Hallo zusammen,
meine Ausrüstung wurde in den letzten Jahren mit so einigen selbst gemachten Teilen stark optimiert und leichter gemacht. Ich bin meist 1-5 Tage zu Fuß oder mit dem Mountainbike vor der Haustür (Mittelgebirge) oder in den Alpen unterwegs. Im Mittelgebirge zu jeder Jahreszeit, in den Alpen im Frühjahr bis Herbst.
Unterwegs war ich zuletzt mit Tarp/Poncho, EVA-Matte und meinem Daunen-Quilt, den ich hier vorgestellt habe. Das bedeudet etwa 800 Gramm für Schlafen und Nässeschutz. Ohne sich massive Nachteile einzuhandeln, gehts eigentlich nicht mehr leichter.
Man wird jedoch nicht jünger, und die UL-EVA-Matten auch nicht weicher. Von einer Hängematte erhoffte ich mir einen wesentlich gesteigerten Komfort und Mückenschutz bei nur geringfügig gesteigertem Gewicht, zumindest unterhalb der Baumgrenze.
Der erste Versuch startete im Sommer 2014 (wieder mal) bei Ikea und einer anschließenden Nacht in einer Bomull-Hängematte. Wurde für gut befunden und als alter Gewichtsknauser wollte ich 38gr/m² Nylon Taft von extremtextil verwenden.
Nunja, es war superleicht (200gr bei 11ft) und hielt, aber es war zu elastisch und ich habe dem Stoff nicht vertraut, daß er mich wohlbehütet durch viele Nächte bringt, sprich er war zu dünn.
Also wurde der Nylon Taft zum Underquilt umgewidmet, während ich's 55gr/m² Ripstop-Nylon versuchen wollte.
Während der Wartezeit war ich nicht untätig, wieder erst mal Ikea, das Versuchskaninchen für meinen Top-Quilt wurde zum Mysa Gräs-Underquilt geändert. Mit einem asymetrischen Schnitt in Form eines Parallelogramms, um voll umschlossen zu werden und dennoch leich zu bleiben. An den Schultern etwas weiter als am Fußende.
Noch schnell eine Nacht in Ikea Hängematte samt Underquilt verbracht -> passt.
Dann ging's an den Daunen-Underquilt. Der Quilt sollte mit 100gr. 860cuin Daune befüllt werden und nur zwei Längs-Unterteilungen aus ultraleichtem Mücken-Netz haben. Herstellung wie ein stark vereinfachter Top-Quilt also.
Bisher habe ich immer mit der Schere geschnitten, jedoch franst der 38gr. Nylon-Taft von extremtextil extrem aus. Ein verschmelzen mit dem Feuerzeug erzeugt sehr harte Kanten sowie sehr schnell Löcher bzw. "Ausbuchtungen", da das Material seeehr feuerempfindlich ist.
Diesmal habe ich für alle Nylon-Stoffe eine Lötpistole verwendet, was optimal funktioniert hat. Die Kanten werden verschmolzen, jedoch entsteht kaum eine harte Kante. Ein sehr sauberes Ergebnis.
Einziger Nachteil: es stinkt und ist wohl nicht besonders gesund, also nur in gut belüfteten Räumen oder gleich drausen schneiden.
Inzwischen kam auch das Ripstop-Nylon für die Hängematte an. Ich habe mich für eine 11ft (335cm) Hängematte entschieden, da dies sich als sehr komfortabel herausgestellt hat. Dafür benötigt man incl. Zugabe für Saum und die Bindung dann 360cm Stoff.

Eine Hängematte ist wirklich sehr schnell hergestellt (20 Min). Einfach gewünschte Länge schneiden, einen Saum um alle Kanten machen, binden fertig. Ich habe einen 2xUm-Säumer, der die Arbeit natürlich etwas erleichtert.

Nach ein paar Minuten ist die Hängematte fertig zum binden. Ich habe nach ein paar mal herumprobieren asymetrisch abgebunden (modifizierte W-Bindung), da hierdurch die Knie nicht so durchhängen. Wen's interessiert, dem kann ich die Just Jeff's Seite empfehlen.

Es war durch den glatten Stoff recht schwierig, die Bindung anzubringen ohne zu verrutschen, deshalb habe ich's erst mit einem Kabelbinder fixiert....

.... und dann die Bindung angebracht. Ein Hakenlöser/Aterienklemme leistet gute Dienste hierzu.

Die asymetrische Bindung war sehr bequem, jedoch kann man dann nur in einer Richtung (von 4 möglichen) in der Hängematte liegen, weshalb ich's dann doch noch mal geändert habe und eine symetrische Bindung mit herausgezogenen Enden verwendet habe. Das alles muß man nicht, kann man aber und ein wenig herumprobieren, bis man seine ganz persönliche Wohlfühl-Bindung gefunden hat mach ja auch Spaß.
Den Top-Quilt habe ich ja schon 2013 fertiggestellt und einen Poncho/Tarp bzw. ein großes 3x3m Tarp habe ich schon länger. Also noch ein Mosquito-Netz sowie einen Bishop-Bag gehäkelt und die Aufhängung aus 2,5mm Dyneema-Seilen gespleißt, anschließend raus zur ersten Tour um den neu gewonnen Komfort zu testen.
Um die Bäume nicht zu schädigen, sollte eine Hängematte nicht mit dünnen Dyneema-Seilen befestigt werden. 25mm Gurtband zur Schonung der Rinde ist das Minimum.
Eine nette Rolle, Inhalt ist das komplette Schlafsetup ohne Poncho/Tarp, also Hängematte, Mosquito-Netz, Top-Quilt und Under-Quilt.

Dies ist der komplette Aufbau. Die Handy-Bilder bitte ich zu entschuldigen, meine Frau hatte den Foto wegen eigenen Aktivitäten konfisziert.

Eigentlich ist nur noch der Rucksack, die Gamaschen (über'm Rucksack) und der Topf gekauft, der Rest ist selbstgemacht. Der Poncho bietet mehr Schutz als es aussieht, bei richtigem Scheiß-Wetter und Wind kommt aber doch ein 3x3m Tarp mit (+550gr.), welches dann Rundumschutz und etwas mehr trockenen "Lebensraum" zum Kochen bietet. Ein zusätzliches Tarp kann außerdem als erstes auf- und als letztes abgebaut werden, so daß man selbst und die Schlafgelegenheit immer trocken bleibt.
Nähere Ansicht

Essen fassen am zweiten Tag. Ich kenne dieses kleine versteckte Plätzchen nur ein paar km von zuhause schon länger. Rund um von Wald umgeben, sind die letzten 500m Dornenhecke, so daß dort eigentlich nie jemand hinkommt. Mein ganz persönliches Plätzchen, jedoch ist es dort sehr abschüssig. Ohne eine ebene Fläche konnte ich bislang nicht dort schlafen, was sich mit der Hängematte natürlich geändert hat. Ich hab ein kleines Tischchen aus Holz gebaut zum kochen und drauf sitzen.

Jummi Mie Nudeln mit Thunfisch, serviert im feinen Geschirr.
Zeit zum heim gehen. Noch ein kurzes Foto ohne Poncho/Tarp....

.... und ohne Mosquito-Netz. Ich habe mich nach langer überlegung für ein abnehmbares Mosquitonetz im Tube-Style mit zusätzlichem unteren Einstieg entschieden.
- geringfügig schwerer, als fest angenäht und Einstieg durch den Boden
- dafür wesentlich flexibler. Netz kann zuhause bleiben, Netz kann zurückgeschoben werden (zum Sitzen in der HM)
- leichter und weniger Fehleranfällig als Reißverschlüsse

Die beiden Nächte waren etwa 3° kalt und es war sehr angenehm. Ca. der Gefrierpunkt ist auch das Limit des Underquilts, der ja auch nur 100gr. Daune hat. Wenn's noch kälter wir, werde ich wohl zusätzlich meine EVA-Matte mitnehmen und hineinlegen müssen.
Fazit der ersten beiden Nächte, in denen ich herumgehangen bin: Ich liebe es.
Meine bisheriges Schlaf-Setup (EVA-Matte, Quilt, Tarp, kein Mosquito-Netz) kommt auf etwa 800 Gramm incl. Nässeschutz.
Für etwa 600 Gramm Mehrgewicht der Hängematte incl. Mosquitonetz erhöht sich der Schlafkomfort dermaßen, daß ich bereit bin, nun eben 1400 gramm für ein komplettes Setup incl. Mosquito- und Regenschutz zu schleppen.
Im Winter wird das Mosquitonetz zuhause gelassen (-200gr.)
meine Ausrüstung wurde in den letzten Jahren mit so einigen selbst gemachten Teilen stark optimiert und leichter gemacht. Ich bin meist 1-5 Tage zu Fuß oder mit dem Mountainbike vor der Haustür (Mittelgebirge) oder in den Alpen unterwegs. Im Mittelgebirge zu jeder Jahreszeit, in den Alpen im Frühjahr bis Herbst.
Unterwegs war ich zuletzt mit Tarp/Poncho, EVA-Matte und meinem Daunen-Quilt, den ich hier vorgestellt habe. Das bedeudet etwa 800 Gramm für Schlafen und Nässeschutz. Ohne sich massive Nachteile einzuhandeln, gehts eigentlich nicht mehr leichter.
Man wird jedoch nicht jünger, und die UL-EVA-Matten auch nicht weicher. Von einer Hängematte erhoffte ich mir einen wesentlich gesteigerten Komfort und Mückenschutz bei nur geringfügig gesteigertem Gewicht, zumindest unterhalb der Baumgrenze.
Der erste Versuch startete im Sommer 2014 (wieder mal) bei Ikea und einer anschließenden Nacht in einer Bomull-Hängematte. Wurde für gut befunden und als alter Gewichtsknauser wollte ich 38gr/m² Nylon Taft von extremtextil verwenden.
Nunja, es war superleicht (200gr bei 11ft) und hielt, aber es war zu elastisch und ich habe dem Stoff nicht vertraut, daß er mich wohlbehütet durch viele Nächte bringt, sprich er war zu dünn.
Also wurde der Nylon Taft zum Underquilt umgewidmet, während ich's 55gr/m² Ripstop-Nylon versuchen wollte.
Während der Wartezeit war ich nicht untätig, wieder erst mal Ikea, das Versuchskaninchen für meinen Top-Quilt wurde zum Mysa Gräs-Underquilt geändert. Mit einem asymetrischen Schnitt in Form eines Parallelogramms, um voll umschlossen zu werden und dennoch leich zu bleiben. An den Schultern etwas weiter als am Fußende.
Noch schnell eine Nacht in Ikea Hängematte samt Underquilt verbracht -> passt.
Dann ging's an den Daunen-Underquilt. Der Quilt sollte mit 100gr. 860cuin Daune befüllt werden und nur zwei Längs-Unterteilungen aus ultraleichtem Mücken-Netz haben. Herstellung wie ein stark vereinfachter Top-Quilt also.
Bisher habe ich immer mit der Schere geschnitten, jedoch franst der 38gr. Nylon-Taft von extremtextil extrem aus. Ein verschmelzen mit dem Feuerzeug erzeugt sehr harte Kanten sowie sehr schnell Löcher bzw. "Ausbuchtungen", da das Material seeehr feuerempfindlich ist.
Diesmal habe ich für alle Nylon-Stoffe eine Lötpistole verwendet, was optimal funktioniert hat. Die Kanten werden verschmolzen, jedoch entsteht kaum eine harte Kante. Ein sehr sauberes Ergebnis.
Einziger Nachteil: es stinkt und ist wohl nicht besonders gesund, also nur in gut belüfteten Räumen oder gleich drausen schneiden.
Inzwischen kam auch das Ripstop-Nylon für die Hängematte an. Ich habe mich für eine 11ft (335cm) Hängematte entschieden, da dies sich als sehr komfortabel herausgestellt hat. Dafür benötigt man incl. Zugabe für Saum und die Bindung dann 360cm Stoff.

Eine Hängematte ist wirklich sehr schnell hergestellt (20 Min). Einfach gewünschte Länge schneiden, einen Saum um alle Kanten machen, binden fertig. Ich habe einen 2xUm-Säumer, der die Arbeit natürlich etwas erleichtert.

Nach ein paar Minuten ist die Hängematte fertig zum binden. Ich habe nach ein paar mal herumprobieren asymetrisch abgebunden (modifizierte W-Bindung), da hierdurch die Knie nicht so durchhängen. Wen's interessiert, dem kann ich die Just Jeff's Seite empfehlen.

Es war durch den glatten Stoff recht schwierig, die Bindung anzubringen ohne zu verrutschen, deshalb habe ich's erst mit einem Kabelbinder fixiert....

.... und dann die Bindung angebracht. Ein Hakenlöser/Aterienklemme leistet gute Dienste hierzu.

Die asymetrische Bindung war sehr bequem, jedoch kann man dann nur in einer Richtung (von 4 möglichen) in der Hängematte liegen, weshalb ich's dann doch noch mal geändert habe und eine symetrische Bindung mit herausgezogenen Enden verwendet habe. Das alles muß man nicht, kann man aber und ein wenig herumprobieren, bis man seine ganz persönliche Wohlfühl-Bindung gefunden hat mach ja auch Spaß.
Den Top-Quilt habe ich ja schon 2013 fertiggestellt und einen Poncho/Tarp bzw. ein großes 3x3m Tarp habe ich schon länger. Also noch ein Mosquito-Netz sowie einen Bishop-Bag gehäkelt und die Aufhängung aus 2,5mm Dyneema-Seilen gespleißt, anschließend raus zur ersten Tour um den neu gewonnen Komfort zu testen.
Um die Bäume nicht zu schädigen, sollte eine Hängematte nicht mit dünnen Dyneema-Seilen befestigt werden. 25mm Gurtband zur Schonung der Rinde ist das Minimum.
Eine nette Rolle, Inhalt ist das komplette Schlafsetup ohne Poncho/Tarp, also Hängematte, Mosquito-Netz, Top-Quilt und Under-Quilt.

Dies ist der komplette Aufbau. Die Handy-Bilder bitte ich zu entschuldigen, meine Frau hatte den Foto wegen eigenen Aktivitäten konfisziert.

Eigentlich ist nur noch der Rucksack, die Gamaschen (über'm Rucksack) und der Topf gekauft, der Rest ist selbstgemacht. Der Poncho bietet mehr Schutz als es aussieht, bei richtigem Scheiß-Wetter und Wind kommt aber doch ein 3x3m Tarp mit (+550gr.), welches dann Rundumschutz und etwas mehr trockenen "Lebensraum" zum Kochen bietet. Ein zusätzliches Tarp kann außerdem als erstes auf- und als letztes abgebaut werden, so daß man selbst und die Schlafgelegenheit immer trocken bleibt.
Nähere Ansicht

Essen fassen am zweiten Tag. Ich kenne dieses kleine versteckte Plätzchen nur ein paar km von zuhause schon länger. Rund um von Wald umgeben, sind die letzten 500m Dornenhecke, so daß dort eigentlich nie jemand hinkommt. Mein ganz persönliches Plätzchen, jedoch ist es dort sehr abschüssig. Ohne eine ebene Fläche konnte ich bislang nicht dort schlafen, was sich mit der Hängematte natürlich geändert hat. Ich hab ein kleines Tischchen aus Holz gebaut zum kochen und drauf sitzen.

Jummi Mie Nudeln mit Thunfisch, serviert im feinen Geschirr.
Zeit zum heim gehen. Noch ein kurzes Foto ohne Poncho/Tarp....

.... und ohne Mosquito-Netz. Ich habe mich nach langer überlegung für ein abnehmbares Mosquitonetz im Tube-Style mit zusätzlichem unteren Einstieg entschieden.
- geringfügig schwerer, als fest angenäht und Einstieg durch den Boden
- dafür wesentlich flexibler. Netz kann zuhause bleiben, Netz kann zurückgeschoben werden (zum Sitzen in der HM)
- leichter und weniger Fehleranfällig als Reißverschlüsse

Die beiden Nächte waren etwa 3° kalt und es war sehr angenehm. Ca. der Gefrierpunkt ist auch das Limit des Underquilts, der ja auch nur 100gr. Daune hat. Wenn's noch kälter wir, werde ich wohl zusätzlich meine EVA-Matte mitnehmen und hineinlegen müssen.
Fazit der ersten beiden Nächte, in denen ich herumgehangen bin: Ich liebe es.
Meine bisheriges Schlaf-Setup (EVA-Matte, Quilt, Tarp, kein Mosquito-Netz) kommt auf etwa 800 Gramm incl. Nässeschutz.
Für etwa 600 Gramm Mehrgewicht der Hängematte incl. Mosquitonetz erhöht sich der Schlafkomfort dermaßen, daß ich bereit bin, nun eben 1400 gramm für ein komplettes Setup incl. Mosquito- und Regenschutz zu schleppen.
Im Winter wird das Mosquitonetz zuhause gelassen (-200gr.)
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