Weichschale kratzt
Bin ich in den Laden rein, sage: Darf ich hier mal probieren?
Aber bitte, sagt der Verkäufer.
Ich schlüpfe als erstes in das Objekt meiner Begierden, eine Mammut Ultimate pro.
Au! Das kratzt ja füchterlich am Arm!
Ich sage: Sie, das kratzt ja!
Ja, sagt er, das sind die Nähte.
Ich sage: Das ist ja eine Zumutung!
Er sagt: Die Leute nehmen das in Kauf.
Ich sage: Ich nicht.
Ich wende die Jacke auf links und schaue mir die Nahtverarbeitung an, Geradstich und mit Overlock versäubert, mit irgendeinem harten Angeldraht, der beim Drüberfahren selbst den schwieligen Daumen piekselt.
Ergebnis: Bei jeder Bewegung scheuert und sticht die Naht in die Haut, als wärs das Nesselhemd des Ulysses.
Dann probiere ich eine Millet, das gleiche, dann eine Vaude, etwa gleich, etwas gemäßigter, dann eine Salewa, halbwegs erträglich, aber auch rau.
Dann frage ich den Verkäufer, der gleichzeitig Besitzer ist, welche Jacke er denn trüge, schließlich hat er ja die freie Auswahl.
Die da, sagt er und zeigt auf eine Haglöfs.
Ich schlüpfe rein und nichts. Weich wie Butter. Hoppla! Das ist ja angenehm!
Sofort den Ärmel auf links und Nahtbeschau: Ha! Deshalb! Die haben Flachnähte!
Die legen die Naht um, nähen noch mal drüber und haben die Fadenspannung so gewählt, dass sich der Faden im flauschigen Material selbst versenkt.
Deswegen spürt man da Stoff, aber keine Naht.
Sofort ist mir die Firma sympathisch.
Bei denen sitzt offensichtlich eine Direktrice, die mitdenkt und nicht mitkalkuliert und sagt:
Ohne zweite Naht sparen wir uns 15% Arbeitsaufwand, ergo verbessern wir die Kostenbilanz.
Bei denen läuft das offenbar andersherum: Die denken vom Produkt her und nicht vom Preis.
ps.
Ich schätze mittlerweile auch wieder die Händler vor Ort. Haben nicht das Angebot wie der Versandhandel, aber man kann probieren, plaudern und prüfen. Das hat was.
Bin ich in den Laden rein, sage: Darf ich hier mal probieren?
Aber bitte, sagt der Verkäufer.
Ich schlüpfe als erstes in das Objekt meiner Begierden, eine Mammut Ultimate pro.
Au! Das kratzt ja füchterlich am Arm!
Ich sage: Sie, das kratzt ja!
Ja, sagt er, das sind die Nähte.
Ich sage: Das ist ja eine Zumutung!
Er sagt: Die Leute nehmen das in Kauf.
Ich sage: Ich nicht.
Ich wende die Jacke auf links und schaue mir die Nahtverarbeitung an, Geradstich und mit Overlock versäubert, mit irgendeinem harten Angeldraht, der beim Drüberfahren selbst den schwieligen Daumen piekselt.
Ergebnis: Bei jeder Bewegung scheuert und sticht die Naht in die Haut, als wärs das Nesselhemd des Ulysses.
Dann probiere ich eine Millet, das gleiche, dann eine Vaude, etwa gleich, etwas gemäßigter, dann eine Salewa, halbwegs erträglich, aber auch rau.
Dann frage ich den Verkäufer, der gleichzeitig Besitzer ist, welche Jacke er denn trüge, schließlich hat er ja die freie Auswahl.
Die da, sagt er und zeigt auf eine Haglöfs.
Ich schlüpfe rein und nichts. Weich wie Butter. Hoppla! Das ist ja angenehm!
Sofort den Ärmel auf links und Nahtbeschau: Ha! Deshalb! Die haben Flachnähte!
Die legen die Naht um, nähen noch mal drüber und haben die Fadenspannung so gewählt, dass sich der Faden im flauschigen Material selbst versenkt.
Deswegen spürt man da Stoff, aber keine Naht.
Sofort ist mir die Firma sympathisch.
Bei denen sitzt offensichtlich eine Direktrice, die mitdenkt und nicht mitkalkuliert und sagt:
Ohne zweite Naht sparen wir uns 15% Arbeitsaufwand, ergo verbessern wir die Kostenbilanz.
Bei denen läuft das offenbar andersherum: Die denken vom Produkt her und nicht vom Preis.
ps.
Ich schätze mittlerweile auch wieder die Händler vor Ort. Haben nicht das Angebot wie der Versandhandel, aber man kann probieren, plaudern und prüfen. Das hat was.
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