MYGS

[Breitfuessling]

MYGS

Als platzsparend Gewachsener bin ich oft an Mausgrau, Blaumannblau und Schornsteinfegerschwarz gebunden. Denn die tollen Farben gibt es nicht in kurzen Längen.

Ich will die Hose aber im Orange!!!

Also MYGS - Make your gear shorter!

Nun ist sie keine Straight Leg Stiefeljeans, sondern eine Lundhags Makke, die aus 41 sichtbaren Stücken Stoff besteht, die zwischen Vorder- und Rückseite auch noch asymmetrisch angeordnet sind. Dazu kommen neun Reißverschlüsse für Taschen und Belüftung und den Haupteingang.

Einfach unten umschlagen und sechs Zentimeter kürzer machen passt mir nicht. Dann hängen die geformten Knie vorm Schienbein ;-(

Ich habe die Hose in normaler Länge mit meiner mausgrauen in kurzer Länge verglichen.

Jetzt läuft es so, dass ich an der Vorderseite zwischen oberer und Seitentasche vier Zentimeter kürze,

an der Hinterseite zwischen dehnbarem Gesäßteil und dem festen Stoff darunter auch vier Zentimeter.

Die Kürzung erfolgt durch Legen einer geraden Naht quer rüber, jedoch in einem zum Schnitt passenden Winkel. So muss ich erst tatsächlich durchschneiden und passend übereinander feststecken, ich glaube, ich werde sogar vorher von Hand heften.
Hier von der Seite geöffnet.


Am Beinabschluss ist es zum Glück ein umlaufendes Stück Stoff, jedoch unterbrochen von einem Reißverschluss und am Ende mit einer Knopfleiste und Haken zum einhängen in die Schnürsenkel. Hier müssen zwei Zentimeter raus.

Im Prinzip löse ich den Reißverschluss am unteren Ende heraus und schlage oberhalb der Knopfleiste ein und setze die Kappnaht. Danach den Reißverschluss unten abschneiden und die Spirale mit breitem Zickzack ohne Vorschub fixieren (zugleich Stopp) und den RV einnähen.

[Moltebaer]

Ambitioniertes Projekt und schicke Farbe, hab ich selbst auch

[Breitfuessling]

Guter Mann!

Wesentliche eigene Leistungen sind in meinen Augen:
- Die Hose gebraucht bei Kleinanzeigen für weniger als die Hälfte zu ergattern.
- Das Konzept zu überlegen, was wo herausgenommen wird.
- Aufzutrennen ohne Beschädigung des Stoffs.

- Den Mut aufzubringen, tatsächlich durchzuschneiden.
- Die alten Finger so zu verbiegen, dass alles wieder zusammengesteckt wird.
- Das ganze unter die normale Nähmaschine zu kriegen, in der Industrie werden die Stellen ja viel früher zusammengenäht, wenn die Hose noch aus den verschiedenen Baugruppen besteht.
- Das Vertrauen, es einfach hinzubekommen.

[Breitfuessling]

Erinnere: Reißverschlüsse näht man eigentlich verkehrt herum ein und klappt das ganze dann zurecht, dass alles richtig herum ist.
Und ich muss aufpassen, dass nachher nichts übrig bleibt, wie zB dieses Läppchen, dass das Ende des RV markiert.

Zum Glück habe ich ja noch zwei zusammengebaute Hosen, wo ich gucken kann, wie es aussehen soll.

[Breitfuessling]

Dreieinhalb Stunden später ist die Hose auf jeden Fall im Arsch, Aber nur, um sie danach noch besser zu machen!!!
Die Beinabschlüsse sind noch unberührt.
Die Hose muss nach Zusammenbau eigentlich versichert werden…
Aber ich freue mich schon drauf!

[Breitfuessling]

Weitere zwei Stunden später sind die Reißverschlüsse am fußende angelöst
und unter dem Gesäß habe ich tatsächlich durchgeschnitten.
jetzt ist sie fast ganz zerstört.

[Breitfuessling]

Eine Stunde später sind die ersten beiden unter dem Gesäß quer verlaufenden Nähte zur Verkürzung gesetzt.

Klappe ich die Kappnaht jetzt nach oben oder nach unten um? Nach oben würde das Wasser schwerer durchlaufen. Aber wenn es so nass ist, ist eh alles egal.

Die werden natürlich nicht so schön wie bei Wilbert, da ich nur eine einfache Maschine habe.

[Breitfuessling]

Mir gefällt‘s
noch einmal 40 min dazu.
Unbezahlbar für mich und die Vorfreude ist riesengroß.

[lina]

Zugaben nach unten klappen hätte ich auch gemacht. .

[Breitfuessling]

Genau, nach unten. Die Schwerkraft kippt vorhandene Überschüsse eh nach unten, außer wenn die zu kurz sind
Was ich meine ist, dass wenn ich es nach oben geklappt hätte, wäre es in der Mitte vllt irgendwann nach unten geklappt. Das muss ich noch besäumen und zackeln . Die Overlockmaschine habe ich letztes Jahr verkauft, nachdem ich sie zehn Jahre nicht benutzt hatte (geerbt, selbst nie ausprobiert).