Hallo zusammen,
ich möchte einfach noch ein paar Denkanstöße für die Diskussion geben:
1. halte ich es für falsch, aufgrund des Aufbauschverhaltens eines Schlafsacks auf die Daunenqualität zu schließen. Denn wie stark der Schlafsack aufbauscht, wenn man ihn aus dem Packsack holt, hängt ganz stark von der Füllmenge pro Kammer ab: je mehr Daune (gleicher Qualität) im gleichen Volumen steckt, desto schneller bauscht der Schlafsack auf. Western Mountaineering füllt die Kammern ziemlich prall, Feathered Friends etwas weniger - daher die Unterschiede. Der Einfluss des Außenmaterials auf das Bauschverhalten wurde ja schon erwähnt.
2. Füllmenge pro Kammer: Es scheint verlockend, recht viel Daune in eine Kammer zu packen - dann sieht und fühlt es sich nach mehr Wärme an. Ob das wirklich etwas bringt, darüber kann man diskutieren. Denn irgendwann kommt der Punkt, dass die Kammer überfüllt ist - und dann sinkt die Isolation, weil weniger Luft gebunden ist. Außerdem schmiegt sich ein Schlafsack mit stark gefüllten Kammern nicht so an den Schläfer an - auch das schmälert die Isolation, weil mehr Luft im Schlafsack zirkuliert.
Zudem sollte man beachten, dass Daune noch stärker aufbauscht, sobald das Schlafsackinnere aufgewärmt wird. Ich habe schon einige normal befüllte Feathered Friends Schlafsäcke bei Temperaturen bis knapp minus 40 Grand benutzt (altes Eider-Modell) und es war völlig ok; ein Freund von mir hatte seinen Peregrine am Denali dabei. Auch das ging gut - trotz Temperaturen bis minus 50 Grad! Auch ich habe einige Modelle mit Overfill - dann habe ich bei länger anhaltender nasskalter Witterung mehr Reserven. Und wer sich viel mit dem Schlafsack dreht, liegt mit einem etwas praller gefüllten Schlafsack ebenfalls besser. Deshalb habe ich bei meinem Peregrine durch etwas Overfill eine 50/50 Verteilung - normal ist 60/40 (Ober/Unterseite).
3. Durch eine kräftig versteifte Abdeckleiste lässt sich der Reißverschluss zwar besser bedienen, sie schmälert aber auch die Isolation, da die Leiste nicht mehr so sauber anliegt. Ich habe zum Beispiel bei allen Western-Mountaineering-Modellen mit einer einfachen Abdeckleiste das Problem, dass es zur Abdeckung reinzieht, wenn ich mich bewege - und das tue ich oft. Bei FF oder Valandré spüre ich davon nichts. Die Konkav-Konvex-Abdeckleiste funktioniert unserer Erfahrung nach hervorragend: In den oben genannten Beispielen isolierte sie top - vorausgesetzt man fährt nach dem Schließen des Zippers mit der Hand an der Abdeckleiste entlang, so dass sie sich sauber in die konkave Wölbung der Unterseite schiebt. Wäre die Abdeckung praller gefüllt, würde das nicht so gut funktionieren.
4. Wärmewulst: Diesen würde ich zum Schlafen nicht hineinklappen: Denn wenn man die Kapuze ganz schließt (so dass nur noch die Nasenspitze hinausschaut) bildet er vor dem gesamten Gesicht eine Art Tunnel, indem die Luft schon etwas vorgewärmt ist. Kann man aber natürlich nur machen, wenn man keine Platzangst bekommt.
Gruß,
Frank
ich möchte einfach noch ein paar Denkanstöße für die Diskussion geben:
1. halte ich es für falsch, aufgrund des Aufbauschverhaltens eines Schlafsacks auf die Daunenqualität zu schließen. Denn wie stark der Schlafsack aufbauscht, wenn man ihn aus dem Packsack holt, hängt ganz stark von der Füllmenge pro Kammer ab: je mehr Daune (gleicher Qualität) im gleichen Volumen steckt, desto schneller bauscht der Schlafsack auf. Western Mountaineering füllt die Kammern ziemlich prall, Feathered Friends etwas weniger - daher die Unterschiede. Der Einfluss des Außenmaterials auf das Bauschverhalten wurde ja schon erwähnt.
2. Füllmenge pro Kammer: Es scheint verlockend, recht viel Daune in eine Kammer zu packen - dann sieht und fühlt es sich nach mehr Wärme an. Ob das wirklich etwas bringt, darüber kann man diskutieren. Denn irgendwann kommt der Punkt, dass die Kammer überfüllt ist - und dann sinkt die Isolation, weil weniger Luft gebunden ist. Außerdem schmiegt sich ein Schlafsack mit stark gefüllten Kammern nicht so an den Schläfer an - auch das schmälert die Isolation, weil mehr Luft im Schlafsack zirkuliert.
Zudem sollte man beachten, dass Daune noch stärker aufbauscht, sobald das Schlafsackinnere aufgewärmt wird. Ich habe schon einige normal befüllte Feathered Friends Schlafsäcke bei Temperaturen bis knapp minus 40 Grand benutzt (altes Eider-Modell) und es war völlig ok; ein Freund von mir hatte seinen Peregrine am Denali dabei. Auch das ging gut - trotz Temperaturen bis minus 50 Grad! Auch ich habe einige Modelle mit Overfill - dann habe ich bei länger anhaltender nasskalter Witterung mehr Reserven. Und wer sich viel mit dem Schlafsack dreht, liegt mit einem etwas praller gefüllten Schlafsack ebenfalls besser. Deshalb habe ich bei meinem Peregrine durch etwas Overfill eine 50/50 Verteilung - normal ist 60/40 (Ober/Unterseite).
3. Durch eine kräftig versteifte Abdeckleiste lässt sich der Reißverschluss zwar besser bedienen, sie schmälert aber auch die Isolation, da die Leiste nicht mehr so sauber anliegt. Ich habe zum Beispiel bei allen Western-Mountaineering-Modellen mit einer einfachen Abdeckleiste das Problem, dass es zur Abdeckung reinzieht, wenn ich mich bewege - und das tue ich oft. Bei FF oder Valandré spüre ich davon nichts. Die Konkav-Konvex-Abdeckleiste funktioniert unserer Erfahrung nach hervorragend: In den oben genannten Beispielen isolierte sie top - vorausgesetzt man fährt nach dem Schließen des Zippers mit der Hand an der Abdeckleiste entlang, so dass sie sich sauber in die konkave Wölbung der Unterseite schiebt. Wäre die Abdeckung praller gefüllt, würde das nicht so gut funktionieren.
4. Wärmewulst: Diesen würde ich zum Schlafen nicht hineinklappen: Denn wenn man die Kapuze ganz schließt (so dass nur noch die Nasenspitze hinausschaut) bildet er vor dem gesamten Gesicht eine Art Tunnel, indem die Luft schon etwas vorgewärmt ist. Kann man aber natürlich nur machen, wenn man keine Platzangst bekommt.
Gruß,
Frank
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