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Für den 28.Mai war halbwegs gutes Wetter angekündigt, und da der Schnee dieses Jahr recht selten war, sprach nichts gegen eine erste Sommertour auf einen 3000er. Und weil ich den Buckel eh schon länger auf dem Radar hatte, ging es dann nach Sufers und aufs Alperschällihorn (3037m). Der Gipfel wird recht selten angegangen (etwa 4-5 Gruppen / 10 Besteigern pro Jahr), was eventuell dem nicht ganz 100% stabilen Felsen und entsprechend teilweise abschreckenden Berichten auf hikr geschuldet ist.
Zuerst per Leihtrotti um 5 Uhr zum Bahnhof, vorbei an den Zechern der Vornacht und per Bahn bis Thusis. Ab dort per Postbus nach Sufers und um kurz nach 8 Uhr los. Dass ich der falschen Abzweigung den Hang hoch gehe und so eher zur Cufercalhütte hoch gehe stört mich nicht. Der Wetterbericht ist über Nacht schlechter geworden mit maximal etwas Wolkenauflockerung gegen Mittag, also besteht keine Eile und das Gipfelziel ist eh fraglich. Die Zeit, die ich bei der Querung auf 2000m zur Alperschällilücke verliere, stört nicht. Sollte das mit dem Berg schief gehen, kann ich immer noch in Richtung Safiental weiter und zumindest die Bodahora mitnehmen.

Start in Sufers mit geschlossener Wolkendecke ab 1500m

Unterhalb von Glattabärg auf 2000m - immer noch keine Sicht.
Schnee hat es kaum noch. Erst ab 2300m kommen die ersten nennenswerten Flecken in Sicht, und auch nur in schattigen Nordflanken. Netterweise lockert es dann zumindest doch langsam auf. Oben auf 2600m dann ein ständiges auf und zu am Alperschällihorn, bleibt also nix anderes als ausprobieren und notfalls eben umdrehen...


Steilerhorn beim Aufstieg zur Alperschällilücke.

Alperschällihorn, gesehen von der Lücke auf 2600m.

Hier mit eingezeichneter Route für den unteren Teil. Am oberen Ende geht es um den Felsen herum, man folgt einem horizontalen Band bis zu einer Rinne, die zum Grat hinauf führt, und von dort dann über den Grat zum Gipfel.
Abweichend von älteren Berichten findet sich eine recht gut ausgetretene Spur im Geröll, und so ist der Aufstieg zur unteren Rinne nicht besonders anstrengend (T3). Die Rinne rauf (T4) und weiter bis zum oberen Ende des dortigen Geröllfelds (T3, ebenfalls mit Pfad). auch dieses Feld geht es mit passabler Spur aufwärts und dann am oberen Ende über eine Rampe nach links hinauf auf eine Schulter auf etwa 2900m. Der Weiterweg ist eindeutig - 50m ein schmaler werdendes Band entlang bis zu einer zweiten rinne und diese dann hinauf. Eigentlich dachte ich, hier wäre Ende Gelände, da eine schattige Rinne auf 2900m Ende Mai eigentlich schneegefüllt sein sollte, aber: alles aper.
Also rauf und dabei sich nicht von der einladenden potentiellen Route verlocken lassen, bei der man im oberen Teil der Rinne den Kessel quert und über Schneereste auf den Grat sich hoch gräbt, sondern schön artig am rechten Rand haltend auf überraschend stabilen grossen Felsblöcken steil hinauf zum Grat (T5, Schlüsselstelle) und über diesen rüber. Die Steiogeisen und den Eispickel habe ich jedenfalls umsonst dabei.

Untere Rinne, Übergang zwischen dem unteren und oberen Geröllfeld.

Oberes Ende des zweiten Geröllfelds. Hier nach links die Rampe hinauf.

Querung zur zweiten, oberen Rinne

obere Rinne. Schlüsselstelle, T5. Am rechten Rand haltend hinauf zum Grat, über diesen rüber und weiter zum Gipfel.

Kessel bzw. obere Rinne, gesehen vom Grat aus.

Route durch diese Rinne
Der letzte Gipfelgrat selber ist einfach (T3), lediglich die Querung unterhalb des ersten Aufschwungs verlangt aufgrund von Altschnee etwas Aufmerksamkeit (T4). Einen zweiten Aufschwung umgehe ich nicht wie beschrieben links, sondern vermeide die dortige wenig einladene Schneeflanke, indem ich den Aufschwung einfach übersteige. Drei letzte Meter über einen scharfen Grat vom Vor- zum Hauptgipfel, und Sommer 3000er #1 dieses Jahr ist zumindest im Aufstieg erledigt.

Gipfelgrat (T3, an zwei Aufschwüngen ev. T4).

Der letzte Eintrag 2020, sowie.....

...die fünf Einträge vom Bergjahr 2022.
Leider hat es dank Wolken nicht so die tolle Aussicht. Bei gutem Wetter dürfte diese recht beeindruckend sein. Zumindest der blick auf den Westgrat ist eindrucksvoll, wenn auch wenig einladend.

Blick R. Sufers, leider mit Wolken.

Der wenig einladende Westgrat zum Wishorn.
Runter geht es den gleichen Weg bis zur Lücke (etwa 2.5h für Lücke - Gipfel - Lücke), wobei in der Schlüsselstelle doch der Weg genau überlegt sein muss, letztendlich aber problemlos machbar ist. auf etwa 2800m mache ich noch einen Halt und plane mit dem letzten Fetzen Handyempfang die restliche Tour. Die Idee mit dem Abstieg ins Safiental verwefe ich schnell, nachdem ich sehe dass das Turrahus bis Mitte Juni geschlossen ist. Auf 1h auf den Bus warten ohne die Sonnenterasse&Verpflegung am Turrahus habe ich keine Lust. Also runter nach Sufers, wo ich an der dortigen Tanke eine Dose Bier besorge, um dann mit etwas Verspätung aufgrund hohem Verkehrsaufkommen mit dem Bus nach Chur chauffiert zu werden. Netterweise kennt der Busfahrer die Stauproblematik, und so fährt unser Postbus völlig unplanmässig durch die Via Mala Schlucht nach Chur, mit der entsprechenden Aussicht.

Abstieg nach Sufers - man beachte, wie wenig Schnee liegt.
Fazit: nicht ganz Furkagranit aber weit, weit weg von den Horrorgeschichten, und dank der Wegspuren eigentlich sogar ganz gemütlich auf einen 3000er, der eher selten begangen wird.
Zuerst per Leihtrotti um 5 Uhr zum Bahnhof, vorbei an den Zechern der Vornacht und per Bahn bis Thusis. Ab dort per Postbus nach Sufers und um kurz nach 8 Uhr los. Dass ich der falschen Abzweigung den Hang hoch gehe und so eher zur Cufercalhütte hoch gehe stört mich nicht. Der Wetterbericht ist über Nacht schlechter geworden mit maximal etwas Wolkenauflockerung gegen Mittag, also besteht keine Eile und das Gipfelziel ist eh fraglich. Die Zeit, die ich bei der Querung auf 2000m zur Alperschällilücke verliere, stört nicht. Sollte das mit dem Berg schief gehen, kann ich immer noch in Richtung Safiental weiter und zumindest die Bodahora mitnehmen.
Start in Sufers mit geschlossener Wolkendecke ab 1500m
Unterhalb von Glattabärg auf 2000m - immer noch keine Sicht.
Schnee hat es kaum noch. Erst ab 2300m kommen die ersten nennenswerten Flecken in Sicht, und auch nur in schattigen Nordflanken. Netterweise lockert es dann zumindest doch langsam auf. Oben auf 2600m dann ein ständiges auf und zu am Alperschällihorn, bleibt also nix anderes als ausprobieren und notfalls eben umdrehen...
Steilerhorn beim Aufstieg zur Alperschällilücke.
Alperschällihorn, gesehen von der Lücke auf 2600m.
Hier mit eingezeichneter Route für den unteren Teil. Am oberen Ende geht es um den Felsen herum, man folgt einem horizontalen Band bis zu einer Rinne, die zum Grat hinauf führt, und von dort dann über den Grat zum Gipfel.
Abweichend von älteren Berichten findet sich eine recht gut ausgetretene Spur im Geröll, und so ist der Aufstieg zur unteren Rinne nicht besonders anstrengend (T3). Die Rinne rauf (T4) und weiter bis zum oberen Ende des dortigen Geröllfelds (T3, ebenfalls mit Pfad). auch dieses Feld geht es mit passabler Spur aufwärts und dann am oberen Ende über eine Rampe nach links hinauf auf eine Schulter auf etwa 2900m. Der Weiterweg ist eindeutig - 50m ein schmaler werdendes Band entlang bis zu einer zweiten rinne und diese dann hinauf. Eigentlich dachte ich, hier wäre Ende Gelände, da eine schattige Rinne auf 2900m Ende Mai eigentlich schneegefüllt sein sollte, aber: alles aper.
Also rauf und dabei sich nicht von der einladenden potentiellen Route verlocken lassen, bei der man im oberen Teil der Rinne den Kessel quert und über Schneereste auf den Grat sich hoch gräbt, sondern schön artig am rechten Rand haltend auf überraschend stabilen grossen Felsblöcken steil hinauf zum Grat (T5, Schlüsselstelle) und über diesen rüber. Die Steiogeisen und den Eispickel habe ich jedenfalls umsonst dabei.
Untere Rinne, Übergang zwischen dem unteren und oberen Geröllfeld.
Oberes Ende des zweiten Geröllfelds. Hier nach links die Rampe hinauf.
Querung zur zweiten, oberen Rinne
obere Rinne. Schlüsselstelle, T5. Am rechten Rand haltend hinauf zum Grat, über diesen rüber und weiter zum Gipfel.
Kessel bzw. obere Rinne, gesehen vom Grat aus.
Route durch diese Rinne
Der letzte Gipfelgrat selber ist einfach (T3), lediglich die Querung unterhalb des ersten Aufschwungs verlangt aufgrund von Altschnee etwas Aufmerksamkeit (T4). Einen zweiten Aufschwung umgehe ich nicht wie beschrieben links, sondern vermeide die dortige wenig einladene Schneeflanke, indem ich den Aufschwung einfach übersteige. Drei letzte Meter über einen scharfen Grat vom Vor- zum Hauptgipfel, und Sommer 3000er #1 dieses Jahr ist zumindest im Aufstieg erledigt.
Gipfelgrat (T3, an zwei Aufschwüngen ev. T4).
Der letzte Eintrag 2020, sowie.....
...die fünf Einträge vom Bergjahr 2022.
Leider hat es dank Wolken nicht so die tolle Aussicht. Bei gutem Wetter dürfte diese recht beeindruckend sein. Zumindest der blick auf den Westgrat ist eindrucksvoll, wenn auch wenig einladend.
Blick R. Sufers, leider mit Wolken.
Der wenig einladende Westgrat zum Wishorn.
Runter geht es den gleichen Weg bis zur Lücke (etwa 2.5h für Lücke - Gipfel - Lücke), wobei in der Schlüsselstelle doch der Weg genau überlegt sein muss, letztendlich aber problemlos machbar ist. auf etwa 2800m mache ich noch einen Halt und plane mit dem letzten Fetzen Handyempfang die restliche Tour. Die Idee mit dem Abstieg ins Safiental verwefe ich schnell, nachdem ich sehe dass das Turrahus bis Mitte Juni geschlossen ist. Auf 1h auf den Bus warten ohne die Sonnenterasse&Verpflegung am Turrahus habe ich keine Lust. Also runter nach Sufers, wo ich an der dortigen Tanke eine Dose Bier besorge, um dann mit etwas Verspätung aufgrund hohem Verkehrsaufkommen mit dem Bus nach Chur chauffiert zu werden. Netterweise kennt der Busfahrer die Stauproblematik, und so fährt unser Postbus völlig unplanmässig durch die Via Mala Schlucht nach Chur, mit der entsprechenden Aussicht.
Abstieg nach Sufers - man beachte, wie wenig Schnee liegt.
Fazit: nicht ganz Furkagranit aber weit, weit weg von den Horrorgeschichten, und dank der Wegspuren eigentlich sogar ganz gemütlich auf einen 3000er, der eher selten begangen wird.
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