[DE] Rheinburgenweg

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  • Lofwyr
    Erfahren
    • 05.04.2020
    • 140

    • Meine Reisen

    [DE] Rheinburgenweg

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    Mitreisende
    Hallo liebe ODSler,

    am vergangenen Wochenende zog es mich mal wieder hinaus in die weite Welt. Da die Coronaregelungen in RLP nun nicht mehr allzu streng sind und auch die Fallzahlen hier relativ gering, habe ich beschlossen einen Overnighter zu wagen. Es ging dabei ins schöne Rheintal entlang des Rheinburgenwegs. Das rheinlandpfälzische Pendant zum Rheinsteig geht von Bingen aus auf insgesamt 195 km bis nach Rolandsbogen nördlich von Remagen.
    Meine Etappe an diesem Wochende führt mich vom Gerhardshof bei Trechtingshausen nach St. Goar.

    25.07.2020 (37 km)
    Ich starte gut ausgeschlafen am Gerhardshof, einem kleinen Bauernhof mit angeschlossener Pension im Binger Wald. Dier ersten Kilometer führen mich entlang eines Forstweges immer weiter in den Binger Wald. Das Wetter ist schwül und ich muss schon bald mein Fleece ablgen und die Hosenbeine kürzen. Das Wetter wird sich heute nicht bessern und mir im Laufe der Etappe zu schaffen machen.

    Aber weiter im Text. Nach kurzer Zeit erreiche ich den Aussichtsturm Siebenburgenblick. Ein erster Vorgeschmack auf das Kommende. Fantastische Ausblicke ins Rheintal.


    Nachdem ich die fantastische Aussicht genossen habe geht es entlang des Martinspfades bergab bis ich schließlich Niederheimbach erreiche. Der Martinspfad ist wirklich ein Pfad, ich bin froh dass ich diesmal meine Trekkingstöcke dabei habe. Sie geben mir auf dem felsigen und teils arg ausgewaschenen Pfad ein wenig mehr Trittsicherheit.




    Den beschaulichen Ort durchquere ich, nicht ohne an einer Haustür zu klingeln und nach Wasser zu fragen.
    Ich bin offensichtlich nicht der erste Wanderer der seine Wasservorräte auffrischt und so habe ich nach einem kleinen, netten Plausch wieder frisches kaltes Wasser. Das schwüle Wetter macht mir doch arg zu schaffen. Ich habe nach gerade einmal 9 km schon die ersten 2 l Wasser verbraucht. Spoiler: Es werden noch so einige Liter folgen.


    Ich lasse also Niederheimbach hinter mir und mache mich auf in Richtung Bacharach, meinem Ziel für die Mittagspause. Der Weg führt mich oft entlang der Hangkante und gibt fantastische Blicke auf den Rhein und die vielen, namenstiftenden Burgen entlang des Rheintals frei. Diese Ausblicke muss man sich allerdings verdienen. Es geht stetig auf und ab.

    Zum späten Mittag erreiche ich endlich Bacharach.


    Meine wohlverdiente Mittagspause verbringe ich auf der Burg Stahleck, Im Innenhof gibt es Getränke und Kleinigkeiten zu essen. Nicht wirklich preiswert, aber mir im Moment egal. Ich habe Bärenhunger und freue mich über eiskalte Getränke.




    Gestärkt und genervt von einer größeren Tourigruppe mache ich mich wieder auf den Weg. Es geht von der Stahleck bergab nach Bacharach, wo ich entlang eines kleinen Baches den Ort durchquere und auf der anderen Seite wieder nach oben muss. Dieses Stück nimmt mir nach der Pause fast schon die Lust überhaupt weiter zu gehen. Es ist steil und zieht sich. Und dann folgen nach schönem Ausblick auf Bacharach


    die Treppen des Grauens



    Die Stufen sind arg ausgewaschen und wirklich hoch. Ich bin durch das Wetter eh schon total geschafft und quäle mich die Steigung nach oben. Nass geschwitzt komme ich schließlich oben an und kann zumindest ein kleines Stückchen geradeaus gehen bevor es noch weiter bergauf geht. Kurz kontempliere ich einfach umzudrehen und in Bacharach zu übernachten, aber dafür bin ich nun auch schon wieder zu weit gelaufen. Ich entferne mich nun von der Hangkante und wandere über öde Felder und Wiesen. Zum Glück sehe ich bald ein Schild, noch 8 km bis zum Tagesziel Oberwesel. Ein Lichtblick. Bei Kaub führt mich der Weg wieder zum Rheintal und ich kann einige schöne Panoramen genießen.


    Kurz bevor es endlich nach Oberwesel geht kommt der unschönste Teil des Weges. Entlang einer Kreisstraße geht es steil bergab und danach wieder rauf.

    Der gesamte Teil zwischen Bacharach und Oberwesel ist insgesamt kein so schönes Stück. Es gibt einfach zu viele öde Anteile auf freiem Feld. Vielleicht spricht hier aber auch meine Müdigkeit, denn mittlerweile will ich nur noch ankommen.
    Es ist bereits kurz vor fünf als ich Oberwesel endlich sehen kann. Der Anblick meines Tagesziels beflügelt mich noch einmal. Ich weiche ab vom Rheinburgenweg und folge dem Rhinelanderweg hinunter zum Campingplatz Schönburgblick wo ich mein Zelt aufstelle.



    Der Platz selbst ist angenehm klein. Ich dusche erst einmal und esse etwas bevor ich auf dem Zeltbereich einige andere Zelter treffe. Die beiden sind mit dem Motorrad unterwegs. So plauschen wir über dies und das. Ich gebe den beiden noch einige Ausflugstipps und Ruckzuck ist es dunkel und damit Zeit zum Schlafengehen. Damit habe ich heute nun gar keine Probleme. Meine Beine und mein Rücken schmerzen und ich bin fix und fertig. Insgesamt 7 l Wasser habe ich unterwegs verbraucht ohne mich auch nur einmal in die Büsche schlagen zu müssen. Ich hoffe, dass mein Muskelkater morgen nicht so schlimm sein wird als ich mich in meinen Schlafsack einwickle. Demnächst folgt dann der Sonntag.

  • Werner Hohn
    Freak
    Liebt das Forum
    • 05.08.2005
    • 10870
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DE] Rheinburgenweg

    Der Rhein scheint im Augenblick bei ods Aufwind zu haben.

    Zitat von Lofwyr Beitrag anzeigen
    Es ging dabei ins schöne Rheintal entlang des Rheinburgenwegs. Das rheinlandpfälzische Pendant zum Rheinsteig...
    [Lokalpatriotismus an] Weil der Rheinsteig in gut 4 km Entfernung hinter meinem Rücken durch einen rheinland-pfälzer Wald führt, erlaube ich mir einen kleinen Einwurf: Von etwa Kaub bis Rheinbreitbach führt der Rheinsteig ebenfalls durch Rheinland-Pfalz. Das sind ungefähr 3/4 der 320 km. Das ist das Stück, wo das Land rüber macht über den Rhein, Richtung Osten. Ohne die Landesregierung in Mainz und deren Fördertöpfe würde es den Weg nicht geben. [Lokalpatriotismus aus]

    Nun freue ich mich auf "demnächst" und den Sonntag.
    .

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    • Lofwyr
      Erfahren
      • 05.04.2020
      • 140

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [DE] Rheinburgenweg

      Danke für den Einwurf. Ich habe mich tatsächlich noch nie wirklich mit dem Rheinsteig beschäftigt, dachte aber immer, er läuft ausschließlich durch Hessen und NRW. So ein Faux Pas sollte mir als ebenfalls Rheinland-Pfälzer natürlich nicht passieren.

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      • TanteElfriede
        Moderator
        Lebt im Forum
        • 15.11.2010
        • 6439
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DE] Rheinburgenweg

        ...ja, das mit dem Rhein. Schön auch dort muss ich sagen.

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        • Rattus
          Lebt im Forum
          • 15.09.2011
          • 5177
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE] Rheinburgenweg

          Ja, den Rheinsteig (das Stück, dass ich kenne), finde ich auch sehr schön und abwechslungsreich. Ausgenommen die Stellen direkt überm Rhein. Weinberge sind überhaupt nicht mein Ding, die Sonne kracht, kein Schatten, nirgends. Zudem der Lärm von unten
          Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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          • Wafer

            Lebt im Forum
            • 06.03.2011
            • 8634
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Rheinburgenweg

            Hallo Lofwyr.

            Das gefällt mir gut, von was du uns da erzählst! Und auch die Bilder sprechen mich an. Ich kenne dem Rhein bisher nur vom Fahrradsattel aus und muss sagen, dass die Wege entlang des Rheins durchaus mal eine Überlegung wert währen. Da es im Rheintal mit den Straßen, Bahnlinie sowie Rad- und Wanderwegen nicht immer ruhig zugeht sollte jeden klar sein, der da hin geht. Überall völlige Stille und wenig Betrieb in einem so dicht besiedelten Land zu erwarten ist glaube ich etwas vermessen. Ich finde es gut, dass es trotzdem solche wehe gibt, die zeigen, was landschaftlich geboten wird. Über zivilisatorische Auswüchse muss man hinweg sehen und die als gegeben akzeptieren. Wenn man am Ziel einer Wanderung angekommen ist, ist man dann wieder froh, wenn man ohne viel Wartezeit auch wieder zum Auto oder nach Hause zurück kommt.

            Ich bin gespannt auf den Sonntag!

            Gruß Wafer

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            • Rattus
              Lebt im Forum
              • 15.09.2011
              • 5177
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DE] Rheinburgenweg

              Ich will den Rheisteig wahrhaftig nicht schlechtreden, sollte auch so rübergekommen sein Aber diese gewissen Stellen waren für mich (!) eine Tortur. Natürlich habe ich sie als gegeben akzeptiert, ich konnte ja schlecht drüberfliegen
              Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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              • Lofwyr
                Erfahren
                • 05.04.2020
                • 140

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [DE] Rheinburgenweg

                Freut mich dass euch meine Bilder und Schilderungen gefallen. Jetzt bin ich aber erstmal im Urlaub, danach geht es hier weiter.

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                • Wafer

                  Lebt im Forum
                  • 06.03.2011
                  • 8634
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Rheinburgenweg

                  Zitat von Lofwyr Beitrag anzeigen
                  Freut mich dass euch meine Bilder und Schilderungen gefallen. Jetzt bin ich aber erstmal im Urlaub, danach geht es hier weiter.
                  Das ist ja schon fast wie im Privatfernsehen: Erst mit einem reisserischen Teaser die Kundschaft anheizen und aufreißen und dann in der Werbepause verschwinden ...

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                  • Lofwyr
                    Erfahren
                    • 05.04.2020
                    • 140

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE] Rheinburgenweg

                    Soo, frisch erholt komme ich aus dem Urlaub und führe hier mal meine Tour zu Ende.

                    26.07.20 (12km)

                    Ich wache relativ erholt auf und genieße die Ruhe am frühen Morgen.



                    Nach einer Dusche und einem kleinen Früstück vom nahegelegenen Bäcker, packe ich meine Sachen.
                    Ich sattle den Rucksack auf und merke schon den ersten Muskelkater in den Schultern. Naja, es muss ja weiter gehen.
                    Auf geht es durch Oberwesel entlang der Stadtmauer. Schön ist es hier. Es gibt entlang der Stadtmauer interessante Infotafeln zu entdecken. Es gibt hier auch einen eigenen Stadtmauerrundgang, der sicherlich eine Tour wert ist.



                    Und es wird heißer und schwüler. Am Ortsausgang von Oberwesel führt mich der Weg in die Weinberge. Und es geht stramm bergauf. Auf halber Strecke bin ich nass geschwitzt. Die drückende Schwüle ist zurück und meine Beine sind doch ganz schön durch von der gestrigen Etappe. Immerhin kann ich einen schönen Blick auf Oberwesel werfen.



                    Dann jedoch die erste Enttäuschung. Der Ölbergsteig, eine der schönsten Etappen, ist wegen Felsenrutsch gesperrt. Ich verpasse die Abzweigung zur Umleitung und suche mir per OSM meine eigene Umleitung. Die hat es jedoch in sich. Es geht steil durch die Weinberge auf immer schlechteren Trampelpfaden. Ich mache drei Kreuze als ich endlich oben ankomme. Ich hatte mir für heute bewusst kein Tourenziel gesetzt um flexibel zu sein. Nach diesem Aufstieg ist jedoch klar, in St. Goar ist Schluss für heute. Nach kurzer Rast, die durch aufkommenden Wind ganz angenehm ist, geht es erst einmal ohne weitere Steigungen weiter. Langsam komme ich wieder in meinen Flow.
                    An Urbar vorbei geht es bis zum Aussichtspunkt Maria-Ruh. Da ich nun keinen Zeitdruck habe, genieße ich jeden sich mir bietenden Aussichtspunkt.



                    Anschließend geht es noch einmal fast ganz hinunter ins Rheintal und wieder ganz hinauf. Zum Glück geht es hier aber durch etwas kühlere Waldstückchen und nicht durch die pralle Sonne. Nach dem Aufstieg wartet der Blick auf die sagenumwobene Loreley.



                    Es zieht heute viel mehr Wanderer auf den Rheinburgenweg als gestern. Ich weiß nicht ob das am Sonntag oder an der Strecke liegt. Zwischen Trechtingshausen und Oberwesel sind mir bei weitem nicht so viele Wanderer und Spaziergänger begegnet. Das letzte Stück des Weges ist recht unspektakulär. Kurz bevor ich die Stufen hinab nach St Goar steige gibt es noch einen Aussichtspunkt der mir den Blick auf St Goarshausen und St. Goar preisgibt.





                    Nach dem Abstieg flaniere ich noch etwas durch die Stadt und nehme den Zug zurück nach Hause.
                    Die Tour hat Spaß gemacht und die vielen Ausblicke ins Rheintal sind wirklich wunderschön. Aber diese Ausblicke musste ich mir verdienen. Ich habe die Höhenmeter tatsächlich unterschätzt und hatte am Sonntag doch arge Probleme in meinen Tritt zu kommen. Das viele Auf und Ab gerade bei heißem, schwülen Wetter mit Gepäck macht sich doch bemerkbar. Wenn ich die Tour noch einmal machen würde, dann wäre meine Samstagsetappe eher kürzer um den ein oder anderen Auf- und Abstieg zu vermeiden und einige längere Pausen ein zu legen. Mein größter Fehler war allerdings nicht zu frühstücken und nur wenig Proviant mit zu nehmen. Entgegen meiner Vermutung gab es entlang des Weges nämlich häufig nichts, bzw. nicht ohne größere Umwege.

                    Dennoch werde ich mir den Rheinburgenweg mal warm halten und vielleicht in diesem Jahr nochmal eine Tour machen. Wenn dem so ist berichte ich natürlich.

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                    • Lofwyr
                      Erfahren
                      • 05.04.2020
                      • 140

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DE] Rheinburgenweg

                      St. Goar – Brey (38 km)

                      29.08.2020

                      Ich war mal wieder auf dem Rheinburgenweg unterwegs, am vergangenen Wochenende. Eine spontane Geschichte, aufgrund ausgefallener, sonstiger Termine.
                      Also geht es am Samstag morgen mit dem Auto nach Bingen. Von dort nehme ich den Zug nach St. Goar, dem Ende meiner letzten Etappe.



                      Nach der Ankunft in St. Goar geht es erst einmal bergauf zur und vorbei an der Burg Rheinfels. Danach geht es gleich wieder steil bergab und sofort wieder rauf. Gut, bin ich schonmal aufgewärmt für heute.



                      Das Wetter heute ist ideal zum Wandern, etwas kühl und immer eine frische Brise. Aber gerade noch warm genug für kurze Sachen.
                      Ich blicke kurz zurück auf St. Goar und mache mich auf den Weg.



                      Die Etappe zwischen St. Goar und Rhens ist wirklich eine sehr schöne. Kleine schmale Pfade an der Hangkante des Rheintals bestimmen das Bild meines Wandertages. Immer wieder unterbrochen durch schöne Aussichtspunkte mit tollen Ausblicken. Auf diesem Stück ist auch insgesamt viel los. Ich treffe und überhole immer wieder andere Wanderer und Gruppen.
                      Einen kurzen Schockmoment hab ich auf diesem Stück so früh am morgen. Während ich einem steilen Pfad mit holprigem Geläuf langsam nach unten folge, wundere ich mich über ein verkohlt aussehendes Loch in einem Baumstumpf. Bis plötzlich eine wirklich riesige Hornisse herausfliegt und auf meinem Socken landet. Ich erschrecke mich fürchterlich, die Hornisse auch und wir gehen beide unserer Wege. Wach bin ich jetzt auch.

                      Ein exemplarisches Wegstück



                      St. Goar Fellen



                      Nach einiger Zeit entlang der Hangkante entferne ich mich dann aber wieder vom Rhein und laufe durch ein Waldstück in Richtung Holzfeld.





                      Kurz vor Holzfeld lege ich meine erste Pause ein und treffe erneut eine Wandererin. Sie ist öfter hier unterwegs da sie in der Gegend wohnt. Als ich ihr erzähle wo ich hin will und dass ich die Nacht im Zelt verbringe um am nächsten Morgen weiter zu wandern ist sie begeistert und nimmt sich fest vor, so eine Tour auch einmal zu unternehmen. Wir schnacken noch ein bisschen über Strecke und Gegend und so vergeht meine Pause wie im Flug.
                      Nachdem ich Holzfeld durchquert habe geht es bald wieder an die Kante des Rheintals und ich genieße wieder schöne Ausblicke.

                      Wie diesen hier auf Boppard-Hirzenach



                      Die Pfade entlang des Weges sind auf diesem Teil des Weges oft sehr steil und gerölllastig. Da muss ich schon manches Mal aufpassen nicht auszurutschen. Gerade bergab ist das lose Geröll eine richtige Stolperfalle.



                      Gegen Mittag erreiche ich Bad Salzig wo ich einige Zeit herumirre weil der Weg wegen Bauarbeiten verlegt ist und ich das Umleitungsschild verpasst habe. Schlussendlich finde ich aber zurück auf den Weg. Ich überlege kurz hier meine richtige Pause einzulegen, bisher habe ich immer nur kurze Pausen am Wegesrand gemacht und ein paar Müsliriegel gegessen. Auf den Umweg in die Stadt habe ich dann aber doch keine Lust. Schließlich führt der Weg in Boppard entlang der Rheinpromenade und so verlege ich meine Pause in die Zukunft.

                      Blick auf Bad Salzig



                      In Boppard angekommen spüre ich langsam die erste Müdigkeit. 26 km habe ich nun hinter mir. Ich bin insgesamt langsamer unterwegs als beim letzten Mal und brauche auch mehr Pausen, trotz des viel besseren Wetters. Ich setze mich erstmal an den Rhein und trinke ein Radler. Langsam komme ich in Zeitnot. Die Anmeldung des Campingplatzes, auf dem ich übernachten möchte, schließt um 18:00 Uhr. Ich habe noch 2 Std. Zeit und gute 10 km vor mir. Dazu kommt, dass ich noch den strammen Aufstieg hinter Boppard bewältigen muss, für den ich sicherlich länger brauche als ich im flachen Gelände kalkulieren würde. Da ich sowieso ganz schön geschafft bin beschließe ich etwas zu „schummeln“ und nehme die Seilbahn nach oben . So spare ich zwar nur 1 km Strecke aber immerhin 250 Höhenmeter. Ein gutes hat die Fahrt außerdem noch, aus der Gondel habe ich eine fantastische Sicht auf die Rheinschleife bei Boppard .

                      Seilbahn Boppard



                      Blick auf die Rheinschleife bei Boppard



                      Der letzte Abschnitt führt mich über breite Forstwege, vorbei an einigen Ausflugslokalen durch den Wald in Richtung Brey. Keine spektakuläre Strecke aber auch nicht furchtbar unspannend. Ich lege kurz vor Brey noch eine Pause an der Schutzhütte des Breyer Fremdenverkehrsverein ein und bin begeistert, eine wirklich gute Übernachtungsmöglichkeit, die sich hier bietet. Leider habe ich nicht mehr genug Wasser dabei und muss weiter ziehen. Sonst hätte ich die Nacht aber wahrscheinlich einfach in der Hütte verbracht. Sie hat Fenster, ist groß genug und hat eine Tür die richtig schließt. Überdachte Sitzmöglichkeiten gibt es auch und durch die Büsche und Bäume ringsum ist der Platz sehr windgeschützt. Falls ich diese Etappe nochmal laufen würde, würde ich definitiv hier übernachten.

                      Das letzte Stück nach Brey



                      Pünktlich um 17:45 komme ich an den Campingplatz und baue mein Zelt auf, nach einer heißen Dusche und den üblichen Formalien ist dann endlich Feierabend. Der Zeltplatz liegt wirklich direkt an der Bahnstrecke durch das Rheintal, wer lärmempfindlich ist sollte diesen Platz bzw. die ganzen Campingplätze am Rhein wirklich meiden. Ich bin aber müde genug als dass mir das nichts mehr ausmacht. Gegen 21:00 Uhr lege ich mich hin und schlafe auch zügig ein.

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                      • zhnujm
                        Erfahren
                        • 29.12.2008
                        • 434
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE] Rheinburgenweg

                        Zitat von Lofwyr Beitrag anzeigen

                        Dann jedoch die erste Enttäuschung. Der Ölbergsteig, eine der schönsten Etappen, ist wegen Felsenrutsch gesperrt. Ich verpasse die Abzweigung zur Umleitung und suche mir per OSM meine eigene Umleitung. Die hat es jedoch in sich. Es geht steil durch die Weinberge auf immer schlechteren Trampelpfaden. Ich mache drei Kreuze als ich endlich oben ankomme. Ich hatte mir für heute bewusst kein Tourenziel gesetzt um flexibel zu sein.
                        Das Schild habe ich diese Frühjahr zum Glück übersehen.
                        Auf dem Rückweg wollte ich dann die Umleitung gehen und bin nach ner Weile wieder umgekehrt da die Umleitung eine absolute Frechheit war.
                        Dann lieber vom Fels erschlagen werden....

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                        • Lofwyr
                          Erfahren
                          • 05.04.2020
                          • 140

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [DE] Rheinburgenweg

                          Zitat von zhnujm Beitrag anzeigen
                          Das Schild habe ich diese Frühjahr zum Glück übersehen.
                          Auf dem Rückweg wollte ich dann die Umleitung gehen und bin nach ner Weile wieder umgekehrt da die Umleitung eine absolute Frechheit war.
                          Dann lieber vom Fels erschlagen werden....
                          Dem ist nichts hinzuzufügen. ;)

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                          • Lofwyr
                            Erfahren
                            • 05.04.2020
                            • 140

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [DE] Rheinburgenweg

                            Brey – Koblenz (20 km)

                            30.08.2020

                            Ich erwache sehr früh am morgen. Es ist ganz schön kalt geworden in der Nacht. Ich hätte mir gewünscht einen etwas dickeren Schlafsack dabei zu haben. Der dünne Sommerschlafsack war bei 12 Grad in der Nacht doch etwas zu kühl. Zum Glück konnte ich mich noch mit meinem Fleece zudecken, so ging es dann. Die Kälte treibt mich aber früh aus den Federn. Erstmal heiß duschen und frühstücken. Während ich mein Müsli löffle und auf mein Kaffewasser warte, genieße ich den Blick auf die andere Rheinseite zur Marksburg.



                            Dann geht es erst einmal am Rhein entlang bis zur Ortsmitte von Rhens. Es ist frisch heute morgen. Aber nach der ersten Steigung ist mir wieder warm und ich blicke zurück ehe ich Rhens hinter mir lasse.



                            Die gesamte restliche Strecke führt mich nun durch mehr oder weniger dichten Wald. Unterwegs treffe ich noch einige andere Wanderer aber auch einige Pilger, auf einem Wegstück des Jakobsweges, dass hier parallel zum Rheinburgenweg verläuft.





                            Je näher ich Koblenz komme, desto voller wird es auch im Wald. Viele Spaziergänger und Gassigeher sind unterwegs heute. Richtig spannend ist die Strecke nicht, aber auch nicht unschön. Es gibt zwar keine großen Highlights, aber das Laufen ist angenehm und durch den Wald wandere ich prinzipiell immer sehr gern. Bald kann ich dann auch schon Koblenz erspähen. Den Abstecher zur Stolzenfels spare ich mir aus blanker Unlust.


                            Schließlich komme ich zum Ende der heutigen Etappe. Dem Rittersturz berhalb von Koblenz. Ich lasse mich kurz nieder und genieße die Zufriedenheit, die das Ende einer Wanderung so mit sich bringt.



                            Schließlich steige ich vom Rittersturz hinab nach Koblenz und laufe vom Oberwerth zum Hbf.
                            Dort geht es in den Zug zurück nach Bingen.



                            Edit: Ich merke gerade, dass mein Fazit abgeschnitten wurde beim rüberkopieren.
                            Es war eine wirklich schöne Etappe. Der Samstag verging gefühlt unglaublich schnell, da der Weg entlang des Hangs wirklich schön und abwechslungsreich war. Es gab keine nennenswerten unschönen Wegstücke und auch die Auf- und Abstiege waren dieses Mal nicht so anstrengend wie bei meiner letzten Tour. Das ist aber wahrscheinlich dem Wetter und meiner persönlichen Tagesform geschuldet. Auch das Stück von Rhens bis Koblenz war eigentlich stets angenehm zu gehen und hielt schöne Abschnitte bereit. Ich bin gespannt auf die nächste Etappe von Koblenz nach Bassenheim. Die werde ich wohl als einfache Tageswanderung absolvieren um dann bei Andernach wieder am Rhein einzusteigen. Von der Etappe zwischen Bassenheim und Andernach höre ich bisher nicht viel Gutes, deshalb werde ich die wohl erstmal auslassen.
                            Zuletzt geändert von Lofwyr; 14.09.2020, 11:39.

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