Lebensdauer Rucksack

[Valte]

Hallo,

Ich habe hier noch einen 9 Jahre alten Osprey Xena mit 70 Litern rumfahren. Gekauft wurde er ursprünglich für Bagpacking in Asien. Dementsprechend hat er inzwischen auch schon viele Flüge hinter sich und auch einige nicht so vorsichtige Behandlungen in indischen Zügen und Bussen.
Er hat an einigen Stellen Abriebstellen (aber keine Löcher) und ist natürlich allgemein nicht mehr hübscheste (hellblau kann ich definitiv nicht empfehlen). An den Reißverschlüssen löst sich inzwischen die Beschichtung. Genauso wie am Tunnelzug. Wie lange lebt denn so ein Rucksack? Sollte ich ihn austauschen, kann ich ihn noch aufbessern (denke da insbesondere an die Regenfestigkeit der Reißverschlüsse) und noch mal einige Jahre nutzen?

[opa]

Hallo,

Ich habe hier noch einen 9 Jahre alten Osprey Xena mit 70 Litern rumfahren. Gekauft wurde er ursprünglich für Bagpacking in Asien. Dementsprechend hat er inzwischen auch schon viele Flüge hinter sich und auch einige nicht so vorsichtige Behandlungen in indischen Zügen und Bussen.
Er hat an einigen Stellen Abriebstellen (aber keine Löcher) und ist natürlich allgemein nicht mehr hübscheste (hellblau kann ich definitiv nicht empfehlen). An den Reißverschlüssen löst sich inzwischen die Beschichtung. Genauso wie am Tunnelzug. Wie lange lebt denn so ein Rucksack? Sollte ich ihn austauschen, kann ich ihn noch aufbessern (denke da insbesondere an die Regenfestigkeit der Reißverschlüsse) und noch mal einige Jahre nutzen?

also ich nutze meine rucksäcke immer, bis sie endgültig auseinanderfallen. wenn es dummerwiese unterwegs passiert, hast du halt mal ein kleines problem. aber damit es wirklich übel wird, müsste schon was essentielles am tragesystem versagen, der boden vollständig durchkrachen.... und auch da sollten in den meisten fällen ein paar lagen tape helfen...
wasserdicht sind die meisten rucksäcke eh nicht, das brauchst du dir IMHO um eine fehlende beschichtung bei den reißverschlüssen keine sorgen machen. hört sch IMHO eher so an, als ob der rucksack noch sehr viele jahre seinen dienst tun kann...

[Pfad-Finder]

dto. Solange keine tragenden Teile zerfallen, gibt es immer noch Einsatzmöglichkeiten. Meine alte Schrankwand transportiert zum Beispiel regelmäßig meinen Staubsauger ins Büro.

[Valte]

Vielleicht sollte ich etwas spezifischer sein: ich bin dieses Jahr auf den Geschmack von Fernwanderungen gekommen, aber immer mit Hotelübernachtungen und dementsprechend kleineren Rucksack.
Nächstes Jahr möchte ich gerne auch mal "richtig" losziehen mit Zelt, Schlafsack etc. Sehr gerne nach Schottland. Da da aber sehr viele Neuanschaffungen anstehen (gefühlt ist alles was ich bereits habe entweder 3kg schwer, zu wenig isoliert und zusätzlich nicht mehr dicht wie das Zelt), würde ich gerne zumindest noch den Rucksack weiternutzen können. Hatte nur ein bisschen ein schlechtes Gefühl als ich ihn gerade in der Hand hatte, weil er doch recht abgenutzt ist. Aber ihr habt schon recht, das Tragesystem ist noch völlig ok und darauf kommt es eigentlich an.

[Homer]

regenhülle und packsäcke werden den rest regeln

[blende8]

Als ich vor 40 Jahren meinen Rucksack gekauft habe (Lowe Pro Alpin Systems aus Cordura irgendwas) wurde mir gesagt, der hätte lebenslange Garantie.
Ich habe ihn immer noch.
Keine Ahnung, ob es sowas heute noch gibt.

[Christian J.]

Vor 2 Wochen musste ich den Wanderrucksack ersetzen, den mir meine Oma zum 13. Geburtstag geschenkt hat. Ich werde bald 38. Der Rucksack und wir haben uns jahrelang vollgestopft und überladen, sind viel Zug gefahren und haben uns an Felsen geschubbert. Nur einer von uns beiden ist unterrum undicht und löchrig, hat einen Dachschaden und kriegt den Reißverschluss nicht mehr zu.

Den 100-Liter-Rucksack habe ich mir mit 19 gekauft und für mehrere Trekkingtouren und zahllose Zugfahren genommen. Seit 3 Jahren transportiert er meinen Familien-Wocheneinkauf nach Hause. Das sind in der Regel über 40kg. Die Beschichtung ist inzwischen überall innen runter, der Rest noch voll ok.

[woodcutter]

... kann ich ihn noch aufbessern (denke da insbesondere an die Regenfestigkeit der Reißverschlüsse) ...

Ein hakeliger Reißverschluss kann verschmutzt sein und sich zu einem Problem entwickeln, ich würde mit (Seifen-)Wasser waschen und für die Gängigkeit pflegen: Vaseline, Silikon, Wachs, Bleistift u.v.a.m.

Hab meinen ersten Reiserucksack noch, AFT Berlin. Die Hüftflossen sind noch ausgezeichnet, aber er durfte in den Ruhestand, nutze ihn als Packsack für Lagerkram.

[Harakiri]

Mach dir keine Gedanken wegen der Lebensdauer des Rucksacks. So ein Modell dürfte locker für 500 bis weit über 1000 normale Wandertage tauglich sein.

Mein Tashev 110er (Budget-Rucksack für weniger als die Hälfte des Preises von deinem) ist nach ca. 150 Wandertagen in Nordskandinavien (zur Hälfte im Winter) noch fast wie neu. Die Polsterung an den Schultergurten ist ein wenig abgenutzt und eine Schnalle ist etwas locker. In den Pausen setze ich mich gerne auf das Teil und rund die Hälfte der Zeit war ich damit weglos unterwegs. Beim Umzügen waren auch schon mehrmals über 40kg darin. Wenn der Rucksack das schafft, dürfte deiner wohl mindestens genauso viel aushalten.

Mein Hyberg Attila (55l) hat auch schon über 50 Nächte bei meistens recht kalten Temperaturen auf dem Buckel und zeigt außer an den Schnallen auch noch keine Schwäche. Und dieser ultraleichte Rucksack wiegt nur ein Viertel des Osprey Xena 70. Ich würde ihm mindestens noch 100-200 Wandertage zutrauen.

Ansonsten habe ich noch einen 24er Hochtourenrucksack von Mammut, den ich schon mindestens 1000 Tage genutzt habe, meistens im Alltag oder seltener in den Bergen. An dem war noch gar nichts auch nur annähernd kaputt, der wird mich wohl mein halbes Leben lang begleiten. Nur damit du das mal einordnen kannst.

Mach dir keinen Kopf wegen der kleinen Abnutzungen. Solange dich das optisch nicht stört, musst du dir keine Sorgen machen. Die Dinge, die dich stören, sind keine Defekte, sondern nur kosmetische Probleme.

[Zz]

Ich denke, so ein Rucksack kann schon einiges ab und etliche Jahre halten. Meine alte Fjällräven Gyro Kraxe z.B. dürfte ca. 25 Jahre alt sein, hat etliche Touren und einen schweren Unfall mit Rahmenbruch erlebt. Ist aber ansonsten noch gut in Schuß und war auch gerade wieder in Lappland. Aber da ist auch nicht soviel dran was kaputt gehen kann, aber Verschleiß (z.B. Steckschnalle defekt) und kleine Reparaturen vom sattler oder von mir gab es trotzdem immer wieder mal. Reißverschlüsse hat der Rucksack nur 2 kleine, gepflegt habe ich die nie, aber sie funktionieren wie eh und je tadellos. Der Packsack ist zum Glück innen nicht beschichtet, da kann sich nichts ablösen oder zerbröseln.
Also ich sehe da keinen Bedarf bei mir einen neuen Rucksack zu kaufen, der hält sicherlich noch eine ganze Weile. Also wenn es bei Deinem Rucksack mehr optische Veränderungen sind, die Nähte usw. alles noch in Ordnung sind und selbst so etwas kann man reparieren, dann kann Dich Dein Rucksack sicherlich noch ein paar Jahre begleiten, denn das Wichtigste ist bei einem Rucksack, daß er einem paßt und sich gut tragen läßt.

[faule socke]

Das nach unserer Erfahrung einzige Problem bei alten Rucksäcken ist die Optik der Stoffe und die Gummis der Seitennetztaschen. Deckelfachreissverschlüsse lassen sich ersetzen. Für Wasserdichte sorgt die Regenhülle.
intensivst genutzt wurden sie, tw. Sogar quasi täglich über 20 Jahre.
bezweifle allerdings, dass neuere Rucksäcke mit ihren dünnen Leichtgewichtsstoffen ähnlich haltbar sind.

[Flachlandtiroler]

Das nach unserer Erfahrung einzige Problem bei alten Rucksäcken ist die Optik der Stoffe und die Gummis der Seitennetztaschen. Deckelfachreissverschlüsse lassen sich ersetzen.

Wort!

[Christian J.]

Das nach unserer Erfahrung einzige Problem bei alten Rucksäcken ist die Optik der Stoffe und die Gummis der Seitennetztaschen. Deckelfachreissverschlüsse lassen sich ersetzen. Für Wasserdichte sorgt die Regenhülle.
intensivst genutzt wurden sie, tw. Sogar quasi täglich über 20 Jahre.
bezweifle allerdings, dass neuere Rucksäcke mit ihren dünnen Leichtgewichtsstoffen ähnlich haltbar sind.

Bei meinem stabilen Tatonka-Rucksack war nach 25 Jahren auch der Cordra-Boden löchrig so dass ich jedes mal Angst hatte, er würde ganz aufreißen und meinen Einkauf auf die Straße kippen. Ich habe dann eine passgenaue Cordua-Form ausgeschnitten und so gut es faltenfrei es gibt von innen am Boden eingeklebt.

[faule socke]

So weit haben wir es mit unseren Rucksäcken noch nicht getrieben, dass da irgendwelche Stoffe des Sacks mürbe wären, aber die sind auch erst 20. vielleicht dann in 5 Jahren. Cool dass Du das noch reparieren konntest!

[mariusgnoedel]

Meine Erfahrung:

Outdoor Rucksäcke: relativ lang. Bis auf einen habe ich alle noch. 2021 wurde mir einer aus DM-Zeiten geklaut 😠

Urban Rucksäcke (Daypacks): nicht so lange, Probleme bei der Haltbarkeit sind üblicherweise Reißverschlüsse.

[superflow]

Ich finde es sinnvoll, bei Trekkingtouren eine sehr dicke Nähnadel (aus dem Segelbereich) und entsprechendes Garn dabei zu haben. Somit lässt sich zur Not auch ein ausgerissenes Tragesystem fixen oder ein kaputter Schlafsackfach-Reißverschluss zunähen.

Mein vor einem Jahr ersetzter ca. 100 Liter Gregory Robson Pro war (von Trangia-Töüfen abgsehen) das Ausrüstungsstück, das am längsten überlebt hatte, und der Abschied war sehr bewegend. Ende der 90er gekauft, fast jeden Winter 2 Monate travelling, alle Täler des Sarek, Patagonien, 3x Neuseeland, und oft mir 30kg auf Tour.

Leider kann man davon ausgehen, das heutige Rucksäcke nicht mehr so lange halten, da viele Käufer mehr aufs Gewicht achten, und entsprechend dünnere Stoffe verbaut werden.
Einen Rucksack ersetzen, bevor er durch ist, würde ich nicht, außer der Stoff sähe tatsächlich so aus als würde er bald reißen.

[faule socke]

Leider kann man davon ausgehen, das heutige Rucksäcke nicht mehr so lange halten, da viele Käufer mehr aufs Gewicht achten, und entsprechend dünnere Stoffe verbaut werden.
Einen Rucksack ersetzen, bevor er durch ist, würde ich nicht, außer der Stoff sähe tatsächlich so aus als würde er bald reißen.

Yep. Deswegen kann auch bei Rucksäcken der 2nd Hand Kauf sehr sinnvoll sein. Noch gibts dort die mit den guten festeren Stoffen von 80er bis 2000er Jahren. Das Mehrgewicht ist für die meisten Einsatzzwecke egal, für die Alltagsnutzung sowieso.

[Valte]

Ich habe mir meinen auch inzwischen etwas genauer angeschaut. Die Gummihalterungen (für Trekkingstöcke und Co) haben sich zersetzt. Aber ich denke, dass ich das mit ein bisschen Bastelei selbst austauschen kann. Reißverschlüsse laufen problemlos und die Netzeinsätze wie am Hüftgurt sind auch noch elastisch.

Habe interessehalber mal ein bisschen bei Osprey geschaut, weil hier ja immer wieder das Gewicht aufkam. Die aktuellen Trekkingrucksäcke sind gar nicht wirklich leichter. Meiner wiegt 2,3kg. Die aktuellen Modelle aus dem Größenbereich wiegen auch alle bis auf eines knapp über 2kg.

[Isildur]

Bei meinem Tatonka Yukon von 2008 hatte sich jetzt auch die Beschichtung innen und ein paar Klebe/Gummi-Teile gelöst. Ich hab vor der Tour die Beschichtung innen abgerubbelt, damit ich die nicht überall an meinen Sachen hab. Auf Tour musste ich dann feststellen, dass der Stoff an den Nähten leider auseinander ging, sodass er Löcher bekam. Ich hatten ihn allerdings am Anfang auch extrem vollgestopft. Ich weiß nicht, ob die Beschichtung hiermit was zu tun hatte. Ein Drama war das aber auch nicht, so schnell fällt da nichts raus und es gibt ja einen Regenhülle. Ich tausche ihn jetzt nach der Tour.
Wenn Dein Rucksack so noch in Ordnung ist würde ich es ruhig drauf ankommen lassen. Kleinere Sachen wie Reißverschlüsse oder ein paar neue Schlaufen für Trekkingstöcke, etc. kannst Du ja auch beim Schneider für ein paar Euro tauschen lassen (machen die Schneider der Outdoorläden und sicher auch der Schneider um die Ecke).

[Pfad-Finder]

... Ich hab vor der Tour die Beschichtung innen abgerubbelt, damit ich die nicht überall an meinen Sachen hab. Auf Tour musste ich dann feststellen, dass der Stoff an den Nähten leider auseinander ging, sodass er Löcher bekam....

Bei Kunstfaser-Geweben hat die Beschichtung auch stabilisierende Wirkung. Die Fäden selbst sind ziemlich glatt (anders als zB Baumwolle). Wenn die Beschichtung fehlt, irgendwas angeratscht ist und dann noch belastet wird, rutschen die Fäden auseinander. Besonders gerne an den Nähten. Kleben ist dann oft zielführender als Nähen.