Als im Camping Club -30 Grad über Warme Füße im Zelt diskutiert wurde, nahm ich das zum Anlass, mich mal wieder an meine Füßlings-Baustelle zu begeben. Einige Wärmespender sind in meinem Fundus vorhanden: Exped-Daunensocken und Filzschuhe, quasi Valenki, aber norwegischer Herkunft. Nur fehlt dem Ganzen ein robuster, Schnee und Wasser abweisender Überschuh, und zwar einer, der so sitzt, dass man unfallfrei mehr als drei Schritte laufen kann. Oberflächliche Internetrecherchen brachten Erschreckendes zu Tage. Unverschämte 99 Euro
will z.B. Mammut für Biwakschuhe haben.
Dafür kann man eine Menge Stoff kaufen, dachte ich mir, und machte mich daran, die Zutaten zu besorgen:
Bei Extremtextil:
1 lfm Cordura 1000den, mit atmungsaktiver PU-Beschichtung, Wassersäule 1500 mm
(140 cm breit, gebraucht habe ich etwa die Hälfte)
4 lfm reflektierende Zeltleine
Kosten inkl. Versandpauschale: 16,20 Euro
Aus der Bastelkiste:
Garn
Ca. 1 m dünnes Gurtband
Ca. 1 m dünne Reepschnur
2 Tankas
Reststück einer Evazotematte
Alles wurde zusammengeworfen, gut umgerührt, und fertig war der Biwakschuh: Grün, warm und – entnehmbar:

Die wichtigsten technischen Features im Überblick (ich habe gleich ein paar Patente angemeldet):
Gulo Gulo Leave No Trace System GGLNT™: Runde, pralle, pratzenartige Formgebung.
Matryoshka Modular Temperature Control System MMTCS®: Socke in Daune in Wolle in Cordura.
Moose-friendly Passive Coloring Design PCD™: Grüüüüün...
Modular Ice Barrier insole IB™: Herausnehmbare Sohle aus Isomattenrest.
Lace regulated Varying Width System VWS®: Schnürsenkel.
Integrated Emergency Spotting System IESS™: Reflektierende Schnürsenkel.



Zuerst habe ich, da ich kein Schnittmuster hatte, mit Pappe und Papier experimentiert. Das Schnittmuster besteht aus drei Teilen: Sohle, Schaft, Zunge.

Die Sohle habe ich auf Papier abgezeichnet, rund um den angezogenen Filzschuh herum. Dann die Linie ein bißchen freihändig und mit Geodreieck nachgearbeitet, so dass das Oval einigermaßen seitensymmetrisch war.
Nach dem Sohlenschnittmuster habe ich auch die Evazotesohle zugeschnitten
Für den Schaft habe ich mit einem Rechteck begonnen, das so lang ist, dass es rings um die Sohle passt. Dann habe ich die Stücke oberhalb von Vorderfuß/Spann grob weggeschnitten und dann die Form durch Probieren und Messen am angezogenen Filzschuh nachgearbeitet, bis die Höhe für den Vorderfuß und die Weite um den Unterschenkel hinkam.
(Tipp: beim Zuschnitt an den Fußspitzen je 1-2 cm Éxtrazugabe geben, damit auch bei etwas Verzug beim Zusammennähen genug Überlappung bleibt)
Das dritte Teil ist eine Zunge, die am unteren Ende leicht gerundet ist. Mit ihr wird der Schaft von oben verschlossen. (Auch die Zunge oben 2-3 cm länger lassen und später nachkürzen)
Vor dem eigentlichen Zuschnitt habe ich das Schnittmuster mit alten Stoff ausprobiert. Ich habe die Teile einfach mit dem Bürohefter zusammengetackert:


Um die Positionierung der Schnürsenkel zu bestimmen, habe ich mit dem Tacker Gurtbandreste an verschiedene Stellen geheftet, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Die Schnürung beginnt direkt an der Sohle, damit diese gut am Fuß fixiert werden und nicht wegrutschen kann:

Dann habe ich den guten Stoff zugeschnitten. Die Gurtbänder für die Schnürung habe ich mit einigen Stichen vorfixiert:

Außerdem habe ich vorab die Mitte (Hacke) des Schafts mit der Mitte der Sohle vernäht, damit vorne an der Spitze auch alles sauber und symmetrisch hinkommt (es gab schließlich doch ca. 1 cm Verzug, aber das sieht man gar nicht:

Leider weigert sich die Nähmaschine konsequent, das dicke Cordura zu verdauen. Also habe ich die Teile mit der Hand vernäht – erst den Schaft mit der Sohle, dann die Zunge auf den Schaft und zum Schluss die Führung für den Schnürzug an der Wade.


Dann nur noch die Sohle aus Evazote zuschneiden, den Schuh wenden, Schnürzug und Tanka durchziehen, die Schnürsenkel aus Zeltschnur zuschneiden, anflämmen und einfädeln – fertig:


Noch ein paar Detailbilder:
Gurtband für Schnürung seitlich:

Gurtband für Schnürung hinten:

Schnürzug oben:

Gewicht (jeweils pro Paar):
Daunensocken von Exped: 98 g
Filzschuhe: 260 g
Sohlen aus Evazote: 20 g
Überschuhe aus Cordura: 230 g
Zusammen: 608 g

Dafür kann man eine Menge Stoff kaufen, dachte ich mir, und machte mich daran, die Zutaten zu besorgen:
Bei Extremtextil:
1 lfm Cordura 1000den, mit atmungsaktiver PU-Beschichtung, Wassersäule 1500 mm
(140 cm breit, gebraucht habe ich etwa die Hälfte)
4 lfm reflektierende Zeltleine
Kosten inkl. Versandpauschale: 16,20 Euro
Aus der Bastelkiste:
Garn
Ca. 1 m dünnes Gurtband
Ca. 1 m dünne Reepschnur
2 Tankas
Reststück einer Evazotematte
Alles wurde zusammengeworfen, gut umgerührt, und fertig war der Biwakschuh: Grün, warm und – entnehmbar:

Die wichtigsten technischen Features im Überblick (ich habe gleich ein paar Patente angemeldet):
Gulo Gulo Leave No Trace System GGLNT™: Runde, pralle, pratzenartige Formgebung.
Matryoshka Modular Temperature Control System MMTCS®: Socke in Daune in Wolle in Cordura.
Moose-friendly Passive Coloring Design PCD™: Grüüüüün...
Modular Ice Barrier insole IB™: Herausnehmbare Sohle aus Isomattenrest.
Lace regulated Varying Width System VWS®: Schnürsenkel.
Integrated Emergency Spotting System IESS™: Reflektierende Schnürsenkel.



Zuerst habe ich, da ich kein Schnittmuster hatte, mit Pappe und Papier experimentiert. Das Schnittmuster besteht aus drei Teilen: Sohle, Schaft, Zunge.

Die Sohle habe ich auf Papier abgezeichnet, rund um den angezogenen Filzschuh herum. Dann die Linie ein bißchen freihändig und mit Geodreieck nachgearbeitet, so dass das Oval einigermaßen seitensymmetrisch war.
Nach dem Sohlenschnittmuster habe ich auch die Evazotesohle zugeschnitten
Für den Schaft habe ich mit einem Rechteck begonnen, das so lang ist, dass es rings um die Sohle passt. Dann habe ich die Stücke oberhalb von Vorderfuß/Spann grob weggeschnitten und dann die Form durch Probieren und Messen am angezogenen Filzschuh nachgearbeitet, bis die Höhe für den Vorderfuß und die Weite um den Unterschenkel hinkam.
(Tipp: beim Zuschnitt an den Fußspitzen je 1-2 cm Éxtrazugabe geben, damit auch bei etwas Verzug beim Zusammennähen genug Überlappung bleibt)
Das dritte Teil ist eine Zunge, die am unteren Ende leicht gerundet ist. Mit ihr wird der Schaft von oben verschlossen. (Auch die Zunge oben 2-3 cm länger lassen und später nachkürzen)
Vor dem eigentlichen Zuschnitt habe ich das Schnittmuster mit alten Stoff ausprobiert. Ich habe die Teile einfach mit dem Bürohefter zusammengetackert:


Um die Positionierung der Schnürsenkel zu bestimmen, habe ich mit dem Tacker Gurtbandreste an verschiedene Stellen geheftet, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Die Schnürung beginnt direkt an der Sohle, damit diese gut am Fuß fixiert werden und nicht wegrutschen kann:

Dann habe ich den guten Stoff zugeschnitten. Die Gurtbänder für die Schnürung habe ich mit einigen Stichen vorfixiert:

Außerdem habe ich vorab die Mitte (Hacke) des Schafts mit der Mitte der Sohle vernäht, damit vorne an der Spitze auch alles sauber und symmetrisch hinkommt (es gab schließlich doch ca. 1 cm Verzug, aber das sieht man gar nicht:

Leider weigert sich die Nähmaschine konsequent, das dicke Cordura zu verdauen. Also habe ich die Teile mit der Hand vernäht – erst den Schaft mit der Sohle, dann die Zunge auf den Schaft und zum Schluss die Führung für den Schnürzug an der Wade.


Dann nur noch die Sohle aus Evazote zuschneiden, den Schuh wenden, Schnürzug und Tanka durchziehen, die Schnürsenkel aus Zeltschnur zuschneiden, anflämmen und einfädeln – fertig:


Noch ein paar Detailbilder:
Gurtband für Schnürung seitlich:

Gurtband für Schnürung hinten:

Schnürzug oben:

Gewicht (jeweils pro Paar):
Daunensocken von Exped: 98 g
Filzschuhe: 260 g
Sohlen aus Evazote: 20 g
Überschuhe aus Cordura: 230 g
Zusammen: 608 g
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