Escape to Zerpenschleuse

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  • Igelstroem
    Fuchs
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    Escape to Zerpenschleuse

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Escape to Zerpenschleuse

    (Montag, 08.05.2023 – Dienstag, 09.05.2023)

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09035508-E66D-43E1-BDF8-629D01D996BF (2).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,12 MB ID: 3198545

    Die Idee war eigentlich, von Berlin nach Burg Stargard zu wandern. Das sind auf meiner komoot-Route 141 Kilometer, im Grunde immer nach Norden. Einstweilen sind wir nur zwei Etappen gegangen und dann von Zerpenschleuse zurückgefahren. Das sind etwa 44 Kilometer.

    Zerpenschleuse liegt naturräumlich betrachtet im Eberswalder Urstromtal, kulturlandschaftlich betrachtet am Abzweig des Finowkanals vom Havel-Oder-Kanal. Wenn man in Berlin startet, in unserem Fall ja tatsächlich am Nordufer des Berliner Urstroms, kann man sich die gegangene Strecke also als eine Süd-Nord-Traverse der Barnim-Hochfläche vorstellen.

    Die Gesamtroute bis Burg Stargard kann man hier anschauen:
    https://www.komoot.de/tour/1046867050

    Da wir nicht wussten, wie weit wir laufen würden, wohl aber, dass es in Brandenburg manchmal nichts zu essen gibt, waren wir im Grunde für die Gesamtroute mit Lebensmitteln versorgt, außerdem mit Schlafsystemen für zwei Personen und dergleichen mehr. Die Rucksäcke waren also zu schwer, wurden aber in der frohgemuten Hoffnung aufgesetzt, dass sie ja jeden Tag leichter werden.

    Es ging uns also ein bisschen wie jemandem, der seine erste Mehrtagestour macht, und das Ergebnis war ja auch ähnlich. Unter anderem sind wir gewissermaßen zu schnell gelaufen. Meine Idee war eigentlich, jede Einkehrmöglichkeit zu nutzen, um den Füßen viel Erholungszeit zu gönnen. Aber diese Rechnung war ohne Wirte und Wirtinnen gemacht; zwischen Berlin-Karow und Zerpenschleuse gab es keine geöffnete Gaststätte, am Montag und Dienstag ist überall Ruhetag.

    Aber mal von vorne.


    Erster Tag (Prenzlauer Berg – Gorinsee)

    In Berlin führt die Route durch Prenzlauer Berg und Weißensee nach Malchow, sozusagen das erste Dorf auf dem Weg, das wir aber auf dem westlichen Parallelweg umgehen. Zwischen Malchow und Karow sieht es dann schon nach Landschaft aus, aber es ist eben noch Karow zu durchqueren, das sich etwas in die Länge zieht. Hinter dem Ort muss der nördliche Berliner Autobahnring entlang dem Flüsschen Panke spektakulär unterkrochen werden, das heißt man muss zumindest gebückt gehen und eventuell den Rucksack abnehmen.

    Nördlich der Autobahn streift man Buch (ein Ortsteil von Berlin) und unterquert beim gleichnamigen S-Bahnhof die Bahn, um anschließend durch eine Art Parklandschaft (wohl ehemalige Rieselfelder) aus Berlin hinauszulaufen. Hier liegt nämlich irgendwo die Landesgrenze zu Brandenburg beziehungsweise zum Landkreis Barnim. Wir rasten eine ganze Weile an der Stelle, wo die Route nach Nordwesten abknickt, 18 Kilometer haben wir jetzt hinter uns gebracht.

    Das nächste Ziel ist jetzt der Gorinsee mit einem sehr schönen Strand und einer geschlossenen Gaststätte. Etwas nördlich davon gibt es eine Schutzhütte an einer Wegkreuzung im Wald, die ich als Übernachtungsort ins Auge gefasst habe. Den Gorinsee erreichen wir aber schon kurz nach 16 Uhr, nach sechs Stunden Wanderung, so dass wir uns jetzt hier erneut längere Zeit zur Ruhe legen und ich mit dem Wasserfilter den Vorrat auffülle.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 6B02FF10-DE7E-494C-891A-42EBA8DD58BC (2).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3198546
    Der Strand am Gorinsee

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 7558804C-50E2-49D1-A457-456A4E7DFC77 (2).jpg Ansichten: 0 Größe: 426,6 KB ID: 3198547
    Näher betrachtet: Igelstroem arbeitet mit dem Wasserfilter


    »Stunden später« gehen wir dann das letzte Stück zu der Schutzhütte. Eigentlich handelt es sich um eine große Feuerstelle mit überdachten Tischen und Bänken, die ein geschlossenes Karree bilden. Sehr aufgeräumt sieht es nicht aus, aber man kann es aushalten. Zur Not könnte man sich im überdachten Bereich schlafen legen, sonst auf der angrenzenden Grasfläche, wie wir es gemacht haben.

    Da wir zu zweit sind, habe ich diesmal einen Gaskocher dabei, was wirklich ein Novum ist, und natürlich wurde auch eine überflüssige zweite Kartusche eingepackt, weil der tatsächliche tägliche Gasverbrauch noch längst nicht bekannt ist. Ich stelle aber jedenfalls fest, dass es verglichen mit dem Esbitkocher sehr bequem zu handhaben ist.
    Ebenfalls ein Novum ist, dass wir uns für Trekking-Fertiggerichte entschieden haben, wahrscheinlich deshalb, weil man tägliches Reisessen zwar sich selbst, aber nicht anderen zumuten möchte. Kurzkochreis gibt es freilich trotzdem noch, aber eher nur für mich am Morgen als für beide.

    Mein Mitwanderer schläft heute mal im Snugpak Stratosphere, einem Biwaksack mit zweifachem Gestängebogen, ich selber will eigentlich nur Isomatte und Schlafsack verwenden, da es ja ganz sicher nicht regnen wird, aber wegen der sehr aufdringlichen Mücken baue ich später noch das SMD Trekker mit aufgerolltem Außenzelt als Bug-Bivy auf. Darin könnte man womöglich auch zu zweit schlafen, wenn alle Ausrüstung draußen bleibt, aber wir probieren es einstweilen nicht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230509_062339 (2).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,77 MB ID: 3198548
    Schutzhütte nördlich vom Gorinsee

    Die letzten Radfahrer sind ungefähr um 20 Uhr vorbeigefahren, und nach 21 Uhr, als es schließlich dunkel ist, liegen wir darnieder und schlafen auch irgendwann ein. Später, so um Mitternacht, liege ich wieder für eine Weile wach und schaue durch das Mesh in den Sternenhimmel, Großer Wagen (oder war es ein Bär?) ziemlich im Zenit. Aber auch Flugverkehr. Und zwei Sternschnuppen.


    Zweiter Tag (Gorinsee – Zerpenschleuse)

    Das frühe Schlafengehen hat die Wirkung, dass wir sehr früh einigermaßen ausgeschlafen sind und ich wohl um sechs herum aufstehe. Mein Mitwanderer hat ja beschlossen, mir die gesamte Logistik zu überlassen. Ich navigiere also nicht nur tagsüber allein, sondern handhabe auch den Gaskocher und den Wasserfilter allein; und da ich vorher schon beide Rucksäcke gepackt habe, um eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zu gewährleisten, setze ich das jetzt fort.

    Und als alles gepackt ist, brechen wir um zwanzig nach sieben am Morgen auf; auch das dürfte eine Art Rekord für mich sein.

    Wie man in der Routendarstellung bei komoot sehen kann, führt unser Weg »seitlich durch den Wald« an Basdorf, Wandlitz und Klosterfelde vorbei, drei Ortschaften, die ich sonst gelegentlich durchquert habe, wenn ich ausnahmsweise mit dem Auto nach Burg Stargard gefahren bin.
    Wald also, und Sonne. Und Waldwege, und Forststraßen. Zu schwere Rucksäcke, und vielleicht auch zu wenig Wasser. Und Sonne, wie ich schon sagte. Übermäßig warm ist es übrigens nicht, eher angenehm, mit einem gelegentlich eher kühlen Wind. In der Nacht werden es fünf oder sechs Grad gewesen sein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230509_111918 (3).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3198550

    Das Trinkwasser ist uns nicht ausgegangen, aber nur deshalb nicht, weil wir eben einen Wasserfilter dabei hatten. Gelegenheiten, jemanden um Leitungswasser zu bitten, gab es eigentlich nicht ernsthaft. Es werden zwar Datschensiedlungen berührt, aber an einem Wochentag im Mai ist hier niemand zu sehen. Das Auffüllen der Wasserflaschen mit einem kurzen Gespräch am Gartenzaun ist zwar eine gewohnte Situation, aber ebenso gewohnt ist die Situation, durch ein Dorf zu laufen, ohne irgendjemanden zu sehen, den man ansprechen könnte.

    Diesmal jedenfalls bleiben wir auf den Wasserfilter angewiesen und nutzen ihn, wenn wir einen See berühren (zum Beispiel den dritten der »Drei heiligen Pfühle« bei Wandlitz); andererseits wollen wir nicht mehr als nötig bei uns tragen und trinken daher unterwegs etwas zu sparsam.

    Für meinen Mitwanderer ist das Rucksackgewicht ein Motiv, schneller zu gehen. Dadurch kommen wir auch heute wieder zügig voran, aber es ist eben zugleich zu anstrengend; außerdem bilden sich allmählich Blasen an den Füßen. Und zwar nicht bei ihm, wie ich befürchtet hatte, da er ja ein Paar von mir eingelaufener Lowa-Stiefel trägt – sondern bei mir.

    Hin und wieder lassen wir uns am Wegesrand sozusagen fallen und liegen eine Weile, mit der Zeit wird das häufiger.

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    Jedenfalls erwarten wir Zerpenschleuse mit Ungeduld. Dort gibt es immerhin einen Netto, und fast schon wider Erwarten existiert auch das bei Google verzeichnete Eiscafé. Dort lassen wir uns nieder (es ist ungefähr halb vier am Nachmittag), essen Kuchen, trinken Kaffee und beschließen nach leiblicher Introspektion letztlich guten Gewissens, dass wir jetzt mal nach Berlin zurückfahren könnten. Da ist zu vieles am Körper, was gerade wehtut.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FA5025FF-1905-4B9A-ACE3-76B86F95458C (2).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,28 MB ID: 3198553
    Haus am Finowkanal

    Ich schaue auf die Karte, wie man zum Bahnhof kommt, und spreche sicherheitshalber einen Einheimischen an: »Wenn man hier jetzt am Finowkanal weitergeht, kann man da den anderen Kanal überqueren, so Richtung Bahnhof?« – »Nee, da kommt man nicht weiter, da ist nur eine Fußgängerbrücke.«

    Die nehmen wir dann, warten noch eine Weile auf den Zug und sind schließlich zwischen sechs und sieben Uhr wieder zuhause.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 793CF14B-FD57-42B2-AA6C-1C420732FE6A (2).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3198554
    Havel-Oder-Kanal




    Zuletzt geändert von Homer; 11.05.2023, 16:12.
    Lebe Deine Albträume und irre umher

  • qwertzui
    Alter Hase
    • 17.07.2013
    • 3125
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    • Meine Reisen

    #2
    ...spreche sicherheitshalber einen Einheimischen an: »Wenn man hier jetzt am Finowkanal weitergeht, kann man da den anderen Kanal überqueren, so Richtung Bahnhof?« – »Nee, da kommt man nicht weiter, da ist nur eine Fußgängerbrücke.«



    die Kommunikation mit der indigenen Bevölkerung funktioniert nicht immer

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    • codenascher

      Lebt im Forum
      • 30.06.2009
      • 5146
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      • Meine Reisen

      #3
      Wow, das Wasser des Gorinsees (wenn auch gefiltert) zu trinken, Respekt. Wir sind gerne auf dem benachbarten CP. Bekommt man immer einen Platz, schöner Strand (leider stark vermüllt, Wasserquali ),der verblassende Charme eines DDR CP, skurriler Platzwart, ach nee Manne macht das nimma.

      Ich gehe davon aus, dass Du deine üblichen Klamotten getragen hast, wie hat man euch zwei Wanderer so aufgenommen?

      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

      meine Weltkarte

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      • zeitungleser
        Gerne im Forum
        • 30.12.2021
        • 85
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        • Meine Reisen

        #4
        Puuh, hat Komoot immer noch kein Button für aus psychogeografischen Gründen notwendige Schlenker?
        Von Malchow geht man doch nicht nach Karow, sondern erstmal weiter nördlich?!
        Und Zerpenschleuse ist immer Downer, je schneller man das hinter sich lässt, desto... (gilt genauso für Marienwerder und Liebenwalde). Find ich. Es sei denn, man will das alles ahnend so oder spaziert der Neugier halber im Laufe der Zeit die Möglichkeiten mal vollständig ab.
        Agrarmuseum (Wandlitz) und Kneipe gegenüber hätten auf sein müssen, muss man leider Stück Strasse laufen...

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        • Igelstroem
          Fuchs
          • 30.01.2013
          • 1984
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
          Wow, das Wasser des Gorinsees (wenn auch gefiltert) zu trinken, Respekt. Wir sind gerne auf dem benachbarten CP. Bekommt man immer einen Platz, schöner Strand (leider stark vermüllt, Wasserquali ),der verblassende Charme eines DDR CP, skurriler Platzwart, ach nee Manne macht das nimma.

          Ich gehe davon aus, dass Du deine üblichen Klamotten getragen hast, wie hat man euch zwei Wanderer so aufgenommen?
          Solange das Wasser nur biologisch und nicht chemisch kontaminiert ist, vertraue ich dem Sawyer-Filter. Zudem haben wir das Gorinsee-Wasser größtenteils zum Kochen verwendet. Allerdings fiel mir unterwegs auf, dass jeder See anders schmeckt (Geruchssinn habe ich ja nicht); der Gorinsee eher faulig-bitter, der »dritte heilige Pfuhl« eher süßlich-weich.

          Das Funktionsklamottenkonzept ist technisch eigentlich ausgereift, nämlich fleckfarbiges Mischgewebe mit einem Aclima-Hotwool-Zip-Pullover als Wärmeschicht, was dann auch optische Variationen des Gesamtbildes erlaubt.
          Wenn man allein unterwegs ist, kommt man immer mal ins Gespräch, zu zweit eher nicht; der Unterschied ist ein bisschen wie der zwischen einem Sauerstoff-Radikal und einem Sauerstoff-Molekül. Und am zweiten Tag sind wir unterwegs kaum noch Menschen begegnet.

          Geguckt wird schon mal, aber ziemlich diskret, das heißt wir sind jedenfalls nicht angestarrt worden. Und in Zerpenschleuse, muss man sagen, ist zum Teil auch dezidiert freundlich gegrüßt worden. Das ist ja in Brandenburg immer unterschiedlich. Manchmal wird man nicht zurückgegrüßt, wenn man grüßt (was ich nach wie vor – obwohl selbst Ostwestfale – unanständig finde), manchmal ist aber auch jemand plötzlich »freundlich und aufgeräumt«, so als freute er sich, mal einen Unbekannten zu sehen.

          Ein Thema, das ich vage beobachte (ohne jetzt ein ODS-Fass aufmachen zu wollen), ist die Kommunikation mittels Hund. Neulich, als ich bei Bredereiche mit meinem Bruder unterwegs war, kamen wir an einem Grundstück vorbei, wo die Bewohnerin etwas bräsig auf der Terrasse herumsaß, während der Kampfhund am Zaun uns sozusagen aggressiv verbellte. Mein Bruder (aus Köln) meinte dazu: »Ist ja eine sehr freundliche Gegend hier.«
          Vorgestern am Lottschesee, gleich hinter der geschlossenen Gaststätte, kamen wir auf dem Uferweg zu einem Grundstück, wo sich drei freilaufende Hunde bei unserer Annäherung erhoben, anscheinend um sich uns territorial in den Weg zu stellen. Dazu ein »indigenes« Schild mit der Aufschrift: »Schritt fahren – freilaufende Hunde« (oder ähnlich). Wir sind dann umgekehrt und haben Siedlung und Bahnhof Lottschesee westlich umgangen.
          Dritte Anekdote: Beim Wasserfiltern am »heiligen Pfuhl« begegnet uns ein Ehepaar mit zwei Hunden, die jetzt unseretwegen angeleint werden; die Frau erklärt mir, dass die Hunde zwar »nichts tun« (sie wirkten auch nicht aggressiv), dass man sie aber wegen der »ungewohnten Kleidung« lieber an die Leine nehme.
          Zuletzt geändert von Igelstroem; 11.05.2023, 13:08.
          Lebe Deine Albträume und irre umher

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          • Igelstroem
            Fuchs
            • 30.01.2013
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            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von zeitungleser Beitrag anzeigen
            Von Malchow geht man doch nicht nach Karow, sondern erstmal weiter nördlich?!
            Karow ist doch genau nördlich. Was würdest du konkret vorschlagen? Irgendwo muss ja auch die Autobahn gequert werden.

            In Wandlitz hätten wir sicher eine Gaststätte gefunden, aber ich wollte nicht mitten durch die Ortschaften laufen. Natürlich kann man nicht überall beides haben, Landschaft und Gaststätte; das ist nur mein alter Schwarzwald-Affekt, dem zufolge Gaststätten dort erwartet werden, wo die Landschaft am schönsten ist.
            Lebe Deine Albträume und irre umher

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            • zeitungleser
              Gerne im Forum
              • 30.12.2021
              • 85
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              • Meine Reisen

              #7
              Ja, hast Recht, ich weiss nicht mal genau, wo Malchow liegt und musste es erst auf der Karte nachgucken. Mein Ausgangspunkt ist so ca. 12 km ziemlich nördlich davon. Ich meinte also bei geografisch unvollständiger Orientierung, nordöstlich statt nördlich, "iwie" über Birkholz oder Birkholzaue an den Feldern lang schlenkern zu wollen. Malchow ergibt sich aus meiner Sicht tatsächlich eher mit dem Rad.

              Was ich besten Wissens empfehlen kann, weil "sieht schon nach Landschaft aus" ist zügigst Ri Karower Teiche dh weiter westlich nach N Ri Schönerlinde (östlich dran vorbei) am ...gugel... Seegraben, Lietzengraben lang = westlicher Rand der Rieselfelder). Oder ab Autobahnbrücke westlich um die Moorlinse rum und so ungefähr auf der Landesgrenze (Ost)Berlin - Brandenburg laufen. Das ist tatsächlich schöner als erst nach S-Buch.

              An der Panke unter der Autobahn durch bin ich noch nie obwohl es meine Fahrradstrecke von/zur Arbeit ist. Da wäre doch 30 Meter daneben die Brücke? - ihr wart auf der anderen Seite der Panke (die Nicht-Berlin-Usedom-Radweg-Seite)?

              Straight to S Blankenburg durch die ganzen Kleingartenanlagen ist auch nett (was ich so mache, wenn RE und S nicht fahren, das Rad im Büro steht und ich 3 Stunden Zeit hab, weil ich ja früh aufgestanden bin wegen dem etwas längeren Weg). Auch da ist ein Stück Berlin-Usedom unvermeidbar, weil man ja über die andere Autobahn muss.

              Vom Gorinsee weiter nach Norden würde ich immer Berlin-Usedom als grobe Orientierung bevorzugen. Das geht ganz gut Seiten wechselnd parallel dazu ausser dass man halt über den Finowkanal muss, um in in die Schorfheide zu kommen. Via Wandlitz in die Schorfheide zu wandern finde ich landschaftlich die deutlich längere Durststrecke. Leider "müssen" wir regelmässig nach Liebenwalde, was dann mit ÖPNV Kanal-Laufen ab Zerpenschleuse bedeutet...

              Edit, vielleicht ein Grundsatzthema: grenzüberschreitend an den Kreis- und Landesgrenzen in Brandenburg und zu MeckPomm lang ist immer recht interessant weil "unbefestigt" im weiteren Sinn.

              Edit2: bis Burg Stargard sind dann (wenn man schlenkernd fortsetzt) halt >200 km. Hilft ggf. bei der Entscheidung, mit dem RE erstmal weiter raus zu fahren...
              Zuletzt geändert von zeitungleser; 11.05.2023, 15:10.

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              • Igelstroem
                Fuchs
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                #8
                Zitat von zeitungleser Beitrag anzeigen
                Was ich besten Wissens empfehlen kann, weil "sieht schon nach Landschaft aus" ist zügigst Ri Karower Teiche dh weiter westlich nach N Ri Schönerlinde (östlich dran vorbei) am ...gugel... Seegraben, Lietzengraben lang = westlicher Rand der Rieselfelder). Oder ab Autobahnbrücke westlich um die Moorlinse rum und so ungefähr auf der Landesgrenze (Ost)Berlin - Brandenburg laufen. Das ist tatsächlich schöner als erst nach S-Buch.

                An der Panke unter der Autobahn durch bin ich noch nie obwohl es meine Fahrradstrecke von/zur Arbeit ist. Da wäre doch 30 Meter daneben die Brücke? - ihr wart auf der anderen Seite der Panke (die Nicht-Berlin-Usedom-Radweg-Seite)?

                [...]

                Edit2: bis Burg Stargard sind dann (wenn man schlenkernd fortsetzt) halt >200 km. Hilft ggf. bei der Entscheidung, mit dem RE erstmal weiter raus zu fahren...
                Ja, danke für die ganze Mühe. 🧐
                Die Grundsatzentscheidung war halt, mal wirklich zuhause zu starten und auszuprobieren, wie es sich anfühlt, zu Fuß aus der Stadt herauszulaufen. Rausfahren mit dem RE hat man ja immer schon gemacht.

                Und der nächste »Algorithmus« war dann, sich bei komoot zuerst den kürzesten Weg anzeigen zu lassen, dann ein wenig nachzukorrigieren, am ersten Abend einen akzeptablen Übernachtungsort außerhalb des Siedlungsbereichs anzusteuern (möglichst Schutzhütte) und im weiteren Verlauf darauf zu achten, dass es sowohl plausible Übernachtungsmöglichkeiten als auch Ausstiegsmöglichkeiten zum Regionalverkehr gibt.

                Die komoot-Route hat uns dann unter anderem zu dieser Panke-Unterführung geführt, und als wir dort standen, habe ich gedacht: Na gut, geht vielleicht. Es geht übrigens nur am »östlichen Ufer«, wo man eben einen vielleicht 80 cm breiten Betonstreifen vorfindet.
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                • AlfBerlin
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                  #9
                  In der Regel reicht es, zwei Tage zu wandern, mit einer Übernachtung. Das ist auch meine Erfahrung.

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                  • Igelstroem
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                    #10
                    Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                    In der Regel reicht es, zwei Tage zu wandern, mit einer Übernachtung. Das ist auch meine Erfahrung.
                    Ich habe das aber nicht propagiert, sondern es ist diesenfalls so eingetreten.

                    Etwas länger wäre gut wegen der Stealth-Routine. Die Lebensmittel-Logistik ist natürlich einfacher, wenn man nur zwei oder drei Tage unterwegs ist.
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                    • AlfBerlin
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                      #11
                      So schlimm kann es mit der Lebensmittel-Logistik in Brandenburg doch nicht sein! Wenn man mindestens 10km am Tag geht, sollte es doch wenigstens alle zwei Tage mal möglich sein irgendwo was einzukaufen.

                      Und als ich letzten Herbst mal zwei Tage mit einem Freund wandern war, hatte der 7 Einkehrmöglichkeiten eingelpant, von denen wir immerhin 4 nutzen konnten.

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                      • Igelstroem
                        Fuchs
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                        #12
                        Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                        So schlimm kann es mit der Lebensmittel-Logistik in Brandenburg doch nicht sein! Wenn man mindestens 10km am Tag geht, sollte es doch wenigstens alle zwei Tage mal möglich sein irgendwo was einzukaufen.
                        Du verstehst die Kalküle wieder nur teilweise. Ist übrigens auch nicht richtig spannend.
                        Erstens ist es ein qualitativer und nicht bloß quantitativer Unterschied, ob ich für mich Lebensmittel brauche oder für meinen Mitwanderer und mich.
                        Zweitens ist es ein Unterschied, ob man die Route in einer unbekannten Gegend unter dem Übernachtungsgesichtspunkt oder unter dem Einkaufsgesichtspunkt zu optimieren versucht. Sicher findet man irgendwie Einkaufsmöglichkeiten. Aber man will vielleicht die Route nicht daran ausrichten.
                        Die einfachste Lebensmittel-Logistik ist halt, wenn die Tour kurz ist und man das bisschen Essen mitnehmen kann, ohne sich besonders zu belasten.
                        Lebe Deine Albträume und irre umher

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                        • markrü
                          Alter Hase
                          • 22.10.2007
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                          #13
                          Die Einkaufsmöglichkeiten im dörflichen Bereich werden ja seit Jahren immer weniger. Zum Einkaufen muss man also immer mehr in den städtischen Bereich und ist dann in diesem meist länger unterwegs, als man eigentlich möchte...
                          Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                          Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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                          • Igelstroem
                            Fuchs
                            • 30.01.2013
                            • 1984
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                            #14
                            In dem Bericht (und vielleicht in allen meinen Berichten) geht es ja letztlich weniger darum, wie spektakulär oder wie schrecklich es war, sondern es geht gewissermaßen um die Frage, wie man »es« machen könnte und was dabei besser und schlechter funktioniert.Und das »es« in diesem Satz ist das mehrtägige Durchqueren von bewohnten, hiesigen Nichtwildnislandschaften auf überwiegend selbstkonstruierten Routen mit Übernachtung im Freien.

                            Insoweit sind die Adressaten auch nicht unbedingt diejenigen, die sowieso wissen, wie es geht, sondern unbekannte Mitleser:innen, die dergleichen noch nicht gemacht haben.

                            Deshalb noch eine Bemerkung zur Navigation: Ich bin in diesem Jahr relativ abrupt von der Papierkarten- zur Handy-Navigation übergegangen, einfach unter Verwendung der komoot-App. Papierkarten für die Gesamtroute hatte ich als Backup dabei (insgesamt 230 g), habe sie aber nicht genutzt.

                            Die Handy-Navigation hat einfach den Effekt, dass man unterwegs kaum noch Zeit für das Auf-die-Karte-Gucken aufwendet und gewissermaßen für die Navigation auch gar nicht mehr stehenzubleiben braucht. Leider gewöhnen sich die Mitwanderer daran, werden also ungeduldig, wenn es doch einmal anders ist.

                            Nachteile ergeben sich eventuell aus einem mangelnden geografischen Überblick über die weitere Umgebung, das heißt man sieht dann beispielsweise gar nicht auf den ersten Blick, dass es ja 100 Meter weiter eine Brücke über die Autobahn gäbe, weil man eben zu tief in die Karte hineingezoomt hat. Das Studieren der Karte durch Rein- und Rauszoomen ist möglich, aber mitunter unbequem, weil die Displayhelligkeit der Kartenbetrachtung sozusagen Grenzen setzt. Bei starker Sonne sehnt man sich (eigentlich: sehne ich mich) gelegentlich nach einer Papierkarte.

                            Wenn das Handy ansonsten im Ultrasparmodus betrieben wird, kann man unter Umständen zwei Tage lang mit einer Akkuladung navigieren, d.h. bei einer Tagestour würde ich mir jedenfalls keine Gedanken um die Stromversorgung machen. Diesmal habe ich allerdings am zweiten Tag unterwegs im Gehen nachgeladen, was deshalb möglich war, weil ich eine 26000-mAH-Powerbank dabei hatte. Die fällt allerdings mit knapp 400 Gramm Tragegewicht ins Gewicht. Und wenn der Strom raus ist, ist sie noch genauso schwer. 😉
                            Lebe Deine Albträume und irre umher

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