Hi zusammen!
Diesen Juli sind mein Bruder und ich das erste Mal mit der neuen "leichten" Ausrüstung auf eine 2-wöchige Tour in Island losgezogen. Mittlerweile gibt es im Forum Einige die sich für Erfahrungsberichte von Leichtausrüstung interessieren. Wir hatten uns die Ausrüstung größtenteils letztes Jahr in den USA zugelegt, da wir weg vom schweren 25 kg Rucksack wollen. Gründe gibt es genügend dafür, sich am Leichtwandern zu probieren. Wir wollen nicht wie einige Hartgesottenen das Ultraleichtwandern neu entdecken und mit einem 7 kg Rucksack auf eine 2-wöchige Tour gehen, denn hiervon sind wir mit Sicherheit noch weit entfernt. Wandern soll mit Leichtwandern für uns noch Spaß machen :-)!
Das sich Leichtwandern, Komfort und Spaß an einer Tour verbinden lassen, haben wir in Island erfreulicherweise erfahren können.
Nun aber zu der Ausrüstung:
Tarptent Contrail von Henry Shires: (Contrail)
"Unsere zuverlässige Einmannbehausung"
Mit Erstaunen haben wir festgestellt, dass das Tarptent ein wirkliches 3-Season Tarptent ist. Wer das isländische Wetter kennt, der weiss hier gibt es alles was der Wettergott zu bieten hat. Das Tent hat alle Wetterlagen super geleistet und hat bewiesen dass eine Einwandkonstruktion sehr gut funktionieren kann.
Vorteile:
- Sehr leichter Aufbau des 700gr. leichten Tarptents
- Kein Kondensproblem, wegen der guten Belüftung
- großes Platzangebot für eine Person
- Regen = kein Problem, Wind = kein Problem
Nachteil:
- In Island gab es eine Nacht lang einen Sandsturm und wir haben unser Tarptent etwas ungeschickt aufgebaut. So konnte der feine aufgewirbelte Sand durch die Lüftung in Form von Fliegengitter durch den starken Wind eindringen. Hätte wir uns einen windgeschützeren Platz gesucht, wäre das kein Problem gewesen. Als Vergleich: Das doppelwandige Dreimannzelt unserer Freunde hatten dennoch ähnliche Problem, da der Sand dort so fein ist, dass er überall eindringen konnte.
Schlafsack WM Summerlite (Summerlite)
"Ein Wärmetüte mit super Gewichts-Leistungs-Verhältnis"
Als wir das erste Mal den Daunenschlafsack aus dem Hause WM in der Hand hatten, waren wir schon sehr skeptisch, dass ein solcher Schlafsack bis 0 Grad Aussentemperatur den Körper warm halten soll. Wir haben im Schlafsack immer eine Schlafsackliner aus Baumwoll-Seide-Gemisch von Cocoon verwendet. Beim Aussenmaterial handelt es sich um Ripstop, dass sehr stabil wirkt und sich auf der Tour bewährt hat. In Verbindung mit dem Tarptent, hatten wir auch nie Probleme mit Kondens auf dem Schlafsack, was dazu beitrug, dass dieser Schlafsack trotz mehrere Regentage seine volle Wärme- und Bauschleistung beibehalten konnte.
Vorteile:
- 650 gr. Gewicht bei diesem Leistungsverhältnis
- durchgehende Reissverschluss
- hoher Schlafkomfort
- Einfachheit des Schlafsacks
- 0 Grad Komforttemperatur hat sich ei uns bestätigt. Wichtig ist hier zu sagen, dass es hier ein unterschiedliches Kälte- und Wärmeempfinden gibt. Frauen werden mit dem Schlafsack bei 0 Grad sicher nicht komfortable schlafen können.
Nachteil:
- Ich habe jeden Abend zur Kontrolle den Schlafsack im Tageslicht durchleutet, um zu überprüfen ob die Daunen in den Kammern gleichmäßig verteilt waren.
Thermarest
RidgeRest (RidgeRest)
"Wellenprofil machts angenehm"
Die gute alte ThermaRest RidgeRest war im Temperaturbereich bis 0 Grad ein toller Begleiter. Das Wellenprofil in der Matte ist wohl das Geheimnis darin, im Vergleich zu den flachen Matten, die auch deutlich schwerer sind.
Vorteil:
- 400gr. ist nicht das leichtest, aber die Matte bietet dafür eine gute Grundlage für die Zeltnächte
- Unempfindlich gegen Löcher im Vergleich zu selbstaufblasenden Matten
Nachteil:
- Gab es keine!
Rucksack Golite Pinnacle (Pinnacle)
Der Ausrüstungsgegenstand an dem wir am meisten Gewicht sparen konnten. Wenn man sich überlegt, dass unser Jack Wolfskin Agadir 3 mit 2,7 kg im Vergleich zum Golite Pinnacle mit seinen 700 gr. allein schon 2 kg mehr wiegt, ist die Einsparung sensationell. Wir haben in Island jeden Tag aufs neue festgestellt, dass es ein Irrtum unsere wie auch vieler anderer ist, dass ein solcher Leichtwanderrucksack mit ebenfalls 70 Liter Volumen bequem zu tragen sein kann. Er ist saubequem zu tragen und ich habe in keinem Moment des Tragens Druckstellen gehabt.
Vorteile:
- 700 gr. Gewicht
- Einfachheit und dennoch funktionial
- 18 kg Komfortgewicht ist mit dem Rucksack gut zu tragen
- Tolles und stabile Material
- Im Vergleich zu üblichen Rucksäcken mit 90 Euro (US-Preis) um weiten billiger als der übliche Rucksack.
Nachteil:
- Bis dato keiner
Snow Peak Gaskocher (Gaskocher)
Der Kocher machte einen tollen und zuverlässigen Eindruck auf uns. Wir haben für die Tour Travellunch Essenspaket dabei gehabt und somit nur Wasser mittags und abends erhitzen müssen. In Verbindung mit einem Trangia Kochtopf und einem selbstgebauten Aluwindschutz, hat er alle Erwartungen an uns erfüllt. Die Heizleistung ist im Vergleich zum Gewicht, was man an Brennstoff mitnehmen muss der Wahnsinn. Wir haben eine 220gr. Gaskartusche zu zweit für Tage gereicht. Mit einem Trangia Spirituskocher hätten wir für die 8 Tage das 3-fache an Brennstoffgewicht mit uns schleppen müssen.
Vorteile:
- 106 gr. Gewicht
- geniale Heizleistung
- Piezozündung
- Robust für das geringe Gewicht
Nachteil:
- Gab es keinen
Fazit des Ausrüstungstest
Wir hatten für die ersten 8 Tage der Tour ein Rucksackgewicht von 17 kg und hatten alles dabei. Für uns ein absolutes Traumgewicht für die erste Leichttour. Wir wollen uns ans "leichter werden" von Tour zu Tour gewöhnen und stättig unsere Ausrüstung verbessern. Die Tour hat uns gezeigt, wie einfach es ist deutlich leichter auf Tour zu gehen und die neue Ausrüstung hat viel neues ermöglicht:
- Wir waren abends kaum erschöpft
- Unsere angehende Athrose in den Knien ist dies natürlich sehr zu gute gekommen, da wir keine Knieschmerzen mehr hatten
- Ein paar Änderungen und ein bisschen Umdenken haben das Gewicht extrem gedrückt
- Landschaftlich kann man die Natur mehr genießen, da man nicht mit Schulterdrücken, Rückenproblemen und Knieproblemen zu kämpfen hatten.
Wir haben im Vergleich zu unseren "schweren" Touren keine Einbußen am Komfort und Luxus einer solchen Tour gehabt. Als Beispiel: Unser Platz im Tarptent ist größer, wie wenn ich mit meinem Hilleberg Kaitum zu Zweit losziehe.
Für die weiteren Touren gibt es auch schon konkrete Änderungen unsere Ausrüstung, um das Gewicht problemslos auf 13-14 kg mit Essen u. Trinken drücken zu können. Ich schleppe heute immer noch meine schwere digitale Spiegelreflexkamera mit mir rum. Das sind alleine 3 kg mit weiterem Fotoequitment. Eine Kompaktkamera tut es hier auch!
Wir/Ich können das Umdenken bei der Ausrüstung nur empfehlen, dass Rücken-, Schulter- und Kniebeschwerden auf Dauer gesundheitliche Probleme verursachen ist jeden klar, der noch lange Wandern will. Es ist nur ein Grund auf Leichtwandern umzusteigen, es gibt noch viele weitere.
Grüße
Hannes
Diesen Juli sind mein Bruder und ich das erste Mal mit der neuen "leichten" Ausrüstung auf eine 2-wöchige Tour in Island losgezogen. Mittlerweile gibt es im Forum Einige die sich für Erfahrungsberichte von Leichtausrüstung interessieren. Wir hatten uns die Ausrüstung größtenteils letztes Jahr in den USA zugelegt, da wir weg vom schweren 25 kg Rucksack wollen. Gründe gibt es genügend dafür, sich am Leichtwandern zu probieren. Wir wollen nicht wie einige Hartgesottenen das Ultraleichtwandern neu entdecken und mit einem 7 kg Rucksack auf eine 2-wöchige Tour gehen, denn hiervon sind wir mit Sicherheit noch weit entfernt. Wandern soll mit Leichtwandern für uns noch Spaß machen :-)!
Das sich Leichtwandern, Komfort und Spaß an einer Tour verbinden lassen, haben wir in Island erfreulicherweise erfahren können.
Nun aber zu der Ausrüstung:
Tarptent Contrail von Henry Shires: (Contrail)
"Unsere zuverlässige Einmannbehausung"
Mit Erstaunen haben wir festgestellt, dass das Tarptent ein wirkliches 3-Season Tarptent ist. Wer das isländische Wetter kennt, der weiss hier gibt es alles was der Wettergott zu bieten hat. Das Tent hat alle Wetterlagen super geleistet und hat bewiesen dass eine Einwandkonstruktion sehr gut funktionieren kann.
Vorteile:
- Sehr leichter Aufbau des 700gr. leichten Tarptents
- Kein Kondensproblem, wegen der guten Belüftung
- großes Platzangebot für eine Person
- Regen = kein Problem, Wind = kein Problem
Nachteil:
- In Island gab es eine Nacht lang einen Sandsturm und wir haben unser Tarptent etwas ungeschickt aufgebaut. So konnte der feine aufgewirbelte Sand durch die Lüftung in Form von Fliegengitter durch den starken Wind eindringen. Hätte wir uns einen windgeschützeren Platz gesucht, wäre das kein Problem gewesen. Als Vergleich: Das doppelwandige Dreimannzelt unserer Freunde hatten dennoch ähnliche Problem, da der Sand dort so fein ist, dass er überall eindringen konnte.
Schlafsack WM Summerlite (Summerlite)
"Ein Wärmetüte mit super Gewichts-Leistungs-Verhältnis"
Als wir das erste Mal den Daunenschlafsack aus dem Hause WM in der Hand hatten, waren wir schon sehr skeptisch, dass ein solcher Schlafsack bis 0 Grad Aussentemperatur den Körper warm halten soll. Wir haben im Schlafsack immer eine Schlafsackliner aus Baumwoll-Seide-Gemisch von Cocoon verwendet. Beim Aussenmaterial handelt es sich um Ripstop, dass sehr stabil wirkt und sich auf der Tour bewährt hat. In Verbindung mit dem Tarptent, hatten wir auch nie Probleme mit Kondens auf dem Schlafsack, was dazu beitrug, dass dieser Schlafsack trotz mehrere Regentage seine volle Wärme- und Bauschleistung beibehalten konnte.
Vorteile:
- 650 gr. Gewicht bei diesem Leistungsverhältnis
- durchgehende Reissverschluss
- hoher Schlafkomfort
- Einfachheit des Schlafsacks
- 0 Grad Komforttemperatur hat sich ei uns bestätigt. Wichtig ist hier zu sagen, dass es hier ein unterschiedliches Kälte- und Wärmeempfinden gibt. Frauen werden mit dem Schlafsack bei 0 Grad sicher nicht komfortable schlafen können.
Nachteil:
- Ich habe jeden Abend zur Kontrolle den Schlafsack im Tageslicht durchleutet, um zu überprüfen ob die Daunen in den Kammern gleichmäßig verteilt waren.
Thermarest
RidgeRest (RidgeRest)
"Wellenprofil machts angenehm"
Die gute alte ThermaRest RidgeRest war im Temperaturbereich bis 0 Grad ein toller Begleiter. Das Wellenprofil in der Matte ist wohl das Geheimnis darin, im Vergleich zu den flachen Matten, die auch deutlich schwerer sind.
Vorteil:
- 400gr. ist nicht das leichtest, aber die Matte bietet dafür eine gute Grundlage für die Zeltnächte
- Unempfindlich gegen Löcher im Vergleich zu selbstaufblasenden Matten
Nachteil:
- Gab es keine!
Rucksack Golite Pinnacle (Pinnacle)
Der Ausrüstungsgegenstand an dem wir am meisten Gewicht sparen konnten. Wenn man sich überlegt, dass unser Jack Wolfskin Agadir 3 mit 2,7 kg im Vergleich zum Golite Pinnacle mit seinen 700 gr. allein schon 2 kg mehr wiegt, ist die Einsparung sensationell. Wir haben in Island jeden Tag aufs neue festgestellt, dass es ein Irrtum unsere wie auch vieler anderer ist, dass ein solcher Leichtwanderrucksack mit ebenfalls 70 Liter Volumen bequem zu tragen sein kann. Er ist saubequem zu tragen und ich habe in keinem Moment des Tragens Druckstellen gehabt.
Vorteile:
- 700 gr. Gewicht
- Einfachheit und dennoch funktionial
- 18 kg Komfortgewicht ist mit dem Rucksack gut zu tragen
- Tolles und stabile Material
- Im Vergleich zu üblichen Rucksäcken mit 90 Euro (US-Preis) um weiten billiger als der übliche Rucksack.
Nachteil:
- Bis dato keiner
Snow Peak Gaskocher (Gaskocher)
Der Kocher machte einen tollen und zuverlässigen Eindruck auf uns. Wir haben für die Tour Travellunch Essenspaket dabei gehabt und somit nur Wasser mittags und abends erhitzen müssen. In Verbindung mit einem Trangia Kochtopf und einem selbstgebauten Aluwindschutz, hat er alle Erwartungen an uns erfüllt. Die Heizleistung ist im Vergleich zum Gewicht, was man an Brennstoff mitnehmen muss der Wahnsinn. Wir haben eine 220gr. Gaskartusche zu zweit für Tage gereicht. Mit einem Trangia Spirituskocher hätten wir für die 8 Tage das 3-fache an Brennstoffgewicht mit uns schleppen müssen.
Vorteile:
- 106 gr. Gewicht
- geniale Heizleistung
- Piezozündung
- Robust für das geringe Gewicht
Nachteil:
- Gab es keinen
Fazit des Ausrüstungstest
Wir hatten für die ersten 8 Tage der Tour ein Rucksackgewicht von 17 kg und hatten alles dabei. Für uns ein absolutes Traumgewicht für die erste Leichttour. Wir wollen uns ans "leichter werden" von Tour zu Tour gewöhnen und stättig unsere Ausrüstung verbessern. Die Tour hat uns gezeigt, wie einfach es ist deutlich leichter auf Tour zu gehen und die neue Ausrüstung hat viel neues ermöglicht:
- Wir waren abends kaum erschöpft
- Unsere angehende Athrose in den Knien ist dies natürlich sehr zu gute gekommen, da wir keine Knieschmerzen mehr hatten
- Ein paar Änderungen und ein bisschen Umdenken haben das Gewicht extrem gedrückt
- Landschaftlich kann man die Natur mehr genießen, da man nicht mit Schulterdrücken, Rückenproblemen und Knieproblemen zu kämpfen hatten.
Wir haben im Vergleich zu unseren "schweren" Touren keine Einbußen am Komfort und Luxus einer solchen Tour gehabt. Als Beispiel: Unser Platz im Tarptent ist größer, wie wenn ich mit meinem Hilleberg Kaitum zu Zweit losziehe.
Für die weiteren Touren gibt es auch schon konkrete Änderungen unsere Ausrüstung, um das Gewicht problemslos auf 13-14 kg mit Essen u. Trinken drücken zu können. Ich schleppe heute immer noch meine schwere digitale Spiegelreflexkamera mit mir rum. Das sind alleine 3 kg mit weiterem Fotoequitment. Eine Kompaktkamera tut es hier auch!
Wir/Ich können das Umdenken bei der Ausrüstung nur empfehlen, dass Rücken-, Schulter- und Kniebeschwerden auf Dauer gesundheitliche Probleme verursachen ist jeden klar, der noch lange Wandern will. Es ist nur ein Grund auf Leichtwandern umzusteigen, es gibt noch viele weitere.
Grüße
Hannes
Kommentar