Nerzöl für Baumwollimprägnierung

[JonasB]

In einer älteren NORR habe ich gelesen das früher Nerzöl zur Imprägnierung von Baumwolle verwendet wurde.
Eigenschaften: Atmungsaktiv und haltbar (ausserdem natürlich ökologisch)

Hat da jemand Erfahrungen mit?

[Christine M]

Der Begriff "Ölzeug" kommt ja nicht von ungefähr. Hier steht allerdings etwas von Leinöl: Wikipedia. "Mink Oil" kenne ich ansonsten zur Pflege und Imprägnierung von Schuhen. Zitat: "KIWI Mink Oil contains a rich blend of mink oil, silicone and lanolin (...)".

Christine

[JonasB]

hmm, Erfahrungen wären schon schöner...

[JonasB]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

*themawiederraussuch*

Und wie siehts mit Erfahrungen bzgl. Birkenrinde und essigsaurer Tonerde aus?

[sacred]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit stark gesalzener Butter machen können.

[JonasB]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

verarschen kann ich mich selber- das stinkt ja wohl zum Himmel!

[JonasB]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

[Andreas L]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

Ja - es gibt da so eine Seite von zwei "Naturburschen", die in Schweden oder Norwegen eine Tour gemacht haben "ohne moderne Materialien" - also Renntierfell statt Isomatte, Lederjacke statt Goretex und Leistenkanu statt Fiberglas. Dafür stehen dann bei denen die Baked Beans-Dosen von Heinz neben dem "Lagerfeuer". Da wird Nerzöl zur Imprägnierung von Textilien in einem Nebensatz genannt.
Erfahrungen hab ich damit nicht - ich denke aber, dass sich tierische Produkte dafür auch nicht wirklich eignen, weil die recht unangenehm riechen können, wenn sie sich zersetzen. Deshalb werden ja auch zur Lederpflege tierische Öle nicht empfohlen. Darüberhinaus wird Nerzöl aus Tieren gewonnen, die völlig artfremd und hyper-intersiv in China gehalten werden. Es ist auch recht teuer: Rund 50 Euro der Liter. Und "atmungsaktiv" werden die Textilien auch nicht davon.
Das "Ölzeug" der Seeleute wurde wohl mit Leinöl und anderen pflanzlichen Ölen und Wachsen behandelt, nicht mit Teeren, die im allgemeinen giftig sind, oder sein können. Eine Ausnahme stellt dabei Bienenwachs dar, aber das ist ja kein Produkt, das aus Tieren gewonnen wird, sondern von Tieren produziert wird.

Andreas

[JonasB]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

Ja - es gibt da so eine Seite von zwei "Naturburschen", die in Schweden oder Norwegen eine Tour gemacht haben "ohne moderne Materialien" - also Renntierfell statt Isomatte, Lederjacke statt Goretex und Leistenkanu statt Fiberglas.

das ist ja der Bericht aus der NORR

Lanolin wäre auch noch eine Ausnahme!

[Andreas L]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

Ja, genau. Gefilzte Wolle ist weitgehend wasserdicht. Und die Wolle der Schafe auf den Faröer, die besonders Wollfetthaltig ist, wird verbrannt, weil sie auf dem Markt nichts mehr bringt. Auf der anderen Seite: So wenig ich dieses Plastikzeug wie Nylon und Goretex mag: Auf einer Hochtour im Gebirge möchte ich nicht gerne drauf verzichten und kiloschwere Wollfilzklamotten tragen.

Also mit Wollfett Baumwolle zu imprägnieren könnte schon eine Idee sein. Vor Jahren waren doch auch mal diese Jacken aus Schottland en vogue, die auch aus imprägnierter Baumwolle waren und ausgesehen haben, als ob sie der eigene Opa schon getragen hätte. Aber ich glaube, da war es Bienenwachs.

Was mir dabei noch einfällt: Frag doch mal bei der Userin "Spurensucher" nach wegen der Nerzöl-Sache. Die ist speziallisiert auf so alte Techniken.

Andreas

PS: "Barbour" heisst der schottische Wachsjackenhersteller.

[JonasB]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

PS: "Barbour" heisst der schottische Wachsjackenhersteller.

die sind ja schon laaang bekannt.

Ich habe noch nicht rausgefunden wie ich Lanolin auf die Baumwolle bekomme- einreiben und bügeln ist zu aufwändig und bringt keine Vorteile gegenüber Wax und im Tauchbad habe ich das Fett auch innen
Ich werde "Spurensucher" mal fragen

[Spurensucher]

AW: Nerzöl für Baumwollimprägnierung

Hoi Jonas

Danke für die PM. Ich werd Dich enttäuschen müssen. Denn mit Baumwolle ist das eben so ne Sache.

Lanolin ist wunderbar für Wolle und Leder geeignet. Aber bei Baumwolle nur "bedingt".

Ich habe mein selbstgenähtes Baumwoll-Lavvu zwar wasserdicht hingekriegt, aber erst beim zweiten Intensivgang. "Doppelt gemoppelt". Aussen mit Lanolin und Innen mit Bienenwachs .

Schandtaten-Beschrieb

Lanolin

Das Lanolin habe ich in heissem Wasser schmelzen lassen und es dann mit in einem grossen Wäschetrog mit lauwarmen Wasser unter ständigem Rühren ein wenig kühlen lassen und hernach das Zelt drinnen gewälzt und zwar sehr intensiv. ( Muskeltraining und Plantschplausch in einem )

Mit Baumwollkleidung habe ich diese Version noch nie versucht. Doch auf die Schnelle, würde ich mich dazu entschliessen, eine Jacke nur Aussen mit Lanolin zu behandeln. Denn das Zeug ist wirklich fettig.

Bienenwachs

Innen habe ich mit Bienenwachs geräuchert (Nicht ungefährlich für die Atemwege. Vorsicht! Wenn man mit Wachs räuchert, Wachskugel rein und Mensch sofort raus. Ich habe das Zelt aufgebaut, einen Metallteller reingestellt , mit einer Kohlentaps zum "Räuchern", die angezündet, bis sie ordentlich glühte, einen grosses Bienenwachsstück draufgestellt, danach die Flucht ergriffen das Zelt von Aussen geschlossen und draussen gewartet was passiert.......

Für Kleider ist Wachs unbrauchbar, es sei denn, sie bestehen aus Leder. Dann nimmt man am Besten Bienenwachs zum Streichen. Dann hat auch die Nase etwas davon.

Die Moral der Geschicht...

Wie bereits beschrieben, musste ich diese beiden Anwendungen zweimal vollziehen, bis mein Zelt wirkliche Wasserdicht war. Das erste Mal liess es ein wenig durch. Das war in Deutschland, es hat vier Tage nur geregnet. ( In der Schweiz wäre mir das sicher NIIEEE passiert. )

Naja, lieber Jonas, wie schon gesagt, einen wirklich guten Rat, wie man Baumwolle ökologisch 100% imprägniert, kann ich nicht geben. Da muss auch ich passen.

Andererseits, wenn es sich um Zelte handelt, würde ich mich einmal an die Veranstalter von Tipilager wenden, von welchen man von der Geschäftsphilosophie her annehmen kann, dass sie ihre Zelte ökologisch inprägnieren.

Und bei Baumwollkleidung... muss ich leider passen. Also ausser Lanolin, würd ich da nichts Öliges einreiben, dass ich unterwegs stinken würde, wie ein Fisch der vor 3 Wochen das Zeitliche gesegnet.... Tu Dir das nicht an, Mann! Lieber weiter fragen. Viel Glück!!!

Gruss Spurensucher

Nachtrag: Ah ja, das Nerzöl.... Bitte um Verzeihung, für das kleine Versäumnis. Also Nerzöl, das eignet sich vorzüglich für Leder, Haut und zur Fellpflege. Aber für Baumwolle...weniger