Da es nächste Woche nach Norden geht wird es langsam Zeit mein aktuelles Projekt vorzustellen:
Nachdem ich letztes Jahr mein Gepäck mit Müh und Not in die Paris-Pulka bekommen habe und mir auf Tour immer wieder Punkte an ihr aufgefallen sind die einfach suboptimal sind (Bug zu steil, kein Seitenhalt, zu schmaler Gepäckraum), eine Fjellpulken oder Aca oder sonst was auf dem Gebrauchtmarkt kaum zu finden ist und eine neue bei ca 600€ anfängt,
und selber machen eh viel lustiger ist:
Echnathons große geniale MYOG ADVANCED Pulka - EGGMAP Für Drittmittel müsste noch "Gender", "nachhaltig" und "interdisziplinär" rein
aka "Man muss auch sehen, dass es selbst gemacht ist"
Nächtelange Diskussionen bei Essen, Wein und Bier um die ideale Form verträngten die sonst üblichen Standards wie "Lichtstärke, Objektivqualität, Brennweiten und Systemgewicht",
"Streitaxt oder Morgenstern - Die ideale Waffe für den Zwergenkrieger",
"Der neutrinolose Betazerfall",
"Kaffee oder Bier, oder einfach beides?"
"Sauce Foyot besser mit grünem Pfeffer oder ohne?"
"Die Katalanische Unabhängigkeit"
"Earl Grey oder Kaffe, schwarz, heiß - Bewertung verschiedener Rauschiffkapitäne"
und führten über verschiedene Entwürfe mit diversen Spanten, dreidimensionalen Oberflächen, Regelflächen etc aufgrund der damit verbunden Unsicherheiten bei der Fertigung angesichts der suboptimalen Werkstatt (= WG-Küche) zu einem stark vereinfachten Design, das ohne Spanten auskommen sollte und nur aus ungekrümmten Flächen besteht.
Schnell mit Sketchup ein 3D-Modell zusammengeklickt ("puh, da bräuchte ich jetzt den Pythagoras")
Man achte bei der Hinteransicht auf die anschrägten Streifen am Boden. Von ihnen verspreche ich mir einen massiv verbesserten Seitenhalt (Wetten ich rege mich die ganze Tour drüber auf, dass sie immer kentert?)
Die Maße sind:
1,5m lang
am Boden 0,35 und am oberen Rand 0,45m Breit
Überstand am Bug: ca 30cm.
Material: den Bau einer Negativform schloss ich von vorne rein aus, als Formgebenden Werkstoff wollte ich Holz verwenden.
Ist einfach zu bearbeiten, einfach zu bekommen und sollte als Kernlage in einem GFK-Sandwich dem GFK ordentlich Querschnitt verleihen (da war was mit Querschnitt und dem Flächenträgheitsmoment usw...).
Gesagt getan, auf zum Baumarkt, 4mm Sperrholz sägen lassen, Kleinzeug kaufen, heimkommen und dann wundern was für wunderbare Biegungen so eine Sperrholzplatte entwickelt, wenn man sie einmal nicht anschaut.
also mit viel Gefluche die ganzen Dinger iwie zusammengesägt und -geleimt.
und gespachtelt und geschliffen (aber nur an den Stellen wo die Spaltmaße WIRKLICH groß waren...)
Derweil 2Kg Harz + Härter gekauft (erstmal eins finden, das bei 10°C noch sauber polymerisiert)
Dazu 20m² Glaswebe in Köperbindung mit 168g/m² und als Außen- bzw. Innenlage noch 5m 80g/m² Gewebe in Leinwandbindung.
Das macht dann mit Verschnitt außen 3 Lagen 168er und eine 80er, innen jeweils nur eine Lage 168er und 80er.
Schnell noch 2 Freunde organisiert, den Dachboden mit Folie ausgelegt, die Böcke mit Frischhaltefolie eingepackt und die Küchenwaage rekrutiert ("ist sowieso meine, wenn sie anschließen im Arsch ist, kauf ich halt ne neue") und mit der Sauerei angefangen.
Merke: GFK laminieren ist eine riesen Sauerei, vor allem wenn man das zum ersten mal macht.
Immerhin kamen wir auf die gute idee das Harz ordentlich mit Aceton zu strecken und konnten so eine deutlich bessere Benetzung erreichen.
Gut wäre gewesen: Wenn wir vorher die Flächen geschliffen hätten. Das hätte wohl den Harzverbrauch deutlich reduziert.
Wenn wir die Kanten mit großzügigen Radien geschliffen hätten. So gab es da nette Luftblasen.
Wenn wir auf die 80er Lage verzichtet hätten (was für ein scheiß Material. " Ich lass das jetzt so: Man muss auch sehen, dass es selbst gemacht ist")
Ansonsten hat es eigentlich ganz gut funktioniert und das Laminat härtet gerade noch schön durch.
Ist bereits nicht mehr klebrig und ich habe die überstehenden Kanten abgeschnitten.
Jetzt wartet das gute Stück noch auf die Aluminiumleisten als Kantenschutz, das Verdeck (Material ist bereits da), Kufen, Zuggestängeaufnahme und Rollen am Heck.
Und ich hab noch ganze 9 Tage Zeit.
Alles super gelaufen bislang.
Bin gespannt ob das Teil so hält wie ich mir das erhoffe, oder ob ich eine lange Ausrüstungsspur durch die schwedischen Berge ziehen werde.
Nachdem ich letztes Jahr mein Gepäck mit Müh und Not in die Paris-Pulka bekommen habe und mir auf Tour immer wieder Punkte an ihr aufgefallen sind die einfach suboptimal sind (Bug zu steil, kein Seitenhalt, zu schmaler Gepäckraum), eine Fjellpulken oder Aca oder sonst was auf dem Gebrauchtmarkt kaum zu finden ist und eine neue bei ca 600€ anfängt,
und selber machen eh viel lustiger ist:
Echnathons große geniale MYOG ADVANCED Pulka - EGGMAP Für Drittmittel müsste noch "Gender", "nachhaltig" und "interdisziplinär" rein
aka "Man muss auch sehen, dass es selbst gemacht ist"
Nächtelange Diskussionen bei Essen, Wein und Bier um die ideale Form verträngten die sonst üblichen Standards wie "Lichtstärke, Objektivqualität, Brennweiten und Systemgewicht",
"Streitaxt oder Morgenstern - Die ideale Waffe für den Zwergenkrieger",
"Der neutrinolose Betazerfall",
"Kaffee oder Bier, oder einfach beides?"
"Sauce Foyot besser mit grünem Pfeffer oder ohne?"
"Die Katalanische Unabhängigkeit"
"Earl Grey oder Kaffe, schwarz, heiß - Bewertung verschiedener Rauschiffkapitäne"
und führten über verschiedene Entwürfe mit diversen Spanten, dreidimensionalen Oberflächen, Regelflächen etc aufgrund der damit verbunden Unsicherheiten bei der Fertigung angesichts der suboptimalen Werkstatt (= WG-Küche) zu einem stark vereinfachten Design, das ohne Spanten auskommen sollte und nur aus ungekrümmten Flächen besteht.
Schnell mit Sketchup ein 3D-Modell zusammengeklickt ("puh, da bräuchte ich jetzt den Pythagoras")
Man achte bei der Hinteransicht auf die anschrägten Streifen am Boden. Von ihnen verspreche ich mir einen massiv verbesserten Seitenhalt (Wetten ich rege mich die ganze Tour drüber auf, dass sie immer kentert?)
Die Maße sind:
1,5m lang
am Boden 0,35 und am oberen Rand 0,45m Breit
Überstand am Bug: ca 30cm.
Material: den Bau einer Negativform schloss ich von vorne rein aus, als Formgebenden Werkstoff wollte ich Holz verwenden.
Ist einfach zu bearbeiten, einfach zu bekommen und sollte als Kernlage in einem GFK-Sandwich dem GFK ordentlich Querschnitt verleihen (da war was mit Querschnitt und dem Flächenträgheitsmoment usw...).
Gesagt getan, auf zum Baumarkt, 4mm Sperrholz sägen lassen, Kleinzeug kaufen, heimkommen und dann wundern was für wunderbare Biegungen so eine Sperrholzplatte entwickelt, wenn man sie einmal nicht anschaut.
also mit viel Gefluche die ganzen Dinger iwie zusammengesägt und -geleimt.
und gespachtelt und geschliffen (aber nur an den Stellen wo die Spaltmaße WIRKLICH groß waren...)
Derweil 2Kg Harz + Härter gekauft (erstmal eins finden, das bei 10°C noch sauber polymerisiert)
Dazu 20m² Glaswebe in Köperbindung mit 168g/m² und als Außen- bzw. Innenlage noch 5m 80g/m² Gewebe in Leinwandbindung.
Das macht dann mit Verschnitt außen 3 Lagen 168er und eine 80er, innen jeweils nur eine Lage 168er und 80er.
Schnell noch 2 Freunde organisiert, den Dachboden mit Folie ausgelegt, die Böcke mit Frischhaltefolie eingepackt und die Küchenwaage rekrutiert ("ist sowieso meine, wenn sie anschließen im Arsch ist, kauf ich halt ne neue") und mit der Sauerei angefangen.
Merke: GFK laminieren ist eine riesen Sauerei, vor allem wenn man das zum ersten mal macht.
Immerhin kamen wir auf die gute idee das Harz ordentlich mit Aceton zu strecken und konnten so eine deutlich bessere Benetzung erreichen.
Gut wäre gewesen: Wenn wir vorher die Flächen geschliffen hätten. Das hätte wohl den Harzverbrauch deutlich reduziert.
Wenn wir die Kanten mit großzügigen Radien geschliffen hätten. So gab es da nette Luftblasen.
Wenn wir auf die 80er Lage verzichtet hätten (was für ein scheiß Material. " Ich lass das jetzt so: Man muss auch sehen, dass es selbst gemacht ist")
Ansonsten hat es eigentlich ganz gut funktioniert und das Laminat härtet gerade noch schön durch.
Ist bereits nicht mehr klebrig und ich habe die überstehenden Kanten abgeschnitten.
Jetzt wartet das gute Stück noch auf die Aluminiumleisten als Kantenschutz, das Verdeck (Material ist bereits da), Kufen, Zuggestängeaufnahme und Rollen am Heck.
Und ich hab noch ganze 9 Tage Zeit.
Alles super gelaufen bislang.
Bin gespannt ob das Teil so hält wie ich mir das erhoffe, oder ob ich eine lange Ausrüstungsspur durch die schwedischen Berge ziehen werde.
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