Hallo zusammen,
wie an anderer Stelle gewünscht, stelle ich hier meinen MYOG-Einmann+Einfrau-Daunen-Quilt vor. Text übernehme ich teilweise aus einem anderen Post von mir, der Vollständigkeit halber. Bilder sind angehängt.
Das Ding ist einfach eine Trapezförmige Decke, sehr großzügig geschnitten, auch für mich mit 190cm.
Stoff: Pertex Quantum 32g/m2
Maße: Breite Kopfende: 200cm, Breite Fußende 160cm, Länge 220cm, Kammerhöhe 7,5cm
Gewicht: ca. 1250g (ca. 750g 700er Daune)
Kosten: ca. 150 Euro Material + 1 arbeitsreiches Wochenende
Temperatur: müsste uns bis 0 Grad, mit Klamotten bis -5 Grad warmhalten, das gilt in etwa für meinen 1er Quilt fast gleicher Bauart. Aber zu zweit ist s ja eher wärmer
Kammertrennungen einnähen:
1. Markierungen auf den Stoff der Außen- und Innenseite (Streifen Tesa-Krepp --> keine Stecknadel-Löcher)
so in etwa:
2. Kammertrennstreifen auf die Markierungen der Außenseite kleben (na klar, auch mit Tesa-Krepp)
3. Festnähen (ja, natürlich neben dem tollen Tesa-Krepp)
4. am Kopf- oder Fußende anfangen die Trennstreifen nacheinander an die Innenseite zu nähen. Die Klebestreifen müssen so geklebt sein, dass sie nach dem Zunähen nicht in der Kammer drin sind! (bei 1. bedenken!)
Arbeit mit Händen und Füssen:
5. eine Längsseite doppelt umschlagen und zunähen (inkl. Kammertrennstreifen, damit keine Daune in die nächste Kammer rutschen kann)
6. an erster und letzter Kammer Aussen- und Innenstoff zusammen nähen (einfache Naht) --> dreieckiger Kammerquerschnitt
7. Daune einfüllen (erste und letzte Kammer weniger Daune da kleineres Volumen!)
8. Schnüre für die Schnürzüge, Gurte / Verstärkungen für die Druckknöpfe einnähen
9. an Kopf- und Fußende den Saum für den Schnürzug machen
10. RV für Footbox
11. gut schlafen
Ich habe die Kammertrennungen schräg eingenäht, wie bei meinem Daunenschlafsack. Sieht so aus von der Seite: / \ / \ / \. Abstände der Kammertrennungen sind 8 bzw. 16 cm. Könnte mir vorstellen, dass so die Kammern besser entfaltet und weniger bauchig werden als wenn man den Kammerquerschnitt streng rechteckig macht.
Daune einfüllen:
Manche haben keinen Bock auf die Sauerei und machen deshalb nix mit Daune. Ich hab mir dafür extra einen "Daunen-Einfüllomat" genäht. Ist einfach ein großer Sack aus Silnylon (=billig+dicht) mit einem ca. 2m langen 10cm breiten "Rüssel" dran. (für den "Rüssel" lieber einen Rest Pertex nehmen --> Handling besser) Man schiebt einfach eine Portion Daune in diesen Schlauch vor, kann die Portion ungefähr abwiegen, Schlauch ans Ende der Quilt-Kammer rein, Daune rausdrücken, fertig. Daunenverpackung wird erst innerhalb des grossen Sacks geöffnet, der "Rüssel" während der "Manöver" mit so einer Kellogs-Klemme verschlossen. Hatte vielleicht 5 Daunen in der Wohnung...
Ladies and Gents, here he comes: Mr. Down!
nach der Füllaktion (er hat etwas abgenommen):
der blaue, breite Schlauch ist für große Kammern (Quilt), der dünne, grüne passt auch in schmale Kammern wie die einer Daunenweste.
Der 2er hat oben für jeden Schläfer einen getrennten Schnürzug, per Druckknopf können entweder die beiden Ecken verbunden werden (=1 grosse Kopföffnung für beide) oder die Ecken in die Mitte des Quilts geknöpft werden (=2 einzelne Kopföffnungen, Schultern habens warm)
Quilt geschlossen, Sofa-Kissen modeln für die Köpfe der Schläfer (nicht der zukünftigen Terroristen
Kopfbereich
Von innen
Kopfbereich von innen
Kopfbereich, Details
Footbox, Details
Als Decke, geöffnete Footbox
Tip zur Quilt-Benutzung:
habe aus den Resten eine Daunenweste und eine Primaloft-Jacke gemacht. Diese werden über die Iso gezogen, RV nach unten --> man hat fast Schlafsack-Komfort! Ich liege so auf den Quilt-Rändern und der Iso-Jacke, bleibt nur im Oberschenkelbereich eine kleine Ecke blanke Isomatte. Kopf liegt eh auf einem Pulli/Fleece.
Etwa so schauts aus:
Fazit nach 1 Woche Benutzung:
1. Mein Ausrüstungsteil des Jahres 2011!!!
2. Super gemütlich, super geräumig
3. Temperaturtest steht noch aus, bei Temperaturen zwischen 5-15 Grad hatten wir es eher zu warm. Kein Problem, Quilt kann ja als Decke benutzt werden, Footbox kann unten geöffnet werden, Kragen kann weiter gemacht werden. Hohe Flexibilität!
Hoffe, dieser Faden macht Nähanfängern Mut, gibt alten Hasen Anregung und macht im Ergebnis Rucksäcke leichter durch einen gesparten Schlafsack!
Gruß, m
wie an anderer Stelle gewünscht, stelle ich hier meinen MYOG-Einmann+Einfrau-Daunen-Quilt vor. Text übernehme ich teilweise aus einem anderen Post von mir, der Vollständigkeit halber. Bilder sind angehängt.
Das Ding ist einfach eine Trapezförmige Decke, sehr großzügig geschnitten, auch für mich mit 190cm.
Stoff: Pertex Quantum 32g/m2
Maße: Breite Kopfende: 200cm, Breite Fußende 160cm, Länge 220cm, Kammerhöhe 7,5cm
Gewicht: ca. 1250g (ca. 750g 700er Daune)
Kosten: ca. 150 Euro Material + 1 arbeitsreiches Wochenende
Temperatur: müsste uns bis 0 Grad, mit Klamotten bis -5 Grad warmhalten, das gilt in etwa für meinen 1er Quilt fast gleicher Bauart. Aber zu zweit ist s ja eher wärmer
Kammertrennungen einnähen:
1. Markierungen auf den Stoff der Außen- und Innenseite (Streifen Tesa-Krepp --> keine Stecknadel-Löcher)
so in etwa:
2. Kammertrennstreifen auf die Markierungen der Außenseite kleben (na klar, auch mit Tesa-Krepp)
3. Festnähen (ja, natürlich neben dem tollen Tesa-Krepp)
4. am Kopf- oder Fußende anfangen die Trennstreifen nacheinander an die Innenseite zu nähen. Die Klebestreifen müssen so geklebt sein, dass sie nach dem Zunähen nicht in der Kammer drin sind! (bei 1. bedenken!)
Arbeit mit Händen und Füssen:
5. eine Längsseite doppelt umschlagen und zunähen (inkl. Kammertrennstreifen, damit keine Daune in die nächste Kammer rutschen kann)
6. an erster und letzter Kammer Aussen- und Innenstoff zusammen nähen (einfache Naht) --> dreieckiger Kammerquerschnitt
7. Daune einfüllen (erste und letzte Kammer weniger Daune da kleineres Volumen!)
8. Schnüre für die Schnürzüge, Gurte / Verstärkungen für die Druckknöpfe einnähen
9. an Kopf- und Fußende den Saum für den Schnürzug machen
10. RV für Footbox
11. gut schlafen
Ich habe die Kammertrennungen schräg eingenäht, wie bei meinem Daunenschlafsack. Sieht so aus von der Seite: / \ / \ / \. Abstände der Kammertrennungen sind 8 bzw. 16 cm. Könnte mir vorstellen, dass so die Kammern besser entfaltet und weniger bauchig werden als wenn man den Kammerquerschnitt streng rechteckig macht.
Daune einfüllen:
Manche haben keinen Bock auf die Sauerei und machen deshalb nix mit Daune. Ich hab mir dafür extra einen "Daunen-Einfüllomat" genäht. Ist einfach ein großer Sack aus Silnylon (=billig+dicht) mit einem ca. 2m langen 10cm breiten "Rüssel" dran. (für den "Rüssel" lieber einen Rest Pertex nehmen --> Handling besser) Man schiebt einfach eine Portion Daune in diesen Schlauch vor, kann die Portion ungefähr abwiegen, Schlauch ans Ende der Quilt-Kammer rein, Daune rausdrücken, fertig. Daunenverpackung wird erst innerhalb des grossen Sacks geöffnet, der "Rüssel" während der "Manöver" mit so einer Kellogs-Klemme verschlossen. Hatte vielleicht 5 Daunen in der Wohnung...
Ladies and Gents, here he comes: Mr. Down!
nach der Füllaktion (er hat etwas abgenommen):
der blaue, breite Schlauch ist für große Kammern (Quilt), der dünne, grüne passt auch in schmale Kammern wie die einer Daunenweste.
Der 2er hat oben für jeden Schläfer einen getrennten Schnürzug, per Druckknopf können entweder die beiden Ecken verbunden werden (=1 grosse Kopföffnung für beide) oder die Ecken in die Mitte des Quilts geknöpft werden (=2 einzelne Kopföffnungen, Schultern habens warm)
Quilt geschlossen, Sofa-Kissen modeln für die Köpfe der Schläfer (nicht der zukünftigen Terroristen
Kopfbereich
Von innen
Kopfbereich von innen
Kopfbereich, Details
Footbox, Details
Als Decke, geöffnete Footbox
Tip zur Quilt-Benutzung:
habe aus den Resten eine Daunenweste und eine Primaloft-Jacke gemacht. Diese werden über die Iso gezogen, RV nach unten --> man hat fast Schlafsack-Komfort! Ich liege so auf den Quilt-Rändern und der Iso-Jacke, bleibt nur im Oberschenkelbereich eine kleine Ecke blanke Isomatte. Kopf liegt eh auf einem Pulli/Fleece.
Etwa so schauts aus:
Fazit nach 1 Woche Benutzung:
1. Mein Ausrüstungsteil des Jahres 2011!!!
2. Super gemütlich, super geräumig
3. Temperaturtest steht noch aus, bei Temperaturen zwischen 5-15 Grad hatten wir es eher zu warm. Kein Problem, Quilt kann ja als Decke benutzt werden, Footbox kann unten geöffnet werden, Kragen kann weiter gemacht werden. Hohe Flexibilität!
Hoffe, dieser Faden macht Nähanfängern Mut, gibt alten Hasen Anregung und macht im Ergebnis Rucksäcke leichter durch einen gesparten Schlafsack!
Gruß, m
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