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Langen haben wir sie uns vorgenommen, immer wieder wurde sie verschoben, mal war zu wenig Wasser, mal zu viel Wind, mal hatten wir auf einmal keine Zeit mehr, aber jetzt haben wir es endlich geschafft, die Mulde zu bepaddeln – wenn auch nur ein Wochenende, aber immerhin. 
Das große Ziel war Bienenfresser zu sehen, die mittlerweile ungefähr von Mai bis August bei uns brüten. Eigentlich kommen sie ursprünglich südlicher vor, aber der Klimawandel verschiebt seine Brutgebiete immer weiter in den Norden und an der Mulde gibt es die notwendigen Lehmsteilwände in Massen. Gerade das Flusslauf von Eilenburg bis Bad Düben ist dabei stark geschützt: Man darf nur vom 15. Juli bis Ende Oktober auf den Fluss – was oft in Konflikt mit Wasserständen steht -_- – und darf bis auf Gruna das Ufer nicht betreten. Das heißt bei der Tourplanung: Alles oder nichts, das Gebiet ist immerhin irgendwas zwischen 28 und 32 km lang (je nachdem, welche Karte man fragt
).
Wir sind also in Abwägung von notwendiger Paddelzeit und gemütlichem Samstagsfrühstück um 9:17 Dresden in den Zug gestiegen und waren "schon" gegen Halbzwölf in Eilenburg. Ein kleines Malheur (Portmonee im Zug gelassen
) hat nochmal Zeit (und Nerven
) gefressen, aber um Eins ging es dann schon in den Eilenburger Mühlgraben:

Sieht verlockend aus, oder? Klärwerkromantik. Aber der Schein täuscht zum Glück, denn nur wenige Meter (wortwörtlich!) später sieht es so aus:

Dabei sind wir noch mitten in der Stadt:

Schon der Mühlgraben ist der naturbelassen. Einen (kleinen) Baumstamm mussten wir selbst aus dem Bett räumen, um weiterzukommen.
Aber trotz aller Widrigkeiten haben wir wenige Kilometer später die Mulde erreicht, wo auch schon das eingangs erwähnte Naturschutzgebiet beginnt. 

Auf der Mulde gibt es zwar ein wenig touristischen Bootsverkehr in Gummibooten, aber da wird nichts geräumt. Mal liegt ein Baum im Wasser...

... mal die Reste einer Brücke.

Generell gibt es viele, teilweise versteckte Fallen. Mal eine knapp überspülte Kiesinsel, mal ein Baumstamm. Wer Angst um sein Boot hat, sollte die Mulde meiden. Das Swing meiner Frau ist einfach drübergeschrammt (Gummiboot halt
) und für mein Scubi hatte ich das gute Panzertape dabei.
Aber nicht gebraucht, wobei es mich nicht überrascht hätte. Aber das Boot kann mehr ab als so manch einer ihm zutraut.
Die Aussicht war aber auch zu gut, um aufmerksam den Fluss zu lesen. 

Dann! Endlich! Da war doch ein Vogel, den wir so noch nicht gesehen haben!

Die Farben, die man auf dem Foto knapp erahnen kann, sind mit bloßem Auge nicht sichtbar gewesen. So waren wir an der Stelle noch unsicher, ob wir endlich einen Bienenfresser gesehen haben.
Allgemein wird das 300mm Objektiv seine Qualitäten bei der Zweitagestour beweisen können. 
Es folgt ein Suchbild. Wo ist der anfliegende Bienenfresser?

An dem Tag konnten wir zwei Erkenntnisse mitnehmen:
1. Es gibt hier in der Tat Bienenfresser.
2. Sie sind scheu!
Wenn wir erst einmal bei den Lehmwänden waren, konnten wir nur noch die Uferschwalben beobachten. Die Bienenfresser konnten wir zwar noch hören (die Nabu App hat hier btw. super geholfen den Ruf des Vogels zu verifizieren!
), aber sie kamen nicht mehr an die Wände. Für den nächsten Tag hieß es also frühzeitig mit der Kamera auf die Vögel halten und sehr sehr ruhig rantreiben lassen. Andere Bewohner waren weit weniger scheu:


Aber für uns war der Tag durch, wir waren auch ziemlich fertig und nächtigen bei einem schon gut von anderen benutzten Rastplatz direkt gegenüber der Roten Felsen. Die heißen echt so. Einfallsreich!

Am nächsten Tag ging es dann direkt gut los. Gleich mal live beobachten können, wieso die Bienenfresser so heißen. Denn sie fressen in der Tat gerne Hautflügler (Bienen, Wespen, Ameisen, etc.) und streifen deren giftigen Stachel und Drüsen an Bäumen ab. Metal!

Dieses Bild hätte ich nicht in Sachsen vermutet. Eher in Afrika.

Auch konnten wir mehr Vögel vor den Lehmhöhlen beobachten ehe sie unsere Boote zu sehr störten:

Man beachte den Feldsperling. Ja, das ist wirklich Sachsen.

Mit etwas Glück konnte ich dann noch diese wunderschönen Bilder schießen.
Die wirken im Flug wie Eisvögel auf Steroiden. 


Auch Rohrkolben gab es massig.

Dann näherten wir uns diesem architektonischem Wunderwerk, dass gleichzeitig den Muldestausee einleitete.

Dort booteten wir aus, um den Einfluss auf Befahrbarkeit zu überprüfen. War aber alles i.O.

Dann fuhren wir über den See. Ab durch die Mitte. Das Wetter spielte einwandfrei mit, am Ende war es sogar zu wenig Gegenwind, es wurde verdammt heiß.

An der Staumauer haben wir dann die Tour beendet. Der Ausstieg war eher so lala – freundlich ausgedrückt. Algenblüte und Stinkeufer war angesagt. Dazu durften wir über eine Baustelle, aber naja, war ja Sonntag.
Dafür fuhr dort mitten im Nirgendwo in der Tat ein Zug.
Statt Stinkeufer gibt es aber zum Abschluss noch einen der vielen Bewohner eben jenes Ufers, die sich an dem Geruch so gar nicht gestört haben. 

Fazit: Super Tour, für alle Nichtanfänger wärmstens zu empfehlen. Die Mulde fließt beständig und man kann gut eine Tour planen, in der man sich an die Naturschutzvorgaben hält. Die Natur sucht in der Gegend ihresgleichen, wer mal einen wirklich naturnahen Fluss in Deutschland sehen will, sollte mal vorbeischneien. Wir haben uns für nächstes Frühjahr auf jeden Fall die obere Mulde vorgenommen, wenn endlich wieder mehr Wasser da ist.

Das große Ziel war Bienenfresser zu sehen, die mittlerweile ungefähr von Mai bis August bei uns brüten. Eigentlich kommen sie ursprünglich südlicher vor, aber der Klimawandel verschiebt seine Brutgebiete immer weiter in den Norden und an der Mulde gibt es die notwendigen Lehmsteilwände in Massen. Gerade das Flusslauf von Eilenburg bis Bad Düben ist dabei stark geschützt: Man darf nur vom 15. Juli bis Ende Oktober auf den Fluss – was oft in Konflikt mit Wasserständen steht -_- – und darf bis auf Gruna das Ufer nicht betreten. Das heißt bei der Tourplanung: Alles oder nichts, das Gebiet ist immerhin irgendwas zwischen 28 und 32 km lang (je nachdem, welche Karte man fragt

Wir sind also in Abwägung von notwendiger Paddelzeit und gemütlichem Samstagsfrühstück um 9:17 Dresden in den Zug gestiegen und waren "schon" gegen Halbzwölf in Eilenburg. Ein kleines Malheur (Portmonee im Zug gelassen


Sieht verlockend aus, oder? Klärwerkromantik. Aber der Schein täuscht zum Glück, denn nur wenige Meter (wortwörtlich!) später sieht es so aus:
Dabei sind wir noch mitten in der Stadt:
Schon der Mühlgraben ist der naturbelassen. Einen (kleinen) Baumstamm mussten wir selbst aus dem Bett räumen, um weiterzukommen.


Auf der Mulde gibt es zwar ein wenig touristischen Bootsverkehr in Gummibooten, aber da wird nichts geräumt. Mal liegt ein Baum im Wasser...
... mal die Reste einer Brücke.
Generell gibt es viele, teilweise versteckte Fallen. Mal eine knapp überspülte Kiesinsel, mal ein Baumstamm. Wer Angst um sein Boot hat, sollte die Mulde meiden. Das Swing meiner Frau ist einfach drübergeschrammt (Gummiboot halt




Dann! Endlich! Da war doch ein Vogel, den wir so noch nicht gesehen haben!
Die Farben, die man auf dem Foto knapp erahnen kann, sind mit bloßem Auge nicht sichtbar gewesen. So waren wir an der Stelle noch unsicher, ob wir endlich einen Bienenfresser gesehen haben.


Es folgt ein Suchbild. Wo ist der anfliegende Bienenfresser?
An dem Tag konnten wir zwei Erkenntnisse mitnehmen:
1. Es gibt hier in der Tat Bienenfresser.
2. Sie sind scheu!
Wenn wir erst einmal bei den Lehmwänden waren, konnten wir nur noch die Uferschwalben beobachten. Die Bienenfresser konnten wir zwar noch hören (die Nabu App hat hier btw. super geholfen den Ruf des Vogels zu verifizieren!

Aber für uns war der Tag durch, wir waren auch ziemlich fertig und nächtigen bei einem schon gut von anderen benutzten Rastplatz direkt gegenüber der Roten Felsen. Die heißen echt so. Einfallsreich!
Am nächsten Tag ging es dann direkt gut los. Gleich mal live beobachten können, wieso die Bienenfresser so heißen. Denn sie fressen in der Tat gerne Hautflügler (Bienen, Wespen, Ameisen, etc.) und streifen deren giftigen Stachel und Drüsen an Bäumen ab. Metal!

Dieses Bild hätte ich nicht in Sachsen vermutet. Eher in Afrika.

Auch konnten wir mehr Vögel vor den Lehmhöhlen beobachten ehe sie unsere Boote zu sehr störten:
Man beachte den Feldsperling. Ja, das ist wirklich Sachsen.

Mit etwas Glück konnte ich dann noch diese wunderschönen Bilder schießen.


Auch Rohrkolben gab es massig.
Dann näherten wir uns diesem architektonischem Wunderwerk, dass gleichzeitig den Muldestausee einleitete.
Dort booteten wir aus, um den Einfluss auf Befahrbarkeit zu überprüfen. War aber alles i.O.

Dann fuhren wir über den See. Ab durch die Mitte. Das Wetter spielte einwandfrei mit, am Ende war es sogar zu wenig Gegenwind, es wurde verdammt heiß.

An der Staumauer haben wir dann die Tour beendet. Der Ausstieg war eher so lala – freundlich ausgedrückt. Algenblüte und Stinkeufer war angesagt. Dazu durften wir über eine Baustelle, aber naja, war ja Sonntag.



Fazit: Super Tour, für alle Nichtanfänger wärmstens zu empfehlen. Die Mulde fließt beständig und man kann gut eine Tour planen, in der man sich an die Naturschutzvorgaben hält. Die Natur sucht in der Gegend ihresgleichen, wer mal einen wirklich naturnahen Fluss in Deutschland sehen will, sollte mal vorbeischneien. Wir haben uns für nächstes Frühjahr auf jeden Fall die obere Mulde vorgenommen, wenn endlich wieder mehr Wasser da ist.

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