[wiki]Helsport_Svalbard3[/wiki]
Da ich inzwischen eine Waage und erste Erfahrungen mit dem Zelt habe, hier ein kleiner Bericht.
Entscheidung
Während ich auf meiner ersten Wintertour noch mit meinem eigenen Zelt unterwegs war (Salewa Sierra Leone), habe ich bei den folgenden immer in den Zelten anderer Leute übernachtet (Hilleberg Nammatje 2 GT, Hilleberg Helags). Da das Sierra Leone nicht wirklich für den Wintereinsatz geeignet ist und ich dieses Jahr keinen Schlafplatz erschnorren konnte, habe ich dann über den Kauf eines eigenen Zeltes nachgedacht. Durch die teilweise doch recht heftigen Stürme in der Vidda und in anderen Ecken der Welt in denen das Zelt irgendwann mal zum Einsatz kommen soll, habe ich mich in der "Oberklasse" umgeschaut.
Für mich kommt bei Sturm ein getrennter Aufbau von IZ und AZ nicht in Frage, daher schränkte sich die Auswahl schon ziemlich ein. Neben Macpac blieben eigentlich nur Helsport und Hilleberg im Rennen.
Macpac ist in Deutschland nur sehr schwer zu bekommen und ein Zelt zu kaufen, ohne es mir vorher mal angeschaut zu haben, kam nicht in Frage. So waren also nur noch Hilleberg und Helsport übrig.
Bei Hilleberg schieden die Nammatje GTs aufgrund schlechter Erfahrungen auch schon weg (die Liegelänge ist eh zu kurz und bei Schneefall wird sie schnell noch kürzer), als Wunschkandidaten kamen das Tarra, das Keron 3 und das Keron 2 GT in Frage. Das Keron 2 hat leider imo im Vergleich zum eigentlich baugleichen Helags einen sehr unkomfortablen Eingang und war daher nur mit Einschränkungen auf der Liste. Bei Helsport war eigentlich nur das Svalbard 3 interessant.
Die wichtigen Details wie gute Sturmstabilität, gute, komplett verschließbare Lüftung und eine Apside in Liegerichtung (besser zum Kochen aus dem Schlafsack, da man sich gegenseitig helfen kann) hatten die Zelte alle und so war es dann nur noch eine Frage des Preises.
Normalerweise liegen die Kandidaten alle auf einem (sehr hohen) Niveau. Im Gegensatz zu Hilleberg, bekommt man Helsport aber ab und an auch mal reduziert und so ist es dann das Svalbard geworden. Das ich ein Zelt haben wollte, das nicht jeder hat, spielte dabei auch eine kleine Rolle :wink:
Zuerstmal die Fakte, die nicht im Wiki stehen:
Gewicht:
Außenzelt inkl. Abspannleinen: 2192 g
Innenzelt 993 g
Gestänge 950 g
Häringe (28 Stück) 550 g
Ersatzsegmente/Hülsen (2/4) 125 g
Packsäcke 90 g
-----------------------------------------------
Komplett: 4900g
Ich scheine also ein Modell erwischt zu haben, das eher +10% als minus hat...man muss aber dazu sagen, dass im Lieferumfang sehr viele Häringe und Abspannleinen (22) enthalten sind.
Lieferung:
Nach dem ersten Aufbau habe ich mich gewundert, dass ich das Gestänge nicht mehr vernünftig aus den Kanälen bekam. Grund: Der Gummizug ist nicht vorgespannt, muss man selber machen.
Desweiteren haben die Gestänge alle die gleiche Farbe, obwohl es 2 verschiedene Längen gibt. Durch Markierungen mit Klebeband kann man sie jetzt auch auseinander halten, wenn es schnell gehen soll.
Die Abspannpunkte habe ich so miteinander kombiniert, dass ich mit 4 Leinen auskomme.
Praxis:
Auf einer Winterwanderung in Norwegen kam das Zelt zum ersten Mal zum Einsatz. Am Anfang hat der Aufbau manchmal ein paar Probleme bereitet, da die auf der Innenseite des Außenzeltes verlaufenden Gestänge nicht immer gleich so wollten, wie wir. Mit der richtigen Reihenfolge ging es dann aber gut. Durch die Snowflaps und die zahlreichen Abspannpunkte steht es sehr gut im Wind, ich glaube da muss man sich so schnell keine Sorgen machen. Der Schnitt ist faltenfrei.
Das lange Innenzelt verträgt sich sehr gut mit den Winterschlafsäcken, da ist nie irgendwo was angestoßen und man hatte noch genug Platz am Fußende um Jacken etc. zu verstauen. In der großen Apside kann man sehr gut kochen und hat immer noch genug Platz fürs Gepäck.
Auffällig ist der weitgehende Verzicht auf Reißverschlüsse. Nur am AZ- und IZ-Eingang werden welche verwendet. Alle Lüfter werden mit Kordeln verschlossen. Auch dür das Hochrollen des AZ-Eingangs sind keine Elastik-, sondern feste Schlaufen vorhanden. Ist etwas umständlich, dafür gibt es bei Kälte keine Probleme.
Die Lüftung ist sehr gut, es sind 3 Lüfter vorhanden (jeweils mit Moskitonetz bzw. komplett zu verschließen), von denen 2 direkt mit dem Innenzelt gekoppelt sind (dann sind zusätzlich die Öffnungen im IZ nochmals komplett/per Moskitonetz zu verschließen), einer ist in der Apside.
Eine wirkliche Schwachstelle des Zeltes sind die Apspannleinen. Statt der üblichen Leinen verwendet Helsport hier eine geflochtene. Bei den recht hohen Temperaturen waren diese sehr schnell vereist und ließen sich nur unter größter Kraftanstrengung verstellen. Die werden auf jeden Fall vor der nächsten Tour ersetzt!
Fazit
Für normale Touren würde ich das Svalbard nicht empfehlen, es handelt sich eindeutig um ein auf den Wintereinsatz spezialisiertes Produkt. Von den Abspannleinen und dem relativ hohen Gewicht mal abgesehen, halte ich es für diesen Einsatzbereich für nahezu perfekt.
http://img295.imageshack.us/my.php?i...orge0610cd.jpg
Da ich inzwischen eine Waage und erste Erfahrungen mit dem Zelt habe, hier ein kleiner Bericht.
Entscheidung
Während ich auf meiner ersten Wintertour noch mit meinem eigenen Zelt unterwegs war (Salewa Sierra Leone), habe ich bei den folgenden immer in den Zelten anderer Leute übernachtet (Hilleberg Nammatje 2 GT, Hilleberg Helags). Da das Sierra Leone nicht wirklich für den Wintereinsatz geeignet ist und ich dieses Jahr keinen Schlafplatz erschnorren konnte, habe ich dann über den Kauf eines eigenen Zeltes nachgedacht. Durch die teilweise doch recht heftigen Stürme in der Vidda und in anderen Ecken der Welt in denen das Zelt irgendwann mal zum Einsatz kommen soll, habe ich mich in der "Oberklasse" umgeschaut.
Für mich kommt bei Sturm ein getrennter Aufbau von IZ und AZ nicht in Frage, daher schränkte sich die Auswahl schon ziemlich ein. Neben Macpac blieben eigentlich nur Helsport und Hilleberg im Rennen.
Macpac ist in Deutschland nur sehr schwer zu bekommen und ein Zelt zu kaufen, ohne es mir vorher mal angeschaut zu haben, kam nicht in Frage. So waren also nur noch Hilleberg und Helsport übrig.
Bei Hilleberg schieden die Nammatje GTs aufgrund schlechter Erfahrungen auch schon weg (die Liegelänge ist eh zu kurz und bei Schneefall wird sie schnell noch kürzer), als Wunschkandidaten kamen das Tarra, das Keron 3 und das Keron 2 GT in Frage. Das Keron 2 hat leider imo im Vergleich zum eigentlich baugleichen Helags einen sehr unkomfortablen Eingang und war daher nur mit Einschränkungen auf der Liste. Bei Helsport war eigentlich nur das Svalbard 3 interessant.
Die wichtigen Details wie gute Sturmstabilität, gute, komplett verschließbare Lüftung und eine Apside in Liegerichtung (besser zum Kochen aus dem Schlafsack, da man sich gegenseitig helfen kann) hatten die Zelte alle und so war es dann nur noch eine Frage des Preises.
Normalerweise liegen die Kandidaten alle auf einem (sehr hohen) Niveau. Im Gegensatz zu Hilleberg, bekommt man Helsport aber ab und an auch mal reduziert und so ist es dann das Svalbard geworden. Das ich ein Zelt haben wollte, das nicht jeder hat, spielte dabei auch eine kleine Rolle :wink:
Zuerstmal die Fakte, die nicht im Wiki stehen:
Gewicht:
Außenzelt inkl. Abspannleinen: 2192 g
Innenzelt 993 g
Gestänge 950 g
Häringe (28 Stück) 550 g
Ersatzsegmente/Hülsen (2/4) 125 g
Packsäcke 90 g
-----------------------------------------------
Komplett: 4900g
Ich scheine also ein Modell erwischt zu haben, das eher +10% als minus hat...man muss aber dazu sagen, dass im Lieferumfang sehr viele Häringe und Abspannleinen (22) enthalten sind.
Lieferung:
Nach dem ersten Aufbau habe ich mich gewundert, dass ich das Gestänge nicht mehr vernünftig aus den Kanälen bekam. Grund: Der Gummizug ist nicht vorgespannt, muss man selber machen.
Desweiteren haben die Gestänge alle die gleiche Farbe, obwohl es 2 verschiedene Längen gibt. Durch Markierungen mit Klebeband kann man sie jetzt auch auseinander halten, wenn es schnell gehen soll.
Die Abspannpunkte habe ich so miteinander kombiniert, dass ich mit 4 Leinen auskomme.
Praxis:
Auf einer Winterwanderung in Norwegen kam das Zelt zum ersten Mal zum Einsatz. Am Anfang hat der Aufbau manchmal ein paar Probleme bereitet, da die auf der Innenseite des Außenzeltes verlaufenden Gestänge nicht immer gleich so wollten, wie wir. Mit der richtigen Reihenfolge ging es dann aber gut. Durch die Snowflaps und die zahlreichen Abspannpunkte steht es sehr gut im Wind, ich glaube da muss man sich so schnell keine Sorgen machen. Der Schnitt ist faltenfrei.
Das lange Innenzelt verträgt sich sehr gut mit den Winterschlafsäcken, da ist nie irgendwo was angestoßen und man hatte noch genug Platz am Fußende um Jacken etc. zu verstauen. In der großen Apside kann man sehr gut kochen und hat immer noch genug Platz fürs Gepäck.
Auffällig ist der weitgehende Verzicht auf Reißverschlüsse. Nur am AZ- und IZ-Eingang werden welche verwendet. Alle Lüfter werden mit Kordeln verschlossen. Auch dür das Hochrollen des AZ-Eingangs sind keine Elastik-, sondern feste Schlaufen vorhanden. Ist etwas umständlich, dafür gibt es bei Kälte keine Probleme.
Die Lüftung ist sehr gut, es sind 3 Lüfter vorhanden (jeweils mit Moskitonetz bzw. komplett zu verschließen), von denen 2 direkt mit dem Innenzelt gekoppelt sind (dann sind zusätzlich die Öffnungen im IZ nochmals komplett/per Moskitonetz zu verschließen), einer ist in der Apside.
Eine wirkliche Schwachstelle des Zeltes sind die Apspannleinen. Statt der üblichen Leinen verwendet Helsport hier eine geflochtene. Bei den recht hohen Temperaturen waren diese sehr schnell vereist und ließen sich nur unter größter Kraftanstrengung verstellen. Die werden auf jeden Fall vor der nächsten Tour ersetzt!
Fazit
Für normale Touren würde ich das Svalbard nicht empfehlen, es handelt sich eindeutig um ein auf den Wintereinsatz spezialisiertes Produkt. Von den Abspannleinen und dem relativ hohen Gewicht mal abgesehen, halte ich es für diesen Einsatzbereich für nahezu perfekt.
http://img295.imageshack.us/my.php?i...orge0610cd.jpg
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