Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34.

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    Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34.

    Hallo Freude der Outdoorküche,

    ich habe vorgestern einen kompletten und gut erhaltenen Arara 37 auf dem Flohmarkt erstanden.





    Es handelt sich wohl um einen Wehrmachtskocher aus Zeiten des WKII.
    Ansonsten gibt es nur wenige Informationen im Netz, ausser, dass er wohl selten ist.

    Ich möchte ihn gerneralüberholen/warten
    oder (falls es sich um ein historisches Sammlerstück handelt) ihn gegen einen guten und nicht so seltenen Kocher tauschen.
    Wer kennt sich aus? Ich will ja kein historisches Stück verhunzen.

    Nun ein paar Fragen zur Wartung, bevor ich da rangehe und ihn in Betrieb nehme:
    Der Kocher sieht soweit noch ganz fit aus, nur lässt sich das Steigrohr nicht bis zum Ende des Gewindes auf den Tank schrauben, es sitzt dann sehr fest - und nach fest kommt ja bekanntlich kaputt. Es bleiben 2-3 Windungen überstehen.
    Bei den meisten Araras, die ich im Netz entdeckt habe sitzt das Steigrohr aber ohne Überstand bündig auf dem Tank.

    Ist meiner OK so?
    Gehört in diese Verbindung eine Dichtung?

    Und:

    Über die der Regulierstange/Reglerspindel stülpt sich eine Mutter, ich hab mal alles komplett abgeschraubt - auch hier konnte ich keine Dichtung entdecken, aber es gab silbrige Metallspuren.

    Sind das Bleidichtungen?

    Die Dichtung des Tankdeckels sieht noch ganz OK aus und das Ventil macht auch einen funktionablen Eindruck, die Ventil-Feder sieht neuwertig aus.

    Wie bekomme ich relativ gefahrenlos raus, ob der ganze Kocher dicht und betriebstauglich ist?

    Und:

    An der Spitze der Regulierstange befindet sich etwas Schmand und die Düse ist komplett schwarz.
    Wenn ich die Düse abschraube befindet sich darunter etwas schwarzes, es sieht so aus als wäre das Rohr nicht frei.

    Wie bekomme ich das alles sauber?
    Muss ich durch das Rohr durchsehen können, wenn der Docht entfernt ist?
    Wie weit gehört der Docht ins Steigrohr?

    Der Tank sieht oberflächlich leicht angerostet aus - hilft da Rostumwandler, oder welche Alternativen gibts da?

    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Fragen beantworten könnt.

    Lieben Gruß
    Radfahrer
    Zuletzt geändert von ; 03.09.2013, 13:30.

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    #2
    AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

    Nachtrag:

    Ein paar Fragen haben sich erledigt - aber einige Sachen kann ich mir noch nicht erklären.




    1)
    Zwischen Tank und Steigrohr ist das Gewinde konisch. Ein Dichtung konnte ich nicht entdecken.
    Hält das so? Oder gibts da noch Tricks bezüglich Dichtungsmasse oder Teflonband?

    2)
    Das Steigrohr ist irgendwie zugesetzt - ich kann nicht durchsehen. Ist da Schmodder drin oder ist das normal?
    Wenn ich die Düse abschraube sehe ich nichtmal die Spitze der Regulierspindel, aber merkwürdigerweise kann ich bei offener Spindel durchpusten.

    3)
    Auf dem Bild sieht man die Bleidichtung zwischen Steigrohr und Regulierspindelmutter.
    Muss ich die jetzt ersetzen da ich das auseinandergeschraubt habe oder bekomme ich die wieder dicht?

    4) Ich habe mal das Überdruckventil getestet. Es saß fest. Alles auseinandergebaut:
    Kann ich das mit Vaseline einfetten oder wie bekomme ich das wieder geschmeidig zum laufen?

    Würde mich echt freuen, wenn ihr mir helfen könntet.

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    • Philipp
      Alter Hase
      • 12.04.2002
      • 2754
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      #3
      AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

      Zitat von Radfahrer Beitrag anzeigen

      1)
      Zwischen Tank und Steigrohr ist das Gewinde konisch. Ein Dichtung konnte ich nicht entdecken.
      Hält das so? Oder gibts da noch Tricks bezüglich Dichtungsmasse oder Teflonband? --> das hält auch so.

      2)
      Das Steigrohr ist irgendwie zugesetzt - ich kann nicht durchsehen. Ist da Schmodder drin oder ist das normal?
      Wenn ich die Düse abschraube sehe ich nichtmal die Spitze der Regulierspindel, aber merkwürdigerweise kann ich bei offener Spindel durchpusten. --> Es ist nicht unbedingt gesagt, daß die Düse und die Bohrung im Steigrohr im Bereich der Spindel miteinander fluchten. Entferne mal Docht, Spindel und Düse, lege das Ding kurz in ein Zitronensäurebad und später in Spüliwasser und reinige mal, so weit Du kommst (evtl. mit Minibürse für Minisignalpistolen oder so etwas).

      3)
      Auf dem Bild sieht man die Bleidichtung zwischen Steigrohr und Regulierspindelmutter.
      Muss ich die jetzt ersetzen da ich das auseinandergeschraubt habe oder bekomme ich die wieder dicht?

      --> es handelt sich wahrscheinlich nicht um eine Blei- sondern um eine Graphitdichtung. Diese wird aus Graphitfolie um die Spindel gewickelt und mit der Überwurfmutter festgequetscht. Guck mal bei ebay nach Graphitfolie (oder bei ebay.co.uk nach "Graphite packing").

      4) Ich habe mal das Überdruckventil getestet. Es saß fest. Alles auseinandergebaut:
      Kann ich das mit Vaseline einfetten oder wie bekomme ich das wieder geschmeidig zum laufen?

      --> Komisch, denn auf Deinen Bildern sieht das Überdruckventil sehr gut aus, als wäre es einmal ersetzt worden. Auch mal ein Spüliwasser einlegen, gut reinigen, Korrossion mit kurzem Zitronensäurebad entfernen.

      Würde mich echt freuen, wenn ihr mir helfen könntet.
      Nebenbei: die Spitze der Spindel ist vom zu festen Zudrehen (passiert leider sehr oft bei diesen Kochern) eingedrückt. Das sollte nicht sein. In Bohrmaschine im Ständer einspannen und mit feiner Feile vorsichtig wieder spitzkonisch feilen. Mit einer aus feinem Schleifpapier auf einem Holz aufgeklebten "Feile" glätten. Spitzenwinkel ca. 60° (ohne Gewähr). Vielleicht paßt aber auch eine Spindel vom Optimus 123, die es als Ersatzteil gibt.

      Auf Deinem Bild ist der Docht aus dem Steigrohr gezogen. Vielleicht was das absichtlich von Dir gemacht im Zuge der Reinigung, damit der Kocher aber brennt, muß der Docht bis zum Anschlag im Steigrohr sitzen, ansonsten pulsiert die Flamme.

      Tank, sofern aus Messing, in Zitronensäurebad legen, hinterher mit Drahtbürste, Stahlwolle und ggf. Politur reinigen und auf Hochglanz bringen. Gut trocknen (Backofen)!

      Tankdeckeldichtung sicherheitshalber ersetzen (Viton).

      www.spiritburner.com ist ansonsten Dein geistiger Hafen, wenn ese um olle Kocher geht .

      Nachtrag: http://www.spiritburner.com/fusion/s.../post/new/#NEW

      Gruß, Philipp
      "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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        #4
        AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

        Pilipp, danke für die schnelle und ausführliche Antwort:


        Nebenbei: die Spitze der Spindel ist vom zu festen Zudrehen (passiert leider sehr oft bei diesen Kochern) eingedrückt. Das sollte nicht sein. In Bohrmaschine im Ständer einspannen und mit feiner Feile vorsichtig wieder spitzkonisch feilen. Mit einer aus feinem Schleifpapier auf einem Holz aufgeklebten "Feile" glätten. Spitzenwinkel ca. 60° (ohne Gewähr). Vielleicht paßt aber auch eine Spindel vom Optimus 123, die es als Ersatzteil gibt.

        Gut, dass Du mich darauf hinweist.

        Ich hab mal durch das Steigrohr gepustet und dabei das Ventil geöffnet, macht soweit einen geschmeidig regulierbaren Eindruck. Wie sich das ganze dann im Betrieb verhält...?
        Mit Materialabtrag bin ich ziemlich vorsichtig.
        Wenn ich da was verhunze, hab ich ein Problem.
        Hat die Verformung einen großen Einfluss auf die Regulierbarkeit?
        Ansonsten würde ich das erstmal so lassen und beizeiten erst da rangehen.

        BTW: Das mit dem Docht war Absicht. Es liegt sogar noch ein Ersatzdocht bei. :-)

        Ich hab das Tank-Ventil wieder zum laufen gebracht, aber es bewegt sich relativ "knirschig".

        Der kleine Dichtungungpfropfen sieht ausgetrocknet aus.
        Neue Vitondichtung ausstanzen? Lochzange vorhanden.

        Ich war eben auch beim Heizungsbauer umme Ecke: Der meinte, er hätte solche Dichtungen nicht da, er könne sich nur "Gummi-Grün" in der Richmodisstraße vorstellen (Köln), der noch sowas hätte.

        Dort soll es auch noch Graphit-Dichtungen geben. (Ich werde berichten - falls mal jemand Spezialdichtungen für alte Kocher braucht )
        Er meinte auch evtl. sei es nicht zwingend notwendig die Graphitdichtung auszutauschen - sowas hält ewig.
        Hmmmm?

        Bevor es an die Feuerprobe geht, versuche ich erstmal sämtliche Dichtungen auszutauschen, wenn ich was passendes finde. Könnte diese Woche zeitlich noch knapp werden.

        Soweit erstmal. Falls es im Forum noch sachdienliche Hinweise gibt - nur her damit.

        LG

        Kann jemand diese Sprache? Klick. Was steht da?
        Zuletzt geändert von ; 05.09.2013, 11:40.

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        • PWD
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          • 27.07.2013
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          #5
          AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

          Zitat von Radfahrer Beitrag anzeigen
          Kann jemand diese Sprache? Klick. Was steht da?
          Schau mal hier

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          • Fjaellraev
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            • 21.12.2003
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            #6
            AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

            Zur Ventildichtung: Eventuell passt da auch die Pumpenbodenventil-Dichtung vom Optimus 111 und damit (So habe ich ein Optimus Ventil erneuert) auch die entsprechende Dichtung für Petromax Lampen.
            Einfach als mögliche Alternative bei der Suche falls du nicht an Viton Rohmaterial rankommen solltest.

            Gruss
            Henning
            Es gibt kein schlechtes Wetter,
            nur unpassende Kleidung.

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            • Abt
              Lebt im Forum
              • 26.04.2010
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              #7
              AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

              Der Brenneraufbau sieht sehr ähnlich dem vom Juwel 34.
              Nur dass er hier schräg sitzt. evtl passen auch paar Teile davon.

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                #8
                AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

                Fjaellraev und Abt,

                danke für die Hinweise!!!

                Viton scheint in kleineren Mengen schwer zu bekommen zu sein. Ich finde nur Platten á 1m2 für hunderte von Euro.
                Ich hätte auch kein Werkzeug, um die Tankdeckel-Dichtung auszustanzen.
                Die kleine Ventildichtung würde ich noch mit der Lochzange hinbekommen.

                Die Graphitdichtung an der Spindel scheint noch Ok zu sein, zumindest sind keine Risse zu erkennen. Wenn ich die Überwurfmutter fest anziehe, ist die Spindel kaum noch zu bewegen.

                Das wir auch in folgendem Video erklärt:

                Hier wird der Zusammenbau eines Sveas gut erklärt, das lässt sich, wie es aussieht, größtenteils auch auf meinen übertragen.
                Der behandelt die Dichtung so, als wäre sie kein rohes Ei.
                Leider sagt er nichts zu Tankdeckel und Druckventil.

                LG
                Zuletzt geändert von ; 08.09.2013, 20:37.

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                • Philipp
                  Alter Hase
                  • 12.04.2002
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                  #9
                  AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

                  Viton (Markenname) - oder ein gleichwertiges Produkt - bekommst Du bei Ebay für 2 Euro plau Briefporto. Ausstanzen mit Locheisen für ein paar Euro - feddich! Ohne Locheisen geht's gut nach Aufzeichnen oder mit Schablone und der Nagelschere.

                  Die Überwurfmutter sollte nur so fest angezogen werden, daß die Graphitstopfdichtung schließt und daß im EInsatz kein Brennstoff ausläuft. Leider haben scheinbar viele Kochernutzer die Angewohnheit, die Spindeln mit aller Kraft zuzuknallen. Deine Spindelspitze ist der Beweis dafür.

                  Gruß, Philipp

                  Zitat von Radfahrer Beitrag anzeigen
                  Fjaellraev und Abt,

                  danke für die Hinweise!!!

                  Viton scheint in kleineren Mengen schwer zu bekommen zu sein. Ich finde nur Platten á 1m2 für hunderte von Euro.
                  Ich hätte auch kein Werkzeug, um die Tankdeckel-Dichtung auszustanzen.
                  Die kleine Ventildichtung würde ich noch mit der Lochzange hinbekommen.

                  Die Graphitdichtung an der Spindel scheint noch Ok zu sein, zumindest sind keine Risse zu erkennen. Wenn ich die Überwurfmutter fest anziehe, ist die Spindel kaum noch zu bewegen.

                  Das wir auch in folgendem Video erklärt:

                  Hier wird der Zusammenbau eines Sveas gut erklärt, das lässt sich, wie es aussieht, größtenteils auch auf meinen übertragen.
                  Der behandelt die Dichtung so, als wäre sie kein rohes Ei.
                  Leider sagt er nichts zu Tankdeckel und Druckventil.

                  LG
                  "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                  • Gast-Avatar

                    #10
                    AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

                    Dass die Spitze verpfriemelt ist, ist schon schade. Mal sehen, ob er im Betrieb sauber reguliert.
                    Falls nicht, weiß ich jetzt woran es liegen kann.
                    Ich habe auf ebay nach einiger Suche günstige Reststücke von Vitonmatten gefunden.
                    Dass ich die Graphitdichtung nicht erneuern muss, ist auch schonmal klasse.

                    Philipp, nochmals Danke für Deine hilfreichen Tips!

                    Liebe Grüße
                    Radfahrer


                    P.S.: Bleibt die Frage, ob ich das nicht ein historisches Stück ist, über das sich ein Sammler sehr freuen würde. Einen Tausch gegen einen weniger seltenen SVEA 123 (ohne R) würde ich mir gefallen lassen. Falls dem nicht so ist, kommt der Militärlack runter. Der Tank ist aus Messing.
                    Aber erstmal wird eingeheizt.

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                    • Abt
                      Lebt im Forum
                      • 26.04.2010
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                      #11
                      AW: Einige Fragen zu Bezinkochern Arara 37 ähnlich zu Svea 123, bzw. Juwel 33/34

                      Das Problem mit der Tankdichtung für den Juwel hatte ich, wenn ich mich richtig entsinne, auch mal übergangsweise mit ausgetantztem Silikongummi gelöst.
                      Heute würde ich es bestimmt bei Hansaflex versuchen oder so einem ähnlichen Handel, der mit Industriedichtungen handelt
                      Beim Juwel hatte das Brennerstück m.W. keine Eindichtung zum Tank hin. (Feingewinde)
                      Ob das Teil eingeklebt war, kann ich jedoch nicht mehr rekonstruieren.

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