Leichtes Gepäck, die Offenbarung? Ein Bericht

[Flachlandtiroler]

Corton schrieb

jasper hatte folgendes geschrieben:: Hab schon gedacht, du willst mich als seilbahnfahrer abstempeln!
Schon wieder diese negative Haltung gegenüber Seilbahnfahrern?

Also ich habe jetzt gerade bestimmt nix Negatives über Seilbahnfahrer geschrieben. Aber jaspers Reaktion spricht doch für sich, oder?

Corton schrieb

Der, der viel in den Alpen unterwegs ist und noch nie eine Seilbahn benutzt hat, möge bitte vortreten!

*tritt vor* Nie gibt's nicht, aber Monte Rosa-Süd war beide Male ohne Seilbahn -- der Weg über Hohlicht ist absolut empfehlenswert und man trifft in der Regel kaum einen Menschen; desgleichen z.B. der Zugang zur Britanniahütte über den Heidefriedhof statt per MetroAlpin. Montblanc werde ich wenn überhaupt mal von der italienischen Seite her angehen.

Statt Anstand, Moral und Ehre würde ich eher von "Stil" reden, das impliziert etwas mehr Toleranz

[Flachlandtiroler]

Ergänzende Statistik (hat mich jetzt mal interessiert):
War in den Alpen in zwölf Jahren auf 23 Tagestouren und 85 Tage auf 22 Mehrtagestouren, meist in den bekannteren Regionen (sprich Seilbahnen verfügbar).

7x wurde eine Seilbahn o.ä. benutzt, Gründe:

2x Tourabbruch (Unwetter, Kamerad n.akklimatisiert)
2x der sog."Zeitmangel" (mea culpa)
1x um einen (älteren) Kameraden zu schonen
1x weil Tour sonst mit ÖPNV unmöglich (also quasi Zeitmangel)
1x weil (angeblich) kein Aufstieg zu Fuß möglich/ratsam

Gruß, Martin

[Corton]

Mann-o-mann, Du führst aber wirklich sehr genau Buch! Ich renn in den Alpen schon seit meinem 6. Lebensjahr rum (also seit mehr als 20 Jahren...) habe aber nicht den Hauch einer Ahnung wie viel Tage ich da verbracht oder wie oft ich irgendwelche Bahnen benutzt habe. In der Praxis benutzen wir im Sommer eigentlich nie Seilbahnen, obwohl ich sie hier verteidige. Wie Du schon sagst, ist es einfach eine Frage von Stil aber auch von Genussemfpinden. Ich denke nur, man sollte sich von niemandem einreden lassen, man wäre ein schlechter, unehrenhafter Mensch, wenn man mal eine Seilbahn benutzt. Manchmal sind die Dinger einfach ganz praktisch und können u.U. auch Leben retten.

Aber zurück zum eigentlichen Thema

Habe neulich mal meine Rucksäcke gewogen:

Der Osprey 110 wiegt knapp 3.700g *schock*, der Larca Kangtega 60+15 ca. 2.400g, ein Wanderrucksack von Deuter ohne Volumenangabe (schätze mal 30 L) ca. 630g.
Wenn ich mit letzterem unterwegs bin, fühle ich mich schon bei einem Gewicht von mehr als 6kg irgendwie nicht mehr wohl. Wie kann man auf die Idee kommen, mit einem Rucksack, der gut 400g wiegt, über 10kg zu tragen und das auch noch für mehrere Tage???
Jedem das seine, aber mein Ding wäre das nicht.

Gruß,

Corton

P.S. Hast Du mir die Bilder vom Altels schon geschickt?

[Flachlandtiroler]

Die Statistik hab' ich gerade aus der Erinnerung auf einem Blatt Papier gemacht und die 15 Jahre davor weggelassen, da ich da die Touren meist nicht selber geplant (z.B. ob Seilbahn oder nicht) habe.

Corton schrieb

P.S. Hast Du mir die Bilder vom Altels schon geschickt?

Nein. 8)
Wollte Dir 'ne zweite Mitteilung über das Board zukommen lassen, aber irgend wie liegt die immernoch in "Postausgang" statt in "Gesendet".
Egal, da steht drin DASS DU SCHON NOCH DEINE EMAIL ANGEBEN SOLLTEST. :bash:

[Dani]

besten dank für all die tipps. ich werde wohl noch ca. 1-1.5kg einsparen können.

noch ein paar punkte:

der breeze hat/braucht kein gestell. der inhalt ist das gestell. weiches am rücken, hartes aussen. nachteil, man schwitzt enorm am rücken (ist für mich "zum glück" nichts spezielles da ich sowieso sehr schnell und stark schwitze - trage im winter während des marsches nur ein leibchen und eine ultradünne windjacke (golite bark) und die noch meist geöffnet). und es stimmt, bei mehr als 10-12kg wirds eher ungemütlich.

in den alpen rechne ich immer! mit einem "wintereinbruch", alles andere wäre leichtsinnig.

seilbahnen: ja, benutze ich gerne und oft um wieder runter zu fahren oder den rapide zunehmenden asphaltierten bergsträsschen "auszuweichen".

karten: bin verwöhnt und benutze praktisch nur die 1:25,000 karten von swisstopo, auf die benötigte grösse zugeschnitten, wohlgemerkt.

spass: ja ich habe auch spass, trotz oder gerade wegen der übertrieben anmutenden vorbereitung, weil ich mich dann voll und ganz auf den weg, die aussicht, flora, fauna, geologie konzentrieren kann (gipfel erklimmen sind nicht so meine sache).

[Corton]

Ups - schon geändert! corton@gmx.de

Corton

[Dani]

noch ein paar tipps für (ultra)-leicht einsteiger:

mit den widerwärtigkeiten der natur leben, statt die gute stube in die wildnis mitnehmen zu wollen. z.b. wenns regnet wird man eben nass.

die ausrüstung genau auf die tour zuschneiden.

duplizität vermeiden. z.b. nur ein t-shirt statt zwei. auf ersatzteile soweit vertretbar verzichten.

"multi-purpose" artikel bevorzugen.

"knock-on"-effekt ausnützen: weniger gewicht auf dem rücken erlaubt einen leichteren rucksack erlaubt leichteres schuhwerk etc.

im internet rumsurfen. z.z. (noch) vorallem englische sites.

hier gibts nen guten einstieg: www.backpackinglight.com

[Steffen Schwientek]

der breeze hat/braucht kein gestell. der inhalt ist das gestell. weiches am rücken, hartes aussen. nachteil, man schwitzt enorm am rücken (ist für mich "zum glück" nichts spezielles da ich sowieso sehr schnell und stark schwitze - trage im winter während des marsches nur ein leibchen und eine ultradünne windjacke (golite bark) und die noch meist geöffnet). und es stimmt, bei mehr als 10-12kg wirds eher ungemütlich.

Den breeze am besten mit einem Gewicht von 7-8kg benutzen, dann kann man ihn lässig auf einer Schulter tragen, was einen trockenen Rücken zur Folge hat.
Mein "Basisgewicht" liegt bei 4,5kg, dann ist das lässige fast immer möglich.

[jasper]

Hab schon gedacht, du willst mich als seilbahnfahrer abstempeln!
Schon wieder diese negative Haltung gegenüber Seilbahnfahrern?

Ich glaub ich muss da mal was klarstellen.

1. Zum einen ging es darum, leicht den Berg hinaufzulaufen. Wenn ich die Hälfte mit der Seilbahn fahre, dann hat das leichte Gepäck keinen Sinn.

2. War überhaupt gar keine negative Haltung, bin selber Seilbahnfahrer, nämlich im Winter, wenn ich die Berge mit Brettern an den Füßen unsicher mache.

3. Ich weiß auch, dass ich mich mit nem Seil sicher und mit nem Pickel im Eis laufe! Allerdings kann man auch mit nem Seil als Hilfe hoch (Tarzan)

In diesem Sinne,

Jasper

[Flachlandtiroler]

@Jasper
Zu 1.: Die Seilbahndiskussion hatten wir schon mal und ist in diesem Thread nur durch ein Mißverständnis entstanden; fehlplaziert ist sie auch. Sorry, das ich das angefacht habe.

Zu 2.: ACK. Wie gesagt, ist'ne Stilfrage, jedem das Seine.

Zu 3.: Das ist immer noch unklar ausgedrückt. Niemand zieht sich mit einem Seil hoch ; das Seil verhindert, daß man runterfällt falls man mal abrutscht. Insofern ist richtig, daß es bestimmte Touren möglich macht, weil man die nicht ohne Seil riskieren würde.

Gruß, Martin

[Christian Wagner]

Wie kann man auf die Idee kommen, mit einem Rucksack, der gut 400g wiegt, über 10kg zu tragen und das auch noch für mehrere Tage???
Jedem das seine, aber mein Ding wäre das nicht.

Das braucht nur ein wenig Eingewöhnung. Schon bald sind deine Schultern fit genug, so dass dir der fehlende Hüftgurt nix mehr ausmacht.