Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

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  • moep
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    #81
    AW: Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

    Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
    Kermit: Sehr theoretisch, das Ganze. Man kann sich dem Problem aber auch "empirisch" nähern. Für folgende Gebrauchsanleitung übernehme ich nur dann die Verantwortung, wenn ihr euch genau daran haltet - dann ist es ungefährlich, sonst nicht. Leute mit Atemwegserkrankungen und sonstigen gesundheitlichen Problemen sollten das auch nicht machen.

    Man besorgt sich eine Papiertüte, am besten vom Bäcker (JA KEINE PLASTIKTÜTE VERWENDEN!!!!). Diese Tüte dreht man auf links, dann pustet man sie auf (wie wenn man sie platzen lassen wollte). Wenn sie voll ist, behält man sie am Mund und hält sich mit der anderen Hand die Nase zu. Jetzt atmet man ein paar Atemzüge lang nur die Luft aus der Tüte ein und wieder in die Tüte aus und wieder ein - und so weiter. Der Effekt: der Sauerstoffgehalt der Tütenluft wird immer geringer und der CO2 Anteil im Blut steigt. Die Atemfrequenz nimmt zu, zum Schluss hechelt man wie ein Hund im Sommer. JETZT AUFHÖREN DAMIT.

    So reagiert das Atemsystem, wenn der Sauerstoffgehalt in der Luft nachlässt und der CO2 Gehalt der Blutes ansteigt. Ich bin jetzt der Ansicht (zusammen mit den meisten Fachleuten) dass, wenn einer bei dieser Hechelei nicht wach wird, dann stimmt was nicht mit ihm. Möglicherweise, weil er durch Alkohol oder Drogen narkotisiert ist oder weil er anderweitig krank ist.

    Es empfiehlt sich trotzdem nicht, den Bivaksack dicht zu machen, wenn man einen gesunden, erholsamen Schlaf möchte. Dazu braucht man viel frische, ungesiebte Luft. Und da GTX nicht atmet ...

    Diese Tütentechnik verwendet man übrigens, um Hysteriker von Anfällen runter zu holen. Bei so einem Anfall atmen die immer schneller und pumpen Unmengen Sauerstoff ins Blut und ins Gehirn. Der wirkt dann, in dieser Überdosis, wie eine Droge. Mit der Tütentechnik senkt man schnell den Sauerstoffwert und setzt den CO2 Wert wieder hoch - und die Leute beruhigen sich wieder.

    NOCHMAL: KEINE PLASTIKTÜTE VERWENDEN. DAS KANN BÖSE SCHIEFGEHEN.

    Andreas
    tut mir leid diesen uralten thread wieder aufleben zu lassen, aber der findet man beim suchen nach biwak und es steht ziemlich viel scheixxx drin.

    @1 was mit aus meinen rechtsmedizinseminaren hängen geblieben ist: es gibt asphyktisches ersticken und hypoxisches ersticken. letzteres sorgt NICHT für eine reizung des atemzenrums, und bezieht sich auf fälle wo co2 problemlos abgeatmet werden kann aber nicht genug o2 vorhanden ist.
    um es zu verdeutlichen, bei der gärung entsteht primär co2 daher ging man vor hightechzeiten mit der kerze in den gärkeller, wenn die aus ging hieß das "jetzt aber husch raus hier". weil man sonst, ohne es zu riechen oder sonstige warnung, ohnmächtig wird und dann gemütlich und ohne qual erstickt.

    @2 selbiges passiert mit der plastiktüte über dem kopf, sofern du dabei nicht noch gewürgt wirst, da du das aber aus filmen etc. anders kennst und vermutest, löst das bei dir o.g. effekt aus
    würgen --> asphyktischen ersticken ohne genug co2 abatmung = qualvoll

    @3 dein "hysteriker" pumpt sich NICHT o2 ins gehirn, das dann wie ne droge wirkt(wie kommt man auf sowas?), sondern der/die atmet co2 ab sprich wird hypokapnisch, die ganzen effekte zu erklären mit patomechanismen wäre zu viel text, als dass das jemand lesen würde, aber der effekt der "tütentherapie" resultiert aus co2 rückatmung. im normalfall wäre das ganze aber auch halb so wild, der hyperventilierende wird über kurz oder lang ohnmächtig, dabei reguliert sich seine atmung wieder und alles is gut, solange er nicht gerade dabei in wasser fällt o.ä.

    fazit: man kann in ner biwak tüte durchaus ersticken ohne durch irgendwelche quälenden erstickungsgefühle geweckt zu werden. aber können kann viel

    nur um das gegenargument schnarchen, was ja schon angesprochen wurde, von vorn herein abzuwimmeln, das wäre asphyktisch, weil wir haben uns ja gemerkt dabei können wir KEIN co2 abatmen.

    sorry für die klugscheisserei, aber wenn ich zuviel müll les kommt das ab und an hoch, zumal wenn sich betroffene dadurch in scheinsicherheit wiegen
    Zuletzt geändert von moep; 19.02.2011, 10:08.

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    • krupp
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      #82
      AW: Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

      wie kommst du eig darauf das man den sack überm kopf zumacht
      wie eine gefriehrtüte?
      Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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      • moep
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        • 07.04.2010
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        #83
        AW: Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

        weil es am ende darum ging, was passieren kann, wenn man den sack zumacht wie ne gefriertüte.
        würde man z.b. bei den bw-säcken bei sauwetter machen, aber bist um 4h heut morgen sicher nicht mehr dazu gekommen dich in den zusammenhang einzulesen, daraus resultieren dann solche posts.

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        • racoon-on-tour
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          #84
          AW: Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

          Bzgl. O2-Durchlässigkeit von Membranen wurde ja schont bei den Carinthia-Säcken angegeben, dass die ein spezielles GoreTex verwenden, was eben das gewährleisten soll. Ob's stimmt und warum das nicht auch bei Kleidung eingesetzt wurde/wird ist 'ne andere Sache. Und inwieweit dieser O2-Austausch zum Atmen dann tatsächlich reicht steht wieder auf einem andren Blatt.

          Warum ich das Thema nochmal aufgreife? Naja, bei mir flatterte so ein mit Tatze-geschmückter Katalog der angeblich "Outdoorausrüstung" enthält in den Briefkasten.
          Darin auch eine "Neuentwicklung"! Eine Membrane die "luftdurchlässig" sein soll!
          Nennt sich Texapore Air 03+ und trägt den tollen Werbespruch:

          ...endlich gibt es ein Wetterschutzmaterial, das auch luftdurchlässig ist.
          Bisher war die Undurchlässigkeit für Luft die größte Leistungsgrenze wasserdicht-atmungsaktiver Materialien...
          mit der...Membrane ist uns nun ein Durchbruch gelungen...
          (mit "bahnbrechenden" Neuerungen scheinen die es auch etwas zu übertreiben. Glänzen sie doch auch auf einer anderen Seite mit einer anderen Revolution. Ultraleichten Zeltgewebe bei dem man nun statt der üblichen PU-Beschichtung auf Silikonbeschichtung setzt! )

          Was die Membran angeht klingt das irgendwie zu gut zum wahr zu sein. Und irgendwie fühlte ich mich dabei wieder an die 02-durchlässige Gore-Membrane erinnert.

          Bisher verwenden die das Zeug wohl nur bei Kleidung. Ob die auch eine Biwacksack aus dem Zeug anbieten werden bezweifle ich aber irgendwie.

          Um aber jetzt mal den Bogen zurück zu den lustigen Penntüten zu schlagen:
          Irgendwie wundert es mich, dass in dem ganzen Faden noch niemand das Buch "Book of the Bivvy" von Ronald Turnball erwähnt hat. Immerhin gilt er doch zumindest in UK als DER Biwak-Papst.

          Ansonsten gibt es hier noch einen kurzen Bericht zum Biwaksack an sich, der sich zwar nicht mit den technischen Details auseinander setzt, aber zumindest etwas über den Einsatzbereich, bzw. das Bivvy-Feeling beschreibt.
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          • jeskodan
            Fuchs
            • 03.04.2007
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            #85
            AW: Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

            aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man durchaus nach Luftschnappend im Schlafsack liegen kann. Hab mal bei besonders heftigen Regen im Sack gelegen und hab komplett dicht gemacht.
            Dann wachte ich nachts mit ziemlich heftiger Schnappatmung auf. war ziemlich verwundert und versuchte mich zu beruhigen, war aber eigentlich völlig ruhig und wetter war auch besser. als das ganze nicht aufhört und langsam echt myterious wurde kamm mir die idee. aufmachen ein paar atem züge nehmen und alles war in bester ordnung.

            der sack war ein ziemlich teures voll Gore teil, mit einem kleinen stangengestützen kopfraum von irgendeinem amerikanischen spezialhersteller ( vom bruder geliehen

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            • O_l_i
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              • 22.01.2009
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              #86
              AW: Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

              Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
              der sack war ein ziemlich teures voll Gore teil, mit einem kleinen stangengestützen kopfraum von irgendeinem amerikanischen spezialhersteller ( vom bruder geliehen
              Das hilft halt leider nicht, wenn der Stoff nass ist. Aber danke für die Geschichte, ist gut zu wissen!
              Oli
              .

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              • racoon-on-tour
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                • 26.05.2009
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                #87
                AW: Übernachtung im Biwaksack: Erfahrungsaustausch

                Stimmt! Steht zwar überall drauf und ist auch wohl logisch, dass man den Sack nicht mit zusätzlichem Material (Plane, Blätter, etc. ) zwecks erhalt der "atmungsaktivität" zudecken sollte. Aber gerade bei so einem Sack spielt da ja auch das Wetter immer mit. Leichter Regen perlt bei 'nem gut imprägnierten Sack ja noch fröhlich ab. Aber wenn die flöten geht, saugt sich der Oberstoff voll und das diffusionsoffene Material war die längste Zeit "offen".
                Mal ganz zu schweigen davon, wie es bei Schneefall ist, oder wenn bei Minustemperaturen das Kondens an der Membrane gefriert!

                Eigentlich doch sehr skuril! Gerade dann, wenn man den größten Schutz und die größte Dampfdurchlässigkeit brauchen könnte, arbeitet die Membrane nicht wie sie soll...
                Neues und Kurzweiliges aus der Welt der Beute(l)tiere

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