Der Sollig bei Alf, Antoniushütte und Sollighütte, Alf, Moseleifel
Es ist Feiertag und der Spaziergang in der Altlayer Schweiz hat Eindruck hinterlassen. Da an Feiertagen auf den bekannten Strecken ein erhöhtes Menschenaufkommen zu erwarten ist (tatsächlich wird die Altlayer Schweiz an dem Tag sehr gut besucht sein), wähle ich ein Ziel, das mit nicht so spektakulär erscheint, den Sollig bei Alf. Auf dem gegenüberliegenden Hügel war ich ja bereits gewesen, aber dieser Hügel, der sich zwischen Alf und St. Aldegund befindet, ist mir unbekannt. Zwischen diesen beiden Hügeln liegt die Burg Arras und am Sollig befindet sich eine kleine Bergkapelle, die im Winter schon am Nachmittag über das Tal leuchtet. Der Infoseite von Alf entnehme ich, dass der Sollig den Wandel der Waldwirtschaft seit 1945 zeigt. Früher gab es Eichenniederwälder in Rottwirtschaft mit Kartoffelanbau und Brennholz und Lohrindengewinnung, heute Forstwirtschaft mit Nadelholz. Der Sollig ist 398 m hoch und auf seiner Höhe dominieren Eichenwälder und Hainbuchenwälder.
Mein Versuch, mich davon zu machen, scheitert. Zwei Augenpaare sind der Meinung, mich begleiten zu müssen. So entscheide ich mich, nur die erste Hütte anzuvisieren. Das Wetter ist sowieso nicht sehr gut angesagt. Ich parke an einem Seitenweg und los geht es.


Die ersten Triebe zeigen sich.

Es geht bergauf und so ist unser Tempo langsam.

Ich habe mir sagen lassen, dass die Bullayer und die Alfer sich nicht besonders mögen. Hier sieht es aus, als wäre es ein Ort. Wäre es wohl auch, wenn die Mosel nicht dazwischen wäre.

Am Hang stehen so komische Steine, ich grübele über ihre Funktion nach, ein wenig erinnert sie mich an hinduistische Schreine. Auf dem Rückweg werde ich sehen, was es ist.

Nun zeigen sich die Orte mitsamt der Mosel und meine Begleitung ist von dem Anblick ganz begeistert.

Zwei Herren, die wir vorgelassen haben, versperren den Weg, indem sie mit einem anderen Ehepaar quatschen. Wir halten in gebührendem Abstand an und warten geduldig, bis sie fertig sind. Es sind Himmelfahrtstouristen. Natürlich treffen wir sie kurz darauf wieder, wo sie sich an der Kapelle auf der Bank niedergelassen haben und die Aussicht versperren.


Unterhalb des Kreuzes sind Gedenksteine für die Gefallenen des 2. Weltkriegs.


Und so, wie man von der Kapelle weit ins Tal hinein schauen kann, kann man auch die Kapelle weithin sehen. Auf der Mauer einer der Scheinwerfer, welche sie nachts anstrahlen.

Die Kapelle ist innen schlicht und mit einem Marienbild versehen. Von vorne fotografieren kann man sie nur verzerrt, sie ist zu nahe. Der Blick von hinten gelingt viel besser. Erfreulicherweise sind die beiden Herren inzwischen weitergegangen.

Die Schutzhütte liegt an einem kleinen Pfad.

Der Zweibeiner sieht den Pfad und schüttelt den Kopf. Nicht mit mir. So trennen sich unsere Wege. Zweibeiner und Vierbeiner laufen den breiten Pfad weiter, ich stürme den Abhang hoch. Wir verabreden, uns wieder an der Kapelle zu treffen.

Ich überlege, ob die Bank zu Staub zerfallen würde, wenn man sie benutzt, probiere es aber nicht aus.

Vielleicht war hier früher mal Landwirtschaft, heute sieht man nichts mehr davon.

Ich bin jetzt schon merklich höher.

Man hört lautes Gelächter und Grillgeruch zieht durch die Landschaft. Ich hoffe, dass die Hütte nicht besetzt ist. Ich kreuze einen Waldweg wieder geht es einen engen Pfad weiter nach oben. Ich sehe sie schon, bevor sie zu sehen ist.

Gegrillt wird hier aber nicht, das ist sicher. Der Geruch muss von woanders hergekommen sein. Drei Kinder spielen herum, einer schlägt mit einem Stock das Moos von der Hütte. Ich bitte die Kinder, mal kurz zur Seite zu gehen, damit ich ein halbes Foto machen kann. Keine Reaktion. Beim dritten Mal registrieren sie mich, was aber noch nicht in Handlung umgesetzt wird. Dann reagieren die beiden älteren Kinder, aber das jüngere Kind interessiert das überhaupt nicht. Die beiden größeren Kinder brüllen den kleinen Mann an, was die Mutter aufhorchen lässt. Ich trete ein wenig näher und sehe vier Frauen mit mindestens zwei Kinderwagen im Gespräch vor der Hütte stehen. Wieviele Leute dürfen sich derzeit eigentlich treffen? Keine Ahnung und mir auch ziemlich Wurscht. Ich will ein Foto der Hütte. Sie pfeifen den Jungen zurück, ob sie die Rucksäcke wegmachen sollen. Nein, kein Problem, geht schon. Die Antoniushütte.


Foto, Foto und dann steige ich auch schon wieder ab.

Komm, lass uns mal von der Hütte weggehen, sagt eine der Frauen. Mist, hätte ich das gewusst, ich habe die Hütte ja nur von der Seite fotografiert. Aber Umdrehen möchte ich jetzt auch nicht. Wenn ich die zweite Hütte suche, mache ich neue Fotos. Die älteren Kinder rasen an mir vorbei. Ich quere den Wanderweg und erwarte, dass sie mir folgen, aber sie nehmen den größeren Wanderweg.

Wieder die magische Bank.

Was für eine Power in so einer harmlosen Wurzel steckt.

Ich bin nun schon wieder an der Kapelle, aber niemand von den beiden ist da.

So gehe ich ihnen ein wenig entgegen. Der Weg hat den Zweibeiner begeistert. Weitgehend flach mit einem Blick auf die Mosel. Man kommt dort nach St. Aldegund. Bis zur Abzweigung sind sie gekommen. Alles andere wäre auch zu weit. Langsam gehen wir zur Kapelle. Wir sind schon fast vorbei, da kommt ein sportlicher junger Mann den Hügel hoch, läuft zwischen den Steinen durch und schreitet zügig weiter. Die Figuren. Da ist ein Weg. Ich verabschiede mich. Das muss ich erkunden.

Zunächst sehe ich aber fasziniert den Kajakfahrern beim Anlanden zu - anscheinend ist wieder Bootsverleih.


Und nun bin ich auf dem Steinweg.

Es sind viele verschiedene Steine, in relativ kleinen Abständen und ich werde erst eine Woche und eine Wanderung später brauchen, um zu verstehen, was sie darstellen: Es ist der Kreuzweg von der Kirche im Tal zur Kapelle.

Mir sind die Motive einfach zu fremd, um sie zuordnen zu können. Figürliche Darstellungen aus dunklem Stein verbinde ich eher mit Bergleuten und Bergwerkskunst. Wenn man es weiß, ist es natürlich sonnenklar, was dort dargestellt wird.



Schade, dass der Weg so kurz ist.

Auf eine Besichtigung der Kirche verzichte ich. Es soll sich lohnen, aber das kann ich auch im Winter machen.

Am Auto sage ich einer Hundebesitzerin, sie solle dem Vierbeiner sagen, ich wäre am Auto. Sie macht es und grinst mich später oben vom Weg aus an.

Wir fahren durch den Ort, ein paar Leute sind heute auf der Straße, aber wenige. Ein Lokal hat geöffnet, zwei Tische sind besetzt, aber normalerweise müssten einem die Betrunkenen in den engen Straßen vor das Auto fallen.
Der Vierbeiner ist völlig erschöpft und legt sich schlafen. Und ich genieße meinen selbst belegten Lieblingskuchen. Es war ein schöner Feiertagsspaziergang und das muss man abrunden.

Es ist Feiertag und der Spaziergang in der Altlayer Schweiz hat Eindruck hinterlassen. Da an Feiertagen auf den bekannten Strecken ein erhöhtes Menschenaufkommen zu erwarten ist (tatsächlich wird die Altlayer Schweiz an dem Tag sehr gut besucht sein), wähle ich ein Ziel, das mit nicht so spektakulär erscheint, den Sollig bei Alf. Auf dem gegenüberliegenden Hügel war ich ja bereits gewesen, aber dieser Hügel, der sich zwischen Alf und St. Aldegund befindet, ist mir unbekannt. Zwischen diesen beiden Hügeln liegt die Burg Arras und am Sollig befindet sich eine kleine Bergkapelle, die im Winter schon am Nachmittag über das Tal leuchtet. Der Infoseite von Alf entnehme ich, dass der Sollig den Wandel der Waldwirtschaft seit 1945 zeigt. Früher gab es Eichenniederwälder in Rottwirtschaft mit Kartoffelanbau und Brennholz und Lohrindengewinnung, heute Forstwirtschaft mit Nadelholz. Der Sollig ist 398 m hoch und auf seiner Höhe dominieren Eichenwälder und Hainbuchenwälder.
Mein Versuch, mich davon zu machen, scheitert. Zwei Augenpaare sind der Meinung, mich begleiten zu müssen. So entscheide ich mich, nur die erste Hütte anzuvisieren. Das Wetter ist sowieso nicht sehr gut angesagt. Ich parke an einem Seitenweg und los geht es.
Die ersten Triebe zeigen sich.
Es geht bergauf und so ist unser Tempo langsam.
Ich habe mir sagen lassen, dass die Bullayer und die Alfer sich nicht besonders mögen. Hier sieht es aus, als wäre es ein Ort. Wäre es wohl auch, wenn die Mosel nicht dazwischen wäre.
Am Hang stehen so komische Steine, ich grübele über ihre Funktion nach, ein wenig erinnert sie mich an hinduistische Schreine. Auf dem Rückweg werde ich sehen, was es ist.
Nun zeigen sich die Orte mitsamt der Mosel und meine Begleitung ist von dem Anblick ganz begeistert.
Zwei Herren, die wir vorgelassen haben, versperren den Weg, indem sie mit einem anderen Ehepaar quatschen. Wir halten in gebührendem Abstand an und warten geduldig, bis sie fertig sind. Es sind Himmelfahrtstouristen. Natürlich treffen wir sie kurz darauf wieder, wo sie sich an der Kapelle auf der Bank niedergelassen haben und die Aussicht versperren.
Unterhalb des Kreuzes sind Gedenksteine für die Gefallenen des 2. Weltkriegs.
Und so, wie man von der Kapelle weit ins Tal hinein schauen kann, kann man auch die Kapelle weithin sehen. Auf der Mauer einer der Scheinwerfer, welche sie nachts anstrahlen.
Die Kapelle ist innen schlicht und mit einem Marienbild versehen. Von vorne fotografieren kann man sie nur verzerrt, sie ist zu nahe. Der Blick von hinten gelingt viel besser. Erfreulicherweise sind die beiden Herren inzwischen weitergegangen.
Die Schutzhütte liegt an einem kleinen Pfad.
Der Zweibeiner sieht den Pfad und schüttelt den Kopf. Nicht mit mir. So trennen sich unsere Wege. Zweibeiner und Vierbeiner laufen den breiten Pfad weiter, ich stürme den Abhang hoch. Wir verabreden, uns wieder an der Kapelle zu treffen.
Ich überlege, ob die Bank zu Staub zerfallen würde, wenn man sie benutzt, probiere es aber nicht aus.
Vielleicht war hier früher mal Landwirtschaft, heute sieht man nichts mehr davon.
Ich bin jetzt schon merklich höher.
Man hört lautes Gelächter und Grillgeruch zieht durch die Landschaft. Ich hoffe, dass die Hütte nicht besetzt ist. Ich kreuze einen Waldweg wieder geht es einen engen Pfad weiter nach oben. Ich sehe sie schon, bevor sie zu sehen ist.
Gegrillt wird hier aber nicht, das ist sicher. Der Geruch muss von woanders hergekommen sein. Drei Kinder spielen herum, einer schlägt mit einem Stock das Moos von der Hütte. Ich bitte die Kinder, mal kurz zur Seite zu gehen, damit ich ein halbes Foto machen kann. Keine Reaktion. Beim dritten Mal registrieren sie mich, was aber noch nicht in Handlung umgesetzt wird. Dann reagieren die beiden älteren Kinder, aber das jüngere Kind interessiert das überhaupt nicht. Die beiden größeren Kinder brüllen den kleinen Mann an, was die Mutter aufhorchen lässt. Ich trete ein wenig näher und sehe vier Frauen mit mindestens zwei Kinderwagen im Gespräch vor der Hütte stehen. Wieviele Leute dürfen sich derzeit eigentlich treffen? Keine Ahnung und mir auch ziemlich Wurscht. Ich will ein Foto der Hütte. Sie pfeifen den Jungen zurück, ob sie die Rucksäcke wegmachen sollen. Nein, kein Problem, geht schon. Die Antoniushütte.
Foto, Foto und dann steige ich auch schon wieder ab.
Komm, lass uns mal von der Hütte weggehen, sagt eine der Frauen. Mist, hätte ich das gewusst, ich habe die Hütte ja nur von der Seite fotografiert. Aber Umdrehen möchte ich jetzt auch nicht. Wenn ich die zweite Hütte suche, mache ich neue Fotos. Die älteren Kinder rasen an mir vorbei. Ich quere den Wanderweg und erwarte, dass sie mir folgen, aber sie nehmen den größeren Wanderweg.
Wieder die magische Bank.
Was für eine Power in so einer harmlosen Wurzel steckt.
Ich bin nun schon wieder an der Kapelle, aber niemand von den beiden ist da.
So gehe ich ihnen ein wenig entgegen. Der Weg hat den Zweibeiner begeistert. Weitgehend flach mit einem Blick auf die Mosel. Man kommt dort nach St. Aldegund. Bis zur Abzweigung sind sie gekommen. Alles andere wäre auch zu weit. Langsam gehen wir zur Kapelle. Wir sind schon fast vorbei, da kommt ein sportlicher junger Mann den Hügel hoch, läuft zwischen den Steinen durch und schreitet zügig weiter. Die Figuren. Da ist ein Weg. Ich verabschiede mich. Das muss ich erkunden.
Zunächst sehe ich aber fasziniert den Kajakfahrern beim Anlanden zu - anscheinend ist wieder Bootsverleih.
Und nun bin ich auf dem Steinweg.
Es sind viele verschiedene Steine, in relativ kleinen Abständen und ich werde erst eine Woche und eine Wanderung später brauchen, um zu verstehen, was sie darstellen: Es ist der Kreuzweg von der Kirche im Tal zur Kapelle.
Mir sind die Motive einfach zu fremd, um sie zuordnen zu können. Figürliche Darstellungen aus dunklem Stein verbinde ich eher mit Bergleuten und Bergwerkskunst. Wenn man es weiß, ist es natürlich sonnenklar, was dort dargestellt wird.
Schade, dass der Weg so kurz ist.
Auf eine Besichtigung der Kirche verzichte ich. Es soll sich lohnen, aber das kann ich auch im Winter machen.
Am Auto sage ich einer Hundebesitzerin, sie solle dem Vierbeiner sagen, ich wäre am Auto. Sie macht es und grinst mich später oben vom Weg aus an.
Wir fahren durch den Ort, ein paar Leute sind heute auf der Straße, aber wenige. Ein Lokal hat geöffnet, zwei Tische sind besetzt, aber normalerweise müssten einem die Betrunkenen in den engen Straßen vor das Auto fallen.
Der Vierbeiner ist völlig erschöpft und legt sich schlafen. Und ich genieße meinen selbst belegten Lieblingskuchen. Es war ein schöner Feiertagsspaziergang und das muss man abrunden.
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