Welche Wassersäule für welches Wetter?

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  • Freiheitskämpfer
    Anfänger im Forum
    • 03.12.2008
    • 11
    • Privat

    • Meine Reisen

    Welche Wassersäule für welches Wetter?

    Hey Leute,

    da ich mich noch nie mit der Technik hinter den Zelten beschäftigt, sondern sie immer nur benutzt habe, habe ich auch von der Wassersäule nicht allzu viel Ahnung, aber ich würde gerne mehr darüber wissen.

    Klar weiß ich, dass man bei stärkerem Regen auch eine höhere Wassersäule haben sollte, aber dennoch kann ich mir darunter irgendwie nichts vorstellen (zahlenmäßig).

    Kann man zum Beispiel ein Zelt mit 800mm Wassersäule im Regen benutzen, oder wird man da drinne gleich nass? Bzw. ab wann braucht man Zelte mit einer Wassersäule von 10.000mm? Tut es nicht auch eines mit 3.000mm?

    Woher weiß man, für welches Wetter, welche Wassersäule gebraucht wird?

    Danke,
    der Freiheitskämpfer

  • Ixylon
    Fuchs
    • 13.03.2007
    • 2264
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Welche Wassersäule für welches Wetter?

    Lass dich nicht allzusehr vom Begriff Wassersäule verunsichern. Eigentlich ist es ganz einfach. Die Wassersäule gibt an, welcher Druck notwendig ist, Wasser durch das Gewebe zu pressen. Druck ist Kraft pro Fläche, die Kraft entsteht durch die Gewichtskraft einer Wassersäule mit einer bestimmten Höhe. Diese wird dann in mm angegeben. Hier kannst du die Einheiten nachlesen. Je höher der Wert also ist, desto "dichter" das Gewebe. Nach DIN ist ein Gewebe wasserdicht wenn es eine Wassersäule von 1500mm aufweist. Auf dem Außenzelt ist die Wassersäule im Prinzip völlig egal, da nie soviel Wasser auf dem Zelt stehen wird, und wenn, dann wird das Gewebe eher durch das hohe Gewicht des Wassers reißen als undicht zu werden. Meißt kommt das Wasser ja auch nicht direkt auf der Fläche durch sondern an den Nähten.
    Anders ist es beim Zeltboden. Hier können hohe Drücke enstehen, wenn eine große Kraft auf einer kleinen Fläche wirkt, z.B. wenn du dich hinkniest. Da ist dann eine hohe Wassersäule notwendig.

    Also: Beim Außenzelt ist keine besonders hohe Wassersäule notwendig - nur über 1500mm sollte sie halt schon sein. Beim Boden sollte es allerdings deutlich mehr sein.

    Die interessanteste Frage ist aber, wie lange ein Gewebe bei Benutzung (Knicken, Sonneneinstrahlung, ect. seine Dichtigkeit behält). Hersteller von billigen (ich sage bewusst billig) Zelten neigen dazu, mit hohen Werten zu protzen, die dann nur fürs nagelneue Gewebe stimmen und im Gebrauch sehr schnell absinken. Als Beispiel sind da Böden aus PE-Bänchengewebe zu nennen, die sehr schnell undicht werden. Höherpreisige Gewebe wie silikonbeschichtetes Nylon haben zwar "nur" eine geringe Wassersäule, behalten diese aber auch sehr lange.
    FOLKBOAT FOREVER

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    • Manush
      Gerne im Forum
      • 26.01.2008
      • 81

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Welche Wassersäule für welches Wetter?

      Meine Faustregel: Wassersäule des Zeltbodens möglichst hoch, weil hier wirklich Druck entsteht (6.000 -10.000 mm), am Außenzelt mind. 3.000 mm oder höher. Eine gewisse "Reserve" ist nämlich ganz sinnvoll, weil der Wert durch Falten, Knicken, eben Benutzung mit der Zeit leider nachlässt.

      Weitaus wichtiger als der bloße Wassersäulen-Wert ist aber die Qualität und Langlebigkeit der Beschichtung!

      Außerdem spielen Faktoren wie gutes Abspannen und beispielsweise eine Plane unte dem Zeltboden auch eine Rolle. Die größte Schwachstelle bleiben immer die Nähte. Sie sollten mit Nahtband versiegelt sein oder ggf. Nahtdichter verwenden.

      Schließlich spielt es eine Rolle, wann und wo du zelten gehst. Für einen lauen Wochenend-Sommerabend am Baggersee, wenn kein Lüftchen weht und es nicht regnet, tut es auch ein Aldi-Zelt o.ä. mit minimaler Wassersäule. Falls du mit Windböen, Sturm und heftigem Regen rechnen musst (z.B. Island), kannst du dir sowas nicht leisten, da brauchst du gute Qualität, auf die du dich verlassen kannst.
      Mother Nature organizes best.

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      • Hoschi
        Erfahren
        • 21.02.2007
        • 379

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Welche Wassersäule für welches Wetter?

        auch 3000 mm wassersäule sagen gar nichts aus, north face und marmot zelte geben z.b. immer 1500 mm an. das ist ein mehr oder weniger garantierter mindestwert der auch nach DIN als dicht gilt. im neuzustand ist es sicherlich mehr, die hersteller sagen damit aber einfach nur; das zelt ist dicht.
        man stelle sich vor: 10 quadratzentimeter und darüber 1,5 meter wasser

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        • Gast-Avatar

          #5
          AW: Welche Wassersäule für welches Wetter?

          Moin,

          Du hast offensichtlich billigzelte im Visier (gehabt). 800mm Wassersäule ist sehr wenig und passt zu Bundeswehr billigteile, die aus irgendeinen imprägnierten Stoff gemacht sind, nicht aus ein beschichtete Stoff. Lass' besser die Finger von dem Zeugs. Oder wenn es doch billig sein soll, spendiere dann noch 10€ an eine große Baumarktplane die drüber gespannt wird, dann bleibst Du auch trocken und Du über Leute mit ein teures Zelt, die auch "nur" trocken bleiben.

          Ansonsten schließe ich mich mein Vorredner an, es kommt nicht nur auf die Wassersäule, aber auch (oder vor allem!) auf die Haltbarkeit.

          Sag' dochmal was für ein Zelt Du suchst/brauchst/Budget, dann kriegst du hier bestimmt konkretere Vorschläge. Die reitbare eierlegende Wollmilchsau gibt es aber nicht, das noch im Vorweg gesagt...

          Gruß

          Jan

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          • Hawe
            Fuchs
            • 07.08.2003
            • 1977

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Welche Wassersäule für welches Wetter?

            Na ganz so einfach ist die Verdammung der Wassersäulewerte unter 1500 ja nicht...
            Sie geht mE für Kunststoffzelte in Ordnung, nicht aber für Baumwoll- oder Baumwoll-Mischzelte. Die einen deutlich höheren "Wohkomfort" haben, nach Norm-Verständniss aber eigentlich nicht als "dicht" gelten. Sind sie aber trotztdem... nachdem bei Platzregenbeginn ein paar Augenblicke ein ganz klein wenig Sprüh durchgekommen sein kann... aber nicht muss.
            Hawe

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