[DE] Diemelsteig 2021

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    [DE] Diemelsteig 2021

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    Diemelsteig 2021


    Vorwort

    Meine letzte Tour war 2019 die Bornholm-Umrundung (--> Bericht + Bilder hier im Forum). Letztes Jahr mussten wegen Corona alle Planungen ausfallen und dieses Jahr wurde aus Schweden oder Schottland auch wieder nichts (aus dem gleichen Grund). Da ich aber nicht noch länger warten wollte, um zu einem neuen Abenteuer aufzubrechen, entschied ich mich, 4 Tage lang den Diemelsteig im Sauerland abzuschnecken. Ehrlich gesagt reizte und reizt es mich herzlich wenig, alleine in Deutschland herumzuschnecken. Meine Angst, in Zivilisationsnähe alleine zu übernachten, förderte dies auch nicht gerade. Aber ich versuchte, diese zu verdrängen, obwohl sie seit 2019 (Gendarmstien und Bornholm-Umrundung --> Berichte + Bilder hier im Forum) nicht gerade gesunken ist. Auf dem Padjelantaleden und Kungsleden (--> Berichte + Bilder hier im Forum) habe ich mich einfach am sichersten und am wohlsten gefühlt

    Aber meine Neugier, endlich wieder neue Ausrüstung zu testen, zu schauen, wie mein Körper eine neue Tour verträgt und die Lust, einfach mal wieder etwas Neues zu erleben, überwogen.

    Ein weiterer großer Motivationspunkt war zudem, dass im Herbst dieses Jahres der Wildnis-Trail in der Eifel auf dem Programm steht. Und dies wird die erste Tour meines Lebens, die ich nicht alleine absolvieren werde. Ich bin mit 2 jungen Frauen verabredet, welche ich 2018 auf dem Kungsleden kennengelernt hatte. Und da diese beiden jungen Frauen nicht nur jünger und leichter sind als ich, sondern vor allem viel fitter, was das Laufen angeht, muss ich dafür trainieren. Und so kam es, dass ich tatsächlich seit Januar dieses Jahres damit begonnen habe, regelmäßig herumzuschnecken und seit März Nordic Walking zu machen. Angefangen mit 2 km pro Training habe ich mich bis zum Juli auf 12 km gesteigert. Dies, so dachte ich mir, dürfte reichen, um 15 – 20 km pro Tag zu schaffen, ohne gefühlt vor Schmerzen im ganzen Körper fast zu sterben Und so fühlte ich mich genug trainiert und genug vorbereitet, um den Diemelsteig in Angriff zu nehmen.

    Noch nie bin ich – für meine Verhältnisse – so viele Kilometer und Höhenmeter innerhalb von 4 Tagen geschneckt - Eine wirkliche Herausforderung für mich und meinen Körper. Aber da meine Beine im Thema Herumschnecken noch nie besser trainiert waren als jetzt, nahm ich die Herausforderung an.

    Mit einem Gewichtsrekord startete ich mit einem Baseweight von 5,552 kg (ja, meine Sucht, immer mehr Gewicht einzusparen, wird immer größer ). Natürlich ändert sich aber trotzdem auch weiterhin nichts daran, dass ich immer sicher unterwegs sein werde. Ein windstabiles Zelt, 2 Isomatten, falls sich das aufblasbare Objekt das Leben nimmt, eine Regenjacke und immer trockene Schlafsachen (mehrfach wasserdicht verpackt) werden auch weiterhin nie in meinem Rucksack fehlen. Da für diese kurze 4-Tages-Tour aber relativ sicher feststand, dass es nicht regnen wird, und ich im absoluten Worst-Case-Fall einfach mit dem Bus oder einem Taxi zu meinem Auto hätte zurückgekonnt, habe ich diesmal auf den Regenschirm und eine Regenhose verzichtet. Meine größte Neuanschaffung war diesmal ein neuer Rucksack ohne Tragegestell.

    Meine Packliste war nach all meinen Grammkürzungen diesmal die folgende:


    Big 4:
    • Rucksack (Liteway Elementum X-Pac) (630 g)
    • 1 Gummi-Halterung für Trekkingstöcke (2 g)
    • Packliner (28 g)
    • Notfall-Trillerpfeife an Reepschnur (ACME Tornado Slimline) (9 g)
    • Zelt (Hilleberg Enan inkl. Gestänge und 8 Heringe) (1172 g)
    • Footprint (Original Hilleberg) (256 g)
    • 4 wiederverschließbare Kabelbinder für die Trekking-Plattform-Ösen (2 g)
    • Schlafsack (Aegismax) (464 g)
    • Isomatte (NeoAir Uberlite) (250 g)
    • Pumpsack (96 g)
    • Leichte dünne Isomatte (124 g)

    = 3033 g


    Packsäcke/Zippbeutel/Tüten:

    = 75 g


    Kleidung:
    • Regenjacke Frogg Togg (162 g)
    • Ersatz-Unterhose (26 g)
    • Campschuhe (Crocs) (200 g)
    • Dünne Mütze (24 g)

    = 412 g


    Schlafkleidung:
    • Laufshort (Adidas TX Agravic) (56 g)
    • Lange Merino-Unterhose (Decathlon) (192 g)
    • Merino-T-Shirt (Icebreaker) (158 g)
    • Merino-Longsleeve-Shirt (Devold) (184 g)
    • Wandersocken (Lidl) (32 g)
    • Ohrenstöpsel in Original-Tüte (2 g)

    = 624 g


    Hygiene, Körperpflege & Vorsorge:
    • Mini-Spiegel aus Kunststoff (2 g)
    • Bambus-Zahnbürste mit verkürztem Stiel (7 g)
    • 7 Denttabs (2 g)
    • Mundspülung (10 ml) (16 g)
    • 2 Zahnstocher + 4 Wattestäbchen + 4 x Zahnseide (2 g)
    • 1/4 Rolle Klopapier ohne Pappe drin (32 g)
    • Sonnencreme (46 g)
    • Handdesinfektionsmittel (34 g)
    • Hirschtalgcreme gegen Blasen (24 g)
    • Mückenschutz/Zeckenschutz (Care Plus Deet Lotion) (32 g)
    • Sonstiges (42 g)

    = 239 g


    Medikamente/Erste Hilfe:
    • Pinzette (8 g)
    • 2 Verbandspäckchen (26 g)
    • 3 Blasenpflaster Mixed (Compeed), 2 große Wundpflaster, 4 wasserfeste Pflaster, 2 Tapestreifen (22 g)
    • Wunddesinfektionsmittel (6 ml) (Octanisept) (12 g)
    • 8 x Schmerztabletten/Fiebersenkendes Mittel (Ibu-Ratiopharm 400) (7 g)
    • Voltaren als Sportsalbe/Schmerzsalbe (12 g)
    • Fenistil als Mückenstichgel und gegen Sonnenbrand (4 g)
    • Apres-Sun-Creme (auch als Handcreme) (14 g)
    • Nasenspray (10 g)
    • 2 x Cetirizin (2 g)
    • 8 Notfall-Tabletten gegen Lagerungsschwindel (2 g)

    = 119 g


    Küche:
    • Taschenmesser Victorinox (Messer, Schere, Feile, Pinzette, Zahnstocher) (24 g)
    • 2 Wasserflaschen 1,5 L ohne Etikett (56 g)
    • 1 Faltflasche 1 L (Platypus) (28 g)
    • 1 PET-Flasche mit Saugverschluss 0,5 L ohne Etikett (26 g)

    = 134 g


    Dokumente/Autoschlüssel/Geld/Ausweise usw.:

    = 55 g


    Electronics:
    • Smartphone (136 g) (mit Kompass, Taschenlampe, Etappen-Infos usw.)
    • Powerbank RAV 6.700mAh (124 g) + Powerbank-Kabel (14 g) + Handynetzteil weiß (34 g)
    • Fotoapparat Nikon Coolpix A10 Kit (inkl. 2 x AA und 32 GB-Speicherkarte) (166 g)
    • 4 Ersatzbatterien für den Fotoapparat (98 g)
    • Stirnlampe Petzl (30 g)

    = 606 g


    Sonstiges:
    • Notfall-Karten-Ausdruck, Notfall-Etappeninfos und Buchungsbestätigung, falls das Smartphone versagt (12 g)
    • Moskitonetz/Mückennetz (26 g)
    • Gürteltasche 2 L (42 g)
    • Reparaturset Zelt (1 Ersatz-Hülse) (12 g)
    • 2 Mini-Bleistifte (beidseitig angespitzt) + Mini-Radiergummi (2 g)
    • Block als Notizblock und als Tagebuch (16 g)
    • 5 Wäscheklammern (18 g)
    • 2 Sicherheitsnadeln + 2 Nadeln + etwas schwarzes Garn (2 g)
    • Mini-Fliegenklatsche (8 g)
    • Handtuch zum Zelt-Abtrocknen (Mikrofaserhandtuch 25 x 35 cm) (13 g)
    • 6 wiederverschließbare Kabelbinder (6 g)
    • 3 Gummis + 1 Frühstücksbeutel-Draht (2 g)
    • 2 Ersatz-Tüten (10 g)
    • 2 Masken (12 g)
    • Pfefferspray (52 g)
    • Notfall-Alarmanlage to go (22 g)

    = 255 g


    Verpflegung:

    = 1296 g Essen + unterwegs Gekauftes + 2 L Getränke (im Durchschnitt)


    Am Körper:
    • Socken (Wrightsock Coolmesh 2) (34 g)
    • Schuhe (Merrell Siren 3 Goretex) (612 g)
    • Merino-Unterhose (Icebreaker) (36 g)
    • Laufshort (Adidas TX Agravic) (56 g)
    • BH (52 g)
    • Merino-T-Shirt (Decathlon) (112 g)
    • Fleecepullover (216 g)
    • Cap (62 g)
    • 2 Nordic-Walking-Stöcke mit Panzertape und Ground-Gummistoppern (368 g)

    = 1548 g


    = 5,552 kg Baseweight + 3,296 kg Verpflegung = 8,884 kg Startgewicht


    Falls ihr Fragen habt, wisst ihr ja: Immer gerne her damit

    Und nun geht’s los. So möge das Schnecken beginnen
    Zuletzt geändert von Blubbi; 09.08.2021, 19:13.

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    #2
    Tag 1 (Teil 1)

    Um 5.35 Uhr reißt mich mein Wecker aus dem Land der Träume. Mit durchwachsenden Gefühlen stelle ich fest, dass es gleich los geht. Mein 24 Jahre alter Micra ist bereit, um ins Sauerland aufzubrechen. Doch die Frage ist: Bin ich es auch? Am meisten sorgt mich die Angst vor den Übernachtungen. Gebucht habe ich für die 3 Übernachtungen jeweils eine halbe Trekking-Plattform im Trekkingpark Sauerland. In der 1. Nacht hat die andere Hälfte laut der Online-Buchungs-Plattform leider bisher niemand gebucht. In der 2. und 3. Nacht bin ich laut dieser Online-Buchungs-Geschichte anscheinend nicht alleine. Ich hoffe über alles, dass ich in keiner der 3 Nächte alleine sein werde, habe aber ein ungutes Gefühl bzw. Angst davor, dass selbst bei den gebuchten Nächten niemand kommt. Mein mulmiges Gefühl muss ich jetzt allerdings beiseite schieben, denn nun wird es Zeit, die letzten Sachen ins Auto zu räumen und letzte Vorbereitungen zu treffen. 2 Wasserflaschen, aufgepeppt mit Apfelsaft und Sango-Meereskoralle, verschwinden in den Seitenfächern meines neuen Rucksackes und los geht’s. Die Anreise mit meinem Micra klappt wunderbar. Unterwegs shoppe ich noch kurz beim Landbäcker in Altenbüren ein leckeres Frühstück für später. Um ca. 9 Uhr erreiche ich mein Ziel – die Tourist-Information in Heringhausen. Dort kann man laut der offiziellen Homepage kostenlos sein Auto stehen lassen. Der Parkplatz liegt zwischen dem Gebäude der Tourist-Information und einer Pension. Mit einem guten Gefühl stelle ich meinen geliebten Micra dort ab, frühstücke ein belegtes Brötchen aus Altenbüren, mache mich startklar und verstaue alle Ersatz-Sachen für die Rückfahrt oder einen evtl. Notfall ordentlich im Kofferraum.
    Um 9.15 Uhr bin ich bereit. Ich schnecke los. Aber wohin genau eigentlich? Einen Wegweiser des Diemelsteigs kann ich nirgendwo entdecken. An der Hauptstraße finde ich ein Schild mit der Aufschrift „Zum Diemelsteig“, welches in Richtung Diemelsee zeigt. Artig schnecke ich in diese Richtung, aber dort finde ich weit und breit kein weiteres Zeichen. Das geht ja schon gut los. Ich irre ein bisschen am See herum, frage die einzigen Menschen, die ich treffe, um Rat, und komme zu keinem Ergebnis. Also schnecke ich wieder hoch zur Hauptstraße
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20210720_093005.jpg Ansichten: 0 Größe: 355,8 KB ID: 3070033
    und laufe auf dem Bürgersteig in die Richtung, wo der Diemelsteig an einem Wanderparkplatz hoch in den Wald führt. Eigentlich wollte ich keinen Meter des Diemelsteigs auslassen und schon gar nicht bereits beim Zustieg abkürzen, aber nun gut. Kein Schild = keine andere Möglichkeit. An dem Wanderparkplatz Florenbicke fängt dann aber zum Glück die Beschilderung an und anscheinend ist auch erst hier der offizielle Startpunkt des Trails (, obwohl laut der offiziellen Karte des Tourismus-Vereins der Trail an der Tourist-Information beginnt).
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2172.JPG Ansichten: 0 Größe: 387,5 KB ID: 3070034
    Der Weg verlässt nun die Straße und führt mich über einen hübschen Trampelpfad hoch Richtung St. Muffert.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2177.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,40 MB ID: 3070035
    Umgekippte Bäume lassen alles natürlich wirken
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2187.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,73 MB ID: 3070036
    und so schnecke ich in aller Morgenruhe und ohne den Anblick anderer Menschen immer weiter den Berg hinauf. Erste schöne Aussichten lassen sich durch die Bäume erspähen
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    und wie auf jeder meiner Touren lasse ich mir viel Zeit und mache schon jetzt viele Fotos.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2197.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,60 MB ID: 3070038
    Irgendwann während des Aufstieges wird der Diemelsteig breiter,
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2203.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,36 MB ID: 3070039
    aber schöne Fotomotive sind unverändert vorhanden.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2204.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,86 MB ID: 3070040
    Irgendwann bin ich tatsächlich oben angekommen.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2207.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,94 MB ID: 3070041
    An genau diesem Punkt trifft der Diemelsteig aus beiden Richtungen zusammen, da er ein Rundweg ist. Ich werde dem Diemelsteig im Uhrzeigersinn folgen und kurz vor Ende meiner Tour wieder genau hier eintreffen. Aber bis es soweit ist, gibt es noch viele Kilometer zu erschnecken und so mache ich mich auf, weiter in Richtung St. Muffert.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2208.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,63 MB ID: 3070042
    Dieser Typ ist auch schon unterwegs:
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    Und plötzlich taucht sie auf – die Schützhütte bei St. Muffert.
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    Ein erstes Selbstauslöser-Bild verewigt diese wunderbare Aussicht.
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    Dass der Diemelsteig hübsch sein soll, hatte ich schon gelesen, aber diese herrliche Aussicht übertrifft dann doch meine Vorstellungen von einer Wanderung im Sauerland. Auch durch das Fenster der Schutzhütte blickt man hervorragend in die Ferne.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2221.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,74 MB ID: 3070046
    Inzwischen ist es 10.31 Uhr und so nutze ich die morgendliche Ruhe und den schönen Ausblick für ein 2. Frühstück.
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    Wer meine bisherigen Reiseberichte gelesen hat, weiß, dass ich immer sehr sparsam bin im Thema An-sich-selbst-glauben und so bin ich schon jetzt stolz darauf, es überhaupt hier hoch geschafft zu haben. Meinem Körper geht es bis jetzt super und so genieße ich einfach nur diese Pause. Nach ein paar Minuten ist allerdings die Ruhe vorbei und eine Trailrunnerin kommt von der anderen Richtung den Berg herauf gerast. Zeitgleich kommen aus meiner Richtung 2 Männer, die genau wie ich erstaunt sind über die herrliche Aussicht. Mir wird es hier langsam zu voll mit 3 Parteien und so schnecke ich weiter. Die guten Aussichten bleiben bestehen
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2228.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,14 MB ID: 3070047
    und der Weg wechselt zwischen Waldwegen und wundervollen Aussichten.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2231.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,84 MB ID: 3070048

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2232.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,54 MB ID: 3070049
    Beim Anblick dieses Hochstandes ist mir noch nicht bewusst, dass dies erst der Erste von mehreren Hundert in den nächsten Tagen sein wird, die ich erblicken werde.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2235.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,71 MB ID: 3070050
    Beim Weiterschnecken erblicke ich die Trekking-Plattform D1.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2237.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,34 MB ID: 3070051
    Dort oben muss sie sein.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2238.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,26 MB ID: 3070052
    Anstatt zur Plattform abzubiegen, immatrikuliere ich mich stattdessen lieber in einem imaginären Studienfach, nämlich in Hochstand-Architektur.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2244.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,89 MB ID: 3070053
    Weiter geht es über einen mit Gras bewachsenen Weg
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2248.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,54 MB ID: 3070055
    und durch hübschen Wald.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2254.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,88 MB ID: 3070056

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2255.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,34 MB ID: 3070057
    Ein Reh sorgt für einen kurzen Mini-Moment für spontane Abwechslung, bevor es vor mir flüchtet und im Wald verschwindet.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2262.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,30 MB ID: 3070058
    Mir kommt ein älteres Ehepaar entgegen, welches auf der Suche nach dem richtigen Weg ist. Wir tauschen uns aus und sind uns schnell darüber einig, dass die Beschilderung des Diemelsteigs nicht immer zufriedenstellend ist Die Beiden machen einen Tagesausflug und da ich ihnen zum Glück bei ihrem Wegproblem behilflich sein konnte, laufen sie nach einem netten Smalltalk weiter in Richtung Heringhausen. Für mich geht es weiter in Richtung Adorf.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2268.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,09 MB ID: 3070059
    Zuletzt geändert von Blubbi; 09.08.2021, 20:43.

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      #3
      Tag 1 (Teil 2)

      Irgendwann endet das Waldgebiet. Bei weiterhin bewölktem Himmel geht es nun über offene Landschaften, vorbei an Wiesen und Feldern.


      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2272.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,09 MB ID: 3070570



      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2280.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,60 MB ID: 3070572

      Die Selbstauslöser-Funktion kommt erneut zum Einsatz, denn Bänke gibt es auf dem Diemelsteig genug.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2285.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,75 MB ID: 3070573

      Auch wenn ich erst im 1. Semester meines Hochstand-Studiums bin – ich lerne schnell viele verschiedene Varianten kennen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2287.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3070575

      Und dann kommt zum ersten Mal Adorf in Sicht. Dort habe ich vor, ein Mittagessen aufzutreiben, meine Getränkeflaschen aufzufüllen, da ich bis morgen Mittag keine weitere Auffüllmöglichkeit mehr haben werde, und etwas zu Essen für heute Abend zu ergattern. Aber bis es soweit ist, dauert es noch etwas, denn der Diemelsteig nimmt noch einige Extrameter mit.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2303.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,29 MB ID: 3070576

      Deshalb gönne ich mir noch eine letzte Pause vor der Ankunft in Adorf.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2305.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,67 MB ID: 3070577

      Hier holen mich die beiden Wanderer ein, die ich schon bei St. Muffert getroffen hatte. Diesmal geht es über ein Grüßen hinaus und so kommen wir ins Gespräch. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden auch nach Adorf laufen, aber danach noch weiter bis Flechtdorf wollen. Sie machen einen Tagesausflug und wollen den Diemelsteig nach und nach per Tagestouren erwandern. Nach einem netten Smalltalk laufen sie weiter, während ich noch weiter meine Pause genieße.
      Entspannt schnecke auch ich ein paar Minuten später weiter.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2307.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,95 MB ID: 3070589

      Der Weg wird immer enger und wenn hier jemand entgegen kommen würde, wäre an Corona-Abstand nicht zu denken. Aber da bis jetzt der Diemelsteig eher einem leeren Fußball-Stadion gleicht, wird es dazu nicht kommen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2308.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,05 MB ID: 3070579

      So stelle ich mir den AT in Amerika vor, welcher ja auch als grüner Tunnel bekannt ist.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2309.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,35 MB ID: 3070580

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2311.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,84 MB ID: 3070581

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2314.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,65 MB ID: 3070593

      Hübsche Schilder über Naturkunde sorgen auf dem weiteren Weg für eine nette Abwechslung

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2317.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,69 MB ID: 3070583

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2326.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,77 MB ID: 3070584

      und so fliegen die Meter quasi an mir vorbei. Schon rückt die Grube Christiane in Sichtweite.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2329.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,82 MB ID: 3070585

      Vorher treffe ich aber noch diese beiden Typen, welche mal dringend einen Frisörtermin in Anspruch nehmen sollten

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2331.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,74 MB ID: 3070586

      Genau wie der Diemelsteig bisher wirkt die Grube nicht nur verlassen, sondern ist es auch.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2334.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,91 MB ID: 3070594

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2335.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,19 MB ID: 3070595

      Ein kurzes Stück geht es für mich nun eine kleine Straße entlang, aber immerhin wird man sofort entschädigt mit einem leckeren Snack.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2342.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,77 MB ID: 3070596

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2345.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,36 MB ID: 3070598

      Auf der nun folgenden Mini-Landstraße erspähe ich am Rande eines Feldes ca. 50 Meter entfernt von mir ein Tier mit einem buschigen Schwanz. Leider sehe ich es nur von hinten, so dass ich mir nicht sicher bin, ob es ein Iltis oder ein Fuchs oder was auch immer ist. Adorf ist immer noch nicht näher gerückt und so ist es schon wieder Zeit für eine letzte Pause. So eine hübsche Bank mit so einer netten Aussicht kann ich einfach nicht ignorieren

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2350.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3070600

      Dieses Lebewesen fühlt sich beim Weiterschnecken anscheinend gestört durch meine Anwesenheit,

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2353.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,30 MB ID: 3070601

      wo hingegen dieses Lebewesen völlig unbeeindruckt weiter seine Blase entleert und mich dabei manchmal anstarrt

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2356.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,69 MB ID: 3070602

      Auf dieser Landstraße schnecke ich weiter,

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN2361.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,27 MB ID: 3070604

      vorbei an diesem sehr gepflegt wirkenden und hübsch angelegtem Reiterhof.

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      Mal wieder kommt Adorf in Sicht

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      und diesmal ist es tatsächlich ohne weitere Umwege der Weg zum Supermarkt und dann zum Lunch.

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      Nachdem ich im Edeka Getränkenachschub und Abendessen besorgt habe und die Getränke alle umgefüllt habe, bestelle ich mir im Außenbereich des Gasthauses Hofmeister einen Burger (ohne Pommes, weil es laut dem Kellner Lieferschwierigkeiten gab). Aber vorher wird mir um 14.45 Uhr noch dieser frische Salat aufgetischt, von dem ich bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts wusste.

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      Der darauf folgende Burger war leider nicht besonders fantastisch. Das Burgerbrötchen war ziemlich trocken bzw. zulange gebacken. Aber wie immer auf meinen Touren bin ich nicht anspruchsvoll und genieße ihn trotzdem
      Leider stelle ich während dieses Restaurant-Besuchs fest, dass mein Smartphone keine Internetverbindung zulässt und Null Empfang hat. In mir kommt große Sorge auf, dass dies an meinem Smartphone liegt, welches schon recht alt ist. Ich frage einen anderen Restaurant-Gast nach Rat, aber dieser kann mir leider auch nicht weiterhelfen. Internet an sich ist mir während meiner Touren absolut unwichtig, aber ich hatte mit meinem Lebenspartner abgesprochen, dass ich abends zumindest eine SMS schreibe, dass es mir gut geht. Wenn jetzt schon mein Smartphone versagt, wovon er ja nichts weiß, würde er sich große Sorgen machen. Ich hoffe über alles, dass ich einfach nur in Adorf keinen Empfang habe, denn dies vermutet der angesprochene Gast, schnecke nach meiner Mittagspause aber dennoch mit einem sehr sehr unguten Gefühl diesbezüglich weiter.

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      Das Glück ist in diesem Thema zumindest heute aber auf meiner Seite und an meiner nächsten Pausen-Bank habe ich wieder Empfang.

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      Unendlich erleichtert schnecke ich weiter Richtung Plattform D2.

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      Und plötzlich taucht sie auf. Um 16.26 Uhr erreiche ich mein heutiges Tagesziel.

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      Wie schon erwartet ist leider niemand hier außer mir. Dennoch versuche ich die Angst vor der kommenden Nacht zu verdrängen, baue mein mobiles Hotel auf und richte mich ein.

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      So richtig gut abspannen kann ich mein Zelt auf dieser Plattform nicht, aber da es nicht regnen soll, dürfte die Abspannung so ausreichen. Ich versuche weiterhin meine Angst zu verdrängen und versuche mich im Zelt zu entspannen. Plötzlich höre ich Stimmen. Ich kann es nicht fassen. Ist dies eine Halluzination? Oder eine akkustische Fata Morgana? Die Stimmen kommen immer näher und plötzlich höre ich den Satz „Hier ist es!“. Ich kann es nicht fassen, krabbele aus meinem Enan heraus und platze fast vor Glück, als ich erfahre, dass die beiden hier übernachten werden. Mir fallen tausend Steine vom Herzen. Ein nettes mittelaltes Ehepaar, welches spontan gebucht hat, wird mir Gesellschaft leisten und wird mir vor allem automatisch meine Übernachtungsangst nehmen Er hat 8 Wochen Urlaub bei seiner Arbeit bekommen und nutzt die Zeit, um auf dem E1 zum Bodensee zu laufen. Sie hat nur ca. 1 Woche Urlaub und begleitet ihn in dieser Zeit. Perfekter kann der Abend für mich nicht sein. Unerwarteterweise taucht schätzungsweise um ca. 20 Uhr auf einmal ein Ranger in einem Jeep auf. Anstatt auszusteigen und unsere Buchungsbestätigungen zu kontrollieren, investiert er seine Konzentration aber lieber in ein kurioses Wendemanöver, winkt kurz zu uns herüber und düst wieder davon. Wir tauschen uns weiter aus über Ausrüstung, Wege, Erfahrungen usw., schieben uns Kalorien in unsere Körper und irgendwann krieche ich völlig glücklich auf meine laut raschelnde Uberlite. Auf der Plattform spürt man jede Vibration seiner Nachbarn. Wenn jemand über die Plattform läuft, fühlt es sich an wie ein Erdbeben und man hört jedes Geräusch seiner Mitzelter – aber das stört mich nicht im Geringsten. In meinem Schlafsack lasse ich den Tag Revue passieren und stelle fest, dass der einzige richtige Anstieg ganz am Anfang hoch zu St. Muffert war. Ansonsten ging es eigentlich durchgehend hoch und runter, aber nie steil oder anstrengend. Mein Körper hat den ganzen Tag super durchgehalten. Nur meine Schultern und insbesondere die rechte Schulter schmerzen ziemlich stark. Mit ihr habe ich schon seit Februar dieses Jahres zu kämpfen, denn mein Trapezmuskel sorgt dafür, dass es mir täglich von der Schulter über den Hals bis in den Hinterkopf zieht. Davon lasse ich mich heute aber nicht runterziehen und verabschiede mich deshalb völlig zufrieden nach einer Tagesdistanz von 16 km um ca. 22.45 Uhr ins Reich der Träume
      Zuletzt geändert von Blubbi; 12.08.2021, 06:58.

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      • Blubbi
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        • 17.01.2016
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        • Meine Reisen

        #4
        Tag 2

        Um 7 Uhr klappen meine Augen auf. Meine Nacht war leider nicht besonders gut. Ich musste mitten in der Nacht raus zum pinkeln, war mehrmals lange wach und mir war eigentlich durchgängig sehr kalt. Richtig geschlafen habe ich eigentlich nur von 23 bis 3 Uhr. Dennoch bin ich glücklich und versuche, möglichst leise zusammenzupacken, was aber leider nicht möglich ist. Ich raschele also alles zusammen, packe mein mobiles Hotel ein und verabschiede mich von dem Ehepaar, welches – wahrscheinlich durch mein lautes Rödeln – inzwischen auch wach ist und Kaffee genießt. Ich stöpsele mich an meine Nordic-Walking-Stöcke an und schnecke um 8 Uhr los.


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        Aber schon nach ca. 20 Metern stelle ich beim Studieren des ersten Wegweisers fest, dass hier das grüne D für den Diemelsteig fehlt. In dem Moment höre ich von der Plattform her meinen Namen herüberschallen. Ich schnecke zurück und überlege, was ich vergessen haben könnte, aber dies war gar nicht der Grund des Zurückrufens. Das Paar teilt mir mit, dass der Weg in eine andere Richtung weiter verläuft. Wir lachen kurz über meine Dummheit und ich schnecke zum zweiten Mal los

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        Oben am Hügel angekommen erwartet mich ein T-Kreuz. Ich erblicke ein grünes D, welches mich nach links führt, da ein paar Meter in die linke Richtung schon das nächste grüne D zu sehen ist. Ich schnecke also brav nach links und laufe nichtsahnend schon wieder in die falsche Richtung. Es geht von dem gerade erklommenen Hügel erstaunlicherweise wieder bergab Richtung Wirmighausen

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        und irgendwann stehe ich im Dorf. Das dies nicht richtig sein kann, wird mir schnell klar und so begebe ich mich mal wieder auf die Suche nach Wegweisern. Ich werde nicht fündig bzw. verstehe das Entstehen des Problems nicht und frage die einzige Person, die ich in dem kleinen Kaff finden kann. Ein Mann mittleren Alters, welcher gerade vor einem Haus Bauarbeiten betreibt, erklärt mir, dass ich den Hügel nicht hätte herunterlaufen dürfen. Ich müsse ihn wieder komplett hoch latschen. Ich erkläre ihm, dass das grüne D aber eindeutig hierhin wies und erst in diesem Moment geht mir ein Licht auf: Ich bin seit dem T-Kreuz ausversehen die Variante des Diemelsteigs, welche anstatt zur Plattform D2 durch Wirmighausen führt, gegangen (und nicht die Hauptroute) Der Bauarbeiter bestätigt dies. Ich fühle mich ein bisschen vom Tourismus-Verein veräppelt. Auf der offiziellen Wanderkarte des Tourismus-Vereins sind die Varianten ganz klar und eindeutig mit einem weißen D markiert, nicht mit einem grünem. Und deshalb bin ich auf dem Hügel natürlich nicht darauf gekommen, dass dies hier live vor Ort nicht so ist. Ich hatte einfach der Beschilderung vertraut, was sich leider als falsch erwies. Ich bedanke mich bei dem netten Mann, der mir sehr geholfen hat und fange an, den Hügel wieder hochzuschnecken.
        Ein bisschen verärgert erreiche ich irgendwann wieder das T-Kreuz und laufe diesmal geradeaus weiter. Tatsächlich bin ich nun richtig, aber dies wird erst wirklich bewiesen, als ich das nächste grüne D erblicke. Vom T-Kreuz her war dieses nächste Schild aber nicht ersichtlich, sondern eben nur das nächste Schild in die für mich falsche Richtung der Variante Da ich diese Oberflächlichkeit des Tourismus-Vereins nun natürlich nicht ändern kann, schnecke ich also weiter und nehme mir fest vor, ab jetzt nicht mehr der Beschilderung zu vertrauen, sondern parallel ab und an einen Blick auf die abfotografierte Karte in meinem Smartphone zu werfen. Immerhin hat mich dieser Umweg eine ganze Stunde und einige Höhenmeter gekostet.
        Das Erreichen dieser Bank wirkt mir ein bisschen zu zeckig

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        und so laufe ich erstmal weiter über den Hügel, bestehend aus Wiese und Feldern. Vor mir taucht plötzlich auf dem Weg ein Fuchs auf. Als er mich erblickt, spurtet er davon und rennt über ein freies Feld, so dass ich ihn noch einige Augenblicke lang beobachten kann, bevor er aus meinem Sichtfeld entschwindet. Für mich geht es nach der Hügelüberquerung weiter durch ein hübsches Wäldchen

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        mit hübschen Pilzen, die als Fotomotiv herhalten müssen.

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        Der Waldweg wechselt seinen Bodenbelag, ich sprühe meine Beine mit Deet ein

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        und komme zur ersten und letzten Durchquerung eines Gewässers auf dem Diemelsteig

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        Das Waldstück bleibt hübsch anzusehen

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        und irgendwann geht es weiter neben Feldern.

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        Plötzlich endet der hübsche Weg und Diemelsteig-Bezwinger müssen ein kleines Stück auf der Straße laufen.

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        Als der Trail die Straße wieder verlässt, werde ich schon von dieser Familie erwartet:

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        Auch wenn sie noch so lieb schauen – für mich geht es weiter Richtung Flechtdorf. Dort gibt es zwar keinen Supermarkt und kein Restaurant, dafür aber einen Bäcker, welcher laut Internet sehr beliebt sein soll und für mich meine Essensvorräte aufstocken soll.

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        Leider bin ich mir nicht mehr sicher, ob der Bäcker um 12 Uhr Mittagspause macht oder erst um 13 Uhr. Natürlich gehe ich sicherhaltshalber von 12 Uhr aus und als es auf einmal steil hinunter geht auf einem immer enger werdenden Pfad,

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        sagt mir ein Blick auf mein Smartphone, dass es derzeit 11.30 Uhr ist. Wenn ich mich jetzt beeile und die restlichen Meter ohne Pause durchziehe, könnte ich es noch vor der Mittagspause schaffen. Und so wird dieser Abstieg, welchen ich niemals als so steil erdacht hätte, zum anstrengendsten Unterfangen des gesamten Diemelsteigs für mich. Ich hetze den Berg hinab, schlängele mich durch immer dichter werdendes Gestrüpp und habe nur noch im Kopf, es pünktlich zu schaffen, denn dann muss ich nicht 3 Stunden lang in Flechtdorf warten, bis die Mittagspause vorbei ist.
        Ein letztes Fotomotiv schafft es während meines Herunterrasens noch auf die Linse

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        und um 11.50 Uhr stehe ich mit hochrotem Kopf und nassgeschwitztem T-Shirt vor dem Bäcker Völlig abgehetzt schaue ich auf das Öffnungszeiten-Schild und stelle fest, dass der Bäcker erst um 13 Uhr in die Mittagspause entschwirrt. Die Hetzerei hätte ich mir also sparen können. Trotzdem bin ich unendlich froh, nun hier zu sein, und so versuche ich erstmal meinen Puls herunterzubekommen und meine Maske und meinen Mini-Zippbeutel mit Geld aus dem Rucksack-Frontfach zu fischen.
        Eine sehr junge Dame empfängt mich innendrin und merkt schnell, dass ich nicht gerade entspannt wirke Ich erkläre ihr meine Sorge mit dem Mittagspausen-Problem und dann versteht sie den Anblick meines tomatenähnlichen Kopfes und sagt mir, dass ich jetzt erstmal zur Ruhe kommen soll Ich verschaffe mir also einen Überblick über die kleine, aber feine Auswahl. Leider kann sie mir bei einem Produkt nicht sagen, welche Füllung darin enthalten ist, aber wie immer nehme ich es so wie es ist und hoffe einfach, dass es lecker sein wird. Ich suche mir für mein heutiges Mittagessen, für mein heutiges Abendessen und für mein morgiges Mittagessen jeweils 2 Teile aus, gönne mir eine Himbeer-Zitronen-Buttermilch, welche mich aus einem Kühlschrank heraus anlächelt, bezahle einen lächerlich niedrig wirkenden Preis (irgendein krummer Betrag zwischen 7 und 8 Euro) für alles zusammen und schnecke glücklich mit meinen ergatterten Leckereien zur nächstgelegenen Bushaltestelle.

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        Dort angekommen gönne ich mir eine schöne entspannte Mittagspause, genieße die Buttermilch und 1,5 der vielen leckeren selbst hergestellten Teile (keine vorgebackene Industrieware) und verstaue die restlichen Teile in meinem Rucksack. Mein ausgewähltes erstes Teil ist das unbekannte Objekt, welches laut der jungen Dame vermutlich eine Apfeltasche sein sollte. Tatsächlich ist es aber eine Kirchtasche, welche unendlich lecker ist und eine gute Wahl war :-) Als Nachtisch schiebe ich mir noch ein halbes St.-Martins-Brezel hinein.
        Plötzlich taucht ein älteres Ehepaar mit Tagesgepäck auf und fragt mich um Hilfe. Sie kommen gerade aus Schweinsbühl und wollen noch weiter bis Adorf. Sie finden kein grünes D mehr, aber da ich ja genau daher komme, wo sie hinwollen, erkläre ich ihnen ziemlich genau, wie sie zu dem Einstieg gelangen, von welchem aus sie dann den steilen engen Pfad hinauf gelangen können. Sie verabschieden sich dankend und ich bleibe noch ein paar Minuten auf der Bank sitzen, bis es für mich weitergeht Richtung Schweinsbühl.

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        Zum ersten Mal auf dieser Tour führt mich der Diemelsteig durch einen kleinen Park,

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        in welchem es sich diese faulen Gefährten richtig bequem gemacht haben.

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        Über eine unzureichende Beschilderung kann ich mich aus meiner Richtung kommend hier in Flechtdorf nicht beschweren.

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        Das berühmte Kloster lasse ich hinter mir

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        und plötzlich kommt mir ca. 30 Minuten nach unserem 1. Treffen das ältere Ehepaar entgegen. Ich kann es nicht glauben, aber sie sind es wirklich War meine Wegbeschreibung so schlecht? Ich frage sie, ob sie den richtigen Einstieg nicht gefunden haben. Sie erzählen mir, dass meine Beschreibung gut war und dass sie den Berg schon hochgewandert sind, aber dann wurden sie angeblich falsch weitergeleitet durch eine falsche Beschilderung und seien dann wieder in Flechtdorf gelandet. Vorsichtig merke ich an, dass ich ja von dort gekommen bin und eigentlich alles richtig beschildert war, denn sonst hätte ich ja den Bäcker nicht gefunden. Vielleicht haben sie ein Schild übersehen? Die beiden bestehen darauf, dass sie alles richtig gemacht haben und zusammen ärgern wir uns dann über die an manchen Stellen fehlerhafte oder fehlende Beschilderung des Diemelsteigs Die beiden finden vor allem in den Ortschaften die Beschilderung als unzureichend und so tauschen wir uns aus über unsere bisher schlechten Erfahrungen im Thema Schilder. Wie auch immer – ich betone nochmal, dass der Pfad dort hoch aber auf jeden Fall der richtige ist, und so trennen sich unsere Wege erneut. Ich schnecke weiter Richtung Schweinsbühl und die beiden wollen es nochmal hinauf versuchen. Falls es wieder nicht klappt, ist ihr Plan, sonst einfach von Flechtdorf wieder zurück nach Schweinsbühl zu laufen, denn diesen Weg kennen sie ja nun schon. Ich bin erstaunt darüber, wie fit die beiden trotz ihres höheren Alters noch sind und schnecke also weiter.

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        Auf dieser hübschen Obstwiese sieht es sehr gepflegt aus und kurz danach geht es für mich wieder in ein Waldgebiet.

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        An dieser Stelle ist mir noch nicht bewusst, dass dies erst der Anfang ist von nicht zählbaren Millionen (oder gar Milliarden?) abgeholzten Bäumen.

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        Ich schnecke weiter und fühle mich ein bisschen verunsichert, als plötzlich mitten durch den Wald querfeldein 2 Personen in Warnwesten in meine Richtung laufen. Zum ersten Mal kommt in mir tagsüber ein ungutes Gefühl auf dem Diemelsteig auf, aber die beiden scheinen nichts Böses im Schilde zu führen – zumindest nicht mir gegenüber Als sie den Weg erreichen, kommen sie mir entgegen, grüßen aber nur und laufen weiter. Ich schnecke ebenfalls weiter

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        und dann gelange ich schon bald zu dem hier so berühmten „Weg der Stille“.

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        Der „Weg der Stille“ ist zwar meiner Meinung nach nicht wirklich stiller als andere Waldabschnitte, durch die ich schon gelaufen bin, aber er ist sehr schön gelegen mit schönen Aussichten und einer wirklich hübschen Landschaft:

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        Nach dem „Weg der Stille“ soll es laut Karte nicht mehr weit sein bis zu meinem heutigen Tagesziel – der Trekking-Plattform D3.

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        Und tatsächlich – auf einmal taucht sie auf der rechten Seite auf: Eine schöne gepflegte Wiese mit Plattform, mehreren Bänken und Tischen, einer Schutzhütte, einem Plumpsklo und für mich das Wichtigste: Die Quelle Rhene.

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        Begrüßt werde ich von unendlich vielen surrenden Fliegen in und an einem Baum, welcher mitten auf dem Gelände steht. Aber solange es keine Wespen sind, soll es mir egal sein.
        Ich baue mein Zelt auf, welches bereits um 16.20 Uhr steht, richte mich ein und mal wieder mache ich mir große Sorgen, hier alleine schlafen zu müssen. Wieder versuche ich mich im Zelt zu entspannen, mache Fotos, fülle meine Trinkflaschen an der Quelle auf usw., aber niemand erscheint.

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        Ich liege im Zelt und bei jedem Geräusch menschlicher Herkunft hoffe ich, dass es nette Menschen sind, die hier übernachten werden. Aber immer sind es nur vorbeifahrende Fahrradfahrer, die ungläubig die Plattform beäugeln. Um 17.40 Uhr kommt ein Auto auf dem Forstweg herangerollt, hält kurz an der Plattform an, glotzt herüber, und fährt weiter. Vielleicht war es wieder nur ein Ranger, aber mir wird mal wieder bewusst, dass ich das Zelten alleine so nah an der Zivilisation einfach nicht mag.
        Ich versuche mich abzulenken und genieße auf den Schock erstmal ein Schinken-Käse-Crossaint und die zweite Hälfte des leckeren Brezels von heute Mittag
        Erst um 20 Uhr, als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet habe, dass noch jemand kommt, höre ich folgende Stimmen: Kinderstimme: „Hier ist es!“ Männerstimme: „Ist jemand da?“ Kinderstimme: „Ja“.
        Ich krabbele aus meinem Zelt und erblicke einen Jungen (11 Jahre alt) und einen noch im Anmarsch seienden Papa mit viel Gepäck. Ich begrüße die Beiden und schnell stellt sich heraus, dass die beiden tatsächlich die Plattform gebucht haben und heute zum ersten Mal in ihrem Leben zelten. Auch wenn der Papa wahrscheinlich lieber alleine mit seinem Sohn hier wäre – ich platze vor Glück Wieder brauche ich keine Angst zu haben vor der kommenden Nacht
        Die beiden sind wirklich sehr unerfahren, was aber – auch für die Beiden - eher amüsant ist und für viel netten Gesprächsstoff sorgt. Ein Wurfzelt, welches der Vater unter seinem Arm klemmen hat, wird in die Luft geworfen und schon steht ihr Hotel für die Nacht. Auf Abspannung wird verzichtet. Der 11jährige Sohn ist total aufgeregt, aber supernett und sehr offen und neugierig. Auch der Papa ist supernett und so quatschen wir über alles Mögliche. Wir philosophieren über ein viel zu riesiges Packmaß des Wurfzeltes, welches der Papa nicht geschafft hat, vernünftig zusammenzupacken, über wahnsinnig machende Homeschooling-Zustände, über mein Hobby, immer mehr Gramm zu sparen usw. Die beiden wurden übrigens 2 km entfernt von der Mama aus dem Auto gelassen, sind dann die 2 km hierhin gelaufen und sind nun schnell eingerichtet für die kommende Nacht. Mitgebrachtes Essen füllt ihre Mägen. Morgen wollen die beiden ihr Gepäck bei einer ihnen unbekannten Familie im Garten hier in der Nähe lassen, dann mit Tagesgepäck genau wie ich bis Stormbruch laufen, sich dort von der Mama einsammeln lassen und dann mit dem Auto das Gepäck aus dem Garten abholen. Aber soweit ist es jetzt noch nicht und so brechen die beiden erstmal zu einer Mini-Dämmerungswanderung auf. Ich solle solange die Stellung halten und ihre Ausrüstung beschützen Während die Beiden weg sind, beginnt auf einmal ein sehr lautes Geräusch in der Ferne. Es klingt wie eine Sirene, welche gefühlt ewig lange anbleibt.
        Als sie zurückkommen, mutmaßen die Beiden, dass es keine Sirene war, sondern eher ein sehr lautes Gerät eines Bauers (Hexler?). Ich verkrümele mich aber nun in meinem Schlafsack, warne die beiden vor, dass ich sehr früh rascheln werde und teile ihnen aber im Gegenzug mit, dass es mich nicht im Geringsten stört, falls die beiden jetzt noch lange laut sind. Auch die Beiden krabbeln bald in ihr Hotel, spielen dann noch bis ca. 22.20 Uhr Uno im Zelt und sind sehr viel leiser, als ich vorher dachte. Ich lasse den Tag noch in meinem Kopf Revue passieren und bin mal wieder total glücklich. Zudem bin ich außerdem superstolz auf meinen Körper. 20 Km inklusive Bäcker-Besichtigung und Umweg nach Wirmighausen sind für meinen Körper eine wirklich sehr gute Leistung. Das fast durchgängige Auf und Ab hier im Sauerland verkrafte ich bis jetzt gut und außer meinen Schulterschmerzen und Schmerzen an meinem rechten kleinen Zeh (nur beim Laufen) geht es meinem Körper wirklich insgesamt gut. Auch über das Wetter kann ich mich bisher absolut nicht beschweren. Ca. 17 Grad, kein Regen, meistens bewölkter Himmel und ab und zu mal ein bisschen Sonne stellen für mich ein perfektes Wanderwetter dar.
        Um ca. 22.30 Uhr entschwinde ich bereits rundum zufrieden ins Land der Träume
        Zuletzt geändert von Blubbi; 14.08.2021, 12:02.

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          • 21.01.2008
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          #5
          Sehr schön - ich bin den Weg im Herbst 2020 gegangen und habe ihn in guter Erinnerung behalten.

          Das mit dem Übernachten wird sich sicher bald geben, wenn Du das öfters gemacht hast.

          Jetzt weiß ich auch wofür die Plattformen sind.

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          • lina
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            • 12.07.2008
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            #6
            Die habe ich gar nicht in Betracht gezogen, als ich per E1 da vorbeikam, weil ich nichts von deren Existenz wusste – aber finde ich toll :-)

            Mein Zelt fühlt sich inzwischen schon so vertraut an, dass ich mich sicher fühle, sobald ich drin bin, egal, wer oder was draußen herumzappelt. D.h.: Das wird bestimmt besser.

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            • Prachttaucher
              Freak

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              • 21.01.2008
              • 11905
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              • Meine Reisen

              #7
              und eigentlich zappelt selten etwas rum, solange man die Außentüre offen läßt.

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              • Blubbi
                Erfahren
                • 17.01.2016
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                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                Sehr schön - ich bin den Weg im Herbst 2020 gegangen und habe ihn in guter Erinnerung behalten.
                Ich habe ihn - außer meiner Angst - auch in positiver Erinnerung behalten

                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                Das mit dem Übernachten wird sich sicher bald geben, wenn Du das öfters gemacht hast.
                Ich befürchte eher nicht. Auf dem Gendarmstien und bei meiner Bornholm-Umrundung hatte ich diese Ängste ja auch schon

                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                Jetzt weiß ich auch wofür die Plattformen sind.


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                • Blubbi
                  Erfahren
                  • 17.01.2016
                  • 431
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von lina Beitrag anzeigen
                  Die habe ich gar nicht in Betracht gezogen, als ich per E1 da vorbeikam, weil ich nichts von deren Existenz wusste – aber finde ich toll :-)
                  Ja diese Plattformen wurden ja in dieser Saison erst neu eingeweihnt. Sind echt hübsch geworden und immer sehr gepflegt

                  Zitat von lina Beitrag anzeigen
                  Mein Zelt fühlt sich inzwischen schon so vertraut an, dass ich mich sicher fühle, sobald ich drin bin, egal, wer oder was draußen herumzappelt. D.h.: Das wird bestimmt besser.
                  Ich mag mein Zelt auch sehr. Nur die menschlichen Wesen, die sich abends/nachts noch herumschleichen, nicht

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                  • Prachttaucher
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                    • 21.01.2008
                    • 11905
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                    #10
                    In der Natur ? Das könnte ja höchstens ein Jäger sein, aber die verhalten sich sehr unauffällig. Das einzige was man da ggf. bemerkt wäre ja mal ein Knall oder vielleicht ein vorbeifahrendes Auto. Lauter wäre dann schon ein Trupp Wildschweine, die aber schnell das Weite suchen wenn eine Taschenlampe aufleuchtet.

                    Zeltplätze ist natürlich ein anderes Thema....

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                    • lina
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                      • 12.07.2008
                      • 43031
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                      #11
                      Es ist eher das My-tent-is-my-castle-Gefühl :-)
                      Würde es helfen, wenn Du Flipflops in riesiger Schuhgröße ans Zelt stellst?

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                      • Blubbi
                        Erfahren
                        • 17.01.2016
                        • 431
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                        #12
                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                        In der Natur ? Das könnte ja höchstens ein Jäger sein, aber die verhalten sich sehr unauffällig. Das einzige was man da ggf. bemerkt wäre ja mal ein Knall oder vielleicht ein vorbeifahrendes Auto. Lauter wäre dann schon ein Trupp Wildschweine, die aber schnell das Weite suchen wenn eine Taschenlampe aufleuchtet.

                        Zeltplätze ist natürlich ein anderes Thema....
                        Vor Wildschweinen oder anderen Tieren habe ich zwar angemessenen Respekt, aber nicht wirklich Angst. Aber Menschen in Zeltnähe habe ich eigentlich immer mal gehört oder gesehen bei meinen letzten 3 Touren

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                        • Blubbi
                          Erfahren
                          • 17.01.2016
                          • 431
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von lina Beitrag anzeigen
                          Es ist eher das My-tent-is-my-castle-Gefühl :-)
                          Würde es helfen, wenn Du Flipflops in riesiger Schuhgröße ans Zelt stellst?
                          Ich hoffe, dass ich dieses Gefühl irgendwann auch mal erleben werde, denn dies klingt wirklich schön.

                          Deine Idee mit den riesigen Flip Flops gefällt mir spontan sehr. Vielen vielen Dank dafür!!! Das ist wirklich vielleicht eine Beruhigung für mich, wenn ich weiß, dass andere Menschen nicht vermuten, ein weibliches Wesen innendrin vorzufinden

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                          • lina
                            Freak

                            Vorstand
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                            • 12.07.2008
                            • 43031
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Der Erfahrung nach vermuten sehr viele Menschen keine Frau in einem Zelt. Das Klischee sagt: Frauen bevorzugen Strandurlaub und Shopping :-)

                            Bei den Flipflops kann es auch sein, dass ein Fuchs sie toll findet und wegträgt, die mögen Schuhe. Dann halt einfach ersetzen

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                            • Blubbi
                              Erfahren
                              • 17.01.2016
                              • 431
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                              #15
                              Zitat von lina Beitrag anzeigen
                              Der Erfahrung nach vermuten sehr viele Menschen keine Frau in einem Zelt. Das Klischee sagt: Frauen bevorzugen Strandurlaub und Shopping :-)
                              Ja das kann durchaus sein. Es werden ja auch generell nicht gerade oft Wanderer überfallen oder angegriffen oder sonstwas. Aber diese Statistiken ändern irgendwie trotzdem nichts an meiner Angst

                              Zitat von lina Beitrag anzeigen
                              Bei den Flipflops kann es auch sein, dass ein Fuchs sie toll findet und wegträgt, die mögen Schuhe. Dann halt einfach ersetzen

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                              • Blubbi
                                Erfahren
                                • 17.01.2016
                                • 431
                                • Privat

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                                #16
                                Tag 3

                                Um 5.21 Uhr ist die Nach für mich endgültig beendet. Nachdem ich nachts wieder sehr gefroren habe und nicht durchschlafen konnte, hoffe ich, dass mir gleich beim Zusammenpacken warm wird.
                                Nach Wärme sieht es auf jeden Fall aus, als die Sonne aufgeht. Mit einem Ohrwurm von Udo Jürgens packe ich alles zusammen und bereite mich für den kommenden Wandertag vor.
                                *Und immer immer wieder geht die Soooonne auf....*

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ID: 3071385

                                Meine Übernachtungsnachbarn schaffen es tatsächlich, trotz meines nicht vermeidbaren Raschelns weiterzuschlafen bzw. weiterzuschnarchen, aber kurz bevor ich aufbreche, krabbeln sie aus ihrem Wurfgeschoss heraus. Wir halten noch einen kurzen Smalltalk und tauschen uns über unsere heutigen Pläne aus. Leider werden die Beiden ja nicht auf der Plattform D4 übernachten. Aber ich gehe fest davon aus, dass sie mich später einholen werden, da mein Lauftempo ja nunmal dem einer Schnecke ähnelt und zudem die Beiden nur mit Tagesgepäck durchstarten. Wie auch immer – wir verabschieden uns voneinander und um 7.02 Uhr mache ich mich auf in Richtung Schweinsbühl.

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ID: 3071386

                                Dort unten packen meine Zeltnachbarn gerade ihr Gerödel zusammen.

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ID: 3071387

                                Für mich geht es weiter auf einer Straße

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ID: 3071388

                                und später über diesen Weg, welcher mich an die vielen gefällten Bäume von gestern erinnert.

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ID: 3071389

                                Als Nächstes folge ich dem Diemelsteig durch ein kleines noch dunkles Waldstück,

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ID: 3071390

                                sehe zwei Rehe am Waldrand auf einer Wiese und stelle fest, dass diese Schafe im Gegensatz zu mir noch schlaftrunken sind.

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                                Ich hingegen fühle mich topfit und erreiche schon kurze Zeit später diesen Rastplatz

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ID: 3071392

                                und die Abzweigung, an der es links weiter auf dem Diemelsteig geht.

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                                Nicht dem Schild folgend schnecke ich geradeaus, denn ich nehme wortwörtlich einen kurzen Umweg in das Dörfchen Schweinsbühl in Kauf.

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ID: 3071394

                                Per Emailkontakt hatte ich vor meiner Tour mit dem Inhaber dieses Gasthauses geschrieben und gefragt, ob ich morgens ein Frühstück to go abkaufen könnte. Zwei normale Brötchen mit egal welchem Belag würden mich schon glücklich machen

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ID: 3071395

                                Beim Betreten des Gasthauses finde ich erstmal Niemanden. Aber nach ein paar Augenblicken steht dann plötzlich doch jemand im Raum nebenan. Ich frage ihn, ob er hier der Chef sei und er bejaht dies. Während ich erkläre, was mein Anliegen ist, stößt seine Frau hinzu und das Ergebnis eines kurzen Gespräches ist, dass ich kein Frühstück to go abkaufe, sondern mir am Buffet alles nehmen soll, was ich möchte und dies dann vor Ort verzehren soll Ich kann mein Glück nicht fassen. Als ob es Corona nicht gibt, genieße ich das erste Buffet seit dem Beginn des Corona-Wahnsinns. Während ich meinen Teller mit einem Brötchen, Belägen und Tomate-Mozzarella befülle, wird mir bereits Teewasser an meinen Tisch gebracht inkl. einer Auswahl an Teebeuteln. Außerdem wird mir ein Frühstücksei aufgetischt. Bei meinem zweiten Gang zum Buffet begrüßt mich ein Ehepaar, bei welchem ich mir zuerst unsicher bin, woher wir uns kennen. Schnell klären mich die Beiden auf: Es ist das Ehepaar aus Flechtdorf, welches zweimal den steilen Berg hochgekraxelt ist, weil es sich verlaufen hatte. Glücklicherweise hatten sie beim zweiten Versuch kein Schild verpasst und haben es so bis nach Adorf geschafft Dort haben sie die Gastgeber dieser Pension abgeholt, so dass sie hier übernachteten. Heute werden sie von dem Shuttle-Service des Hauses erneut zu einem Tagesausflug gebracht und abgeholt. Ich bin wirklich erleichtert, dass meine Wegbeschreibung richtig war und widme mich wieder kurzzeitig dem Auffüllen meines Tellers. Ein weiteres frisches Brötchen, ein Babybel, Joghurt, Multivitamin-Saft und das gebrachte Ei landen nur wenig später in meinem Magen. Da ich in einen anderen Raum verfrachtet wurde als die Pensions-Gäste, genieße ich in absoluter Ruhe weiter das unfassbar gute Frühstück und frage dann das Ehepaar, woher sie denn die Frühstückstüten hätten. Die Chefs des Hauses haben mir bereits angeboten, dass ich auf jeden Fall noch alles einpacken soll, was ich möchte. Bewaffnet mit einer Frühstückstüte belege ich mir also noch ein drittes Brötchen mit leckeren Belägen des Buffets. Die Chefin würde mir am liebsten noch viel mehr andrehen, aber ich habe nun wirklich genug für den heutigen Tag, denn ich bin jetzt komplett vollgefressen, habe ein Brötchen für später vorbereitet und habe ja auch noch Snacks von zuhause und Sachen vom Bäcker aus Flechtdorf von gestern. Egal wie teuer dieser Besuch hier in der Pension sein wird – er hat sich definitiv gelohnt und war die beste Entscheidung, die ich mir vorstellen kann. Die Chefin füllt mir noch meine Trinkflaschen auf und bietet mir sogar noch an, im Haus zu duschen, aber dies schaffe ich dann doch noch abzulehnen. Ausgerüstet mit genug Essen, einem vollen Magen, 3 Litern Trinken und einem Gehirn voller Glücksgefühle halte ich nochmal einen Plausch mit dem Ehepaar, welches noch unbedingt meinen Rucksack hochheben möchte, um zu sehen, wie leicht/schwer er ist. Und nun folgt das absolute I-Tüpfelchen dieses Morgens: Die Bezahlung. Ich teile also der Chefin mit, dass ich gerne zahlen würde, und ihre Antwort lautet: „Kurz und knapp: 5 Euro!“. Mit ungläubigen Augen gucke ich sie an und frage mich, ob das ein Scherz ist. Sie fügt hinzu, dass ich ja fast nichts gegessen hätte. Äääääähm 3 üppig belegte Brötchen, 2 Gläser Multi-Saft, Joghurt, Ei, Babybel, Tee, Tomate-Mozzarella = fast nichts gegessen bzw. eingepackt??? Auch wenn ich die 5 Euro schon fast als Trail-Magic einordne, ist es mir wirklich zu unangemessen und so reiche ich ihr 10 Euro herüber. Ich erkläre ihr, dass sie mich so unendlich glücklich gemacht hat, mir meinen Tag gerettet hat und dass mir etwas Besseres nicht hätte passieren können. Außerdem waren die Chefs des Hauses und der ganze Aufenthalt hier so unglaublich nett und lieb, dass ich ihr mitteile, dass sie die 10 Euro wirklich verdient hat und dies ja immer noch viel weniger Geld ist, als wie man es woanders bezahlen muss. Das Fazit dieses absolut perfekten Morgens ist, dass sich alle glücklich und zufrieden voneinander verabschieden

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ID: 3071396

                                Selbst für das Aufsetzen meines Rucksackes bietet mir die Chefin dann aber noch ihre Hilfe an
                                Aber da auch der perfekteste Morgen irgendwann zu Ende geht, breche ich nun auf, verlasse das Gasthaus Döbelt und schnecke zurück zu dem Abzweig, an dem ich weiter nach Schweinsbühl geschneckt bin.

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ID: 3071397

                                Wieder auf dem Diemelsteig angekommen, verläuft der Weg nun zuerst vorbei an Feldern

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ID: 3071398

                                mit einem hübschen Überblick auf Schweinsbühl

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ID: 3071399

                                und später durch Gras

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ID: 3071400

                                und Waldwege.
                                Und dann passiert es: Ich verlaufe mich mal wieder bzw. schnecke mal wieder einen überflüssigen Umweg Ich folge dem Weg, auf dem ich mich gerade befinde, weiter geradeaus, höre weiter unten die Stimmen meiner Zeltnachbarn der letzten Nacht und schnecke abwärts. Irgendwann endet der Weg an einer Straße und es gibt keine weiteren Diemelsteig-Schilder mehr. Also schnecke ich den ganzen Hügel wieder hinauf und erblicke oberhalb einer Wiese ein grünes D, welches ich vorhin übersehen hatte. Es ist sehr weit oben und einen wirklichen Weg dorthin gibt es nicht, lediglich nur etwas platt getretenes Gras Oben angekommen holt mich auf dem weiteren Waldweg sehr bald das Vater-Sohn-Gespann ein und ich bin ganz erstaunt, dass die Beiden direkt den richtigen Weg gefunden haben. Der Sohn wäre wohl genauso falsch weitergelaufen wie ich, aber der Vater hatte einen Wegweiser unten an der Wiese erblickt, den ich und der Junge nicht gesehen hatten.

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ID: 3071401

                                Wir laufen einige Meter zusammen und ich entdecke ein Eichhörnchen in einem Baum, welches ich dem Jungen zeige. Irgendwann ergibt es sich aber, dass ich vorlaufe bzw. die Beiden eine Rödelpause machen und zurückbleiben.
                                Neben den Forstarbeiten, welche sich wieder in meinen Anblick integrieren, und immer wieder hörbaren Baumfällarbeiten gibt es heute aber auch noch etwas Anderes zu erwähnen: Fast durchgängig höre oder sehe ich heute Traktoren bei Erntearbeiten. Bereits bei meiner Anreise wurde im Radio verkündet, dass die Bauern in dieser Woche ernten sollen, da es am kommenden Wochenende wieder regnen wird. Obwohl Erntearbeiten natürlich völlig normal sind, wünsche ich mir dennoch manchmal, ein bisschen weniger Nebengeräusche zu hören.

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ID: 3071402

                                Von diesem Wegstück aus geht es mal wieder einen kleinen Hügel hinauf,

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ID: 3071403

                                welcher mich zu dieser Bank mit einer hübschen Aussicht und zu einer entspannten Pause führt.

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ID: 3071405

                                Leider ist mir beim Weiterschnecken nicht bewusst, dass ich meine Zeltnachbarn nicht mehr wiedersehen werde. Hätte ich dies gewusst, hätte ich hier auf sie gewartet, um mich zu verabschieden. Aber ich konnte natürlich nicht wissen, dass die Beiden anscheinend ihre Pläne geändert haben, denn selbst am kommenden Abend sind sie vor Stormbruch niemals an der Plattform D4 vorbeigekommen
                                Aber da ich dies nicht wissen konnte, schnecke ich nach genug Entspannung weiter und folge diesem Vogellehrpfad.

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ID: 3071406

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ID: 3071407

                                Kurz darauf erreiche ich schon das Dorf Deisfeld, in dem es weder einen Supermarkt, noch einen Bäcker, noch sonst irgendeine Nahrungsquelle gibt.

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ID: 3071408

                                Hübsch ist das kleine Dorf trotzdem und genau hier überquert man zum ersten und letzten Mal während des gesamten Diemelsteiges die Diemel

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ID: 3071410

                                Hinter Deisfeld gönne ich mir schon wieder eine Pause

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ID: 3071411

                                und schnecke dann weiter wie gewohnt durch Felder und Wiesen.

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                                Dieses Schilder-Chaos leitet mich weiter zu der größten „wilden“ Blumenwiese, die ich jemals gesehen habe.

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                                Und nicht nur, dass sie riesig und schön ist – Nein, sie hat auch einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Hügel.
                                Als Nächstes erreiche ich die Plattform D/U. Hier führt sowohl der Diemelsteig als auch der Uplandsteig vorbei.

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ID: 3071421

                                Für mich ist die heutige Tagesetappe aber noch nicht beendet und so schnecke ich weiter zu meiner nächsten Pausenbank.

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                                Ein Ranger fährt an mir vorbei und schnibbelt die Plattform D/U frei.

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                                Anscheinend war er kurz zuvor auch schon an meiner Pausenbank, denn auch hier ist der Rasen frisch gemäht.

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ID: 3071424

                                Beim Weiterschnecken erreiche ich schon bald die nächste Bank, aber wenn ich wirklich jede hübsche Bank am Diemelsteig nutzen würde, um zu entspannen, würde ich wohl niemals ankommen

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                                Von daher folge ich dem Diemelsteig weiter

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ID: 3071426

                                und biege bald ab Richtung Dommelhof.

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                                Hier haben wohl auch schon mehrere Menschen Pausen gemacht

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                                Nach einem kurzen Trampelpfad geht es nun auf der einzigen Straße weiter, die zum Dommelhof führt.

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                                Der Dommelhof wirkt auf mich absolut unspektakulär und langweilig und so schnecke ich direkt weiter.
                                Weiter oben sind die wunderschöne Landschaft, das immer noch perfekte Wetter und die herrlichen Aussichten fast nicht mehr in Worte zu fassen

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                                Nur die immer wieder auftauchenden unendlich viele abgeholzten Bäume trüben das schöne Bild und sorgen für einen richtig krassen Gegensatz zwischen purer Schönheit des Sauerlandes und der äußerlichen Schattenseite desselben.

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                                Tipp des Tages: Wer blaubeersüchtig ist, sollte genau jetzt hier sein.

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ID: 3071438

                                Der Gegensatz zwischen wunderschön und superhässlich nimmt kein Ende.

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ID: 3071445

                                Aber urplötzlich werde ich aus diesen Gegensatz-Gedanken herausgerissen, denn ich habe bereits mein Tagesziel erreicht. Die Schutzhütte, die zur Plattform D4 gehört, taucht um 15.47 Uhr vor mir auf

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ID: 3071446

                                und von dort sind es nur noch wenige Schritte abwärts bis zur bestgelegensten Plattform, die ich bis jetzt hier am Diemelsteig kennengelernt habe.

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ID: 3071447

                                Mein aufgebautes Zelt stellt das nächste Fotomotiv dar und wie an allen bisherigen Diemelsteig-Abenden hoffe ich mal wieder über alles, dass noch jemand kommt, der ebenfalls hier übernachten wird.

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ID: 3071448

                                Ein letztes Teil vom Bäcker aus Flechtdorf (diesmal ist es eine leckere Zimtschnecke) wandert in meinem Körper und überhaupt sind heute alle „Reste“ vom Gasthaus Döbelt und vom Bäcker im Laufe des Tages in mir verschwunden

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ID: 3071449

                                Leider geht meine Hoffnung diesmal aber nicht in die Realität über. Weder die Zeltnachbarn der letzten Nacht kommen für einen Abschluss-Plausch vorbei, noch sonst irgendjemand, der hier übernachten möchte. Im Gegenteil – Die einzigen Menschen, die ich noch in meiner Nähe wahrnehme, sind drei niederländische oder belgischen Personen, die um ca. 19.30 Uhr die Plattform inspizieren (zwei Frauen und ein Mann), während ich im Zelt liege und versuche, mich zu entspannen. Irgendwann ziehen sie weiter, aber ca. 45 Minuten später kommen sie erneut an der Plattform vorbei. Diesmal fängt eine der beiden Frauen ein kurzes Gespräch an: „Jemand da?“ „Ja.“ „Oh, das wusste ich nicht. Viel Spaß!“ und die drei verschwinden zurück in den Wald, aus dem sie vorhin gekommen sind.
                                Trotz meiner Angst schaffe ich es auch heute noch kurz zu einem Tagesrückblick: Meine Beine haben mich heute ca. 19,6 km weit getragen, womit ich natürlich absolut zufrieden bin. Außer meinem Schulter-/Nackenproblem und meinem rechten kleinen Zeh, der einfach immer in jedem Schuh zu wenig Platz hat, geht es meinem Körper trotz der für mich langen Distanz und der vielen Höhenmeter gut. Unterwegs habe ich mich heute irgendwann zwischendurch ca. eine Stunde lang schlapp gefühlt, aber ansonsten fühlte ich mich immer fit und energievoll.
                                Glücklicherweise bin ich von den bisherigen drei Tagen so erschöpft und müde, dass ich schon sehr bald einschlafe und so gar keine weitere Gelegenheit mehr habe, über unerwünschten zweibeinigen nächtlichen Besuch nachzudenken

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                                • Prachttaucher
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                                  • 21.01.2008
                                  • 11905
                                  • Privat

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                                  #17
                                  bis zur bestgelegensten Plattform, die ich bis jetzt hier am Diemelsteig kennengelernt habe....

                                  Zeltplatz mit Aussicht hat natürlich etwas und auch den Vorteil daß es am Abend länger hell bleibt. Auf dem Bild kann man erkennen daß es auf der Platform Befestigungsösen gibt. Sind da noch Haken für die Zeltschnüre dran oder muß man da etwas basteln ? Wie bekommt die Stellen des Zeltes befestigt, wo man sonst nur einen Zeltnagel durchsteckt ?

                                  Es bleibt ein bißchen unklar beim Lesen, ob Du lieber alleine bleiben möchtest oder lieber willst, daß noch jemand kommt. Aber vermutlich geht es Dir darum, daß die Leute so früh kommen, daß Du sie noch kennenlernst ?* Von der Ruhe her war es aber eigentlich schon besser als Du alleine warst oder ?

                                  Kenne das selbst von den DNT-Hütten in Norwegen. Gegen Leute habe ich nach einigen einsamen Tagen oft nichts, aber schon zu schlafen und dann kommt noch jemand am späten Abend, fängt zu kochen an...Das finde ich schon gewöhnungsbedürftig.
                                  Zuletzt geändert von Prachttaucher; 17.08.2021, 07:09.

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                                  • lina
                                    Freak

                                    Vorstand
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                                    • 12.07.2008
                                    • 43031
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                                    #18
                                    Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                                    Glücklicherweise bin ich von den bisherigen drei Tagen so erschöpft und müde, dass ich schon sehr bald einschlafe und so gar keine weitere Gelegenheit mehr habe, über unerwünschten zweibeinigen nächtlichen Besuch nachzudenken
                                    Das ist eigentlich der Idealfall: So müde sein, dass man gar nicht mehr weiter über irgendwas grübeln kann. Und wenn das ein paarmal so ist, und man am Folgemorgen merkt, dass wirklich nichts Unerwünschtes passiert ist, verschwindet auch die Problemlage :-)


                                    Die Diemel-Gegend ist wirklich sehr schön, stelle ich mal wieder fest Das hat sich offensichtlich auch nicht geändert seit
                                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                    Auch landschaftlich ist es hübsch hier, das Tal wird auch, ausnahmslos in sämtlichen Beschreibungen, das „schöne Diemeltal“ genannt – das müsste man eigentlich, konsequenterweise, in einem Wort schreiben, wie „Gutebutter“
                                    (ups – 2012 – ich würde schon gerne mal wieder da hin, und auch auf dem E1 weiter :-))

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                                    • Prachttaucher
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                                      • 21.01.2008
                                      • 11905
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                                      #19
                                      Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                      ...(ups – 2012 – ich würde schon gerne mal wieder da hin, und auch auf dem E1 weiter :-))
                                      Interessant auch zu sehen an was man sich dann noch erinnert...

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                                      • Blubbi
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                                        • 17.01.2016
                                        • 431
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                                        #20
                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen

                                        Zeltplatz mit Aussicht hat natürlich etwas und auch den Vorteil daß es am Abend länger hell bleibt. Auf dem Bild kann man erkennen daß es auf der Platform Befestigungsösen gibt. Sind da noch Haken für die Zeltschnüre dran oder muß man da etwas basteln ? Wie bekommt die Stellen des Zeltes befestigt, wo man sonst nur einen Zeltnagel durchsteckt ?
                                        Ja auf den Plattformen sind Ösen verteilt. Entweder man knotet die Abspannseile daran fest oder man nimmt noch Verbindungsstücke dazu wie z.B. Karabiner oder wiederschließbare Kabelbinder. Ich musste ein paarmal eine Verlängerung bauen und da haben wiederverschließbare Kabelbinder sehr gut funktioniert. Unter der Plattform sind auch Ösen an den Rändern und um die Balken außen an der Plattform kann man ja auch die Seile einfach einhängen. An Stellen, wo man keine Seile hat, war es schon schwieriger. Ich habe dann einen kleinen Stock zurecht geschnitzt als Heringsersatz und diesen dann einfach in die Zwischenritzen der Balken gestopft. Wie im Text geschrieben, war mein Zelt nie perfekt abgespannt. Aber ohne Regen war halt alles bestens, da macht ein bisschen unabgespannt sein ja nichts aus

                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                        Es bleibt ein bißchen unklar beim Lesen, ob Du lieber alleine bleiben möchtest oder lieber willst, daß noch jemand kommt. Aber vermutlich geht es Dir darum, daß die Leute so früh kommen, daß Du sie noch kennenlernst ?* Von der Ruhe her war es aber eigentlich schon besser als Du alleine warst oder ?
                                        Hmm, das verstehe ich nicht. Ich habe doch mehrmals geschrieben, dass ich Angst habe, alleine zu übernachten. Und ich habe geschrieben, dass ich Hoffnung habe, dass noch jemand zum Übernachten kommt und dass die Hoffnung aber leider nicht Realität wurde. Von daher: Ja, ich hätte es sehr viel lieber gehabt, wenn ich wieder nicht alleine dort geschlafen hätte. Mit frühzeitigem Kennenlernen hat das eigentlich nichts zu tun bzw. wann der Mensch auftaucht. Hauptsache nicht alleine sein nachts. Natürlich hatte ich mehr Ruhe, als ich alleine war. Aber ich hatte ja geschrieben, dass es mich nicht stört, wenn die Zeltnachbarn laut sind. Ich habe lieber laute Zeltnachbarn, als alleine auf einem Präsentierteller zu übernachten.



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