Bodenisolierung im Winter - Was ist das besten?

[Nordland_peter]

Hallo,
was ist die beste Bodenisolierung im Winter:
- Dicke Evazotmatte
- Downmate
- Rentierfell
usw.

Was für Anforderungen stellt man an eine Bodenisolierung im Winter. Gute Isolierung, bequem, klein verpackbar, leicht.

Dicke Evazotmatte - sperrig, unbequem, robust
Downmate - klein verpackbar, bequem, bei Defekt keine Isolierung
Rentierfell - sperrig, gute Isolierung......

Was verwendet Ihr?

[Nicht übertreiben]

Entweder eine normale Evazotematte + eine TAR UL oben drauf (Gute Kombination aus Komfort und Sicherheit) oder eine dicke Winterevazote-Matte. Eine Downmat würde ich nach den doch recht zahlreichen negativen Berichten hier im Forum nicht mitnehmen.

[Spinoza]

Moin,

als Kanute ist "Winter" für mich relativ - Hauptsache Wasser und Glühwein bleiben noch flüssig - zählt das noch ? Ich würde immer wieder zu einer Downmat greifen. Zum ersten habe ich mit meinen 2 Exemplaren bisher keine Probleme (aufholzklopf); zum zweiten finden sich am Wasser immer Reisig, Schilf oder gestrandete Leihkanadier :-), aus dem ich mir eine akzeptable Isolation basteln könnte; und zum dritten hätte ich kein Problem damit, im Fall der Fälle eine undichte Matte grossflächig mit Seamgrip einzusauen. Als Faltbootler hat man halt immer viiieel Flickzeug dabei

[barleybreeder]

Hi,

Muss doch mal eine Lanze brechen.

Ich kann von der Downmat nur positives berichten. Hab meine schon eine ganze Weile und kann echt nicht negatives sagen. Natürlich muss man sich vor Augen halten, dass es sich dabei um eine Luftmatratze handelt. Also Benutzung vor dem Zelt ist für mich tabu. Immer schön offen, halbaufgepumpt lagern.
Ist derzeit wohl das beste was sehr gute Isolationsleistung mit geringem Gewicht und kleinem Packmaß kombiniert. Ich kenne auch normale Leichtgewichtluftmatzen aus leidvoller Erfahrung. Hatte so eine vor Jahren in Schottland dabei und bin bei Temps um die 0°C fast "erfroren". :wink:

Gruß
Sebastian

[Robiwahn]

Re: Bodenisolierung im Winter - Was ist das besten?

...

Was für Anforderungen stellt man an eine Bodenisolierung im Winter. Gute Isolierung, bequem, klein verpackbar, leicht.

...

Neben diesen wichtigen Aspekten sollte man sich noch die Frage nach der Tourausrichtung stellen. Fahre ich mal eben im ERzgebirge 2 Tage Ski und komme dann wieder in die Zivilisation (oder Winterboofen im Elbsandsteingebirge) oder mache ich eine 2-Wochen-Tour in Skandinavien ohne Aussicht auf einfaches Zurückkommen zu Zivilisation.

Entsprechend der persönlichen Antwort sollte man meiner Meinung nach die Robustheit oder absolute Zuverlässigkeit der Ausrüstung mehr oder weniger stark gewichten.

Für meine SChwedentouren kommt für mich nur unkaputtbares Evazote-Material in Betracht. Und da ich nicht soviel Wert auf Komfort lege und auch nicht bereit bin, mir mehrere Matten zu kaufen, habe und nutze ich nur immer ne RidgeRest (müsste auch Evazotematerial sein).

Rentierfell ist auch sehr sperrig und ist außerdem feuchtegefährdet, da dann das Gammeln (mit entsprechendem Geruch) anfängt. Und komfortabler als eine Eva-matte leider auch nicht.

Eine kleine Zusammenfassung negativer, fremder Erfahrungen mit den Downmats habe ich mal in dem entsprechenden Thread gemacht. Möge sich jeder aufgrund seiner Vorlieben und Touranforderungen seine Matte aussuchen.

Grüße, Robert

[Christine M]

Hm, also zunächst mal würde ich - unabhängig von der Downmat-Diskussion - nie ausschließlich auf eine aufblasbare Matte setzen, sondern immer noch eine Evazote-Matte dabei haben. Die Argumente hatte ich im Downmat-Thread schon einmal genannt:

...
Mann kann auch ne 7er Downmat mit ner mitteldicken Evazote kombinieren....

Aber dann schleppe ich ja doppelt (und zahle noch mehr).

Nicht ganz. Eine Downmat 7 wäre mir bei -30°C ohnehin etwas dürftig. Die Kombination mit einer mittleren Evazote-Matte dürfte sich sowohl gewichtsmäßig als auch preislich nicht mehr so viel zur 9er Downmat nehmen, bietet aber verschiedene Vorteile:
- Sicherheitsreserve der unverwüstlichen Evazote-Matte;
- Evazote-Matte kann unterwegs als Sitzunterlage verwendet werden;
- Evazote-Matte ist bei einem Notfall sofort einsatzbereit (z. B. jemand muss nach einem Unfall liegend gelagert werden);
- größere Flexbilität: die 7er Downmat kann im Frühjahr oder Herbst auch alleine mitgenommen werden (leichter als 9er Downmat).

Umgekehrt ist mir das Schlafen nur auf einer Evazote-Matte inzwischen einfach etwas zu unbequem. Das ist aber eine reine Bequemlichkeitsfrage.

Aus diesen Gründen ist für mich das Ideale eine Kombination aus einer (oder mehreren) Evazote-Matte und etwas Aufblasbaren. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen mit Downmats würde ich keine mehr nehmen - bei anderen fallen die Erfahrungen positiver aus -, sondern ähnlich wie Thorben eine oder mehrere Evazote-matten, die den wesentlichen Teil der Isolierung übernehmen, und eine leichte TAR & Co.

Bei einer Pulka stört die Sperrigkeit der Evazote-matten übrigens kaum, wir klemmen sie immer einfach oben drauf. Dann hat man sie auch für Pausen etc. griffbereit.

Rentierfelle habe ich noch nie ausprobiert.

Christine

[Flachlandtiroler]

Rentierfelle habe ich noch nie ausprobiert.

Mal ein paar ganz "dumme" Fragen dazu:
- Was wiegt denn so ein outdoortaugliches (gegerbtes/imprägniertes, was weiß ich) Rentierfell? Eins was für mind. eine Person reicht natürlich -- ist das lang genug?
- Wie groß ist das Packmaß?
- Was kostet es und wo kann man es kaufen?

Gruß, Martin

[pfrinz]

z.B > Hier

[Flachlandtiroler]

Hab' ich gesehen... das sagt mir nur, die Länge reicht so nicht aus. Zu Gewicht und Packmaß steht da nix

Gruß, Martin

[lieb-ich]

Gewicht und Packmaß

mein luftgetrocknetes rentierfell wiegt ca 2,4 kg. wenn man es aufrollt bekommt man eine rolle von ca. 120x26 cm.

ich bin aber am überlegen, ob man durch eine seitliche bescheindung des fells - also auf ca 60-70 cm breite nicht noch min. 1 kg an gewicht einspaaren könnte...

[barleybreeder]

Hall,

Ich habe so ein Teil Zuhause. Dürfte so an die 2 kg wiegen, eher noch mehr. Wenn du es quer rollst erhälst du eine Rolle von ca. 30 cm Dicke. Die Isolierung ist allerdings spitze. Habe selber schon in Finnland mehrere Nächte drauf geschlafen, nachdem ich mir auf meiner Leichgewichtluftmatzratze den Arsch abgefroren habe. Liegt jetzt bei mir.

Schön weich. Nachteilig ist allerdings, dass die Haare sehr leicht abbrechen, sind glaube ich hohl. Als Bettvorleger also total ungeeignet.

Eignet sich meiner Meinung nach nur für ausgesprochenene Wintertouren mit Pulka. Mit Nur-Rucksack würde ich mir so ein Teil nicht antuen. Wir hatten damals Fahrräder.

Gruß
Sebastian

[derMac]

Hat schon mal wer auf einem einzelnen Rentierfell bei < -10 °C direkt auf dem Boden geschlafen? Ich kann mir irgendwie nicht so richtig vorstellen, dass das gut genut isoliert. Und besonders weich find ich ein einzelnes Fell auch nicht.

Kennt jemand den RET-Wert einer 1,9 cm dicken Evazote-Matte?

Mac

[Inukshuk]

Kennt jemand den RET-Wert einer 1,9 cm dicken Evazote-Matte?

1,9cm Eva haben sie gerade nicht dabei, aber ansonsten ist der MEC Isomatten Vergleich ganz aufschlussreich.

[derMac]

1,9cm Eva haben sie gerade nicht dabei, aber ansonsten ist der MEC Isomatten Vergleich ganz aufschlussreich.

Hm, wenn der proportional zur Dicke ist (und das sollte bei homogenem Material eigentlich so sein), dann ist er selbst bei den dicken Wintermatten nicht größer als 3. Das scheint mir als alleinige Isolierung dann doch etwas wenig. Also ich bleib glaub ich bei Eva + Luftmatte und wenn die Luftmatte dann versagt, muss man halt mit allem was zur Verfügung ist improvisieren. Aber das sollte halt dann wirklich die Ausnahme sein.

Mac

[Fernwanderer]

Was mich gerade stutzig macht:
Z-Lite: Gewicht 440g ; Dicke 2,0cm; R-Wert 2,2 .
RidgeRest: Gewicht 400g; Dicke 1,5cm; R-Wert 2,6.
Gibt es dafür eine plausible Erklärung?

Fernwanderer

[Simone]

Ich war vor kurzem eine Nacht in den Bergen im Schnee zum Biwakieren bei -10°C. Wir hatte alle 1,9cm Evazote-Matten und fast alle haben am nächsten Morgen geklagt, dass es die Kälte von unten durchgedrückt hat Wir waren weder abends "ausgepowert" noch haben wir wenig gegessen, daran kann's also nicht gelegen haben.
Eigentlich hatte ich mir ja so ne Isomatte als Wintermatte kaufen wollen, aber nach der Erfahrung?! Da hat selbst der ME Iceline Schlafsack mit langer UNterwäsche und Fleeceschicht das Frösteln nicht abgehalten und nein, ich bin ansonsten eigentlich nicht sehr verfroren :wink:

Grüße
Simone

[Nicht übertreiben]

Hmm, die ME-Schlafsäcke sind zwar auf der Rückseite deutlich schwächer gefüllt und haben daher evtl. Probleme mit Kältebrücken im Übergangsbereich Isomatte / Schlafsack, aber eine 19mm EVA-Matte hat bei mir (und ich bin was das Kälteempfinden angeht auch eher normal) ohne Probleme bei -18°C Zeltinnentemperatur gereicht und ich würde ihr locker noch mehr zutrauen.

Wie Robi im Winter eine Ridge-Rest solo einsetzen kann, ist mir aber ein Rätsel, ich friere schon bei dem Gedanken daran...

[Schoolmann]

Ich würde zudem mir nie nur eine 1,9cm Eva nehmen, sondern lieber eine Kombination aus mehreren dünnen. Lassen sich viel besser bei Kälte ausrollen und man kann noch Klamotten dazwischen stopfen.

Meine Kombination fürs Extreme (> -30) 1,4 + 0,5 Eva + 2,5cm Ajungilak Short Light Mat für dem Komfort (ähnlich Prolite 3 Short).

[sjusovaren]

Was mich gerade stutzig macht:
Z-Lite: Gewicht 440g ; Dicke 2,0cm; R-Wert 2,2 .
RidgeRest: Gewicht 400g; Dicke 1,5cm; R-Wert 2,6.
Gibt es dafür eine plausible Erklärung?

Ein isolierendes Luftpolster zwischen den Rillen bzw. Noppen nutzen sie ja im Prinzip beide.
Vielleicht drücken sich die Noppen beim Draufliegen mehr ein, und sind auch eher als "Polsterung" gedacht?
Oder die Knickstellen der faltbaren Z-Lite wirken als Kältebrücken?

?

[Fernwanderer]

?

Genau so seh ich das bis jetzt auch.
Vielleicht sind aber auch die Werte vertauscht worden, soll ja schon mal vorkommen. Erscheint mir um so länger ich darüber nachdenke fast als das plausibelste.

Fernwanderer