[DE] Wildnistrail im November 2019

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    [DE] Wildnistrail im November 2019

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    [D] Der Wildnistrail im Nationalpark Eifel im November 2019

    Land: Deutschland
    Reisezeit: 17. – 24. November 2019
    Kontinent: Mitteleuropa


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Größe: 1,34 MB
ID: 3020468

    Seit über sechs Jahren wohnen wir nun am Rande der Eifel und fast genau so lange steht das Büchlein über den Wildnistrail im Schrank. Viele kleine und größere Teilstücke sind wir in diesen sechs Jahren gelaufen, aber immer nur im Rahmen von Tagestouren, die andere Ziele hatten und den Wildnistrail nur zufällig streiften.

    Eigentlich wollten wir die Tour schon im letzten Jahr gehen. Wir hatten sie uns im Oktober zu Silbernen Hochzeit geschenkt. Ende November gab es ein Zeitfenster von zwei Wochen, in dem wir keine Termine hatten. Ich hatte die Tour fertig, eine Liste mit den Unterkünften lag bereit, ich musste nur noch buchen. Aber dann schlug das Wetter um, das gerade noch so schön war, und wir kniffen für das Jahr 2018.

    Im Frühjahr ging es unserem vierbeinigen Wanderkameraden Benny dann so schlecht, dass keine Wanderung mehr möglich war. So haben wir die Tour erst mal aufgeschoben. Und ganz tief im Inneren hatte ich auch keine rechte Lust hier eine mehrtägige Wanderung zu machen, ist irgendwie doch was anderes als im hohen Norden.

    Nun ist wieder Herbst, mein Mann fängt im nächsten Jahr in Süddeutschland an zu arbeiten und wir wissen noch nicht wann und ob wir umziehen werden. Also wenn wir noch mal auf den Wildnistrail wollen, dann jetzt. Benny ist leider nicht mehr bei uns, so müssen wir nicht darauf achten, ob in den Quartieren Hunde erlaubt sind.

    Eigentlich ist der Wildnistrail gut in vier Tagen zu machen. Wir möchte aber direkt von der Haustür aus losgehen. Dann würden aber aus den vier Tagen mindestens eine Woche, eher acht Tage werden. Bis zum Start des Wildnistrail in Höfen hätten wir 30 km auf dem Eifelsteig und vom Ende in Zerkall wären es noch mal gute 35 km nach Hause. 30 km sind uns ein bisschen zu viel, wir teilen die beiden Stecken jeweils auf zwei Tage auf und fügen noch den einen oder anderen Schlenker in den Plan ein. So wäre die Tour in acht Tagen machbar.

    Das der Wildnistrail nicht wirklich etwas mit Wildnis zu tun hat, ist uns klar, dazu kennen wir die Umgebung inzwischen gut genug. Ein Großteil der Strecke führt über Forstwege. Zudem sind viele Gebiete zur Hauptsaison gut besucht. Auch aus diesem Grund wollen wir die ruhige Zeit im Spätherbst nutzen. Von der Mitnahme eines Zeltes sehen wir ab, wir möchten zum einen nur wenig Gepäck mitnehmen und zum andern sind die Nächte im Zelt jetzt im November schon sehr, sehr lang. Ich finde genug Hotels oder Pensionen, die in dieser Zeit noch geöffnet haben. Aber ich buche noch nicht, wir wollen das kurzfristig vom Wetter abhängig machen.

    Bis Mitte November bekommen wir keine zusammenhängende Woche zusammen. Aber dann, aber dem 16. November schaut es gut aus. Die Wettervorhersage verspricht relativ trockenes Wetter mit Nachtfrost. Am Mittwoch buche ich sämtliche Unterkünfte. Da wir wissen, wie bescheiden das mobile Netz hier teilweise ist, möchten wir es nicht riskieren das erst tagsüber zu erledigen.

    Packen müssen wir nicht viel, das wird am Samstag erledigt. Essen brauchen wir nur für tagsüber ein bisschen. Schokolade, Nüsse oder Studentenfutter, ein paar Müsliriegel, Würstel und Semmeln für die ersten beiden Tage, eine Thermoskanne und etwas Instantkaffee. Für den Notfall, falls wir abends mal nichts zum Essen bekommen sollten, kommt noch eine Packung Müsli mit. Die Kleidung ist wie für Lappland, denn die Temperaturen werden wohl vergleichbar mit dem letzen „Sommerurlaub“ sein. Lange Merinounterwäsche, darüber eine Wanderhose und T-Shirt, ein langärmliges Funktionsshirt, eine Fleecejacke und die Funktionsjacke, ein bisschen was zum Wechseln für abends und morgens. Dazu kommt die Regenhose in den Rucksack. Mütze, Handschuhe, Bufftuch, dicke Wandersocken und Stiefel und für die Unterkunft haben wir die Crocs dabei. Der Kleinkram wird auch auf das Nötigste reduziert, etwas Kosmetikzeug und ein kleines Notfallset, wir sind ja nicht in der Wildnis, Handy, Kamera, Messer, Trinkflasche, Haferl und Spork und ganz wichtig die Stirnlampen, denn es wird ja sehr früh dunkel. Bei so wenig Gepäck reicht ein größerer Tagesrucksack. Insgesamt sind wir bei etwa 10 kg Gewicht für jeden.

    Zur Navigation hab ich die Tracks, die ich in Outdooractiv erstellt habe, aufs Handy geladen. Alleine darauf wollen wir uns aber nicht verlassen, das GPS Signal ist in den Tälern nicht immer zuverlässig, und haben die entsprechenden Karten ebenfalls dabei. Wir nutzen die Wanderkarten des Eifelvereins Nr. 3 (Monschauer Land Rurseegebiet) und die Nr. 50 (Nationalpark-Karte). Zusätzlich hab ich mir die Karten der einzelnen Tagesrouten als PDF aus Outdooraktiv ausgedruckt. Die Ausdrucke kamen mit der Karte in die Kartentasche und haben meist völlig ausgereicht.

    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Auf der Karte sieht man den Weg, den wir tatsächlich gegangen sind. Hier und da haben wir Wildnistrailetappen etwas abgewandelt, da werde ich bei den einzelnen Etappen noch kurz drauf eingehen. Im Höhenprofil kann man sehen, dass die Eifel da auch durchaus etwas zu bieten hat.

    Der Bericht wird lange nicht so ausführlich wie die Berichte von den Sommertouren. Tagebuch hab ich nur in ganz kurzen Stichpunkten auf der Rückseite der täglichen Routenausdrucke geführt. Auch Fotos gibt es viel weniger, an zwei Tagen blieb die Kamera aufgrund des weniger schönen Wetters komplett im Rucksack und die Qualität der Handyfotos ist doch etwas schlechter. Auch ist mir aufgefallen, dass ich deutlich mehr Kultur und Infrastruktur fotografiert habe, als Natur. Ab und zu füge ich ein paar Fotos aus meinem Archiv von früheren Touren ein.

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  • andrea2
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    #2
    Sonntag, 17.09.2019; Rott – Mützenich: 19 km

    Der Wecker klingelt wie zur Arbeit um 6 Uhr. Wir frühstücken, räumen auf und um 8 Uhr können wir die Rucksäcke schultern und die Haustür hinter uns zuziehen. In der Nacht hat es gefroren, es herrschen noch Minustemperaturen. Es wird schon hell, aber die Sonne ist noch nicht aufgegangen.

    Hinter Rott geht es gleich bergauf, so wird uns schnell warm. Nach wenigen 100 Metern treffen wir auf dem Eifelsteig. Allerdings folgen wir ihm nicht ins Naturschutzgebiet Struffelt, das wir aus den täglichen Gassirunden in und auswendig kennen. Bei Nässe und Frost sind die Stege durch das Naturschutzgebiet unglaublich rutschig und darauf können wir gut verzichten. So verpassen wir auch den Blick über die Dreilägerbach Talsperre, die Aachen mit Wasser versorgt.

    Ich hab hier aber ein paar Bilder aus meinem Archiv, so hätte es heute auch aussehen können.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC01919-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3020474 NS Struffelt (Dezember 2016)

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC01940-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3020479 NS Struffelt (Dezember 2016)

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0269-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3020477 Dreilägerbach Talsperre (November 2013)

    Wir gehen nun einfach gerade aus weiter und treffen unterhalb der Staumauer beim Filterwerk wieder auf den Eifelsteig. Der Weg führt es erst aufwärts durch den Wald und dann zwischen Weiden hindurch mit Blick über Roetgen. Hier queren wir die Schneise des Tornados, der im März 2019 eine Spur der Wüstung durch den Ort und den Wald gezogen hat.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06530-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3020478 Roetgen

    Der Eifelsteig folgt hier ein kleines Stück dem Vennbahnradweg und kreuzt dann in Roetgen die B258. Im Ort ist noch sehr wenig los, kaum ein Auto auf der sonst viel befahrenen Bundesstraße. Nach kurzer Zeit verlassen wir Roetgen, queren die Weser und laufen durch Wiesen auf den Wald zu. Kühen und Pferden auf den Weiden scheinen die kalten Temperaturen nichts auszumachen. Auffallend viel Haareis sehen wir heute an vermoderten Holzstücken.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06532-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,04 MB ID: 3020482 Weser

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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06535-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3020475 Haareis

    Am Waldrand erreichen wir die Grenze zu Belgien und sind nun im Nationalpark Hohes Venn. Über den Steinbach hinweg wandern wir weiter bis zum Reinartzhof.

    Der Hof, der im Einzugsbereich der Wesertalsperre liegt, musste in den 1960er Jahren verlassen werden, da die Gefahr der Wasserverschmutzung bestand. Heute findet man dort nur noch ein paar Mauerreste.

    Hier gibt es eine kleine Rasthütte und ein paar Bänke, die förmlich zur Mittagspause einladen. Inzwischen scheint die Sonne durch Schleierwolken und es ist nicht mehr so kalt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06536-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,09 MB ID: 3020481

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06537-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,18 MB ID: 3020480

    Hinter dem Reinatzhof führt der Weg fast schnurgerade durch das Hohe Venn bis zum Fuß des Steling. Im Sommer meiden wir diesen Weg. Hier sind viele Radfahrer unterwegs und bei Sonnenschein wird es sehr schnell sehr heiß, da es keinen Schatten gibt. Viel schöner sind die Wege die parallel auf Stegen durchs Venn führen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06541-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,15 MB ID: 3020485

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06543-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,64 MB ID: 3020484

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06544-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3020483

    Inzwischen sind mehr Leute unterwegs und auch die Stelinghütte ist mit Wanderen besetzt. Aber unsere Pause ist ja noch nicht so lange her. Wir können nun endlich den asphaltierten Weg verlassen und steigen weiter an.

    Wir erreichen den „Gipfel“ des Stelings, hier hat man eine schöne, weite Sicht über das Monschauer Land. Die Sonne hat sich wieder hinter die Wolken verzogen und der Wind ist ungemütlich kalt. Für eine kleine Pause beim „Kreuz des Wachens“ ziehen wir die warmen Sachen an. Jetzt freuen wir uns sehr über den warmen Kaffee aus der Thermoskanne. Am Kreuz des Wachens trifft sich jedes Jahr an Gründonnerstag die Dorfjungend aus Mützenich für eine Nachtwache. Wir wandern auf dem Eifelsteig weiter, am Waldrand entlang zu Kaiser Karls Bettstatt. Der Felsen ist einer der größten Quarzitbrocken im hohen Venn und diente früher als Grenzmarke des Klosters Reichenstein bei Kalterherberg. Der Sage nach soll Kaiser Karl hier genächtigt haben.

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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06548-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3020487

    Nun zurück über die Grenze nach Deutschland und hinunter nach Mützenich. Hier haben wir im Gasthof Zum Steling ein Zimmer reserviert. Es ist erst 13.30 Uhr, wir sind viel schneller gewesen als angenommen und so ist das Zimmer noch nicht fertig. Wir setzen uns in die Stube, trinken einen Kaffee und sind froh, dass wir uns aufwärmen können. Bald können wir unser Zimmer beziehen.

    Hier machen wir es uns gemütlich, ziehen trocken Sachen an und verdaddeln den Nachmittag. Als wir den Wetterbericht kontrollieren, stellen wir fest, dass sich da einiges geändert hat. Gestern sah die Vorhersage für die nächste Woche noch ganz gut aus, nun wird für morgen Schnee angesagt.

    Abends gibt es ein leckeres Hirschgulasch, bevor wir früh schlafen gehen.

    Ein bisschen seltsam fühlt es sich an hier zu übernachten. Mit dem Auto wären wir in 20 Minuten zu Hause.
    Zuletzt geändert von andrea2; 11.02.2021, 17:56.

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      #3
      Montag 18.11.2019; Mützenich – Höfen: 12,5 km

      Um 7.00 Uhr geht der Wecker. Nachdem es so früh dunkel wird, wollen wir möglichst zeitig aufbrechen und gleich um 8.00 Uhr beim Frühstück sein. Schon bevor der Wecker klingelt, hören wir draußen den Schneepflug fahren und ahnen, dass es wohl wirklich geschneit hat. Und tatsächlich ist alles weiß als wir morgens aus dem Fenster schauen. Es hat etwa 5 cm geschneit und schneit immer noch. Es kommt uns vor wie ein Déjà-vu. Das gleiche hatten wir doch erst vor einigen Wochen im Sommerurlaub im Sarek.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_081215-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.012,1 KB ID: 3021526
      Auf dem Weg zum Frühstück

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_081237-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 920,5 KB ID: 3021523
      Gasthof Zum Steling in Mützenich

      Aber erst einmal lassen wir uns das gute Frühstücksbuffet schmecken. Viel los ist nicht. Außer uns sind nur sehr wenige andere Gäste hier. Nach dem Frühstück haben wir schnell unsere wenigen Habseligkeiten gepackt und können um 9.15 Uhr aufbrechen. Die Kamera kommt in den Rucksack. Die Fotos heute sind alle vom Handy, deshalb leider nur mäßige Qualität.

      Für einen Kilometer müssen wir der Hauptstraße folgen. Das ist heute wenig angenehm. Auf dem Gehweg liegen die Schneeberge des Schneepflugs. Wenn ein Auto vorbei kommt, müssen wir schnell auf die Seite springen um nicht total nass gespritzt zu werden. Es schneit immer weiter, der Schnee ist nass und schwer. Dann können wir nach Süden auf ein kleines Sträßchen abbiegen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_095211-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,95 MB ID: 3021534

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_095757-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,24 MB ID: 3021533

      Wir gehen nun nicht mehr den Eifelsteig, da der uns in nur 9 km nach Höfen geführt hätte. Stattdessen haben wir uns eine kleine Schleife an der Rur entlang ausgesucht. Das asphaltierte Sträßchen führt uns vorbei an einzelnen Gehöften und den typischen eifler Rotbuchenhecken. Durch die Fahrspuren kommen wir zügig voran.

      Nachdem wir die Straße von Mützenich nach Kalterherberg überquert haben, laufen wir abwärts, entlang an verschneiten Felder und Wiesen der Rur entgegen. Immer noch können wir einer einzelnen Fahrspur folgen. In der Ferne beobachten wir einen Fuchs, der über die Wiesen schnürt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_101051-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 896,5 KB ID: 3021529

      Kurz vor Kloster Reichenstein müssen wir noch einmal ein kurzes Stück auf der Straße unter dem Viadukt der Vennbahn hindurch laufen, bevor wir den schönen Wanderweg an der Rur entlang erreichen.
      Hier unten liegt viel weniger Schnee, allerdings steht überall das Wasser und es ist sehr matschig und nass, sowohl von unten als auch von oben.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_112412-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3021524

      Als wir die Rasthütte "Fischerhütte" erreichen, sind wir froh im Trockenen eine kleine Pause machen zu können.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_112427-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3021525
      Die Fischerhütte an der Rur

      Gestärkt verlassen wir kurze Zeit später den Uferweg um zum Ehrensteinley aufzusteigen. Wir befinden uns hier genau an der Schneegrenze. Die nicht einmal 100 Höhenmeter reichen und wir sind wieder im Winter. Der Anstieg ist rutschig und unter den Regenklamotten wird es schnell, sehr warm.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_115114-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3021528
      Ehrensteinley mit Blick nach Mützenich

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_115003-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3021527

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_115123-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,58 MB ID: 3021537
      Am Ehrensteinley

      Weit oberhalb der Rur geht es jetzt weiter und es dauert nicht mehr lange, bis wir den ersten Blick auf die Burg Monschau haben. Abwärts wandernd, queren wir die B 258. Der Weg kommt beim Felsenkeller des ehemaligen Monschauer Brauereimuseums heraus. Hier treffen wir wieder den Eifelsteig, der jetzt in einer Schleife nach Monschau hinein führt und am gegenüberliegenden Hang zurück kommt.

      Da wir Monschau aber gut kennen, schenken wir uns den Umweg bei dem ungemütlichen Wetter und kürzen über den großen Besucherparktplatz des Handwerkermarktes ab, um direkt wieder auf den Eifelsteig zu stoßen. Im Sommer bekommt man hier oft keinen Parkplatz mehr. Jetzt ist nichts los, nur ein paar verloren Autos und ein einsamer Reisebus.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_120438-1-3.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3021530
      Burg Monschau

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      Monschau Oktober 2015 (Archivbild)


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      Blick über Monschau Dezember 2016 (Archivbild)

      In Monschau liegt kaum Schnee, aber das ändert sich schnell, als wir nun wieder ansteigen. Hinter dem Parkplatz geht der Weg in einen kleinen Steig über, der weit oberhalb des Perlenbauchs und der B258 am Hang entlang führt. Der Schnee wird dichter, der Weg rutschig. Ein paar Stellen sind hier doch tatsächlich mit Drahtseil gesichert. Aber ganz ehrlich, heute bin ich nicht undankbar dafür.

      Viel Sicht haben wir nicht, die Wolken hängen nun tief und lassen es weiterhin kräftig schneien. Am Engelsley hätte man sonst einen schönen Blick über das Tal. Wir wandern weiter auf dem Eifelsteig. Zum Gasthof Perlenau geht es wieder abwärts bis auf den Talboden, um heute ein zweites Mal die B258 zu queren.

      Wir kommen nun an die Perlenbachtalsperre, aus der wir unser Trinkwasser bekommen. Bei schönem Wetter ist es ein schöner Spaziergang, aber heute haben wir keine rechte Lust mehr. Der Wind bläst uns den Schnee ins Gesicht und langsam ist alles etwas klamm und kalt. So sind wir auch nicht ganz unglücklich, als am Ende der Talsperre der steile Aufstieg nach Höfen beginnt. Als wir den Wald verlassen, können über die Wiesen hinweg bald den Ort sehen.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191118_134533-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,15 MB ID: 3021532

      Wir kommen direkt am Nationalpark-Tor in Höfen heraus. Im Frühling, zu Blühte der wilden Narzissen, ist hier die Hölle los. Heute liegt der große Parkplatz verweist unter dem Schnee.

      Wir müssen nun nur noch wenige 100m die Straße entlang, bis wir das Höfener Wirtshaus erreichen, in dem wir heute nächtigen wollen.

      Vor der Tür ziehen wir erst mal die pitschnassen Regensachen aus und können dann gleich unser Zimmer beziehen, obwohl es erst 13.45 Uhr ist. Die nette Wirtin hat schon für uns eingeheizt. Was für eine Wohltat. Alles was nass ist, kommt erst mal ins Duschbecken. Wir ziehen trockene Sachen an und stecken uns auf dem Bett aus.

      Nachdem wir uns aufgewärmt haben, gibt es die restliche Brotzeit und dann müssen wir unser Chaos sortieren, um duschen zu können. Abends gehen wir hinunter in die Gaststube zum Essen. Außer uns gibt es keine Gäste.

      Den ganzen Nachmittag und Abend schneit es weiter. Sogar von NINA kommt eine Warnung vor starkem Schneefall. Das kann ja heiter werden. Morgen steht uns die längste Etappe der ganzen Tour bevor und sie führt uns auch noch auf den höchsten Punkt des Wildnistrails.
      Zuletzt geändert von andrea2; 15.02.2021, 17:20.

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        #4
        Ha, da ist er ja, Dein Von-Haustür-zu-Haustür-Bericht! Sehr schön! Mit dem Wetter habt Ihr ja schon wieder Pech! Aber für die Bilder ist es wie in Eurem Sarek-Bericht: Hier vom trockenen Sofa aus, sehen sie gerade wegen des Schnees sehr schön aus. Obwohl man bei manchen Bildern auch die nassen Füße förmlich spüren kann, die man da bekommen muss. Bin gespannt, wie es weitergeht.

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        • andrea2
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          #5
          Im Nachhin finde ich es auch schön. Gleich geht es weiter.



          Dienstag 19.11.2019; Höfen – Einruhr: 20,4 km

          Morgens scheint der schlimmste Schneefall vorbei zu sein. Es kommen nur noch wenige Flocken vom Himmel, aber über Nacht ist noch mal einiges an Schnee dazu gekommen. Wir stehen wieder um 7 Uhr auf, machen uns fertig und packen schon mal soweit zusammen, dass wir nach dem Frühstück gleich los können. Das Frühstück ist sehr reichhaltig, sodass wir gut gesättigt starten können. Für Mittags haben wir uns noch vier Brötchen zusätzlich bestellt.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20201011_092038-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 921,7 KB ID: 3022084
          Start Wildnistrail, Archivbild Oktober 2020

          Um 9.15 Uhr wandern wir los. Zuerst wieder an der Straße zurück zum National-Park Tor und dann den gleichen Weg, den wir gestern gekommen sind, hinunter zur Perlenbachtalsperre. Es hat inzwischen aufgehört zu schneien. Die Temeratur bewegt sich um die 0 °C. Der Schnee ist sehr nass und schwer. Fotos habe ich heute wieder nur sehr wenige mit dem Handy gemacht, deshalb werde ich auch wieder das eine oder andere aus meinem Archiv mit einfügen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF2552-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3022088
          Südende der Perlenbachtalsperre April 2015

          Ein kleines Stück geht es nun noch den Perlenbach entlang. Vorbei am geschlossenen Gasthof Höfener Mühle überqueren wie die Straße und kommen bald an den Zusammenfluss von Perlenbach und Fuhrtsbach. Hier im Tal liegt viel Schnee, aber wir haben wieder Glück und es gibt schon eine Fahrspur, die das Laufen etwas einfacher macht, auch wenn diese Fahrspuren für ein bequemes Gehen immer etwas zu schmal sind. Wir kommen an eine kleine Rasthütte und ziehen die Regenjacken aus, denn inzwischen ist uns warm geworden. Leider können wir sie schon bald wieder anziehen, denn es fängt an zu regnen. Zum Glück ist es nur ein kurzer Schauer.

          Im oberen Bereich öffnet sich das Fuhrtsbachtal. Auf den weiten Wiesen blühen im Frühjahr die wilden Narzissen und im Sommer die Bärwurz.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_095339-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,85 MB ID: 3022100
          Fuhrtsbachtal

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF2564-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,55 MB ID: 3022090
          Fuhrtsbachtal mit wilden Narzissen im April 2015

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF2600-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,51 MB ID: 3022091

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF2573-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3022089
          Wilde Narzissen April 2015

          Wir erreichen einen ehemaligen Löschweiher, der an einem namenlosen Nebenbach des Fuhrtsbach liegt. Auch ein altes Feuerwehrhaus findet sich hier noch.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_104901-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 948,9 KB ID: 3022064
          Altes Feuerwehrhaus mitten im Wald

          Es geht weiter entlang des Fuhrtsbaches. Leider biegt die frische Fahrspur ab und wir haben jetzt nur noch eine Spur vom Vortag. Immer noch besser als gar nichts. Es geht immer das Tal aufwärts, bis wir zu einem weiteren kleinen Weiher mit Picknickbank kommen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_105803-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 906,3 KB ID: 3022065
          Blick zurück das Fuhrtsbachtal abwärts.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_111026-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3022067

          Hier verlässt der Wildnistrail den Fuhrtsbach, um auf einem kleinen Steig dem idyllischen Dröppeskaul zu folgen, bevor man nach 1,25 km auf den Führtgesweg stößt, der weiter zum Parkplatz Wahlerscheid führt. Dieser kleine Pfad ist allerding tief verschneit und kaum zu erkenne. Wir entschließen uns daher auf dem breiten Forstweg zu bleiben, der mit einem Schlenker ebenfalls auf den Führtgesweg stößt. Immer noch geht es weiter bergan und inzwischen ist kaum noch eine Spur zu erkennen. Es dauert nicht lange bis wir wieder auf den Wildnistrail stoßen. Schnurgerade geht es nun nach Osten bis wir den Parkplatz Wahlerscheid an der B258 erreichen, mit 630m der höchste Punkt des Wildnistrails.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_113230-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3022066

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_113723-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 972,6 KB ID: 3022073
          Wieder auf dem Wildnistrail

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_113734-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3022071
          Schnurgerade nach Osten.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_115843-1-3.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3022070
          Parkplatz Wahlerscheid

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          Parkplatz Wahlerscheid

          Auf der anderen Seite der Straße müssen wir im tiefen Schnee erst einmal suchen, wo wohl der Weg weiter geht. Der kleine Pfad, der einige Meter neben der Straße verläuft ist nicht zu erkennen. Wir schlagen uns also aufs Geratewohl zur Forststraße durch, auf die wir gleich kommen müssen. Groß ist die Freude, als wir sehen, dass hier tatsächlich geräumt ist.

          Von nun an geht es erst einmal viele Kilometer bergab und mit dem geräumten Weg läuft es sich auf einmal ganz unbeschwert. Aber lange währt die Freude leider nicht. Schon an der nächsten Kreuzung ist Schluss mit geräumt. Ganz erschließt sich uns der Sinn nicht, warum gerade bis hierher geräumt ist.

          Wir wandern jetzt im Wüstebachtal, dem wir bergab folgen werden. Über einige Kilometer begleiten uns hier neben dem Wüstebach, die sogenannten Bergmähwiesen, auf denen, wie im Fuhrtsbachtal, im April die Narzissen und im Juni die Bärwurz blüht. Die Bärwurz wurde früher sowohl als Küchengewürz, wie auch als Heilpflanze und zur Herstellung des Bärwurzschnaps genutzt.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200601_094353-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,03 MB ID: 3022099
          Bärwurz Juni 2020

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200601_094437-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,92 MB ID: 3022079
          Wüstebachtal Juni 2020

          Wir laufen weiter durch den Schnee und hängen unseren Gedanken hinterher. Den ganzen Tag sind wir niemanden begegnet und so erschrecken wir ziemlich, als hinter uns jemand „Achtung, nicht erschrecken“ ruft. Ein Trailrunner überholt uns, grüßt und ist auch schon vorbei. Es soll der einzige Mensch bleiben, den wir heute treffen.

          Langsam wäre eine Pause auch nicht schlecht, wir sind schon 3 ½ Stunden unterwegs. So freuen wir uns sehr, als eine Bank am Wegesrand steht. Schnell ist der Schnee weggefegt, Sitzmatten raus und dann gibt es die Brötchen die wir heute Morgen mitbekommen haben, im Anschluss gleich noch einen warmen Kaffee und eine Schokolade.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_124155-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3022068

          Gestärkt geht es nun weiter abwärts. Das Tal verengt sich langsam zu einer Schlucht. Hier konnten wir im Juni 2020 einen Schwarzstorch beobachten. Wir verlassen den Forstweg und folgen nun einem schmalen Pfad. Je weiter es abwärts geht, desto dünner wird die Schneedecke. Ab und zu scheint sogar die Sonne durch die grauen Wolken. Schließlich queren wir den Wüstebach auf einer Brücke und direkt dahinter ein einmündenden Hollersief.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_134059-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,18 MB ID: 3022094

          Der Weg ist inzwischen schneefrei, aber eine große Tafel warnt vor toten Fichten die den Borkenkäferbefall nicht überstanden haben.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06605-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3022086

          Als wir den Mühlbach überquert haben, stoßen wir wieder auf eine Forststraße. Hier entscheiden wir uns deutlich abzukürzen. Der Wildnistrail führt weiter in zwei Schleifen auf die Dreiborner Hochfläche.

          Die erste Schleife folgt mehr oder weniger dem Schöpfungsweg und führt um Leykaul, ein ehemaliges Schieferabbaugebiet, herum und wieder abwärts bis Hirschrott. Dies ist eigentlich ein sehr schöner Weg auf schmalen Pfaden, aber wir sind froh, wenn wir heute überhaupt heil bis Einruhr kommen.

          Die folgenden Bilder des Schöpfungspfades sind alle aus dem Juni 2020, als wir dort eine Tageswanderung machten.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200601_110258-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3022081
          Schöpfungspfad Juni 2020

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200601_113512-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,19 MB ID: 3022083
          Schöpfungspfad Juni 2020

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200601_113634-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,15 MB ID: 3022087
          Felsnase am Rubelsberg, Juni 2020

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200601_113802-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3022082
          Ehemalige Schiefergrube am Rubelsberg, Juni 2020

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200601_114215-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3022085
          Buchenwald kurz vor Hirschrott, Juni 2020

          Die zweite Schleife des Wildnistrails führt von Hirschrott durch einen Hohlweg, einer historische Verbindung zum Ort Dreiborn, erneut auf die Hochfläche, am Giersberg vorbei und wieder hinunter nach Erkersruhr. Auch dieses Stück sind wir schon gewandert, allerdings habe ich da keine Bilder.

          Diese ganzen Höhenmeter schenken wir uns also und folgen weiter dem Tal und dem Wüstebach, der ab dem Zusammenfluss mit dem Prüngelbach die Erkersruhr bildet. An diesem Zusammenfluss steht eine Rasthütte, die wir gerne für eine Pause nutzten. Inzwischen gibt es gar keinen Schnee mehr.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_140615-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3022074

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_140623-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,96 MB ID: 3022078
          Prüngelbach.

          Nach der Pause wandern wir noch ein kleines Stück an der Erkensruhr entlang und biegen dann vor Hirschrott links ab und steigen durch Buchenwald bergan. Oberhalb des Tales wandern wir nun immer weiter. Das Wetter ist viel freundlicher geworden, der Himmel wird immer blauer und die fahle Spätherbstsonne scheint. Der Wald ist nicht mehr sehr bunt, die meisten Buchenblätter sind braun aber immer wieder gibt es auch sehr schöne gelbe und orange Farbtupfer. Über das Tal hinweg sehen wir auf den gegenüberliegenden Hang und hinauf Richtung Dreiborner Hochfläche. Gut das wir dort nicht rauf sind, da liegt immer noch der Schnee.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_144806-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3022076
          Im herbstlichen Buchenwald oberhalb von Erkersruhr.

          Erkersruhr ist ein typischer Straßenort, die wenigen Häuser liegen nur rechts und links der Hauptstraße und einer Parallelstraße, und zieht sich über mehrere Kilometer durch das Tal. Als wir uns etwa oberhalb der Ortsmitte befinden, treffen wir wieder auf die Wildkatze, die das Symbol des Wildnistrail ist.

          Der Hauptweg steigt hier steil an bis auf den Kammrücken, und folgt diesem Kamm bis Einruhr. Wir nehmen wieder eine etwas einfachere Variant, die aber diesmal sogar als Wildnistrail markiert ist, und weiter auf halber Höhe den Hang entlang führt. Langsam reicht es uns und wir zählen die Kilometer runter, die noch zu laufen sind.

          Wir müssen nur noch geringfügig ansteigen und stoßen dann, auf dem nun abfallenden Gipfelkamm, wieder auf den Hauptweg. Von hier aus hat man einen weiten Blick auf das Rurtal und die Rur, die hier in den Obersee fließt.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20200531_105009-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,52 MB ID: 3022077
          Wegweiser Wildnistrail, Mai 2020

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20191119_152649-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3022075
          Rurtal

          Wir steigen jetzt einen felsigen Pfad durch Eichenwald abwärts. Unter uns liegt Einruhr. Wir haben es fast geschafft. Unten am See treffen wir auf den Uferweg, überqueren die Erkersruhr und die B266. Nun nur noch ein paar Schritte geradeaus durch den Ort bis zu unserer Unterkunft im Haus Helene.

          Wir können direkt unser Zimmer beziehen, allerdings ist es hier ziemlich kalt. Wir drehen die Heizung hoch, aber auch damit wird es nicht so richtig gemütlich warm. Es ist kurz vor vier und wir sind ganz schön kaputt. Schnell raus aus den Wanderklamotten, duschen, warme Sachen anziehen und dann strecken wir uns auf dem Bett auf und tun erst mal eine ganze Weile gar nichts.

          Abends machen wir uns dann noch mal auf, um was zum Essen zu bekommen. Bis auf das noble Hotel Seemöwe ist alles geschlossen. Wir kommen uns etwas deplatziert vor mit den dreckigen Stiefeln und den Wanderklamotten, aber wir haben Hunger. Das Essen war mir aber deutlich zu schwer, auch wenn es sicher sehr gut war.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0918-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3022098
          Einruhr

          Wieder auf dem Zimmer, lesen wir im Wildnistrailführer die Besonderheiten des heutigen Tages nach und surfen noch etwas im Internet, bevor wir wieder früh schlafen gehen.
          Zuletzt geändert von andrea2; 17.03.2021, 11:04.

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            #6
            Sehr schöner Bericht. Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

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              #7
              Ich folge euch auch interessiert. Die Eifel ist mein Heimat-Revier. Oder war es, bis es mich vor 25 Jahren nach Norden verweht hat. Jetzt bin ich noch einmal im Jahr auf Verwandtenbesuch in der Gegend und freue mich immer auf (Tages-)Wanderungen in Eifel und Venn. Den Eifelsteig sind wir auch schon gelaufen.
              Vom Namen "Wildnis-Trail" hätte ich mir tatsächlich mehr Wildnis und mehr Trail versprochen. Aber schön ist es auf jeden Fall!
              Da ich meist im Winter dort bin, kenne ich das mit Eis und Schnee ganz gut und mag das sehr gerne!
              Ich bleibe gespannt!

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                #8
                Zitat von DasBushbaby Beitrag anzeigen
                Sehr schöner Bericht. Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
                [+1] :-)

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                • andrea2
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                  #9
                  Vielen Danke euch für die netten Kommentare.

                  Jetzt bemühe ich mich doch hier einmal zum Ende zu kommen. Das neue Forum mit all seinen Schwierigkeiten beim Hochladen der Bilder hatte mir etwas die Motivation genommen.


                  Mittwoch 20.11.2019; Einruhr – Gemünd: 20 km

                  Wieder klingelt der Wecker um 7.00 Uhr und als wir eine Stunde später zum Frühstücken gehen ist schon alles so weit gepackt, dass wir danach zügig aufbrechen können. Das Frühstück ist heute ok, zwar das bescheidenste der ganzen Wanderung, aber wir werden satt und das ist die Hauptsache.

                  Morgens hängt noch dicker Nebel über dem See, der sich aber bis zu unserem Start gegen 9.15 Uhr aufgelöst hat. Nur noch einzelne Schleier liegen über dem Wasser.

                  Heute beginnen wir die Tour gleich wieder mit einer Variante bzw. Abkürzung. Der Wildnistrail verläuft am Obersee entlang bis zur Urftstaumauer und dann hinauf nach Wollseifen. Wir wollen dagegen früher auf die Hochebene hinaufsteigen und über die weiten Wiesen wandern. Dazu nehmen wir erst einmal wieder den Eifelsteig, der direkt an unserer Pension vorbei steil den Hang hinauf führt.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06551-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3036571
                  Blick über Einruhr und den Obersee

                  Am Waldrand geht es nun entlang mit einem weiten Blick über Wiesen, See und den Ort. Es ist kalt und der Reif liegt auf dem Boden. So schreiten wir zügig aus, um warm zu werden.

                  Oberhalb der letzten Häuser von Einruhr verlassen wir die Wiesen und wandern nun durch den Wald bis ein Wegweiser nach Wollseifen weist. Hier verlassen wir nun den Eifelsteig und wenden uns bergauf. Wir kommen an einer schönen Picknickbank „Manni´s & Seidel´s Ecke“ vorbei, leider ist es für eine Pause noch zu früh.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06552-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,26 MB ID: 3036572

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF4150-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,36 MB ID: 3036573


                  Also geht es weiter bergauf durch den Wald. Bis wir die Hochfläche erreichen, ist uns schön warm und das ist auch gut so, denn inzwischen ist die Sonne weitgehend hinter Schleierwolken verschwunden, es ist windiger und somit deutlich ungemütlicher geworden. So ziehen wir gleich wieder die Jacken über, die wir für den Aufstieg ausziehen konnten. Auch die Schneegrenze erreichen wir bald wieder. Dafür belohnt uns aber der Blick über die weite Hochebene.

                  Wir folgen nun dem Höhenrücken. Im Sommer hat es hier fast Almcharakter, mit den grünen Wiesen und den Schafen, die hier oft weiden. Aber jetzt ist es nur sehr karg und eisig.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06553-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3036574

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06554-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3036575

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06555-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3036576

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06556-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3036577

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06557-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3036578

                  Kurz vor Wollseifen treffen wir wieder auf den Wildnistrail und sehen schon von weitem einen Läufer den Weg von der Urfttalsperre kommen. Es ist der erste Mensch, dem wir heute begegnen. Wir grüßen als er uns überholt und erst als er ruft, „bis morgen“ realisieren wird, dass es der gleiche Trailrunner ist, der uns gestern schon überholte. Wir spekulieren ober er wohl auch den Wildnistrail läuft, oder nur Tagestouren von Einruhr aus macht. Wir werden es nicht erfahren, denn wir treffen ihn nicht wieder.

                  Es ist Mittag, als wir im ehemaligen Truppenübungsplatz der Wüstung Wollseifen durch die Rohbauten laufen, die in den 1980er Jahren von den belgischen Streitkräften errichtet wurden um den Häuserkampf zu üben. Von der ehemaligen Siedlung sind außer der alten Schule, der Kirche St. Rochus, einem Trafohäuschen und einer Kapelle keine historischen Gebäude mehr erhalten. Inzwischen hat die alte Kirche wieder ein Dach, Fenster und eine Holztür erhalten. Vor der Kirche steht ein Modell des ehemaligen Ortes, wie es vor dem Krieg aussah. Weitere Häuserruinen auf dem Weg in Richtung Vogelsang, stammen von Bauten für ein neu geplantes Dorf Vogelsang. Hier sollte das Personal der Ordensburg Vogelsang in Mehrfamilienhäusern untergebracht werden. 1941 wurde der Bau kriegsbedingt eingestellt und inzwischen hat die Natur das Gelände zurück erobert.

                  Wir kehren in Kirche und Schulhaus, in dem es jetzt eine Ausstellung gibt, ein und könne so eine Weile dem kalten Wind entkommen. Wir waren schon oft hier, aber es ist immer wieder bedrückend.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06558-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3036579
                  Rohbauten in der Wüstung Wollseifen

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06559-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3036580

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06560-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3036581

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06562-1-3.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3036582
                  St. Rochus, Wollseifen


                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06563-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3036583

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06575-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3036584
                  Historische Aufnahme der Kirche St. Rochus aus der Ausstellung im Schulhaus

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06565-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3036585

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06566-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3036586

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06567-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3036587

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06570-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3036588
                  Modell der ehemaligen Siedlung Wollseifen

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06576-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3036589
                  ehemaliges Schulhaus, Wollseifen

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06571-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3036590
                  Ausstellung im ehemaligen Schulhaus

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06577-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3036591
                  Überwachsene Ruinen auf dem Weiterweg

                  Hinter Wollseifen führt der Weg abwärts ins Neffgesbachtal. Bald kommen die Gebäude der ehemaligen Ordensburg Vogelsang in den Blick. Nach dem Überqueren des Baches steigt der Weg steil bergan und als wir aus dem Wald herauskommen, stehen wir unvermittelt vor den Gebäuden. Der Wildnistrail führt am Rande des Gebäudekomplexes entlang, wir laufen allerdings direkt hindurch.

                  Die ehemalige Ordensburg beherbergt heute ein Begegnungszentrum, verschiedene Ausstellungen, Hotels, Restaurants, ein öffentliches Schwimmbad u.v.m. Im ehemaligen Malakoffgebäude ist gerade eine „Mittelgebirgshütte„ des DAV im Entstehen.

                  Viele weiter Informationen finden sich auf der Seite Vogelsang IP


                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF4164-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3036592
                  Vogelsang, Archivaufnahme März 2016

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06578-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3036593
                  Vogelsang

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06582-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3036594
                  Blick über Vogelsang auf die Urfttalsperre

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06583-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3036595
                  Teil des Malakoffgebäudes beim Haupteingang

                  Wir verlassen das Gelände durch den Haupteingang, treffen beim Malakoffgebäude wieder auf den Wildnistrail und tauchen ein in die Natur, in eine komplett andere Welt. Der Weg führt am Hang entlang und dann steil über teils vereiste Treppen hinab zum Morsbach. Auf der anderen Talseite steigen wir durch den Eichenwald wieder aufwärts. Am Aussichtspunkt Kickley können wir schon Gemünd, unser heutiges Tagesziel, sowie den Weg an der Urft entlang sehen, den wir morgen nehmen werden.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06584-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,77 MB ID: 3036596
                  Blick auf Gemünd und die Urft vom Aussichtspunkt Kickley

                  Es ist schon lange nach Mittag und langsam wird es Zeit für eine Pause. Diese bietet sich an, als wir zum Rastplatz am Modenhübel kommen. Schnell essen wir etwas und trinken einen warmen Kaffee, denn lange halten wir es im kalten Wind nicht aus.

                  Kaum sind wir wieder unterwegs, kommen wir an ein Schild „Bauernkaffee Morsbacher Hof 300 m“. Das hatten wir ja gar nicht auf dem Schirm, aber dort gibt es super leckeren Kuchen, das wissen wir. So müssen wir nicht lange überlegen und machen den kleinen Umweg nach Morsbach hinein. Bei einer Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen sitzen wir in der Puppenstube des Bauernkaffees uns lassen uns durchwärmen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06585-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3036597

                  So gestärkt kann es auf den Rest des Weges gehen, der uns nun eigentlich nur noch bergab nach Gemünd führt. Zuerst über Wiesen, dann geht es hinunter ins Tal des Laßbaches und weiter oberhalb der Urft entlang. Natürlich kommt auch noch der eine oder andere Gegenanstieg, auf den wir gerne verzichtet hätten, denn langsam haben wir genug für heute.

                  Vorbei an der Kläranlage und einem großen Reitstall erreichen wir Malsbenden, einem Ortsteil von Gemünd. Durch Wohngebiet und an einem Grünstreifen entlang, gelangen wir um kurz vor 16.00 Uhr endlich zu unserem Hotel dem Haus Salzberg. Es liegt sehr schön ruhig in einer Nebenstraße am Hang mit einem weiten Blick auf die gegenüberliegenden Kermeterwälder. Wir können direkt unser Zimmer beziehen, entspannen uns etwas und genießen dann die warme Dusche. Das Gemünder Brauhaus in dem wir gerne gegessen hätten, hat leider zu und so entscheiden wir uns, uns nur eine Brotzeit im Supermarkt unten in der Stadt zu holen. Diese verspeisen wir gemütlich auf dem Zimmer und verbringen einen entspannten Abend, bevor es wieder früh in Bett geht.
                  Zuletzt geändert von andrea2; 14.04.2021, 15:28.

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                  • andrea2
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                    • 23.09.2010
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Donnerstag 21.11.2019; Gemünd – Hasenfeld: 23 km

                    Tief, grau und kalt hängt der Nebel über dem Tal, als der Wecker um 7.00 Uhr klingelt. Es hat wieder gefroren, alles ist überreift und über dem Ort steigen die Rauchsäulen der Schornsteine senkrecht in die Höhe, bevor sie in den Nebelwolken verschwinden.

                    Wie jeden Morgen packen wir schon einmal alles zusammen und gehen um 8.00 Uhr frühstücken. Durch die großen Panoramafenster können wir auf die gegenüberliegenden Laubwälder des Kermeters schauen, als der Nebel langsam aufsteigt. Das Frühstück ist sehr reichhaltig und die freundliche Wirtin drängt uns geradezu uns doch auch für unterwegs noch ein paar Brötchen zu schmieren. Das Angebot muss sie uns nicht zweimal machen.

                    Als wir eine Stunde später starten, ist der Himmel klar und die blasse Wintersonnne scheint. Allerdings nicht hier unten im Tal, sondern nur oben auf den Hängen. Zuerst müssen wir ein kleines Stück den Weg durch Malsbenden zurück laufen, dann geht es über die Urft auf die Urftseestraße und schon sind wir wieder auf dem Wildnistrail, der in der Stadt am Nationalparkstor startet. Anfangs ist die Uferstraße noch asphaltiert, geht aber bald in einen Schotterweg über. Es überholen uns ein paar Autos, deren Insassen eindeutig nach Jagd aussehen.

                    Wir wandern an der Urft entlang, die hier eine langgezogene Schleife bildet. Es kommen uns ein paar Gassigeher mit ihren Hunden entgegen, auf dem Wasser schnattern Enten oder Gänse, ansonsten ist es sehr ruhig, bis wir Hundegebell hören und bald auf ein Schild treffen, das in der Tat ein Jagd ankündigt.

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ID: 3037320

                    Andere Wege stehen uns ja nun leider nicht zur Verfügung, aber wir ziehen unsere knalligsten Sachen an. Mein Mann seinen orangen Fleece und ich die rote Regenjacke. Kurze Zeit später treffen wir auf den Sammelplatz der Treiber mit ihren Hunden, die anscheinend bald starten werden.

                    Bevor die Urft sich wieder nach Westen wendet verlassen wir den Uferweg und wandern auf einem kleinen Pfad das Tal des Großen Böttenbachs hinauf. Es geht vorbei an der Ruinen eines alten Gebäudes, immer am Bach entlang durch dieses wirklich sehr schöne urige Tal. Wir sehen zwei Jäger die auf ihren Ansitzen sitzen. Lange dauert es auch nicht, bis wir in der Ferne die Hunde hören und die ersten Schüsse.

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                    Es geht immer weiter bergauf, uns wird warm und bald kommen wir wieder in den Schnee, aber es erreicht uns endlich auch die Sonne. Dann haben wir die Höhe erreicht, kommen an ein Tor, an dem wieder ein Schild mit dem Hinweis auf die Jagd hängt, allerdings in die andere Richtung, und wir hoffen, dass wir das bejagte Gebiet damit verlassen haben.

                    Als wir Wolfgarten erreichen, scheint zwar die Sonne aber es geht auch ein ungemütlicher und eisiger Wind. Im Ort liegen noch die Schneewälle an den Straßenseiten und alles wirkt sehr winterlich. In einer kleinen Schleife geht es durch den Ort, über die L249 und vorbei am Forthaus Mariawald, bevor wir wieder in den Wald eintauchen.

                    Auf den nächsten Kilometern wandern wir durch einen sehr schönen abwechslungsreichen Wald. Kleine Parzellen mit Fichtenbestand wechseln sich mit Buchen und Eichenwäldern ab. Immer wieder müssen wir kleine Bachtäler umrunden, folgen aber in der groben Richtung dem Heimbach.

                    Mittags machen wir auf einer sonnigen Lichtung eine kurze Rast um eine Kleinigkeit zu essen. Für eine längere Pause ist es uns aber zu kalt, außerdem wollen wir ja noch in der Abtei Maria Wald einkehren.

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                    Immer noch hören wir ab und zu in der Ferne Schüssen. Anscheinend handelt es sich um eine große revierübergreifende Drückjagd. Ansonsten ist es unglaublich ruhig. Wir kommen uns vor wie aus der Zeit gefallen, weit weg von der alltäglichen Geschäftigkeit, keine Menschenseele weit und breit. Nachdem wir lange durch den stillen Wald gewandert sind, hören wir zuerst den Verkehr, bevor wir in der Ferne das Kloster Maria Wald sehen können. Es geht noch über eine Wiese, dann die Treppe hinauf zur Straße, über den großen Parkplatz des Klosters und dann stehen wir vor der Abtei Maria Wald.

                    Das Trappistenkloster hat eine lange, abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Weithin bekannt ist die Klostergaststätte, vor allem für ihre Erbsenwurst. Obwohl der Orden das Kloster 2018 aufgeben hat, konnte die Gaststätte weiter getrieben werden.

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                    Wir kehren in die Klostergaststätte ein und holen uns die berühmte Erbswurst, die wirklich sehr lecker ist und vor allem von innen wärmt. Heute, unter der Woche, ist es sehr ruhig. An schönen Wochenenden kann man von Glück sprechen, wenn man zu den Stoßzeiten überhaupt einen Platz bekommt. Als Nachtisch gönnen wir uns ein Stück Kuchen, der hier ebenfalls sehr empfehlenswert ist, und eine Tasse Kaffee.

                    So gestärkt geht es eine Stunde später weiter. Inzwischen ist der Himmel schon wieder etwas verschleierter, die Sonne scheint nur noch schwach. Wärmen tut sie um diese Jahreszeit ja sowieso kaum noch. Mit einem letzten Blich auf Maria Wald machen wir uns an den Abstieg nach Heimbach.

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                    Oberhalb von Maria Wald kommen wir am Ehrenfriedhof vorbei, auf dem über 400 Kriegsgefallene bestattet sind. Wir entscheiden uns wieder für eine Abkürzung und nehmen den direkten Abstieg, während der Wildnistrail eine weite Schleife durch die Wälder oberhalb der Rur zieht, und wanden durch schöne Mischwälder das Tal des Herbstbaches hinab. Durch den Wald hat man immer wieder Ausblicke auf das Staubecken der Rur und in die andere Richtung auf die markante Burg Hengebach in Heimbach. Kurz vor dem Ort treffen wir auf den Uferweg, den wir nach Heimbach hinein folgen.

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                    Burg Hengebach in Heimbach

                    Inzwischen tun mir die Schienbeine weh und eigentlich haben wir genug für heute, aber wir müssen noch hinauf nach Hasenfeld. Also wandern wir weiter durch den Ort, überqueren die Rur und folgen dem Ufer des Flusses. Hinter der Brücke ist ein großer Parkplatz. Hier kann man mit dem Boot einsetzen und, nach vorheriger Anmeldung, die Rur abwärts fahren bis nach Obermaubach.

                    Wir müssen leider zu Fuß weiter, vorbei am Schwimmbad, am Campingplatz und am Sportplatz, bis ganz am Ende des Ortes der Anstieg nach Hasenfeld beginnt. Zum Glück kennen wir diesen Abschnitt des Weges und wissen, dass es nun nicht mehr weit ist. Am Bach entlang durch den Wald geht es bergauf, dann am Waldrand entlang mit dem Blick auf Hasenfeld. Strategisch günstig liegt unsere Pension „Hinter den Spiegeln“, keine 200 Meter vom Wildnistrail entfernt. Ein liebevoll eingerichtetes Haus, das sehr zu empfehlen ist. Jedes Zimmer hat ein eigenes literarisches Motto.

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                    Um 15.00 Uhr sind wir am Ziel, können unser Zimmer beziehen, duschen und uns erholen. Zum Zimmer gehört auch eine eigene Terrasse, die wir heute aber nicht nutzen wollen. Hier hat man einen weiten Blick über den Ort, das Tal und die kaum wahrnehmbare Staumauer des Rursees. Gegenüber erhebt sich der markante Meuchelberg. Wenn man der Sage Glauben schenkt, haben sich dort zwei Brüder gegenseitig umgebracht. Zum Abendessen gibt es die mitgebrachten Brötchen. Wie immer studieren wir abends noch ein bisschen den Wildnistrailführer und die Karte und fallen ziemlich früh in die Betten.

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                    • andrea2
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                      • 23.09.2010
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                      #11
                      Freitag 22.11.2019; Hasenfeld - Nideggen: 18 km

                      Als der Wecker wieder um 7 Uhr klingelt haben wir wunderbar ausgeschlafen. Draußen ist es grau aber trocken. Als wir eine Stunde später zum Frühstück gehen, ist soweit gepackt, dass wir später zügig starten können.

                      Das Frühstück besteht aus regionalen Produkten und ist sehr lecker. Leider schaffe ich es, mir beim Aufschneiden des Brötchens mit dem schaften Brotmesser so tief in den linken Zeigefinger zu schneiden, dass ich zurück aufs Zimmer muss um den Schnitt zu verarzten. Danach kann auch ich mir das Frühstück schmecken lassen. Wieder sitzen wir an einem großen Panoramafenster mit weitem Blick die Landschaft.

                      Nach dem Frühstück muss ich das Pflaster schon wieder erneuern, da alles durchgeblutet ist. Zum Glück habe ich Klammerpflaster dabei, mit diesen und zwei dicken Lagen Pflaster wird der Finger noch einmal versorgt. Der Schnitt beschäftigt mich noch einige Tag und tagsüber bin ich froh, dass ich Wanderstöcke dabei hab, so hängt die Hand nicht herunter. Trotzdem pokert es zeitweise ganz ordentlich im Finger.

                      Um 9.30 Uhr starten wir. Nicht ohne uns noch einmal die liebevolle Gestaltung des Hauses anzusehen. Man merkt, dass hier sehr viel Herzblut in dieses Haus gesteckt wird.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06602-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3038841

                      Zurück auf dem Wildnispfad geht es einige 100 m die ruhige Straße am Ortsrand entlang, bevor uns ein kleiner Pfad steil hinauf zur L 218 führt. Wir streifen die Straße nur in einer scharfen Kurve und biegen direkt nach rechts ab, in die Eichenwälder der Linksheld. Immer weiter ansteigend geht es durch den lichten Wald bis wir an einem Rastplatz scharf links abbiegen müssen. Immerhin ist uns inzwischen so warm geworden, dass wir die Jacken ausziehen können.

                      Der Weg folgt jetzt über einige Kilometer der Schneise einer Ferngasleitung. Auf dem breiten Wiesenstreifen mit Wildblumen haben wir im Sommer schon große Mengen an Schmetterlingen gesehen, unter anderem den seltenen Schwalbenschwanz. Heut fliegen hier keine Insekten und die Blumen sind längst verblüht.

                      Wieder einmal kommen wir an einen „besonders gefährlichen“ Wegabschnitt, den wir laut Schild doch bitte möglichst zügig durchwandern sollten.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06606-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3038842Ferngasleitung mit teilweise abgestorbenen Käferbäumen

                      Kurz vor Schmidt verlassen wir die Ferngasleitung. Die Landschaft wird offener, wir wandern durch brachliegende Felder und an einer kleinen Waldinsel vorbei bevor es am Waldrand entlang nach Osten in Richtung Odenbachtal geht. Dieses schöne Tal, dass bis nach Blens an der Rur hinunter führt, verlassen wir bereits wieder, bevor es richtig angefangen hat und wenden uns statt dessen nach Süden in den Hetzinger Wald hinein. Lange wandern wir durch einen schönen Laubmischwald, dabei lassen wir eine lange Schleife des Wildnistrails, die um den Rossberg herumführt, aus und kürzen auf direktem Weg ab.

                      Es geht langsam wieder abwärts, das Tal des Nesselberg Baches wird ausgeprägter, der Wald besteht jetzt hauptsächlich aus Buchen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06607-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,00 MB ID: 3038843

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06611-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,24 MB ID: 3038844

                      Der Nesselberg Bach bildet einen kleinen Tümpel und fließt kurz darauf in den Schliebach. Das Schliebachtal ist ein schönes schmales Tal mit steilen, bewaldeten Hängen und keinen Wiesenflächen am Talboden. Etwa 2 km wandern wir dieses Tal aufwärts.

                      Langsam bekommen wir Hunger, immerhin ist auch schon Mittag und als wir an einer kleinen Rasthütte vorbei kommen, lassen wir uns nicht zweimal bitten. Aus dem Supermarkt in Gemünd haben wir noch ein paar Brötchen und ein Stück Käse. Nicht ganz frisch und nichts besonderes, aber es schmeckt herrlich. Inzwischen scheint zwar die Sonne, aber es ist immer noch kühl, sodass wir es vorziehen bald weiter zu gehen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06622-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3038845

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06623-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3038846
                      Oberes Schliebachtal

                      Gestärkt kann es weiter aufwärts gehen. Am Ende des Tals treffen wir auf die Grenze des Schmidter Wildparks, der sich hier unauffällig in den Wald fügt. Der Wildnistrail führt in einigen steilen Kehren durch düstern Douglasienwald steil aufwärts, bis wir aus dem Wald herauskommen und nun über weite Felder wandern.

                      Im Sommer wachsen hier auf den Feldern jede Menge Mohn, Kornblumen und Kamille zwischen dem Getreide. Jetzt liegen die Felder brach, der Blick reicht weit, leider auch immer wieder auf die parallel verlaufende Straße. Kurz vor dem Waldrand überqueren wir die Straße und tauchen wieder ganz ein in den schönen Laubmischwald.

                      Auf schmalem, rutschigem Pfad geht es abwärts der Kall entgegen, der wir im Tal weiter folgen. Ein Weiher gehört zu einer der ehemals zahlreichen Papierfabriken, die im Tal angesiedelt waren. Heute steht hier noch die Papierfabrik der Familie Renker in der das Zerkall-Bütten hergestellt wird. Auf dieses Papier wurde neben dem deutsch-französische Freundschaftsvertrag und dem Einigungsvertrag auch unser Grundgesetz gedruckt.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06624-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,63 MB ID: 3038847
                      Kurz vor Zerkall

                      Über eine letzte Wiese geht es nach Zerkall. Wir überqueren die Straße und erreichen die Nationalparkinfo und damit das Ende des Wildnistrails.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06625-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3038848

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06627-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,01 MB ID: 3038849

                      Der Infopunkt hat geschlossen, so machen wir nur ein paar Fotos, überqueren dann die Rur und wandern das Rurtal aufwärts nach Nideggen. Unser Zimmer können wir erst ab 16 Uhr beziehen, wir haben noch eine ganze Stunde und lassen uns Zeit, wandern gemütlich durch die Rurauen und machen auf einer sonnigen Bank eine lange Pause.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06628-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3038850
                      Rurtal mit der Burg Nideggen.

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                      Burg Nideggen auf den Bundsandsteinfelsen

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06630-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,08 MB ID: 3038852


                      Nachdem wir die Straße nach Nideggen überquert haben, geht es einen kleinen Pfad steil aufwärts. In Serpentienen windet sich der Weg durch den Eichenwald, vorbei an Bundsandsteinfelsen. Zwei Mountainbiker kommen hinter einer Kurve den Pfad abwärts geschossen, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Sie sehen uns nicht, und wir schaffen es gerade noch „Achtung“ zu brüllen und hangseitig auf die Seite zu springen. „Sorry“ ist die einzige Entschuldigung die sie für uns übrig haben, während sie, ohne das Tempo sichtlich zu vermindern, weiter rasen. Mit klopfendem Herzen bleiben wir einen Moment stehen, auf solche Erfahrungen kann ich gut verzichten.

                      Wir steigen nun das letzte Stück hinauf bis nach Nideggen. Auf die Besichtigung der Burg verzichten wir, ist sie doch mit fast jedem Besuch ein Pflichtprogramm. Wer sie aber nicht kennt, dem kann ich eine Besichtigung nur sehr empfehlen. Vom Palas aus hat man ein tolle Sicht auf die umliegenden „Berge“ und Wälder. Im Turm ist ein lohendes Museum untergebracht.

                      Museum Burg Nideggen

                      Wir suchen uns stattdessen unser Quartier im Tor-Hotel. Dort müssen wir etwas warten, bis der Hotelier kommt, dann aber feststellt, dass er wohl den Schlüssel vergessen hat und noch einmal davon düst um kurze Zeit später mit dem vermissten Schlüssel wieder aufzutauchen. Das Hotel ist direkt an den Turm des Stadttors und die Stadtmauer angebaut. Die alten Mauern sind gut erhalten, bzw. restauriert worden und in den Bau mit einbezogen worden. Die Stadtmauer bildet eine Wand des Flurs. Unser Zimmer liegt aber auf der andern Seite des Hauses mit einem eher langweiligen Blick über Nideggen.

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                      Unser Hotel, Bild vom nächsten Morgen

                      Nachdem wir geduscht und uns etwas erholt haben, wollen wir noch eine Kleinigkeit essen. Vorher muss ich aber noch das Pflaster an meinem Finger erneuern. Durch das Duschen ist es durchgeweicht und ich hinterlasse überall leicht blutige Abdrücke. Durch das Entfernen der Pflaster geht der Schnitt wieder auf. Keine gute Idee! Besser ich hätte nur einfach ein neues Pflaster drüber geklebt.

                      Frisch, sauber und unblutig geht es nun in die „Altstadt“. Heut fällt uns das erste Mal so richtig auf, dass ja schon alles adventlich geschmückt ist. Kein Wunder ist doch in einer Woche schon der erste Advent. Nachdem wir keine Lust auf die sehr fleischlastigen Gerichte in den meisten Lokalen haben, entscheiden wir uns für eine Pizza. Nach dem Essen laufen wir noch ein bisschen durch den Ort, machen es uns dann aber lieber auf unserem Zimmer gemütlich.

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                      Stadttor Nideggen
                      Zuletzt geändert von andrea2; 20.04.2021, 15:20.

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                      • andrea2
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                        • 944
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                        #12
                        Samstag 23.11.2019; Nideggen - Simonskall: 19,5 km

                        Und wieder klingelt um 7 Uhr der Wecker. Wir haben gut geschlafen, mein Finger hat mich allerdings eine Weile vom Einschlafen abgehalten, da er doch ganz ordentlich gepocht hat. Ein bisschen Sorgen hab ich mir schon gemacht, ob das noch ok ist, aber morgens ist er relativ unauffällig und auch nicht hieß. Wir gehen heute mit den sauberen Wechselklamotten zum Frühstück, denn inzwischen sind die Wandersachen doch ganz gut verschwitzt. Das Frühstück ist sehr reichhaltig und lecker. Der Frühstücksraum ist an den Turm des Stadttors angebaut und dadurch recht urig. Nach dem Frühstück müssen wir uns nur noch umziehen und fertig packen.

                        Um 9.15 Uhr starten wir. Zuerst noch schnell durch das Stadttor und zum Bäcker um frische Brötchen zu holen. Dann folgen wir fürs erste der Bundsandsteinroute. Nachdem wir den Wildnistrail nun erfolgreich beendet haben müssen wir nur noch nach Hause laufen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06632-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3038884
                        Stadttor Nideggen

                        Die Route führt uns durch den Ort, über die L11 und schon sind wir wieder in der Natur. Der Weg verläuft immer weit oberhalb des Rurtals, vorbei an den markanten rötlichen Bundsandsteinfelsen, durch einen schönen Kiefern- und Eichenwald. Nur ab und zu bemerkt man die Häuser die nur ein bisschen weiter oben stehen und verraten, dass man sich noch eine ganz Weile ganz in der Nähe der Orte Nideggen und Rath befindet. Gegenüber sieht man den markanten Turm der Burgruine Nideggen mit Teilen des Palas und immer wieder hat man schöne Blicke sowohl hinunter ins Rurtal, wie auch über die umliegenden Hänge.

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                        Burg Nideggen

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                        Bundsandsteinfelsen oberhalb des Rurtals

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                        Uns wird bald warm, da der Weg mit vielen kleinen Auf- und Abstiegen aufwartet. Obwohl das Wetter noch grau ist, ist es deutlich wärmer als die letzten Tage und bald ziehen wir die Jacken aus.

                        Nach zwei Studen erreichen wir das Hindenburg Tor. Einen Durchgang in einer markanten Felsformation.

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                        Bundsandsteinfelsen

                        Beim Eugenienstein treffen wir den ersten Wanderer heute. Da Wochenende ist, haben wir eigentlich mit mehr Wanderern gerechnet. Er war gerade dabei mit seinem Hund ein Foto nachzustellen, das er wohl auf Instagram gesehen hat. Wir tun ihm den Gefallen und fotografieren ihn und unterhalten uns dann noch ein Weilchen. Dabei vergesse ich völlig selber ein Foto von dem markanten Felsen zu machen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06641-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,21 MB ID: 3038891
                        Abstieg zum Eugenienstein

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06643-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,15 MB ID: 3038892Abstieg vom Eugenienstein zur Rur

                        Vom Eugenienstein geht es nun sehr steil abwärts. An der nächsten Wegkreuzung verlassen wir die Bundsandsteinroute und steigen weiter ab, bis wir die Rur erreichen.

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                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06645-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3038894

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                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06647-1-2.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3038896
                        Blick zurück auf die Bundsandsteinroute

                        Wir überqueren den Fluss um auf der andern Seite erneut steil anzusteigen. Erst geht es ein Stück durch den Wald, dann einen schönen freien Wiesenrücken aufwärts. Auf halber Höhe steht eine Bank die uns zum Mittagessen einlädt. Inzwischen ist es so warm geworden, dass wir die Pause richtig genießen können.

                        Nach der Pause geht es noch ein kleines Stück aufwärts, bis wir fast in Bergstein sind, dann umrunden wir den Ort durch weite Wiesen, da wir keine Lust haben durch den Ort hindurch zu laufen.

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                        Nachdem wir auch das Segelfluggelände von Bergstein hinter uns gelassen haben, geht wieder sehr steil abwärts Richtung Kalltal. Diesmal über eine kleine Asphaltstraße.

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                        Der steht hier wohl schon eine ganze Weile.

                        Bei Zweifallshammer erreichen wir den Talboden. Hier steht der letzte historische Hochofen der Nordeifel. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier Eisen verhüttet. Besichtigen kann man das Gelände nicht, da es sich in Privatbesitz befindet.

                        Wir müssen nun ein kleines Stück die L218 in Richtung Vossenack entlang laufen, bevor der Weg an der Kall abgeht. Geplant hatte ich eigentlich westlich der Kall zu wandern, aber als wir dort auf eine Furt ohne Brücke treffen, nehmen wir von diesem Plan Abstand. Wer weiß, was uns dort noch erwartet. Für Experimente sind wir bereits zu geschafft. Stattdessen entscheiden wir uns doch lieber für die andere Talseite, an der die Zufahrt zur Mestrenger Mühle entlangführt.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06653-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3038900
                        Furt?

                        Bei der nächsten Brücke können wir dann auf die andere Flussseite wechseln und müssen nicht mehr den Fahrweg entlang laufen. Immer an der Kall entlang erreichen wir die Mestrenger Mühle. Hier treffen wir auf den Pfad des Gedenkens.

                        Der "Pfad des Gedenkens" ist ein Wanderweg, der an die verlustreiche "Allerseelenschlacht" des Jahres 1944 rund um Vossenack erinnern soll und zum Frieden mahnt.

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                        Wir wechseln nun wieder die Talseite. Eigentlich sind wir schon ganz schön müde, haben aber doch noch ein Stückchen vor uns. Es geht immer an der Kall entlang. Der Weg ist nicht hässlich, aber wenig abwechslungsreich. Vielleicht sind wir auch nur zu geschafft um noch alles wahrzunehmen. Inzwischen sind deutlich mehr Wanderer und Radfahrer unterwegs. Dies ist eine beliebte Strecke um nach einem guten Essen in Simonskall noch ein bisschen zu laufen.

                        Wir sind froh, als wir über die offenen Wiesen die Häuser des kleinen Ortes sehen können und gegen 16 Uhr unser Quartier, das Waldhotel im Wiesengrund erreichen.
                        Weithin bekannt ist das Haus für sein Köhleressen. Einem sehr deftigen Essen mit sieben Gängen und viel, viel Fleisch. Serviert wird es nur in den kalten Monaten in der urigen Köhlerstube, nur nach Voranmeldung mit mindestens vier Personen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06657-1.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3038903
                        Waldhotel im Wiesengrund, Aufnahme vom nächsten Morgen

                        Heute ist hier richtig was los. So viele Menschen sind wir gar nicht mehr gewohnt. Wir beziehen unser Zimmer, das zwar schön, aber recht kühl ist. Nach der Dusche bin ich jetzt so klug und lasse das Pflaster an meinem Finger wo es ist, versuche nur die Feuchtigkeit etwas aus dem Pflaster zu tupfen. Großen Ärger hat der Finger heute zum Glück nicht gemacht.

                        Zum Abendessen gehen wir nur eine Treppe tiefer ins Restaurant und bekommen sogar einen Tisch in der Köhlerstube. So können wir direkt live miterleben, wie zwei große Gruppen ihr Köhleressen bekommen. Sehr beliebt ist es in der Umgebung für Weihnachtsfeiern. Zum Essen gehört ein Stofflatz genauso wie jede Menge Trinksprüche und Berge an Fleisch.

                        Wir nehmen mit einem einfachen Schnitzel, Pommes und einem großen Salat vorlieb.

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                        Köhlerstube

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                        Abendessen in der Köhlerstube

                        Nach dem Essen sind wir satt und müde, lesen noch etwas und verkriechen uns zeitig in die Betten.

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                        • andrea2
                          Dauerbesucher
                          • 23.09.2010
                          • 944
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Sonntag 24.11.2019; Simonskall - Rott: 16,5 km

                          Auch am letzten Tag der Wanderung klingelt der Wecker um 7 Uhr. Draußen sieht es kalt aus, es hat in der Nacht gefroren. Wir haben gut geschlafen, auch wenn es im Hotel etwas unruhig war. Mein Finger pocht zwar immer noch hin und wieder, aber er scheint besser zu werden.

                          Es ist Sonntag, trotzdem sitzen wir um 8 Uhr im Frühstücksraum. Es ist richtig voll hier und es gibt ein reichhaltiges Bufett. Wir genießen es, uns noch einmal an den gedeckten Tisch setzen zu können und langen ordentlich zu. Nach dem Frühstück müssen wir nur noch den Rest zusammenpacken und zahlen, dann kann es los gehen.

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ID: 3039125
                          Die Köhlerstube

                          Wir brechen um 9.15 Uhr auf. Hier unten im engen Tal ist es kalt, während auf den Hängen schon die Sonne scheint. Gleich am Ortsende beginnt unser Anstieg durch den Buchenwald. Es geht steil aufwärts und schnell wird uns warm, spätestens als wir in die Sonne kommen. Von oben haben wir noch mal einen schönen Blick auf unsere Unterkunft. Dahinter die Baustelle der Burg Simonskall, die gerade renoviert wird. Die Burg Simonskall, auch Kremer-Hof genannt, wurde 1643 von der Familie Kremer erbaut, die auch das Hüttenwerk in Zweifallshammer betrieb. Der Hüttenmeister Simon Kremer gab dem Ort Simonskall seinen Namen. 2018 wurde die Burg von einem Simmerather Privatmann gekauft und soll aufwendig saniert werden, um dort wohnen zu können.

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ID: 3039126

                          Wir haben nun den Weg erreicht, der oben am Hang entlang läuft und können ohne große Höhenunterschiede weiter wandern. Dominiert wird der Wald von den riesigen Windrädern die hier in den Wald gebaut wurden und gebaut werden. Nachdem wir die L160 überquert haben ist der ehemals schöne Waldweg zu einem breiten Versorgungsweg ausgebaut worden. Es dauert nicht lange bis wir die aktuelle Baustelle erreichen. Hier wird auch sonntags gebaut. Gesperrt war der Weg nicht, aber vorbei kommen wir auch nicht, sondern müssen uns seitlich in die Büsche schlagen.

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ID: 3039127

                          Im weiteren Verlauf des Weges passieren wir die bereits fertig gestellten Anlagen. Früher waren wir in diesem schönen Mischwald gerne unterwegs. Heute meiden wir den Lärm der Windräder.

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ID: 3039129

                          Ruhiger wird es erst wieder als wir das Forsthaus Jägerhaus und die B399 hinter uns lassen. Hier hat man einen weiten Blick in die Tiefebene. Markant die Schlote und Dampfwolken des Kraftwerks Weisweiler.

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ID: 3039130

                          Wir laufen nun den Jägerhausweg entlang. Es geht immer leicht abwärts. Uns fehlen ein bisschen die Anreize, der Weg ist zu gut bekannt und so spulen wir nur noch die Kilometer ab. Mittags machen wir eine kleine Pause am Wegesrand. In der Sonne ist es schön warm.

                          Nach der Hahnerstraße (L12) hat der Harvester zugeschlagen. Knietiefe matschige Rinnen machen das Vorankommen sehr schwierig. So ein Mist, jetzt werden die Stiefel kurz vor Ende der Wanderung noch mal so richtig dreckig. Dieses kleine Stück ist das unwegsamste der ganzen Wanderung und so sind wir froh, als wir endlich die Jägerhausstraße erreichen.

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ID: 3039131

                          Am Hasselbachgraben treffen wir auf die Struffeltroute. Hier sind, wie immer an schönen Wochenenden, sehr viele Leute unterwegs. Wir wandern den Grenzweg aufwärts, vorbei an einem kleinen Weiher, am höchsten Punkt ein Rastplatz mit zwei Relaxliegen. Dort zweigt der Bohlenweg ins Struffelt ab. Und hier treffen wir auch wieder auf den Eifelsteig.

                          Vor uns ist eine Großfamilie mit Ghettoblaster unterwegs, die den ganzen Wald beschallt. Wir sehen zu, dass wir an ihnen vorbei kommen und sie möglichst schnell hinter uns lassen. Noch einmal rechts abbiegen, den Berg hinunter und dann sind wir auch schon in Rott.

                          Es ist 14 Uhr, als wir die Tür hinter uns schließen, gerade richtig zum Kaffee trinken. Die Rucksäcke wandern in die Ecke, morgen können wir auch noch aufräumen.


                          Fazit:

                          Nachdem ich erst gar keine Lust auf die Wanderung hatte, war es sehr erholsam und viel schöner als gedacht. Auch wenn wir einen großen Teil der Strecken schon kennen, so haben wir doch viel Neues gesehen. Mehr als 23 km Luftlinie haben wir uns nicht von zu Hause entfernt und doch konnten wir den Alltag fast komplett hinter uns lassen.

                          Durch die ungewöhnliche Jahreszeit war es sehr ruhig, manches Mal fast unwirklich, wenn wir uns vor Augen führten, dass wir durch den einsamen Wald wandern, während der Großteil der Bevölkerung dem hektischen Alltag in der Vorweihnachtszeit nachgeht. Zu einer touristisch mehr frequentierten Jahreszeit, hätte ich keine Lust auf die Tour.

                          Das Wetter war speziell. Aber nach der Tour im Sarek hatten wir ja schon Erfahrung mit Wintereinbruch. Und es hat die Tour auch wieder zu etwas Besonderem gemacht.

                          Was mir erst im Nachhinein negativ aufgefallen ist, ist, dass ich zu wenig Fotos gemacht hab, da ich ja viele Ecken schon kannte. Vor allem hab ich sehr wenig Natur fotografiert.

                          Gestört hat mich außerdem sehr, dass wir jeden Tag neue Bettwäsche und Handtücher in Anspruch nehmen mussten. Aber wir können ja schlecht mit Schlafsack von Hotel zu Hotel wandern.

                          Insgesamt eine sehr gelungene Wanderung. Und sie hat uns mal wieder gezeigt, dass man auch in der näheren Umgebung immer wieder Neues entdecken kann.

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                          * * * * E n d e * * * *

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                          • Meer Berge
                            Fuchs
                            • 10.07.2008
                            • 2381
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Hallo Andrea!
                            Ein sehr schöner Wandererlebnisbericht ist das!
                            Ich habe ihn genossen und mich auf jeden Abschnitt gefreut.
                            Manchmal ist es ja gar nicht sooo schlecht, dass man mal "gezwungen" wird, die eigene Umgebung intensiver kennenzulernen. Es gibt vor der Haustüre so viel zu entdecken, aber wir fliegen erstmal um die halbe Welt.
                            Die Mischung macht´s!

                            Ja, das mit dem täglich frischen Handtuch und der Bettwäsche finde ich auch überflüssig. Ein fertiges Frühstück und Abendessen genieße ich dagegen mal ganz gerne. Es müsste mehr Unterkünfte wie (bewirtete) Hütten oder Bunkhouses geben, wo man mit seinem eigenen Schlafsack übernachten kann und sein eigenes Handtuch mitbringt.

                            Danke für deinen unterhaltsamen Bericht!

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                            • Blahake

                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1440
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Oh nein, ich habe hier viel zu lange nicht reingeschaut und jetzt erst die letzten Etappen gelesen. Seeehr schön! Bis auf Deinen Finger natürlich. Da fällt mir ein, dass ich mir schon lange mal diese Klammerpflaster besorgen und sie nicht nur in die Hausapotheke, sondern auch ins Wandergepäck packen wollte. Danke fürs Erinnern. Kannst Du sie empfehlen? Mir hat es wieder viel Freude gemacht, Euch zu folgen. Lieben Dank für den tollen Bericht!

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                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 944
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                ....Danke für deinen unterhaltsamen Bericht!
                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                ...... Lieben Dank für den tollen Bericht!
                                Vielen Danke für die netten Kommentare 🙂

                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                Da fällt mir ein, dass ich mir schon lange mal diese Klammerpflaster besorgen und sie nicht nur in die Hausapotheke, sondern auch ins Wandergepäck packen wollte. Danke fürs Erinnern. Kannst Du sie empfehlen?
                                Unbedingt! Ich hab immer zwei verschiedene dabei. Einmal Steristrips, die haben wir damals auf unserer ersten Tour mit den Kindern verwendet, (das war mein erster Reisebericht hier) als unser Sohn sich das Kinn aufgeschlagen hatte mit einer tiefen klaffenden Wunde. Und dann hab ich noch Omnistrips dabei. Eigentlich auch zum Klammern von großen Verletzungen, eignen sie sich herrvorragend um kleinere Schnitte gut abzudecken ohne ein Pflaster drüber kleben zu müssen. Btw.: sie helfen auch gut bei den Schrunden an den Fingerspitzen, die sich oft auf Tour einstellen.

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                                • Blahake

                                  Fuchs
                                  • 18.06.2014
                                  • 1440
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                  ...sie helfen auch gut bei den Schrunden an den Fingerspitzen, die sich oft auf Tour einstellen.
                                  Dann brauch' ich sie ganz unbedingt! Danke, gerade bestellt!

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                                  • Torridon
                                    Erfahren
                                    • 01.10.2020
                                    • 108
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                    ...... Und dann hab ich noch Omnistrips dabei. Eigentlich auch zum Klammern von großen Verletzungen, eignen sie sich herrvorragend um kleinere Schnitte gut abzudecken ohne ein Pflaster drüber kleben zu müssen. Btw.: sie helfen auch gut bei den Schrunden an den Fingerspitzen, die sich oft auf Tour einstellen.
                                    Welche Breite Omnistrips nimmst Du mit? 3,6 oder 12 mm?

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                                    • andrea2
                                      Dauerbesucher
                                      • 23.09.2010
                                      • 944
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Zitat von Torridon Beitrag anzeigen

                                      Welche Breite Omnistrips nimmst Du mit? 3,6 oder 12 mm?
                                      Im Moment hab ich nur die 6 mm da, die reichen wunderbar. Breitere hatte ich auch schon, hab die aber das letzte Mal nicht bekommen und vermisse sie nun auch nicht. Die Omnistrips sind ja recht lang, ich schneide sie meist noch mal in drei Teile, wenn es sich nur um kleine Verletztungen handelt.

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