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Das 9€-Ticket hat es mir angetan diesen Sommer. Diese einmalige Gelegenheit, ÖPNV auszukosten und günstig zum Startpunkt unserer sommerlichen Bootstour zu gelangen, wollte ich nicht ungenutzt lassen.
Wohin genau, das war, wie schon zu Pfingsten, die große Frage, die mich eine Weile umtrieb. In Frage kamen für mich zunächst der Regen in Bayern, die Werra/Weser, die Saale und Neiße/Oder. Aber alle diese Ziele wurden nach und nach ausgeschlossen, zuvorderst wegen dem außerordentlichen Niedrigwasser dieses Jahr (außer dem Regen, der gutes Wasser hatte), und/oder der zu umständlichen und riskanten 9€-Anreise, die Andrea nicht mitmachen wollte.
So kam ich am Ende auf die Elbe, und zwar auf den Abschnitt von Torgau in Sachsen nach Dömitz in McPomm. Die Elbe ist auch bei extremem Niedrigwasser für Paddelboote gut befahrbar, sie hat auf diesem Abschnitt keinerlei Hindernisse wie Wehre oder Schleusen, wie sie mich von der Saale abgehalten haben, die Anreise ist nicht besonders weit und nur mit wenigen Umstiegen verbunden. Ein langer Fluss ist besonders prädestiniert für die Anreise mit ÖPNV, weil da das Auto-Nachholen am Ende einer langen Tour immer mehr Aufwand erfordern würde, den man sich spart, wenn man gleich auf ÖPNV setzt.
Torgau als Startpunkt deshalb, weil wir die Elbe von Schmilka bis Torgau bereits von früheren Paddeltouren kennen (1, 2). Dömitz hat sich dann am Ende so ergeben. Planen kann ich sowieso nicht, wie schnell wir vorwärts kommen. Ich kann weder beeinflussen, wann es morgens losgeht, noch, wie lange dann gepaddelt wird.
Immerhin haben wir wegen dem 9€-Ticket zu zweit auf eine große Urlaubsfahrt nach Polen verzichtet, also ~2500km Fahrt mit ca. 80L Spritverbrauch insgesamt. Angedacht waren die Thorner Schleife (Drewenz-Runde) oder das Schwarzwasser (Wda).
Und obwohl Andrea skeptisch war, was die 9€-Fahrt und den Fluss, die Elbe, betraf, nach ein paar Tagen war sie auch begeistert. Wegen dem Niedrigwasser hatten wir den Fluss fast für uns alleine, überall gab es schöne Sandbänke zum Zelten, überall gab es perfekt trockenes Künzi-Holz zum Kochen, erstmals übernachteten wir ab und zu auch in Bootshäusern, wo immer auch interessantes Publikum anzutreffen war, und überall war viel Natur zu sehen. Vor allem die Vogelwelt beeindruckte uns in einer Fülle, wie wir sie nicht erwartet und in Polen auf Weichsel oder Oder, die ja grob vergleichbar sind, auch nicht angetroffen haben.
Funfakt: Die Elbetour 2022 war für mich die allererste große Sommerurlaubstour in Deutschland seit 1976. 45 Jahre lang ging es seither immer ins Ausland.
Überblick über die gepaddelte Strecke, jeder Tag in einer anderen Farbe:

Berlin - Torgau - Pretzsch
Samstag, 23.7.2022, 🚂 151km, 🥾6km, 🛶32km
Wie schon zu Pfingsten gehen wir die Bahnfahrt mit 9€-Ticket vorsichtig an und wählen den ersten Zug nach Falkenberg, um aus Berlin rauszukommen.
So sieht der Plan aus:
S3 7min, 4.8km
04:46 Berlin-Karlshorst
04:53 Berlin Ostkreuz
S42 14min, 9.0km
05:02 Berlin Ostkreuz
05:16 Berlin Gesundbrunnen
RE3 (3301) 1h 41min, 119.4km
05:25 Berlin Gesundbrunnen
07:06 Falkenberg (Elster)
RE 10 (18384) 12min, 18.1km
07:59 Falkenberg (Elster)
08:11 Torgau
Das sind Σ151.3km Bahnfahrt, mit dem Auto wären es 141km gewesen. Normalerweise hätte die Fahrt 29,80€ pro Person gekostet. Der Sprit fürs Auto käme bis Torgau nur auf 7.50€, zu zweit und mit allem Gepäck. Nur mit 9€-Ticket kommt die Bahn hier mit. Zum Schluss werde ich auch noch mal berechnen, was die gesamte Tour mit dem Auto gekostet hätte inklusive Auto zum Endpunkt umsetzen und der Heimfahrt, also so, wie wir das sonst immer machen.
Aufstehen kurz nach 4, aus dem Haus kurz nach ½5. Unchristliche Zeiten, die wir mit Auto nie gewählt hätten. Aufzüge und Rolltreppen funktionieren heute alle, soweit wir sie benötigen.
In der S-Bahn Samstag morgens gegen 5Uhr:

Die Gefahr, wegen Überfüllung (des Fahrradabteils) nicht in den Regionalexpress zu gelangen, ist heute viel geringer als zu Pfingsten an die Ostsee. Wer will schon nach Falkenberg?
Im RE3 hat jeder einen Sitzplatz und es gibt auch jede Menge freier Plätze:

Im RB10 gibt es dagegen kaum noch freie Sitzplätze und wir bleiben die 12min-Fahrt stehen. Hier hätte es auch knapp werden können mit dem Platz fürs Boot, denn diese Regionalbahn hat keine großen Fahrradabteile. Aber wir haben Glück:

Was wollen all die Cottbuser in Leipzig? Ein paar wollen in den Zoo, bekommen wir mit, der Rest wahrscheinlich shoppen.
Die Anreise funktioniert absolut fahrplangemäß und ohne unmäßige Unbequemlichkeiten. Selbst die Klos waren zugänglich und nicht übermäßig verdreckt. Schaffner kamen keine durch.
Ankunft in Torgau, das Gepäck wird neu verzurrt:

In Torgau warten wir erst einmal eine ¼h einen abziehenden Gewitterschauer ab und laufen dann am Rande des Stadtzentrums in Richtung Elbe.
Torgau ist für die Landesgartenschau hergerichtet:

Stop zum Frühstücken im Edeka:

Nach insgesamt 1.6km Fußweg stehen wir kurz vor ½10 am Ufer der Elbe, Strom-km 155, gezählt ab der tschechischen Grenze:


Eine alternative Einsatzstelle wäre dieser Steg ein paar Meter weiter stromab (Map):

Wir kennen den großen gepflasterten Parkplatz bereits vom Anarchistischen Wanderpaddlertreffen 2015, als wir hier die Tour beendet und das Boot abgebaut hatten. Ein Dutzend Wohnmobile bevölkern heute den Platz.
Die Schiffsanlegestelle für die Viking River Cruises ist verwaist, wegen dem Niedrigwasser ist jeglicher Verkehr mit großen Schiffen eingestellt. Der Durchfluss am Pegel Torgau beträgt 182m³/s. Die Tauchtiefe beträgt für den Abschnitt Riesa bis Elstermündung heute offiziell 173cm, der höchste Wert entlang der gesamten deutschen Binnenelbe. Dennoch scheint es nicht zu reichen.
Schon von April bis Juni war auf Elbe und Oder kaum Schifffahrt möglich. Das Niedrigwasser ist in diesem Jahr einen Monat früher eingetreten als in den Jahren zuvor. Grund war die zu geringe Schneelage in den Mittelgebirgen von Tschechien und Sachsen (binnenschifffahrt-online.de).


Während ich das Boot aufbaue, ab und zu unterbrochen von ein paar weiteren Regenschauern, geht Andrea einkaufen. Die Lebensmittel für die Tour haben wir nicht von Berlin aus mitgeschleppt. Das Ganze wird ihr zu schwer und ich gehe dann auch noch mal los und hole den Rest (Bier, Wasser, etc). Nächstgelegener Supermarkt ist der Aldi Elbstraße 14, 500m entfernt.
So sind wir erst kurz vor ½1 startklar.
Anfangs ist es noch bedeckt, aber zumindest regnet es nicht mehr.

Am Anfang sind die Ufer recht kahl, das bessert sich aber, je weiter man kommt.
Anglerlager am Ufer:

Angler sind bei weitem nicht so häufig anzutreffen wie an der Oder bis zu diesem Sommer (besonders an den polnischen Ufern).
Die Uferwiesen werden durch Schafherden kurz gehalten, Hochwasserschutz:

Später klart es zunehmend auf:

Steg der Wasserwanderfreunde Prettin an der Hirschmühle:

Hier kann man auch zelten, wenn man das Bedürfnis nach Toilette, Waschmöglichkeit & Dusche hat.
Elbfähre Dommitzsch (Sachsen) - Prettin (Sachsen-Anhalt):

Die meisten Fähren über die Elbe sind Gierfähren, die an einem Seil hängend durch die Strömung ans andere Ufer getrieben werden. Absolut CO2-neutral. Im Verlaufe der Paddeltour begreife ich nach und nach, wie man diese Fähren korrekt passiert.
Natürlich kann man, wenn man fix ist, einfach schnell an der gerade freien Seite vorbeihuschen. Wenn man nicht schnell genug ist, kann man dann aber auch der Fähre in die Quere kommen und Schwierigkeiten bekommen.
Dann lerne ich, dass jede dieser Fähren einen “ständigen Liegeplatz” hat. Nur wenn die Fähre auf diesem ständigen Liegeplatz liegt, darf man auf der anderen Seite vorbeifahren.
Aber auf welcher Seite liegt der ständige Liegeplatz? Erst schaue ich immer ins Faltboot-Wiki, wo emsige Schreiber jedes Detail entlang der Elbe festgehalten haben.
Noch später wird mir dann auch klar, dass man die Seite des ständigen Liegeplatzes auch vor Ort erkennen kann. Denn die Hinweisschilder, die die Fähre ~2km vor der Fähre ankündigen, stehen immer auf der Seite des ständigen Liegeplatzes (Bild).
Kurz nach ½5 landen wir an einem einladenden Sandstrand in einem Buhnenfeld an:

So selbstverständlich wie an Oder und Weichsel ist solch ein feiner Sandstrand an der Elbe nicht. Hier gibt es immer noch längere Abschnitte, wo anstelle von feinem Sand Kiesstrände vorkommen, oft kombiniert mit schlammigen Stellen oder wenigstens einem Schlammüberzug auf den Kieseln.
32½km schaffen wir heute in 5h auf dem Wasser, wobei wir 11m an Höhe verlieren (Flussgefälle). Vorwärts geht es mit 8 - 9km/h, wobei die Strömung etwa die Hälfte beiträgt.
Außer den Gierfähren ist uns heute kein einziges Boot oder Schiff auf dem Wasser begegnet.
Gemütlicher Abend am Strand:
Das 9€-Ticket hat es mir angetan diesen Sommer. Diese einmalige Gelegenheit, ÖPNV auszukosten und günstig zum Startpunkt unserer sommerlichen Bootstour zu gelangen, wollte ich nicht ungenutzt lassen.
Wohin genau, das war, wie schon zu Pfingsten, die große Frage, die mich eine Weile umtrieb. In Frage kamen für mich zunächst der Regen in Bayern, die Werra/Weser, die Saale und Neiße/Oder. Aber alle diese Ziele wurden nach und nach ausgeschlossen, zuvorderst wegen dem außerordentlichen Niedrigwasser dieses Jahr (außer dem Regen, der gutes Wasser hatte), und/oder der zu umständlichen und riskanten 9€-Anreise, die Andrea nicht mitmachen wollte.
So kam ich am Ende auf die Elbe, und zwar auf den Abschnitt von Torgau in Sachsen nach Dömitz in McPomm. Die Elbe ist auch bei extremem Niedrigwasser für Paddelboote gut befahrbar, sie hat auf diesem Abschnitt keinerlei Hindernisse wie Wehre oder Schleusen, wie sie mich von der Saale abgehalten haben, die Anreise ist nicht besonders weit und nur mit wenigen Umstiegen verbunden. Ein langer Fluss ist besonders prädestiniert für die Anreise mit ÖPNV, weil da das Auto-Nachholen am Ende einer langen Tour immer mehr Aufwand erfordern würde, den man sich spart, wenn man gleich auf ÖPNV setzt.
Torgau als Startpunkt deshalb, weil wir die Elbe von Schmilka bis Torgau bereits von früheren Paddeltouren kennen (1, 2). Dömitz hat sich dann am Ende so ergeben. Planen kann ich sowieso nicht, wie schnell wir vorwärts kommen. Ich kann weder beeinflussen, wann es morgens losgeht, noch, wie lange dann gepaddelt wird.

Immerhin haben wir wegen dem 9€-Ticket zu zweit auf eine große Urlaubsfahrt nach Polen verzichtet, also ~2500km Fahrt mit ca. 80L Spritverbrauch insgesamt. Angedacht waren die Thorner Schleife (Drewenz-Runde) oder das Schwarzwasser (Wda).
Und obwohl Andrea skeptisch war, was die 9€-Fahrt und den Fluss, die Elbe, betraf, nach ein paar Tagen war sie auch begeistert. Wegen dem Niedrigwasser hatten wir den Fluss fast für uns alleine, überall gab es schöne Sandbänke zum Zelten, überall gab es perfekt trockenes Künzi-Holz zum Kochen, erstmals übernachteten wir ab und zu auch in Bootshäusern, wo immer auch interessantes Publikum anzutreffen war, und überall war viel Natur zu sehen. Vor allem die Vogelwelt beeindruckte uns in einer Fülle, wie wir sie nicht erwartet und in Polen auf Weichsel oder Oder, die ja grob vergleichbar sind, auch nicht angetroffen haben.
Funfakt: Die Elbetour 2022 war für mich die allererste große Sommerurlaubstour in Deutschland seit 1976. 45 Jahre lang ging es seither immer ins Ausland.
Überblick über die gepaddelte Strecke, jeder Tag in einer anderen Farbe:
Berlin - Torgau - Pretzsch
Samstag, 23.7.2022, 🚂 151km, 🥾6km, 🛶32km
Wie schon zu Pfingsten gehen wir die Bahnfahrt mit 9€-Ticket vorsichtig an und wählen den ersten Zug nach Falkenberg, um aus Berlin rauszukommen.
So sieht der Plan aus:
S3 7min, 4.8km
04:46 Berlin-Karlshorst
04:53 Berlin Ostkreuz
S42 14min, 9.0km
05:02 Berlin Ostkreuz
05:16 Berlin Gesundbrunnen
RE3 (3301) 1h 41min, 119.4km
05:25 Berlin Gesundbrunnen
07:06 Falkenberg (Elster)
RE 10 (18384) 12min, 18.1km
07:59 Falkenberg (Elster)
08:11 Torgau
Das sind Σ151.3km Bahnfahrt, mit dem Auto wären es 141km gewesen. Normalerweise hätte die Fahrt 29,80€ pro Person gekostet. Der Sprit fürs Auto käme bis Torgau nur auf 7.50€, zu zweit und mit allem Gepäck. Nur mit 9€-Ticket kommt die Bahn hier mit. Zum Schluss werde ich auch noch mal berechnen, was die gesamte Tour mit dem Auto gekostet hätte inklusive Auto zum Endpunkt umsetzen und der Heimfahrt, also so, wie wir das sonst immer machen.
Aufstehen kurz nach 4, aus dem Haus kurz nach ½5. Unchristliche Zeiten, die wir mit Auto nie gewählt hätten. Aufzüge und Rolltreppen funktionieren heute alle, soweit wir sie benötigen.
In der S-Bahn Samstag morgens gegen 5Uhr:
Die Gefahr, wegen Überfüllung (des Fahrradabteils) nicht in den Regionalexpress zu gelangen, ist heute viel geringer als zu Pfingsten an die Ostsee. Wer will schon nach Falkenberg?

Im RE3 hat jeder einen Sitzplatz und es gibt auch jede Menge freier Plätze:
Im RB10 gibt es dagegen kaum noch freie Sitzplätze und wir bleiben die 12min-Fahrt stehen. Hier hätte es auch knapp werden können mit dem Platz fürs Boot, denn diese Regionalbahn hat keine großen Fahrradabteile. Aber wir haben Glück:
Was wollen all die Cottbuser in Leipzig? Ein paar wollen in den Zoo, bekommen wir mit, der Rest wahrscheinlich shoppen.
Die Anreise funktioniert absolut fahrplangemäß und ohne unmäßige Unbequemlichkeiten. Selbst die Klos waren zugänglich und nicht übermäßig verdreckt. Schaffner kamen keine durch.
Ankunft in Torgau, das Gepäck wird neu verzurrt:
In Torgau warten wir erst einmal eine ¼h einen abziehenden Gewitterschauer ab und laufen dann am Rande des Stadtzentrums in Richtung Elbe.
Torgau ist für die Landesgartenschau hergerichtet:
Stop zum Frühstücken im Edeka:
Nach insgesamt 1.6km Fußweg stehen wir kurz vor ½10 am Ufer der Elbe, Strom-km 155, gezählt ab der tschechischen Grenze:
Eine alternative Einsatzstelle wäre dieser Steg ein paar Meter weiter stromab (Map):
Wir kennen den großen gepflasterten Parkplatz bereits vom Anarchistischen Wanderpaddlertreffen 2015, als wir hier die Tour beendet und das Boot abgebaut hatten. Ein Dutzend Wohnmobile bevölkern heute den Platz.
Die Schiffsanlegestelle für die Viking River Cruises ist verwaist, wegen dem Niedrigwasser ist jeglicher Verkehr mit großen Schiffen eingestellt. Der Durchfluss am Pegel Torgau beträgt 182m³/s. Die Tauchtiefe beträgt für den Abschnitt Riesa bis Elstermündung heute offiziell 173cm, der höchste Wert entlang der gesamten deutschen Binnenelbe. Dennoch scheint es nicht zu reichen.
Schon von April bis Juni war auf Elbe und Oder kaum Schifffahrt möglich. Das Niedrigwasser ist in diesem Jahr einen Monat früher eingetreten als in den Jahren zuvor. Grund war die zu geringe Schneelage in den Mittelgebirgen von Tschechien und Sachsen (binnenschifffahrt-online.de).
Während ich das Boot aufbaue, ab und zu unterbrochen von ein paar weiteren Regenschauern, geht Andrea einkaufen. Die Lebensmittel für die Tour haben wir nicht von Berlin aus mitgeschleppt. Das Ganze wird ihr zu schwer und ich gehe dann auch noch mal los und hole den Rest (Bier, Wasser, etc). Nächstgelegener Supermarkt ist der Aldi Elbstraße 14, 500m entfernt.
So sind wir erst kurz vor ½1 startklar.
Anfangs ist es noch bedeckt, aber zumindest regnet es nicht mehr.
Am Anfang sind die Ufer recht kahl, das bessert sich aber, je weiter man kommt.
Anglerlager am Ufer:
Angler sind bei weitem nicht so häufig anzutreffen wie an der Oder bis zu diesem Sommer (besonders an den polnischen Ufern).
Die Uferwiesen werden durch Schafherden kurz gehalten, Hochwasserschutz:
Später klart es zunehmend auf:
Steg der Wasserwanderfreunde Prettin an der Hirschmühle:
Hier kann man auch zelten, wenn man das Bedürfnis nach Toilette, Waschmöglichkeit & Dusche hat.
Elbfähre Dommitzsch (Sachsen) - Prettin (Sachsen-Anhalt):
Die meisten Fähren über die Elbe sind Gierfähren, die an einem Seil hängend durch die Strömung ans andere Ufer getrieben werden. Absolut CO2-neutral. Im Verlaufe der Paddeltour begreife ich nach und nach, wie man diese Fähren korrekt passiert.
Natürlich kann man, wenn man fix ist, einfach schnell an der gerade freien Seite vorbeihuschen. Wenn man nicht schnell genug ist, kann man dann aber auch der Fähre in die Quere kommen und Schwierigkeiten bekommen.
Dann lerne ich, dass jede dieser Fähren einen “ständigen Liegeplatz” hat. Nur wenn die Fähre auf diesem ständigen Liegeplatz liegt, darf man auf der anderen Seite vorbeifahren.
Aber auf welcher Seite liegt der ständige Liegeplatz? Erst schaue ich immer ins Faltboot-Wiki, wo emsige Schreiber jedes Detail entlang der Elbe festgehalten haben.
Noch später wird mir dann auch klar, dass man die Seite des ständigen Liegeplatzes auch vor Ort erkennen kann. Denn die Hinweisschilder, die die Fähre ~2km vor der Fähre ankündigen, stehen immer auf der Seite des ständigen Liegeplatzes (Bild).
Kurz nach ½5 landen wir an einem einladenden Sandstrand in einem Buhnenfeld an:
So selbstverständlich wie an Oder und Weichsel ist solch ein feiner Sandstrand an der Elbe nicht. Hier gibt es immer noch längere Abschnitte, wo anstelle von feinem Sand Kiesstrände vorkommen, oft kombiniert mit schlammigen Stellen oder wenigstens einem Schlammüberzug auf den Kieseln.
32½km schaffen wir heute in 5h auf dem Wasser, wobei wir 11m an Höhe verlieren (Flussgefälle). Vorwärts geht es mit 8 - 9km/h, wobei die Strömung etwa die Hälfte beiträgt.
Außer den Gierfähren ist uns heute kein einziges Boot oder Schiff auf dem Wasser begegnet.
Gemütlicher Abend am Strand:
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