gewohnt sind.
Ich fahre neuerdings ein E-Bike, aber aus Fairness Gründen strampele ich auch selber – im Gegensatz zu min 95% aller andern Radler, die hier unterwegs sind. Nur bei den ganz harten Steigungen Schalte ich mal Kurz den Rückenwind an (nicht ohne Spott und Hohn zu ernten). Aber ich merke, wenn es in den Knien sticht, ist ein Punkt erreicht, an dem meine ohnehin immer mal ärger machenden Knie besser nicht überfordert werden sollten. (Für dauerhaft elektrisch ist das Rad auch zu Günstig- selbst die Kurzen Momente an zugegeben starker Steigung lassen zugucken wie der Akku fällt, trotzdem verbrauche ich nur 8%)
Als wir zum Bergsee abbiegen wollen ist der Wanderweg nicht fahrbar, wir entscheiden an der Straße zurück zufahren und dann nicht am See lang zu fahren. Der ebend noch ätzende langwierige Anstieg, ist rückwärts auf Asphalt eine wahre Freude und viel zu schnell vorbei. Aber das haben wir schon mehrfach festgestellt, dass bergab mehr Spaß macht.
Nach ca. etwas über 40 Km und einem ätzenden Kopfsteinpflaster anstieg kommen wir wieder an der Halle an.
Werfen den Grill an,
Kommentar