Sherpa Dome Light 1995 - Zeltboden neu beschichten - lohnt sich das?

[weisseruebe]

Für die kommende Island-Tour wollte ich mein weitgereistes Sherpa Dome Light von 1995 mal wieder etwas fit machen.
Der Zeltboden hat sich leider nach einer sehr sanften Reinigung in kaltem klaren Wasser in der Wanne komplett aufgelöst - die PU-Beschichtung krümelt einfach so ab. Gelagert war es kühl und locker im Keller

Hat es da noch Sinn, den Boden z.B. mit TentSure zu beschichten? Das ist ja eher zum Auffrischen gedacht, aber weniger für eine komplett neue Beschichtung.

Das SI-Nylon-Aussenzelt macht noch einen fitten Eindruck.

Was sagt Eure Erfahrung? Ein über 20 Jahre altes Zelt lieber mal ersetzen?

[mitreisender]

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Ferndiagnosen schwer. Globetrotter hatte mal Prüfgeräte für Wassersäulen (als er in Berlin noch AfT hieß).

Den Boden könntest Du theoretisch mit Silikonmasse selbst beschichten. Da wissen andere mehr. Oder eben einen neuen einnähen lassen.

Fürchte aber, dass das kaum lohnt bei dem Zelt.

[markrü]

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Bevor ich mir über die Reparatur des Bodens Gedanken mache, würde ich den Rest gründlich inspizieren und ggf. einem kleinen Streßtest unterziehen. Wenn der Boden neu und dicht ist, bringt das wenig, wenn beim ersten Wind z.B. sämtliche Nähte aufreißen...

Gruß,
Markus

[JonasB]

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Wenn der Boden sich so sehr auflöst kann ich mir kaum vorstellen das der Oberstoff noch OK ist.
Mach auf jeden Fall mal einen Zugtest. Zudem auch einmal mit dem Fingernagel schauen ob die Beschichtung noch hält.
Die Wassersäule kann man testen indem man einen nassen Schwamm unter den Stoff legt und drauf drückt. Kommt wirklich schnell wasser durch, ohne viel Druck, sind es ca 1000mm, also nicht mehr wasserdicht. Wenn du dich richtig drauf knien kannst ohne das was durch kommt sind es über 5000mm, aber das ist bei einem Sil-Nylon Aussenzelt kaum möglich.

Bodenstoff würde ich neu einnähen (lassen). Neue Beschichtungen werden unregelmäßig und es saut nur rum...

[weisseruebe]

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Den Rest des Zeltes habe ich schon recht gründlich inspiziert. Das Aussenzelt sieht noch gut aus, den Stoff und die Nähte bekomme ich nicht kaputt.
Über Nacht habe ich den Aussenstoff mit einer großen Wassertasche stehen lassen, im Eimer drunter war es komplett trocken.
RVs sind auch noch ok, nachdem ich vor ein paar Jahren die Schieber ersetzt habe. Ich hänge halt an dem ollen Teil, das mich im Sommer und Winter schon von Nordlappland bis Südchina begleitet hat.

Ich habe jetzt günstigen Zeltbodenstoff (3,90/m) gekauft - den werde ich für Island einfach innen aufdoppeln bis an den Rand - dort hätte ich sonst eh noch eine Unterlage mitgenommen. Nun ist der alte Zeltboden die Unterlage. Spart also sogar ein wenig Gewicht.
Wenn das Aufdoppeln gelingt werde ich evtl. den alten Boden danach herausschneiden um Gewicht zu sparen.
Den hochgezogenen Boden an den Seiten werde ich mit TentSure beschichten.
Wird bestimmt nicht aussehen wie neu, aber den Versuch ist es wert.

[Torres]

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Ich würde das mit dem Boden auch so machen, wie Du. Aber wenn Du wirklich an dem Zelt hängst, würde ich es nicht mit nach Island nehmen. Der Stoff, selbst wenn er gut aussieht, ist mit ziemlicher Sicherheit schon etwas mürbe. Am Baggersee kann das Zelt noch mal ein paar Jahre mitmachen. Aber wenn es mit dem Wind blöd läuft, kann Dir das Zelt ohne große Anstrengung reißen. Ich kenne das von alten Marks, die sehen noch ganz gut aus, aber ich habe selbst erlebt, wie das Außenzelt an der Nordsee bei etwas stärkerem Wind dann einfach brach. Ein Jammer. Das kriegt man nicht mehr repariert.

[rumpelstil]

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Wir hatten auch einen Sherpa Dome (ohne Light). Es bekam irgendwann einen Nachfolger.
Als wir noc später ein zweites Zelt für die Kinder brauchten, aber noch nicht wussten, wie wir uns idealerweise ausrüstenwollen, habe ich beim Sherpa Dome den Zeltboden ersetzt und das Zelt imprägniert.
Beides hat gut funktioniert! Zeltboden ersetzen war nicht sehr kompliziert, allerdings nähe ich viel.

[weisseruebe]

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Ich würde das mit dem Boden auch so machen, wie Du. Aber wenn Du wirklich an dem Zelt hängst, würde ich es nicht mit nach Island nehmen. Der Stoff, selbst wenn er gut aussieht, ist mit ziemlicher Sicherheit schon etwas mürbe. Am Baggersee kann das Zelt noch mal ein paar Jahre mitmachen. Aber wenn es mit dem Wind blöd läuft, kann Dir das Zelt ohne große Anstrengung reißen. Ich kenne das von alten Marks, die sehen noch ganz gut aus, aber ich habe selbst erlebt, wie das Außenzelt an der Nordsee bei etwas stärkerem Wind dann einfach brach. Ein Jammer. Das kriegt man nicht mehr repariert.

Das SIL-Ripstop hat jedenfalls meine schonungslosen Reisstests mit aller Kraft ohne Knirschen überstanden - ist ja schließlich das gleiche Zeug wie bei Hilleberg :-)

Dem Aussenzelt traue ich schon noch... ich denke, wenn das mit dem Boden klappt, dann darf's noch mal mit.

Danke für Eure Tips!

[weisseruebe]

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So, es ist vollbracht - ein neuer Boden aus Nylon PVC beschichtet ist drin.
Es sieht nicht aus wie aus der Fabrik, aber er ist weitgehend faltenfrei und die Grundfläche passt 100%.

War gar nicht so schwer, ich habe den neuen Boden von unten gründlich an der Naht festgesteckt am aufgebauten Zelt, bis er spannungs- und faltenfrei war, dann das Zelt abgebaut und doppelt von aussen vernäht. Anschliessend den alten Boden innen herausgetrennt. Mit einer besseren Nähmaschine und mehr Geduld wäre es bestimmt noch hübscher geworden, aber es erfüllt seinen Zweck und hat weniger als 20 Euro gekostet.
Die seitlichen Bodenstücken habe ich gründlich vom alten PU befreit und mit TentSure neu beschichtet - die müssen ja nur gegen Sprühwasser dicht sein.

Da der Rest des Zeltes noch einen guten Eindruck macht, kommt es mit nach Island - das hat es sich auf seine alten Tage wirklich verdient.

[markrü]

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Gute Sache, das!

[rumpelstil]

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Genau so habe ich das damals auch gemacht. Ich war stellenweise einigermassen entsetzt, wie schlampig der Originalboden eingenäht war. Sowas fällt einem beim Gebrauch gar nicht auf. Ich war dann auch gar nicht so streng mit mir beim Einnähen - und vorher wie nachher hat der Boden tadellos funktioniert und gut ausgesehen.

Viel Spass noch mit dem Zelt!

(Ach ja: Das Aussenzelt hatte ich mal noch imprägniert, obwohl mir schon beim Verkauf des Imprägniermittels gesagt wurde, ich könne es probieren, aber sie denken nicht, dass es richtig hilft. Aber danach ist das Wasser wieder super abgeperlt und alles war dicht. Hat sich also auch gelohnt!)

[weisseruebe]

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Sodele,

es ist geschafft, 3 Wochen bei recht frischem (4-10°) und windigem Wetter hat die alte Hütte überstanden. 100% dicht, oben und unten. Bei dem Wind war es perfekt, wir konnten zu fünft recht bequem sitzen, essen, Karten spielen... und es wurde angenehm warm, auch bei Kälte und Sturm.
Einzig die äußeren Reissverschlüsse haben etwas gemuckt bei viel Druck und Sand, aber die mache ich auch noch neu.
Die paar Stunden und Euros haben sich jedenfalls absolut gelohnt.