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Ostern auf dem Forststeig
Reisezeit: April 2023
Strecke: ca. 90km
Prolog
Endlich wieder raus! Wie immer kann ich es gegen Ende des Winters kaum abwarten, wieder draußen durch die Natur zu streifen und so ist die erste Tour im Jahr für die Osterferien geplant. Den Forststeig wollten wir eigentlich schon letztes Jahr laufen, was aus diversen Gründen leider nicht geklappt hat. Nun also soll es endlich so weit sein. Da der Forststeig so schöne Biwakplätze hat, soll es eine Zelttour werden. Ich habe auch keinen Plan B ausgearbeitet. (Ob das eine gute Idee war, könnt Ihr im Fazit nachlesen.)
Es werden die leichtesten Zelte und die dicksten Schlafsäcke eingepackt. Wie immer, wenn man mit Kindern loszieht, müssen alle Anziehsachen anprobiert und in der Regel die nächste Größe besorgt werden. Angesichts der warmen Anziehsachen und Schlafsäcke landen die Rucksäcke von uns Erwachsenen ohne Esssen und Wasser grob bei 9kg und die der Kinder bei ca. 3 bzw. 3,5kg.
Königstein bis Nikolsdorfer-Biwak (10km)
Es ist kalt! Wir starten nach einem frühen Mittagessen, so ca. um 13:00 Uhr, in Königstein. Dafür, dass wir nur noch den Nachmittag haben, sind die 10km für unsere Kinder (10 und 8 Jahre alt) durchaus ein ganz schöner Stiefel. Über Treppen erreichen wir einen Weg entlang des Hügels westlich von Königstein.
Es geht los.
Nach einem Abstieg über Treppen überqueren wir bei der freiwilligen Feuerwehr die Straße und setzen unseren Weg auf dem oberen Kohlweg fort und gelangen so auf den Forststeig. Den Quirl lassen wir links liegen und erreichen so bald den Quirlbiwakplatz, der leider durch Harvesterspuren ziemlich unwirtlich aussieht. Auch das restliche Wegstück bis zum Nikolsdorfer-Biwak ist von Forstwegen geprägt und daher nur so mäßig spannend für die Kinder. Zudem ist es wirklich arg kalt. Mit Kindern kann man auch nicht einfach schneller gehen und so frieren sowohl die Kinder als auch wir Erwachsene doch ziemlich. Um ca. 17 Uhr erreichen wir den Nikolsdorfer-Biwakplatz.
Der Nikolsdorfer-Biwakplatz gefällt uns ausgesprochen gut.
Wir haben ein Problem: Unsere 8-Jährige friert erbärmlich. Normalerweise würde ich sagen: Augen zu und durch. Jedoch wird es laut Wettervorhersage zum einen die kommenden zwei Tage auch nicht wärmer und zum anderen haben die Kinder und ich gerade erst eine Streptokokkeninfektion kombiniert mit der (echten) Grippe hinter uns. Schweren Herzens (meinerseits) beschließen wir daher, heute abzubrechen und die Wanderung an dieser Stelle in paar Tagen fortzusetzen.
Nikolsdorfer-Biwak bis Spitzstein-Biwak (13km)
Drei Tage später sind wir wieder zum Nikolsdorfer-Biwak angereist in der Hoffnung auf wärmeres Wetter. Leider fiel somit die Übernachtung auf diesem schönen Biwakplatz weg. Immerhin können wir wegtechnisch direkt an den Weg vom ersten Tag anknüpfen. Gleich zu Beginn erklimmen wir einen kleinen Aussichtspunkt.
Blick bis zur Festung Königstein
Wie sich ein paar hundert Meter weiter herausstellt, hat mein Mann uns falsch geleitet. Allerdings erweist sich das als Glücksfall, denn der Querweg zurück auf den Forststeig könnte spannender kaum sein. Es geht durch ein Labyrinth aus Steinen, u.a. mit einer beeindruckenden Höhle.
Das nenne ich mal eine Höhle.
Bald sind wir wieder auf dem eigentlichen Forststeig und auch hier wird es ab jetzt nicht langweilig.
Der Forststeig hat uns wieder.
Den Weg durch die Steine finden
Und der Haifisch, der hat Zähne …
Bald schon erreichen wir das sog. Felsenlabyrinth, das uns mit Blick auf die Kinder schon empfohlen wurden. Hier ist reger Betrieb, weil viele Familien hier mit dem Auto vorbeikommen. Auch unsere Kinder sind begeistert.
Die Rucksäcke sind abgestellt, jetzt kann es los gehen oder das Gruselmonster
Wer passt durch?
Abenteuerspielplatz
Nach einer Weile müssen wir die Kinder wieder loseisen. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten wir noch Stunden hier zubringen können. Doch dann schaffen wir unsere geplante Strecke nicht mehr, denn wir haben noch gut 10km vor uns. Der Weg bis zum Spitzstein-Biwak kann mit dem Felsenlabyrinth nicht mithalten und so gibt es das ein oder andere Motivationstief. Am Spitzstein-Biwak sind wir bei weitem nicht die einzigen. Mit uns gerechnet wollen hier 14 Personen übernachten: 4 in der Schutzhütte, 7 in Zelten, einer im Biwaksack und zwei in der Hängematte.
Spitzstein-Biwak
Heute kochen wir unser erstes, komplett selber zubereitetes Trekkingessen: Thai-Nudelsuppe. Wir sind geschmacklich sehr zufrieden, haben uns allerdings in der Menge verschätzt. Noch so eine Schwierigkeit mit Kindern auf Tour: Wie viel essen sie? Nur eines ist sicher, es ist auf jeder Tour anders.

Nach dem Essen wird es langsam kalt. Ich bin gespannt, ob wir in der Nacht frieren werden.
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