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Land: Deutschland<br />Reisezeit: Ende April<br />Region/Kontinent: Mitteleuropa<br />

OT: Ein bisschen verspätet zwar...
Das lange Wochenende Anfang April, keine Termine, eine kleine Wanderung muss her mit einigen Steigungen, schließlich soll es ja im Sommer in die Alpen gehen.
Alpine Verhältnisse? Klar, der Odenwald muss her!
Bedingung für die Tour war: mehrtägige Wanderung, gut mit ÖPV zu erreichen. Von Langen bei Frankfurt aus der Odenwald. Karten gewälzt und schließlich auf den Burgenweg gestoßen, der vom Heidelberger Schloss oberhalb der Bergstraße entlang bis kurz vor Darmstadt führt.
Knappe 60 km in drei Tagen, bis auf wenige Tagestouren unvorbereitet - tja
Erster Tag: Heidelberg - Weinheim
Mit dem Regionalzug von Langen nach Heidelberg, dann in Heidelberg mit dem Bus bis in die Altstadt (man gönnt sich ja sonst nix
) - den Aufstieg zum Schloss sparen wir uns für heute und verzehren statt dessen ein leckeres zweites Frühstück etwas abseits der Hauptstrasse.
Über die alte Brücke (erste Sichtung des blauen B) den Philosophenweg hinauf: die erste Prüfung unserer Kondition bei strahlendem Sonnenschein. Mit einem schönen Ausblick auf die Altstadt werden wir belohnt, dann geht es "um die Ecke" in den Wald hinein.
Der Burgenweg zieht sich etwas oberhalb der Bergstraße an den westlichen Hängen des Odenwalds entlang, bietet also immer wieder einen schönen Ausblick auf die Rheinebene (wow, die Industriegebiete von Ludwigshafen, Biblis
), führen dann auch wieder durch den Wald und teilweise auch über Straßen und durch Orte.
Gegen Mittag erreichen wir ein erstes Beispiel der namengebenden Burgen bzw. Burgruinen, die Schauenburg oberhalb von Dossenheim. Eigentlich eine beschauliche Ruine, aber heute von reger Tätigkeit umgeben. Wir lassen uns auf einer Bank nieder und packen unsere Vorräte aus, da werden wir auch schon von einem älteren Herren über die Tätigkeiten aufgeklärt: Hier ist die Arbeitsgemeinschaft Schauenburg am Werk
(http://www.schauenburg.de.vu/)
die dafür sorgt, dass die Schauenburg weiter in begehbarem Zustand bleibt und keine Gefahr darstellt. Wir erfahren, dass regelmäßig irgendwelche Idioten die Bänke und frisch gepflanzte Bäume zerstören und dass die Denkmalschutzbehörde gar nicht einverstanden sei mit der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft. Außerdem bekommen wir Brötchen und Würstchen angeboten von der Mittagsverpflegung. Da sagen wir nicht nein.
So gestärkt geht es weiter bis zur Strahlenburg.
Dort gibt es ein Burgrestaurant: Dessert! Allerdings - noch habe wir erst knapp die Hälfte unserer Etappe geschafft. Der Weg in Richtung Weinheim zieht sich, die Sonne brennt unbarmherzig auf unsere kleinen Köpfchen, der Rucksack zerrt an den Nackenmuskeln und die Füße dampfen trotz Smartwool.
In Hohensachsen verlieren wir die Markierung, lustigerweise im Ort, weil dort offenbar die Leute sich nicht gerne Bs an die Hauswand oder den Gartenzaun pappen lassen. Die Vororte von Weinheim und ihre Asphaltpisten lassen mich bald verzweifeln. Mit letzter Kraft erreichen wir schließlich gegen 18.00 unsere Pension, die schon fast in Gorxheim liegt. Der Charme der frühen Sechziger umfängt uns, die Tür hat mal irgendwer eingetreten, die Dusche könnte auch als Sauna durchgehen und die Küche, in die wir im Vorübergehen einen Blick werfen können....
Aber in Mannheim ist Maimesse und da war in der Herberge kaum noch Platz frei.
Zweiter Tag: Weinheim - Bensheim-Auerbach
Als wir aus Weinheim aufbrechen, hängt uns noch der Schnitzelgeruch in den Klamotten. Und Weinheim zieht sich auch nach Norden schier unglaublich hin. Der Tag verspricht heiß zu werden und mir sitzen jetzt noch die Asphaltkilometer von gestern in den Knochen. Aber keine Gnade, wir machen auch heute Meilen. Glauben wir. Nur teilweise führt der Burgenweg hier durch nette Gartenwege und manchmal gibt es auch ein wenig Schatten, aber leider nicht viel. Kurz vor Heppenheim erreichen wir Weinberge.

Jetzt wird uns klar: das hier ist kein Frühling mehr, das ist Sommer! Wir wünschen uns in die Alpen - o.k. in eine kühle Vision von Alpen ohne die Steigungen
und sind total aufgeraucht, als wir uns auf den Marktplatz von Heppenheim schleppen. Heimlich haben wir schon Plan B gefasst, als wir die Starkenburg das erste Mal erblickt hatten ("DA müssen wir RAUF???"). Wir essen in Heppenheim gut zu Mittag, schütten unglaubliche Mengen hausgemachten Eistee in uns hinein und schleppen uns dann zum Bahnhof, um dort eine Stunde im Schatten zu warten und dann zwei Halte weiter bis Bensheim-Auerbach zu fahren. Bis dann der Zug allerdings fährt, erleben wir noch einen spektakulären Auftritt der Bundespolizei mit, die jemanden davon überzeugen will, den Zug zu verlassen, der einen lautstarken Streit mit einem Schaffner führt, weil er durch das Fenster in den schon anfahrenden Zug gesprungen sei (!)
Mit dem Hotel in Bensheim-Auerbach fahren wir etwas besser, obwohl Ruhetag ist und wir noch mal raus müssen, uns etwas Essbares suchen. Wir landen schließlich in einem Lokal mit österreichischen (!) Spezialitäten und pflegen abends unsere Blasen. Jawohl, Blasen.
Dritter Tag: Bensheim-Auerbach - Seeheim-Jugenheim
Puh, der dritte Tag. Konditionsmäßig stehen wir einigermaßen gut da, aber die Füße.... Trotz allem geht es erst einmal hinauf zum Schloss, das in Wahrheit eine Burg ist, eine sehr schöne noch dazu und völlig frei im Eintritt.

Die Steigung des Weges, der aus dem Ort nach oben führt, ließ nicht zu wünschen übrig. Ab einem Parkplatz folgen wir dem "Comoden Weg", der sich wirklich ganz kommod rund um den Malchen / Melibocus schlängelt und kaum Steigungen aufweist, durch den Wald in Richtung Zwingenberg. Dort auch Burg, aber wir sind nicht mehr in Besichtigungslaune und streben nur noch dem Ende zu. Wir beschließen, in Seeheim-Jugenheim die Straßenbahn nach Darmstadt zu nehmen und von dort aus die S-Bahn zurück, nicht ohne einen Abstecher zum örtlichen Italiener.

Fazit: Unsere Tourenplanung war wohl zu optimistisch. Aber so haben wir noch eine attraktive Etappe ausgespart für einen späteren Tagesausflug.
Der Burgenweg selbst ist teilweise attraktiv, aber einige Teilstücke sind wenig zu empfehlen, da sie zu stark über Straßen oder asphaltierte Wege führen.
Empfehlenswert ist der Anfang des Burgenweges von Heidelberg bis etwa Schriesheim, sowie der Teil von Heppenheim (so aus der Ferne beurteilt
)bis Zwingenberg.
Die Ausschilderung lässt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Karten sollten daher mitgeführt werden. Unterwegs gibt es reichlich Übernachtungsmöglichkeiten und auch guten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Strecke weist naturgemäß einiges an Steigungen auf.
Mit Einschränkungen würden wir den Weg empfehlen, allerdings nicht unbedingt im Hochsommer.
OT: So, jetzt habe ich die Fotos noch mal korrekt komprimiert und ein paar mehr reingestellt.

OT: Ein bisschen verspätet zwar...
Das lange Wochenende Anfang April, keine Termine, eine kleine Wanderung muss her mit einigen Steigungen, schließlich soll es ja im Sommer in die Alpen gehen.
Alpine Verhältnisse? Klar, der Odenwald muss her!

Bedingung für die Tour war: mehrtägige Wanderung, gut mit ÖPV zu erreichen. Von Langen bei Frankfurt aus der Odenwald. Karten gewälzt und schließlich auf den Burgenweg gestoßen, der vom Heidelberger Schloss oberhalb der Bergstraße entlang bis kurz vor Darmstadt führt.
Knappe 60 km in drei Tagen, bis auf wenige Tagestouren unvorbereitet - tja

Erster Tag: Heidelberg - Weinheim
Mit dem Regionalzug von Langen nach Heidelberg, dann in Heidelberg mit dem Bus bis in die Altstadt (man gönnt sich ja sonst nix


Der Burgenweg zieht sich etwas oberhalb der Bergstraße an den westlichen Hängen des Odenwalds entlang, bietet also immer wieder einen schönen Ausblick auf die Rheinebene (wow, die Industriegebiete von Ludwigshafen, Biblis

Gegen Mittag erreichen wir ein erstes Beispiel der namengebenden Burgen bzw. Burgruinen, die Schauenburg oberhalb von Dossenheim. Eigentlich eine beschauliche Ruine, aber heute von reger Tätigkeit umgeben. Wir lassen uns auf einer Bank nieder und packen unsere Vorräte aus, da werden wir auch schon von einem älteren Herren über die Tätigkeiten aufgeklärt: Hier ist die Arbeitsgemeinschaft Schauenburg am Werk

(http://www.schauenburg.de.vu/)
die dafür sorgt, dass die Schauenburg weiter in begehbarem Zustand bleibt und keine Gefahr darstellt. Wir erfahren, dass regelmäßig irgendwelche Idioten die Bänke und frisch gepflanzte Bäume zerstören und dass die Denkmalschutzbehörde gar nicht einverstanden sei mit der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft. Außerdem bekommen wir Brötchen und Würstchen angeboten von der Mittagsverpflegung. Da sagen wir nicht nein.

So gestärkt geht es weiter bis zur Strahlenburg.



Aber in Mannheim ist Maimesse und da war in der Herberge kaum noch Platz frei.
Zweiter Tag: Weinheim - Bensheim-Auerbach
Als wir aus Weinheim aufbrechen, hängt uns noch der Schnitzelgeruch in den Klamotten. Und Weinheim zieht sich auch nach Norden schier unglaublich hin. Der Tag verspricht heiß zu werden und mir sitzen jetzt noch die Asphaltkilometer von gestern in den Knochen. Aber keine Gnade, wir machen auch heute Meilen. Glauben wir. Nur teilweise führt der Burgenweg hier durch nette Gartenwege und manchmal gibt es auch ein wenig Schatten, aber leider nicht viel. Kurz vor Heppenheim erreichen wir Weinberge.

Jetzt wird uns klar: das hier ist kein Frühling mehr, das ist Sommer! Wir wünschen uns in die Alpen - o.k. in eine kühle Vision von Alpen ohne die Steigungen

Mit dem Hotel in Bensheim-Auerbach fahren wir etwas besser, obwohl Ruhetag ist und wir noch mal raus müssen, uns etwas Essbares suchen. Wir landen schließlich in einem Lokal mit österreichischen (!) Spezialitäten und pflegen abends unsere Blasen. Jawohl, Blasen.
Dritter Tag: Bensheim-Auerbach - Seeheim-Jugenheim
Puh, der dritte Tag. Konditionsmäßig stehen wir einigermaßen gut da, aber die Füße.... Trotz allem geht es erst einmal hinauf zum Schloss, das in Wahrheit eine Burg ist, eine sehr schöne noch dazu und völlig frei im Eintritt.


Die Steigung des Weges, der aus dem Ort nach oben führt, ließ nicht zu wünschen übrig. Ab einem Parkplatz folgen wir dem "Comoden Weg", der sich wirklich ganz kommod rund um den Malchen / Melibocus schlängelt und kaum Steigungen aufweist, durch den Wald in Richtung Zwingenberg. Dort auch Burg, aber wir sind nicht mehr in Besichtigungslaune und streben nur noch dem Ende zu. Wir beschließen, in Seeheim-Jugenheim die Straßenbahn nach Darmstadt zu nehmen und von dort aus die S-Bahn zurück, nicht ohne einen Abstecher zum örtlichen Italiener.

Fazit: Unsere Tourenplanung war wohl zu optimistisch. Aber so haben wir noch eine attraktive Etappe ausgespart für einen späteren Tagesausflug.

Der Burgenweg selbst ist teilweise attraktiv, aber einige Teilstücke sind wenig zu empfehlen, da sie zu stark über Straßen oder asphaltierte Wege führen.
Empfehlenswert ist der Anfang des Burgenweges von Heidelberg bis etwa Schriesheim, sowie der Teil von Heppenheim (so aus der Ferne beurteilt

Die Ausschilderung lässt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Karten sollten daher mitgeführt werden. Unterwegs gibt es reichlich Übernachtungsmöglichkeiten und auch guten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Strecke weist naturgemäß einiges an Steigungen auf.
Mit Einschränkungen würden wir den Weg empfehlen, allerdings nicht unbedingt im Hochsommer.

OT: So, jetzt habe ich die Fotos noch mal korrekt komprimiert und ein paar mehr reingestellt.

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