Bodenfeuchtigkeit unter einem Tarp?

[Saloon12yrd]

Moin,

nachdem ich heute zum ersten Mal seit Längerem wieder eine Nacht unter einem Tarp verbracht hab mal eine Frage an die "professionellen" Tarpschläfer hier...

Was tut ihr gegen die Bodenfeuchtigkeit? So wie das Wetter heute Nacht war, hielt es sich zwar in Grenzen, aber wenn es regnet oder auch nur neblig ist stelle ich mir das ziemlich nervig vor. Eine Bodenplane ist mir eigentlich zu schwer - dann bin ich schon (fast) wieder beim Gewicht vom Akto. Ich sagte fast

Gibt's also nen Trick?

Oh und nochwas. Ich hab das Tarp jetzt mal so aufgebaut und bin eigentlich ganz happy damit gewesen:



Viel Platz, viel Luft, ... wißt Ihr was Besseres?

Sal-

[Atron]

Zum Kochen und Leben ist diese Aufstellung gut - zum schlafen würde ich eher auf die gute alte A-Form oder gedrehte L-Form gehen - möglichst niedrig abspannen, und weit entfernt von offenen Rändern liegen so bleibt der Tau einigermaßen fern.


Alternative bei deinem Aufbau: den vorderen Stock abends auf max. halbe Länge - weniger Nässe


Atron

Nachtrag: bin übrigens kein "professioneller" Tarpschläfer - hasse eigentlich die feuchte Pennerei - aber oft gibts keine Alternative

[Finn]

Kann mich Atron anschließen. Verwende wenn dann auch die A-Form und lege mich möglichst in die Mitte.
Ansonsten stört mich die Feuchtigkeit aber auch so nicht (wenn ich z.B. ohne Tarp penne, was ich in 90% der Fälle auch tue).

Gruß
Finn

[Saloon12yrd]

A Form heißt ein Giebel"zelt" mit Schnur als Giebel? Das ist aber arg klein bei nem 3x3m Tarp

Trotzdem danke, werd's bei Gelegenheit mal Testen. Aber die Bodenfeuchtigkeit hab ich doch trotzdem oder? Darum gehts mir nämlich eigentlich... ob das Tarp innen naß wird ist mir relativ egal...

Sal-

[Finn]

Jein. Die Reepschnur kannst du eigentlich weg lassen. Einfach vorne in der Mitte und hinten in der Mitte deine Wanderstöcke aufstellen, abspannen, fertig. Nix Reepschnur

Wegen Bodenfeuchtigkeit. Meinst du, dass du am morgen aufstehst und auf deinem Schlafsack Reif liegt?

Gruß
Finn (der sich gerade darüber freut, dass er dem Dominique mal etwas erklären durfte =))

[Saloon12yrd]

Nee, das um mich herum der ganze Boden feucht ist. Daher Bogenfeuchtigkeit . Soll heißen: direkt neben der Isomatte ist das Gras feucht - normaler Reif halt, braucht mir keiner sagen. Ich wollte nur mal fragen ob jemand nen Trick kennt um das zu verhindern, falls gerade keine 2x1m Granitplatte zur Hand ist

Sal-

[Finn]

Unter der Granitplatte wäre es aber auch feucht Sal- . Ansonsten... *grübel* Rasen trocken fönen

Ne, mal im Ernst, wenn du eh auf deiner Isomatte liegst, wieso ist das dann so schlimm, dass der Rasen feucht ist?

Gruß
Finn

[Saloon12yrd]

Warum? Nasser Schlafsack, kalte Füße, kalter Sal- falls ich mal wieder wegrolle, nasser Rucksack, ...

[Finn]

Ok, nun kommt Schleichwerbung ;)

Warum? Nasser Schlafsack,

dies

kalte Füße,

das

kalter Sal-

jenes

nasser Rucksack

oder aber auch das

Gruß
Finn

[Saloon12yrd]

Ich glaub Du verstehst nicht wirklich worum es geht . Wenn ich statt des Tarps (mit Häringen und Reepschnüren = 1000g) mein Akto (mit allem Zeug 1900g) nehme hab ich kein Problem. Aber ich will keine 1900g auf einer Wochenendtour.

Sal-

[boehm22]

Hi Sal,
da passt mein Akto schon besser in die Gewichts-Bilanz, das wiegt mit der Apsis-Unterlage (einzeln 120 gr.) gerade mal 1600 gr.

Was hattest Du für eine Matte dabei?

[Dominik]

Ja, das Giebel-Tarp würde ich auch eher empfehlen.
Wenn man dann noch im Wald pennt hat man noch weniger Bodenfeuchtigkeit (Der Blick zu den Sternen ist dann allerdings "eingeschränkt" und gruseliger ists dazu auch noch )


Gruß
Dom

[Finn]

J astimmt schon, aber entweder man schleppt und hat es dafür trocken, oder man muss eben damit rechnen, dass es vielleicht etwas nass wird

Gruß
Finn

[Dominik]

(Oder legt sich besse in einen Rohbau, gelle Finn *fg*)

[Steffen Schwientek]

Ich glaub Du verstehst nicht wirklich worum es geht . Wenn ich statt des Tarps (mit Häringen und Reepschnüren = 1000g) mein Akto (mit allem Zeug 1900g) nehme hab ich kein Problem.

Dein Tarp ist zu schwer. Meins wiegt nur 500g incl. Häringen. Wie auch immer, du brauchst eine Unterlage, die dich von der Bodenfeuchte trennt.
Leicht und billig wäre (neben teurem Zeltstoff) eine Rettungsfolie, schwerer, robuster (und diffusionsdicht`) ist PE-Folie (Baumarkt).. Beides passend zuschneiden.

Aber ich will keine 1900g auf einer Wochenendtour.

Auf einer 4wöchigen Tour wollt ich soviel schon gar nicht schleppen

Steffen

[Atron]

Beim offenen Tarp ist Tau nicht zu vermeiden - die in warmer Luft bestehende Luftfeuchtigkeit (meist fast gesättigt mit Wasser) bewirkt ein ausfallen des Wassers bei niedrigeren Temperaturen Nachts. Es hilft nur ein geschlossenes Behältnis (=Zelt), und selbst dort wird ab und zu etwas feuchter...

3x3m Tarp ergibt in Giebelform bei 45° eine Giebelhöhe von rund 1m - das reicht doch allemal - spann es flacher (niedriger) und der Tau wird weniger - zum Frühstück einfach eine Längsseite wieder hoch und du kannst sogar darunter kochen


Atron

[Finn]

(Oder legt sich besse in einen Rohbau, gelle Finn *fg*)

Oder das ;). War aber 'ne lustige Aktion *gg*

Gruß
Finn

[Saloon12yrd]

@Rosi: Meine Matte war eine Ridge Rest. Und zu Deinem abgestaubten Testakto sag ich mal nix .

@Steffen: Och... 1000g sind okay. Klar, es ist nicht das leichteste, aber es hat auch schon... ähm... 7 Jahre aufm Buckel .

Gewichtstechnisch ideal wäre wohl ein Biwaksack in Kombination mit einem aufgespannten Poncho als Dach. Wie hier zu sehen:

(Michael's Ultralight Backpacking Page)

Spart auch noch Regenjacke und -hose.

Aber feucht wird der Schlafsack dann auch

Sal-

[Christian Wagner]

Wie Steffen schon richtig anmerkte, ist eine Unterlegplane entscheidend. Ne Rettungsfolie ist recht nervig wegen dem Knistereffekt. Am coolsten währe wahrscheinlich was aus beschichtetem Stoff. Am praktikabelsten ist wohl Plane vom Baumarkt, ich meine jetzt gar nicht mal die Gitterfolie, sondern einfache klare Plastikfolie aus der Malerabteilung (Abdeckfolie). Klar, die bekommt schnell ein Loch, in den meisten Fällen ist das aber nicht tragisch, da die "Gesamtheit" der Folie noch relativ geschlossen ist. Risse kann man mit kleinen Stückchen Tape "flicken".
Abmessungen:
Man lege sich auf die Folie, und schneide etwa 30 cm vom Körper entfernt einmal rundrum. And off you go.

[Corton]

Eigentlich ist das Problem ja identisch zu dem einer Zeltapsis. Man wacht morgens auf und ist schon mal tierisch genervt, weil alles, was im Stauraum liegt und steht (incl. Schuhe), so richtig schön nass ist.

Trick, Bodenfeuchtigkeit zu vermeiden? Dafür sorgen, dass die Temperatur nachts nicht unter den Taupunkt fällt.
Wenn Du das hinkriegt, gut!
Ich habe das noch nie hinbekommen, daher: Folie!

Baumarktfolie ist schei.., weil zu schwer, Rettungfolie kann man völlig vergessen, Malerfolie dürfte nicht sonderlich häuftig zu verwenden sein.
Nach langen Suchen (es sollte sehr leicht und trotzdem robust sein) bin ich auf die [gestrichen, weil falsch: PE-verstärkte] Polyester-verstärkte Alu-Zeltunterlage von Tatonka gestoßen. Das Teil wiegt ca. 200g, hat eine Größe von 2m x 1,4m, ist wirklich ordentlich robust (z.B. auch gegenüber Steinen) und hat ein sehr kleines Packmaß, Kosten ca. 7 EUR.

Dieses Gewicht muss man wohl in Kauf nehmen, wenn man seine Unterlage mehr als einmal verwenden will. Außerdem hat so eine Folie auch tagsüber fast immer seinen Verwendungszweck, sei es auch nur auf einer WE-Tour.

Corton