Allerradweg - und stürmisch zurück

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  • Degger
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    • 29.01.2012
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    Allerradweg - und stürmisch zurück

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Irgendwann ist immer das erste Mal und diesen Pfingsten, also gerade ganz frisch, komme ich von meiner zweitägigen Radtour zurück.
    Gemeinsam mit einem Freund kamen wir vor ein paar Wochen auf die Idee, Pfingsten nicht zu Hause zu verbringen sondern auf unseren Fahrrädern. Herausforderung war dabei für mich die Länge.
    Gemeinsam mit der Familie habe ich zwar schon einiges gemacht, aber über fünfzig Kilometer sind wir dabei nicht gekommen. Wobei 50 Kilometer für eine 9 Jährige schon eine deutliche Ansage ist.

    Und nun hatten wir geplant, von uns aus, aus der Wedemark, den Allerradweg ab Schwarmstedt bis nach Verden zu fahren, dort in der Gegend zu übernachten, und dann über den Weserradweg bis nach Nienburg an der Weser zu fahren um dann quer durch zurück nach Hause zu pedalieren. In Summe hatten wir ca. 180 Kilometer in zwei Tagen geplant.

    Ein kleines Training, allerdings mit der Familie, habe ich auch absolviert. Anstatt am Vatertag mit dem Bollerwagen durch die Gegend zu ziehen, sind wir, wieder einmal ,nach Mardorf ans Steinhuder Meer gefahren um dort zwei Nächte in der dortigen Jugendherberge zu verbringen. Nun ja, und weil der Papa, also ich, seine Unterhosen vergessen hat, „mussten wir, *zwinkersmilie“, um das Steinhuder Meer fahren um in Steinhude ein paar Buxen zu kaufen.
    Und lina wird es mir bestätigen: Wer noch nie um das Steinhuder Meer gefahren ist: Machen. Unbedingt. Insbesondere die Strecke westwärts, Mardorf nach Steinhude ist wunderschön. Da haben auch die Kinder vergessen dass ich sie am geplanten Ruhetag habe knapp 40 Kilometer strampeln lassen. 37,5, um genau zu sein.

    Tag 1: Wedemark / Elze - Hope - Schwarmstedt - Grethem - Ahlden - Bosse - Rethem - Westen - Verden - Dörverden, 84,5 Kilometer

    Nun ging es als am Samstag für uns los, morgens halb zehn saßen wir auf den Rädern und radelten los. Ziel: Verden, 84,5 Kilometer. Erster, kleiner „Disput“ zwischen uns beiden ergab sich relativ schnell. Mein Freund nahm die Tour eher sportlich, im wahrsten Sinne. Und ich war eher auf radwandern eingestellt. Aber wir einigten uns relativ schnell und fanden ein Tempo zusammen, was beides zusammenführte. Ich konnte in Ruhe gucken und er bekam seinen „Schnitt“.
    Erstes, kleines Päuschen legten wir in Schwarmstedt ein. Nicht das es nötig war, ich hatte einfach Lust auf einen Cappuccino.
    Und wir sahen eine Vielzahl von Fahrrädern mit Gepäcktaschen und stellten uns auf einen ziemlich vollen Radweg ein. Das Wetter war aber auch einfach perfekt, nur der leichte Gegenwind trübte ein klitzekleines bisschen die Perfektheit des Tages.
    Was Gegenwind aber bedeutet…nun ja, das sollten wir noch zu spüren bekommen.
    Der Radweg ist sehr gut ausgeschildert, unterscheidet sich aber der Planung in Komoot, wir gaben aber den Schildern den Vorrang.


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    Zwei Dudes on the Road

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Radweg.jpg Ansichten: 169 Größe: 4,11 MB ID: 3134239
    Da geht es lang



    An diesem Punkt beneide ich die Leute hier im Forum, die uns in besten und blumigen Worten ihre Eindrücke vom Weg beschreiben können. Ich kann das leider nicht so, außer das ich sagen muss, es ist ein absolut toller Radweg.
    Toll zu fahren, flach wie ein Flunder, niedliche Örtchen, viele Windmühlen an der Strecke, tolle Pausenstellen direkt an der Aller, dazu der Frühling in voller Blüte. Herz, was willst Du mehr. Wir beide haben uns einfach sau wohl gefühlt und haben unseren „Flow“ genossen.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2618.jpeg Ansichten: 122 Größe: 4,08 MB ID: 3134240
    Perfekte Pausenstelle

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    Stilleben mit Fahrrad


    Es war einfach perfekt. So haben wir dann nahezu vergessen, Fotos zu machen. Aber die schönsten Bilder habe ich im Kopf. Ein paar gibt es dennoch.
    Und komischerweise waren viel weniger Leute auf dem Weg, als ich vermutete, so waren viel oftmals ganz alleine.
    Gegen 15 Uhr kamen wir dann in Verden an, 74 Kilometer auf der Uhr. Doch leicht erschöpft aber glücklich ließen wir uns dann im Kern von Verden ein Radler bzw. ein Weizenbier schmecken.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9998.jpeg Ansichten: 122 Größe: 6,30 MB ID: 3134243
    Radeln im "Flow"

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    Allerbrücke in Verden



    Ein wenig Kultur muss es für mich auch sein, so ließ ich es mir nicht nehmen mir den Dom von Verden anzusehen. Ein beeindruckendes Bauwerk. Und noch beeindruckender war der Chor, der im Innenhof des Domes für das abendliche Konzert probte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2640.jpeg Ansichten: 121 Größe: 2,70 MB ID: 3134244
    Beeindruckender Dom



    Ich habe ja ein Fable für gute Musik und erst Recht für Acoustic. Und was ich da hörte, war einfach wunderschön. Ein Träumchen aus dem ich mich regelrecht herausreißen musste weil wir langsam im Hotel einchecken wollten.
    Der Wind, nun im Rücken, pustete uns flott nach Dörverden, wo wir dann nach den geplanten 84,5 Kilometern eincheckten.
    Ein einfaches, rustikales Hotel mit einfachen Zimmern. Aber top sauber und ein sehr sehr freundliches Personal.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24034B74-8683-47F0-B1FB-3E6C051A8CE6.jpeg Ansichten: 120 Größe: 1,36 MB ID: 3134245
    Nachtlager



    Wir reservierten für Abends dort einen Tisch, gingen vorher erst einmal duschen und genossen dann eine traumhafte Spargelsuppe. Selten so eine gute Suppe gegessen, das machte Hunger auf mehr.

    Aber…es sollte anders kommen. Der Kochazubi hat demnächst Prüfung und weil zwei Testesser ausgefallen waren, wurden wir gefragt, ob wir seine Leistung nicht bewerten wollen.
    Gemein, für den Azubi. Denn, das sage ich mal ganz selbstbewusst: Ich koche ziemlich gut und habe an Essen hohe Ansprüche. Für gute Lebensmittel habe ich Faible und was sage ich immer meinen Kindern: Behandele dein Essen mit Liebe. Dann schmeckt es auch.
    Ohne jetzt zu tief in das Detail zu gehen, der Azubi hatte besonders im Hauptgericht einen schlechten Tag. Sag ich einfach mal so.
    Aber wir wurden satt, mussten das Essen auch nicht bezahlen und kamen dementsprechend günstig davon, genossen noch den Sonnenuntergang an der Weser, ein weiteres Weizenbier und gingen alsbald ins Bett.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2651.jpeg Ansichten: 120 Größe: 2,37 MB ID: 3134246
    Sonnenuntergang an der Weser




    Tag 2: Schweringen - Haßbergen - Sonnenborstel - Steimbke - Laderholz - Helstorf - Vesbeck - Bennemühlen 74 km
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: d266fba3-590d-4f96-b518-4bcac159c4e5.jpeg Ansichten: 124 Größe: 1,13 MB ID: 3134247
    Abfahrbereit


    Ein leichtes Rauschen weckte mich morgens um sieben. Das Rauschen der Blätter. Der Wetterbericht sagte „lebhaften Wind“ voraus. Aus Osten.
    Osten?
    Ja, da müssen wir hin, wenn wir zurückwollen. Nunja, vorher jammern bringt nichts. Nach einem traumhaften Frühstück schwangen wir uns auf die Räder und begaben uns auf den Weserradweg. Ein Radweg, den ich seid gestern dick auf meiner ToDo Liste habe.
    In dem Bereich toll ausgeschildert, eine super schöne Gegend. Wir trafen noch einen Radfahrer der uns dringend empfahl auf der Westseite der Weser zu bleiben, dort wäre es landschaftlich deutlich schöner als auf der Ostseite, wie ursprünglich von mir geplant. Und wir sollten auf jeden Fall an der Weserfähre in Schweringen anbremsen, dort gab es eine tolle Möglichkeit zur Rast.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2655.jpeg Ansichten: 122 Größe: 3,43 MB ID: 3134248
    Wieder im Flow, diesmal in der Wesermasch


    Die wir dann auch nutzen. Und während wir in den Liegestühlen saßen und der Fähre zuschauten, blickten wir doch ein wenig besorgt auf die Wettervorhersage. Denn der „lebhafte“ Wind, frischte deutlich auf, gegen 14 Uhr sollte es ordentlich pusten.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2657.jpeg Ansichten: 122 Größe: 4,32 MB ID: 3134250
    Abkürzen oder normale Strecke?


    Und dann stellten wir uns die Frage, prügeln wir uns da durch und fahren die geplanten 88 Kilometer oder kürzen an dieser Stelle ab und sparen uns knapp 12 Kilometer Gegenwind?
    Und wir haben uns, Schande auf unsere Häupter, für die Abkürzung entschieden. Damit habe wir bestimmt eine tolle Landschaft „liegen gelassen“, aber wie oben gesagt, ich komme wieder.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2660.jpeg Ansichten: 123 Größe: 3,62 MB ID: 3134249
    Wir nehmen die Fähre und kürzen ab


    Nun ja, wir hatten dann also, aufgrund der Abkürzung, 50 Kilometer gen Osten vor uns.
    Ich habe gerade versucht die historischen Wetterdaten von gestern, 5 Juni zu finden, sie sind noch nicht online.

    Vielleicht überdramatisiere ich das Erlebte auch, aber wir waren amtlich gefordert. Ein großer Teil der Strecke ging über freie Felder und wir mussten frontal gegen den Wind kämpfen. Und die Windböen gaben uns den Rest.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2662.jpeg Ansichten: 121 Größe: 1,38 MB ID: 3134251
    völlig fertig. Noch 15 km to ride



    Während ich das hier schreibe, brennen mir am Tag danach amtlich die Beine. Die letzten knapp 15 Kilometer waren die Hölle. Wind aus vollen Rohren, zum Ende Zuckersand, Schotterstrecke. Waren wir beide froh als wir am Ziel, unserem heimischen Biergarten ankamen und uns auf Getränk und Flammkuchen stürzten.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2665.jpeg Ansichten: 123 Größe: 3,99 MB ID: 3134252
    angekommen, die Beine brennen


    Bleibt eigentlich nur zu sagen, sie ist mir in guter Erinnerung. Komoot hatte dort wirklich eine gute Fahrradroute für uns rausgesucht, die, ohne Wind, ein gutes Potential für eine Tour hat. Ich denke, wenn ich mich wieder auf den Weserradweg begebe, werde ich darüber anreisen.
    In diesem Sinne, ich hoffe der kleine Bericht war ein wenig kurzweilig für euch, bis bald!
    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 10.06.2022, 07:29. Grund: Tourentyp eingestellt (Radtour)

  • Karlsson
    Dauerbesucher
    • 20.05.2021
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    #2
    Moin, vielen Dank für den Bericht!
    Kommen die Bilder noch?

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    • Degger
      Erfahren
      • 29.01.2012
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      #3
      Zitat von Karlsson Beitrag anzeigen
      Moin, vielen Dank für den Bericht!
      Kommen die Bilder noch?
      Ich sehe den Bericht mit Bildern. Hab ich einen Schalter nicht gesetzt?

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      • vobo

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        #4
        Sehe auch die Bilder, vielen Dank!

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        • Pflaume09
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          #5
          Danke für den Bericht!

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          • Karlsson
            Dauerbesucher
            • 20.05.2021
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            #6
            Jetzt seh ich die Bilder auch.... Ums so mehr danke für den Bericht!

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            • Flachlandtiroler
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              #7
              Zitat von Degger Beitrag anzeigen
              An diesem Punkt beneide ich die Leute hier im Forum, die uns in besten und blumigen Worten ihre Eindrücke vom Weg beschreiben können. Ich kann das leider nicht so, außer das ich sagen muss, es ist ein absolut toller Radweg.
              So schlecht ist Deine Schreibe jetzt nicht, jedenfalls ein sehr unterhaltsamer Bericht!
              Zitat von Degger Beitrag anzeigen
              Ein leichtes Rauschen weckte mich morgens um sieben. Das Rauschen der Blätter. Der Wetterbericht sagte „lebhaften Wind“ voraus. Aus Osten.
              Osten?
              Das Problem hatten wir auch... eigentlich war die Wochenrunde so angelegt, die ersten 100 km mit der Bahn gegen den Wind gut zu machen und dafür dann auf den letzten Tagen zu "segeln"... das wurde nichts.
              Im engen, gewundenen Tal der Ourthe war es noch nicht sehr spürbar; aber sobald wir an der Maas waren, gab's keine Deckung mehr. Dazu disqualifizierte sich der Sonntag ja wegen schlechter Vorhersage, sind wir also von Maasbracht aus gleich in einem durch -- im wesentlichen ostwärts...

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              • Degger
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                #8
                Ich habe mal die Wetterdaten gecheckt, am Flughafen Hannover waren in Böen 6bft, zwischen 39 – 49 km/h. Das haben wir dann auch gemerkt. Aber nun gut, irgendwann ist wieder Rückenwind. (Hoffentlich).

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