Moinsen,
vor einigen Monaten stellte ich hier im Forum die Frage, ob jemand Erfahrungen mit Action-Cams speziell in Bezug auf das Trekking hat. Da ich mir kurze Zeit später eine GoPro Hero 8 zugelegt habe und diese im Urlaub in Schweden (Stora Sjöfallets/Sarek/Padjelanta) auch sehr rege zum Einsatz gekommen ist, folgt hier nun im Gegenzug ein kleines Praxis-Review.
Vorneweg:
Ich habe von Kameras ziemlich wenig Ahnung, bin also das Gegenteil von den typischen Technik-Freaks, die Reviews auf Youtube & co schreiben. Das hier ist ein reines Praxis-Review aus der Perspektive eines Wildnis-Trekkers, der zum ersten mal eine solche Kamera dabei hatte.
In Bezug auf technische Details, Auflösung, Preis, Unterschiede zu Vorgänger / Nachfolgermodellen, Bildqualität usw. kann ich daher auch nur wenig beitragen und würde entsprechende Youtube-Reviews empfehlen. Ich habe mich für die GoPro Hero 8 entschieden – das damalige Top-Modell – weil es gegenüber der Vorgängerversion einen besseren Verwacklungsschutz hat. Mein Setup: GoPro Hero 8: 330Euro, 3way Stativ: 40 Euro, Kopfband: 20 Euro, 3 Ersatz-Akkus je 20 Euro.
Warum eine GoPro?
Ich habe eine SonyA6000 Systemkamera und bin mit der für Fotos auch recht zufrieden. (Mal abgesehen von sehr teuren Objektiven, was die Entscheidung für eine günstige Kamera arg relativiert) Nur was das Filmen angeht – das war eine absolute Katastrophe und meine Aufnahmen aus dem ersten Sarek-Urlaub letztes Jahr waren dermaßen verwackelt, dass die Videos im Grunde nicht anzuschauen sind ohne Augenschmerzen. Das mag man jetzt mit leistungsstarker Hardware und Software korrigieren können, aber erstens habe ich sowas nicht und zweitens fehlt mir für sowas die Zeit / Lust. Es soll unkompliziert und einfach sein! Daher nach einiger Überlegung die GoPro.
Allgemeines & Handhabung:
Das Ding ist unfassbar klein und leicht, schnell rausgeholt und wieder eingesteckt. Fühlt sich an wie ein kleiner Stein, den man unterwegs aufhebt und in der geschlossenen Hand fast umschließen kann. Es ist absolut kein Vergleich mit einer Systemkamera mit Wechselobjektiven - Extra Bauchtasche, Objektivwechsel usw. Auch kann das Objektiv nicht nass werden und unschöne Wasserflecken auf die Fotos projizieren – die Linse ist mit einer Scheibe überdeckt und die lässt sich einfach abwischen.
Damit ist die Kamera auch ein gutes Backup, um bei schlechtem Wetter zumindest überhaupt ein Foto machen zu können. Ich finde es wichtig, auch von den Schlechtwettertagen, Sturm und Regen Aufnahmen zu machen - sonst entsteht mitunter der Eindruck, Trekking fände immer nur bei schönem Wetter statt und nie im Regen. Auch ist es natürlich schön einen Plan B zu haben - am vorletzten Tag hatte ich erhebliche Probleme mit der Sony, aber ich konnte weiter Fotos machen mit der GoPro. Das gibt einem Sicherheit.
Die Bedienung ist relativ selbsterklärend – freilich stehen auch weniger Optionen zur Verfügung als bei der Systemkamera. Aber ich habe die Bedienung jedenfalls als sehr eingängig und leicht zu erlernen empfunden. Anders als bei meinem GPS Gerät von Garmin...
Auch vorsicht mit der Akkufachabdeckung, die klappt man auf, aber sie löst sich auch schnell komplett - kein Problem, kann man wieder einklicken, aber wenn man damit nicht rechnet, ist auf einmal die Abdeckung weg - und dann viel Spaß beim Suchen im Zelt. (Am Ende ist die Abdeckung dann natürlich im schon eingepackten Schlafsack ;) ).
Man sollte, wie wahrscheinlich mit jeder Kamera, vorher üben - nicht nur in Bezug auf die Bedienung und die zu wählenden Kameraeinstellungen sondern auch - insbesondere - wie man die Kamera befestigt und einstellt.
Es besteht zum einen die Gefahr, dass man das Kopfband schräg aufsetzt - dann ist die Aufnahme schief. Zum anderen, dass man die Kamera vertikal falsch ausrichtet – und dann nur seine Füße oder nur den Himmel filmt. Gerade wenn man eine Mütze drunter hat, die sich auch verschieben kann, sind die möglichen Fehlerquellen hier zahlreich und man muss sich etwas exakt zurechtlegen, wie Mütze und Kamera sitzen sollten.
Leider hat die Schraube des originalen GoPro Kopfbandes erhebliche Probleme gemacht, ich war hier davon ausgegangen, dass die Schrauben des original GoPro Zubehörs austauschbar sind (etwa zwischen Stativ und Kopfband) aber scheinbar gab es doch Unterschiede. Mit einer anderen Schraube ist das Problem nicht aufgetreten. Auch hier gilt also - vorher besorgen und testen.
Der Akkuverbrauch ist gefühlt deutlich höher als bei meiner Systemkamera. Freilich, ich habe viel gefilmt und im Schnitt 15 bis 30 Situationen pro Tag gefilmt (meist nur ein kurzer Schwenker / eine Minute Laufen etc.) – dann aber auch einen Akku am Tag verbraucht. Bei meinem Foto-Verbrauch mit der Sony – auch ca. 150-200 Fotos am Tag – reichte der Akku dagegen mehrere Tage. Ich hatte für 15 Tage eine 20.000mah Powerbank, 3 Sony Akkus und 5 GoPro Akkus und habe nahezu alles verbraucht.
Besonders verbrauchsstark ist dabei natürlich der Timelapse-Modus, bei dem die Kamera schnell mal 15-30min am Stück laufen muss, dabei geht dann der halbe Akku drauf. Macht man derartiges nicht, kommt man mit weniger aus. Der Akkuverbrauch auch im Standby Modus oder beim Vornehmen von Einstellungen ist aber auch nicht zu unterschätzen. Auf Gadgets wie GPS einstellen oder Sprachsteuerung (habe ich beim Kajaken probiert, funktioniert prima) lässt man dann wegen dem höheren Akkuverbrauch beim Trekking auch eher weg.
Anders als beim Vorgängermodell kann man das Glas vor der Linse nicht selbst austauschen, empfehlenswert ist daher wohl eine Schutzfolie.
Filmen #1: - Einstellungen
Die GoPo stellt diverse Standard-Modi zur Verfügung, die man natürlich auch individuell anpassen kann. Ich habe mit den drei Standard-Modi gearbeitet:
Ich muss leider gestehen dass ich die Modi nicht immer konsequent angewendet habe, meine Regel war aber grundsätzlich wie folgt: War ich in Bewegung hatte ich „Aktivität“, d.h. mit Boost-Modus. Die Anti-Verwacklung dort ist nach meinem subjektiven Empfinden extrem gut!
Bei den „Panorama-Schwenks“ habe ich dagegen in der Regel den 4k Modus verwendet mit Superview, also dem breitestmöglichen Bildausschnitt. Das verträgt sich nicht mit dem Boost-Modus und hier kann man durchaus etwas Wackeln feststellen, siehe unten. Das mag aber auch der Situation beim Trekking geschuldet sein: Der Wind weht meist ja doch ganz ordentlich, man hat die 25kg auf dem Rücken und steht dann beim sich Drehen nur noch auf einem Bein.
Filmen #2 - wofür nutzen
Man mag mir vorwerfen, ich würde im Folgenden in erster Linie auf die Vorteile des Filmens eingehen gegenüber Fotos, aber das ist nur die halbe Wahrheit: Mit meiner Sony hat das Filmen einfach keinen Spaß gemacht. Das ist bei der GoPro anders. Filmen ist unkompliziert überall nebenbei möglich – also macht man es auch viel mehr.
Ein paar Beispielsituationen:
#1: Ein typischer kurzer Schwenk. Kamera rausgeholt, Taste drücken für An startet gleichzeitig Filmen, Schwenk machen, Kamera aus/Aufnahme beenden, Kamera wieder einstecken. Schnell, unkompliziert, verwacklungsfrei. Eine Sache von einer Minute.
#2: First Person: Flussüberquerung. Ich brauche beide Hände für die Stöcke. Ich fange eine Situation ein, die das Wildnis-Trekking einfach auszeichnet – und die für Laien nur schwer vorstellbar ist. Flussdurchquerung. Wie soll man sich sowas auch vorstellen, wenn man es nie gemacht hat. Statt nun auf einer Insel in der Mitte oder bei stabilem Stand unter hohem Risiko die Systemkamera oder das Handy rauszufriemeln, nehme ich die gesamte Szene auf, mache Schwenks nach links und rechts, fange die Umgebung, das Rauschen des Wassers, die Steine unter Wasser am Boden, die Stellen an die ich die Stöcke zur Stabilisierung setze und meine Schritte ein. Genial!
#3: First Person normales Laufen: Einfangen von dem, was das Trekking eben auszeichnet – geradeauslaufen durch die Landschaft. Die Stöcke links und rechts, der Blick zum Horizont.
#4: First Person Blockfeld: Auch so ein großes Wort, unter dem sich viele nichts vorstellen können. Aber es ist im Nachhinein einfach top, Freunden und Bekannten zeigen zu können, wie man mit Stöcken von Stein zu Stein springt. Versuche im letzten Urlaub – in einer Hand beide Stöcke, in der anderen die teure Kamera – natürlich nur an Stellen wo es wenig anspruchsvoll ist - völlig misslungen.
#5. Sich selber Filmen mit Stativ wie man im Zelt sitzt. Auch kein Problem. (das geht freilich auch mit einer normalen Kamera)
Es mag am Ende auch viel persönliche Vorliebe dabei sein, aber auch ganz allgemein – Videos nehmen die Stimmung, die Atmosphäre, den Wind auf eine völlig andere Weise auf. Ich sitze daheim am PC, schaue mir die Videos an – und muss mir nicht im Kopf anhand der Fotos visualisieren, wie es war dort zu laufen – ich laufe dort lang.
Den Vergleich zum Gimbal kann ich leider nicht ziehen, aber ich habe die Kopf-Perspektive sehr viel benutzt – und es ist gerade diese Perspektive, die das Trekking am „Echtesten“ einfangen kann. Das man wirklich viel mit einem Stick in der Hand herumläuft - vielleicht. Ich bin es nicht. Dort wo es spannend ist, dort wo ich authentisch den Ablauf einfangen will, und sei es nur mit normaler Geschwindigkeit eine holprige Wiese entlangzulaufen (und nicht langsamer, weil ich eine Kamera in der einen Hand halte) brauche ich ja doch immer beide Stöcke und habe damit keine Hand frei. Und dafür ist die GoPro nunmal ideal gemacht, auch wenn man sich den Gimbal bestimmt auch irgendwo am Kopf befestigen kann.
Kurzum: Ich sitze daheim, habe viele tolle Fotos und viele tolle Videos. Auf keines von beidem mag ich verzichten. Aber wenn ich mich in den Urlaub zurückversetzen will, wenn ich die Stimmung nochmal durchleben will, so intensive Erinnerungen haben wie möglich – dann schaue ich mir die Videos an. Und, so begeistert meine Familienangehörigen letztes Jahr von den Fotos auch waren – für „eine Stunde Urlaubsbilder anschauen“ sind die Videos einfach anschaulicher, näher dran, geben ein besseres Gefühl davon, wie sich das Trekking wohl anfühlen mag. Der „Boah“ Effekt war einfach viel größer, wenn man sieht, wie ein Blockfeld durchquert wird und nicht nur das Foto kombiniert mit der Aussage, da sei man wirklich drübergelaufen. Da fehlt mitunter einfach die Vorstellungskraft - lautet die erste Frage von Bekannten doch immer beim Betrachten von Fotos: "Und wo war da der Weg? Gibts da Schilder?"
Filmen #3: Beispiele
(Ich habe keine Ahnung ob und wie Youtube die Videos umrechnet und inwiefern das der Bildqualität schadet. Ich habe einfach drei Video hochgeladen).
https://youtu.be/5uZUhTHO9_Y
https://youtu.be/hYVRJ0UZQkY
https://youtu.be/_eOvjrfDDrQ
Timelapse = Zeitraffer / Timewarp:
Zunächst zum Unterschied: Ersteren benutzt man auf einem Stativ für Standbilder, letzteren wenn man sich in Bewegung befindet, da dort die maximale Anti-Verwacklung aktiviert ist.
Da ich die Umrechnung bei der Timelapse am Anfang nicht ganz so eingängig erklärt fand, hier mal ein eigener Versuch, der vielleicht dem ein oder andere helfen kann:
Die Idee des Zeitraffers ist, dass die Realität beschleunigt wiedergegeben wird. Bei einem normalen Video werden 30 Bilder in einer Sekunde aufgenommen und dann im Video auch wieder mit 30 Bildern pro Sekunde abgespielt, also entspricht die Aufnahmezeit der Abspielzeit.
Beim Zeitraffer werden zwar ebenfalls 30 aufgenommene Bilder als 1 Sekunde Endprodukt ausgegeben (= das Endprodukt ist ein Video!), aber die 30 Bilder werden, je nach Intervall, über einen längeren Zeitraum aufgenommen.
Nehme ich etwa alle 2 Sekunden ein Foto auf, passen in eine Minute Aufnahmezeit 30 Bilder, die nach Umrechnung durch die Software als eine Sekunde Endprodukt dargestellt werden. Bei einem Foto alle 5 Sekunden passen in eine Minute Aufnahmezeit 12 Fotos, also brauche ich 2,5min (2,5x12 = 30) für eine Sekunde Endprodukt.
Desto höher das Intervall, desto mehr wird die Realität im Endprodukt beschleunigt, weil es länger dauert, bis die Bilder für 1 Sekunde / 10 Sekunden Endvideo gemacht sind.
Bewegen sich also die Wolken schnell, kann man mit kürzerem Intervall, weniger Minuten Aufnahmezeit und weniger Akkuverbrauch eine Timelapse machen - langsame Szenen brauchen länger. Wie schnell man das Endvideo haben will ist dann Geschmacksfrage, hier muss man einfach rumprobieren. Ihr seht aber jedenfalls anhand des Beispiels mit dem 10 Sekunden Intervall, dass langsame Szenen extrem viel Akku verbrauchen. Will man also etwa nachts eine Timelapse machen und benötig eine Belichtungszeit von 10 Sekunden oder mehr, ist der Akkuverbrauch enorm hoch und ihr kriegt mit einer Akkuladung womöglich nichtmal 10 Sekunden Endprodukt raus.
Noch ein Tipp: Die Kamera zeigt euch zwar auf dem Bildschirm an, wie viele Sekunden Endprodukt ihr gerade habt. Berechnet es aber doch lieber im Voraus und lasst die Kamera in dieser Zeit in Ruhe. Es ist nahezu unmöglich, die Kamera zu berühren um zu sehen, wie lange ihr noch aufnehmen wollt, ohne dass die Kamera ein bisschen verrutscht und euch das Video ruiniert. Auch werft ihr häufig Schatten, die man dann auch im Endvideo sieht, was unschön ist.
Ich habe zwar auch eine entsprechende App an der Sony, aber bei der GoPro ging es alles irgendwie leichter, schneller – und wurde damit von mir häufiger verwendet. Ich habe bestimmt 5-10 gute Timelapses gemacht.
Fotos:
Man kann mit der GoPro auch Fotos machen. Ich habe von dieser Option nicht wirklich viel Gebrauch gemacht, meine Gründe dafür sind aber wohl eher subjektiver Natur, da ich auch eine Systemkamera dabei hatte. Dennoch hier meine Gedanken dazu:
Man sollte sich auf jeden Fall die Einstellungen, die man braucht, auf den Bildschirm als Shortcuts legen, es macht sicher keinen Sinn, im Menü z.B. den ISO zu verändern und dann erst zu schauen, wie sich die Helligkeit verändert hat. Ich haben den Bildschirm im Vergleich zur Systemkamera als etwas zu fummelig empfunden um Spaß daran zu haben, groß mit den Einstellungen rumzuspielen.
Es fehlt die Möglichkeit, ein anderes Objektiv – etwa ein Zoom-Objektiv – an die Kamera zu setzen, also kann man etwa keine Tiere fotografieren, da sie einfach zu weit weg und damit auf dem Foto zu klein. Generell muss man sich natürlich darüber bewusst sein, dass die GoPro dafür gemacht ist, weitwinkelig aufzunehmen, also die unmittelbare Umgebung mit möglichst breitem Bildausschnitt.
Auch wäre mir der Akkuverbrauch für Fotos zu hoch - die macht man ja doch ziemlich oft und gefühlt kann man immer zuschauen, wie der Akku ein paar Prozentpunkte verliert, wenn man sie einmal kurz anschaltet. Die Kamera verbraucht nach meinem subjektivem Eindruck ähnlich viel Akku beim Rumspielen in den Optionen wie beim Filmen.
Die Fotos in der Dämmerung sind aufgrund mangelnder Lichtstärke auch einfach kein Vergleich mit einer richtigen Kamera bzw. taugen dafür schlicht nicht. Die Fotos die ich tagsüber gemacht habe, sind aber durchaus nicht schlecht.
Zubehör:
Die Idee des 3way Stativ (Zubehör) - d.h. nutzbar als Stativ und als verlängerter Arm - fand ich gar nicht schlecht, es ist schon eine coole Perspektive, sich selbst auf einem Pass oder Gipfel selbst zu filmen mit einmal im Kreis drehen (auch wenn ich mir dann ein wenig vorkomme wie die ganzen „Social-Media-Stars“). Aber es ist einfach eine interessante Abwechslung, sich selbst dort zu sehen statt immer nur Panorama-Schwenks zu machen.
Das inkludierte Mini-Stativ habe ich rege genutzt für Standbilder oder Timelapses. Hier wäre es aber vielleicht doch eine Idee, sich ein größeres Stativ zu besorgen, weil bei einem so kleinen Objektiv Grashalme im Weg sein können oder man das Zelt nicht in der gewünschten Perspektive ablichten kann. Ich bin damit aber gut zurechtgekommen. Das niedrige Gewicht ist natürlich ein Traum.
Ich hatte sowohl 3-way Stativ als auch Kopfband und die restliche Foto-Ausrüstung in einer Bauchtasche und konnte so filmen / Fotografieren ohne den Rucksack absetzen zu müssen.
Fazit:
Für mich persönlich war es eine hervorragende Investition! Die Erinnerungen aus Momenten wie Flussdurchquerungen, Queren von Blockfeldern, steilen Anstiegen oder einfach das Laufen durch die Weite sind einfach so lebendig, dass ich garantiert nie wiede ohne ActionCam losziehe.
Trotzdem ersetzt sie keinesfalls die normalen Bilder, trotzdem kann ein Video keinen Reisebericht hier im Forum ersetzen, trotzdem werde ich nach wie vor sehr gerne Reiseberichte lesen. Das ist einfach nicht vergleichbar - schon beim Zeigen von Videos fällt mir auf, dass man kaum dazu kommt, die Gefühle und Erfahrungen zu beschreiben, in Worte zu fassen, obwohl doch dessen Runterschreiben einen den Urlaub auch nochmal auf seine ganz eigene Weise durchleben lässt.
Cheers!
PS:
Da ich wiegesagt kein Experte bin, können andere Besitzer hier gerne auch ihre Meinung posten, Ergänzungen, andere Ansichten usw.
vor einigen Monaten stellte ich hier im Forum die Frage, ob jemand Erfahrungen mit Action-Cams speziell in Bezug auf das Trekking hat. Da ich mir kurze Zeit später eine GoPro Hero 8 zugelegt habe und diese im Urlaub in Schweden (Stora Sjöfallets/Sarek/Padjelanta) auch sehr rege zum Einsatz gekommen ist, folgt hier nun im Gegenzug ein kleines Praxis-Review.
Vorneweg:
Ich habe von Kameras ziemlich wenig Ahnung, bin also das Gegenteil von den typischen Technik-Freaks, die Reviews auf Youtube & co schreiben. Das hier ist ein reines Praxis-Review aus der Perspektive eines Wildnis-Trekkers, der zum ersten mal eine solche Kamera dabei hatte.
In Bezug auf technische Details, Auflösung, Preis, Unterschiede zu Vorgänger / Nachfolgermodellen, Bildqualität usw. kann ich daher auch nur wenig beitragen und würde entsprechende Youtube-Reviews empfehlen. Ich habe mich für die GoPro Hero 8 entschieden – das damalige Top-Modell – weil es gegenüber der Vorgängerversion einen besseren Verwacklungsschutz hat. Mein Setup: GoPro Hero 8: 330Euro, 3way Stativ: 40 Euro, Kopfband: 20 Euro, 3 Ersatz-Akkus je 20 Euro.
Warum eine GoPro?
Ich habe eine SonyA6000 Systemkamera und bin mit der für Fotos auch recht zufrieden. (Mal abgesehen von sehr teuren Objektiven, was die Entscheidung für eine günstige Kamera arg relativiert) Nur was das Filmen angeht – das war eine absolute Katastrophe und meine Aufnahmen aus dem ersten Sarek-Urlaub letztes Jahr waren dermaßen verwackelt, dass die Videos im Grunde nicht anzuschauen sind ohne Augenschmerzen. Das mag man jetzt mit leistungsstarker Hardware und Software korrigieren können, aber erstens habe ich sowas nicht und zweitens fehlt mir für sowas die Zeit / Lust. Es soll unkompliziert und einfach sein! Daher nach einiger Überlegung die GoPro.
Allgemeines & Handhabung:
Das Ding ist unfassbar klein und leicht, schnell rausgeholt und wieder eingesteckt. Fühlt sich an wie ein kleiner Stein, den man unterwegs aufhebt und in der geschlossenen Hand fast umschließen kann. Es ist absolut kein Vergleich mit einer Systemkamera mit Wechselobjektiven - Extra Bauchtasche, Objektivwechsel usw. Auch kann das Objektiv nicht nass werden und unschöne Wasserflecken auf die Fotos projizieren – die Linse ist mit einer Scheibe überdeckt und die lässt sich einfach abwischen.
Damit ist die Kamera auch ein gutes Backup, um bei schlechtem Wetter zumindest überhaupt ein Foto machen zu können. Ich finde es wichtig, auch von den Schlechtwettertagen, Sturm und Regen Aufnahmen zu machen - sonst entsteht mitunter der Eindruck, Trekking fände immer nur bei schönem Wetter statt und nie im Regen. Auch ist es natürlich schön einen Plan B zu haben - am vorletzten Tag hatte ich erhebliche Probleme mit der Sony, aber ich konnte weiter Fotos machen mit der GoPro. Das gibt einem Sicherheit.
Die Bedienung ist relativ selbsterklärend – freilich stehen auch weniger Optionen zur Verfügung als bei der Systemkamera. Aber ich habe die Bedienung jedenfalls als sehr eingängig und leicht zu erlernen empfunden. Anders als bei meinem GPS Gerät von Garmin...
Auch vorsicht mit der Akkufachabdeckung, die klappt man auf, aber sie löst sich auch schnell komplett - kein Problem, kann man wieder einklicken, aber wenn man damit nicht rechnet, ist auf einmal die Abdeckung weg - und dann viel Spaß beim Suchen im Zelt. (Am Ende ist die Abdeckung dann natürlich im schon eingepackten Schlafsack ;) ).
Man sollte, wie wahrscheinlich mit jeder Kamera, vorher üben - nicht nur in Bezug auf die Bedienung und die zu wählenden Kameraeinstellungen sondern auch - insbesondere - wie man die Kamera befestigt und einstellt.
Es besteht zum einen die Gefahr, dass man das Kopfband schräg aufsetzt - dann ist die Aufnahme schief. Zum anderen, dass man die Kamera vertikal falsch ausrichtet – und dann nur seine Füße oder nur den Himmel filmt. Gerade wenn man eine Mütze drunter hat, die sich auch verschieben kann, sind die möglichen Fehlerquellen hier zahlreich und man muss sich etwas exakt zurechtlegen, wie Mütze und Kamera sitzen sollten.
Leider hat die Schraube des originalen GoPro Kopfbandes erhebliche Probleme gemacht, ich war hier davon ausgegangen, dass die Schrauben des original GoPro Zubehörs austauschbar sind (etwa zwischen Stativ und Kopfband) aber scheinbar gab es doch Unterschiede. Mit einer anderen Schraube ist das Problem nicht aufgetreten. Auch hier gilt also - vorher besorgen und testen.
Der Akkuverbrauch ist gefühlt deutlich höher als bei meiner Systemkamera. Freilich, ich habe viel gefilmt und im Schnitt 15 bis 30 Situationen pro Tag gefilmt (meist nur ein kurzer Schwenker / eine Minute Laufen etc.) – dann aber auch einen Akku am Tag verbraucht. Bei meinem Foto-Verbrauch mit der Sony – auch ca. 150-200 Fotos am Tag – reichte der Akku dagegen mehrere Tage. Ich hatte für 15 Tage eine 20.000mah Powerbank, 3 Sony Akkus und 5 GoPro Akkus und habe nahezu alles verbraucht.
Besonders verbrauchsstark ist dabei natürlich der Timelapse-Modus, bei dem die Kamera schnell mal 15-30min am Stück laufen muss, dabei geht dann der halbe Akku drauf. Macht man derartiges nicht, kommt man mit weniger aus. Der Akkuverbrauch auch im Standby Modus oder beim Vornehmen von Einstellungen ist aber auch nicht zu unterschätzen. Auf Gadgets wie GPS einstellen oder Sprachsteuerung (habe ich beim Kajaken probiert, funktioniert prima) lässt man dann wegen dem höheren Akkuverbrauch beim Trekking auch eher weg.
Anders als beim Vorgängermodell kann man das Glas vor der Linse nicht selbst austauschen, empfehlenswert ist daher wohl eine Schutzfolie.
Filmen #1: - Einstellungen
Die GoPo stellt diverse Standard-Modi zur Verfügung, die man natürlich auch individuell anpassen kann. Ich habe mit den drei Standard-Modi gearbeitet:
- Standard: 1080, 60 FPS, Weit - etwa 5,5 Megabyte pro Sekunde
- Aktivität: 1080, 60 FPS, Weit, Boost-Modus
- Kino (4k, 30 FPS, Superview) - etwa 7 Megabyte pro Sekunde
Ich muss leider gestehen dass ich die Modi nicht immer konsequent angewendet habe, meine Regel war aber grundsätzlich wie folgt: War ich in Bewegung hatte ich „Aktivität“, d.h. mit Boost-Modus. Die Anti-Verwacklung dort ist nach meinem subjektiven Empfinden extrem gut!
Bei den „Panorama-Schwenks“ habe ich dagegen in der Regel den 4k Modus verwendet mit Superview, also dem breitestmöglichen Bildausschnitt. Das verträgt sich nicht mit dem Boost-Modus und hier kann man durchaus etwas Wackeln feststellen, siehe unten. Das mag aber auch der Situation beim Trekking geschuldet sein: Der Wind weht meist ja doch ganz ordentlich, man hat die 25kg auf dem Rücken und steht dann beim sich Drehen nur noch auf einem Bein.
Filmen #2 - wofür nutzen
Man mag mir vorwerfen, ich würde im Folgenden in erster Linie auf die Vorteile des Filmens eingehen gegenüber Fotos, aber das ist nur die halbe Wahrheit: Mit meiner Sony hat das Filmen einfach keinen Spaß gemacht. Das ist bei der GoPro anders. Filmen ist unkompliziert überall nebenbei möglich – also macht man es auch viel mehr.
Ein paar Beispielsituationen:
#1: Ein typischer kurzer Schwenk. Kamera rausgeholt, Taste drücken für An startet gleichzeitig Filmen, Schwenk machen, Kamera aus/Aufnahme beenden, Kamera wieder einstecken. Schnell, unkompliziert, verwacklungsfrei. Eine Sache von einer Minute.
#2: First Person: Flussüberquerung. Ich brauche beide Hände für die Stöcke. Ich fange eine Situation ein, die das Wildnis-Trekking einfach auszeichnet – und die für Laien nur schwer vorstellbar ist. Flussdurchquerung. Wie soll man sich sowas auch vorstellen, wenn man es nie gemacht hat. Statt nun auf einer Insel in der Mitte oder bei stabilem Stand unter hohem Risiko die Systemkamera oder das Handy rauszufriemeln, nehme ich die gesamte Szene auf, mache Schwenks nach links und rechts, fange die Umgebung, das Rauschen des Wassers, die Steine unter Wasser am Boden, die Stellen an die ich die Stöcke zur Stabilisierung setze und meine Schritte ein. Genial!
#3: First Person normales Laufen: Einfangen von dem, was das Trekking eben auszeichnet – geradeauslaufen durch die Landschaft. Die Stöcke links und rechts, der Blick zum Horizont.
#4: First Person Blockfeld: Auch so ein großes Wort, unter dem sich viele nichts vorstellen können. Aber es ist im Nachhinein einfach top, Freunden und Bekannten zeigen zu können, wie man mit Stöcken von Stein zu Stein springt. Versuche im letzten Urlaub – in einer Hand beide Stöcke, in der anderen die teure Kamera – natürlich nur an Stellen wo es wenig anspruchsvoll ist - völlig misslungen.
#5. Sich selber Filmen mit Stativ wie man im Zelt sitzt. Auch kein Problem. (das geht freilich auch mit einer normalen Kamera)
Es mag am Ende auch viel persönliche Vorliebe dabei sein, aber auch ganz allgemein – Videos nehmen die Stimmung, die Atmosphäre, den Wind auf eine völlig andere Weise auf. Ich sitze daheim am PC, schaue mir die Videos an – und muss mir nicht im Kopf anhand der Fotos visualisieren, wie es war dort zu laufen – ich laufe dort lang.
Den Vergleich zum Gimbal kann ich leider nicht ziehen, aber ich habe die Kopf-Perspektive sehr viel benutzt – und es ist gerade diese Perspektive, die das Trekking am „Echtesten“ einfangen kann. Das man wirklich viel mit einem Stick in der Hand herumläuft - vielleicht. Ich bin es nicht. Dort wo es spannend ist, dort wo ich authentisch den Ablauf einfangen will, und sei es nur mit normaler Geschwindigkeit eine holprige Wiese entlangzulaufen (und nicht langsamer, weil ich eine Kamera in der einen Hand halte) brauche ich ja doch immer beide Stöcke und habe damit keine Hand frei. Und dafür ist die GoPro nunmal ideal gemacht, auch wenn man sich den Gimbal bestimmt auch irgendwo am Kopf befestigen kann.
Kurzum: Ich sitze daheim, habe viele tolle Fotos und viele tolle Videos. Auf keines von beidem mag ich verzichten. Aber wenn ich mich in den Urlaub zurückversetzen will, wenn ich die Stimmung nochmal durchleben will, so intensive Erinnerungen haben wie möglich – dann schaue ich mir die Videos an. Und, so begeistert meine Familienangehörigen letztes Jahr von den Fotos auch waren – für „eine Stunde Urlaubsbilder anschauen“ sind die Videos einfach anschaulicher, näher dran, geben ein besseres Gefühl davon, wie sich das Trekking wohl anfühlen mag. Der „Boah“ Effekt war einfach viel größer, wenn man sieht, wie ein Blockfeld durchquert wird und nicht nur das Foto kombiniert mit der Aussage, da sei man wirklich drübergelaufen. Da fehlt mitunter einfach die Vorstellungskraft - lautet die erste Frage von Bekannten doch immer beim Betrachten von Fotos: "Und wo war da der Weg? Gibts da Schilder?"
Filmen #3: Beispiele
(Ich habe keine Ahnung ob und wie Youtube die Videos umrechnet und inwiefern das der Bildqualität schadet. Ich habe einfach drei Video hochgeladen).
https://youtu.be/5uZUhTHO9_Y
https://youtu.be/hYVRJ0UZQkY
https://youtu.be/_eOvjrfDDrQ
Timelapse = Zeitraffer / Timewarp:
Zunächst zum Unterschied: Ersteren benutzt man auf einem Stativ für Standbilder, letzteren wenn man sich in Bewegung befindet, da dort die maximale Anti-Verwacklung aktiviert ist.
Da ich die Umrechnung bei der Timelapse am Anfang nicht ganz so eingängig erklärt fand, hier mal ein eigener Versuch, der vielleicht dem ein oder andere helfen kann:
Die Idee des Zeitraffers ist, dass die Realität beschleunigt wiedergegeben wird. Bei einem normalen Video werden 30 Bilder in einer Sekunde aufgenommen und dann im Video auch wieder mit 30 Bildern pro Sekunde abgespielt, also entspricht die Aufnahmezeit der Abspielzeit.
Beim Zeitraffer werden zwar ebenfalls 30 aufgenommene Bilder als 1 Sekunde Endprodukt ausgegeben (= das Endprodukt ist ein Video!), aber die 30 Bilder werden, je nach Intervall, über einen längeren Zeitraum aufgenommen.
Nehme ich etwa alle 2 Sekunden ein Foto auf, passen in eine Minute Aufnahmezeit 30 Bilder, die nach Umrechnung durch die Software als eine Sekunde Endprodukt dargestellt werden. Bei einem Foto alle 5 Sekunden passen in eine Minute Aufnahmezeit 12 Fotos, also brauche ich 2,5min (2,5x12 = 30) für eine Sekunde Endprodukt.
Intervall | Bilder pro Minute | Bilder pro Sekunde Endprodukt | Endprodukt mit 1min Aufnahmezeit | Aufnahmezeit für 10 Sekunden Endprodukt = 300 Bilder |
0,5 Sek | 120 | 30 | 4 Sekunden | 2,5min |
1 Sek | 60 | 30 | 2 Sekunden | 5min |
2 Sek | 30 | 30 | 1 Sekunde | 10min |
5 Sek | 12 | 30 | 0,4 Sekunden | 25min |
10 Sek | 6 | 30 | 0,2 Sekunden | 50min |
Bewegen sich also die Wolken schnell, kann man mit kürzerem Intervall, weniger Minuten Aufnahmezeit und weniger Akkuverbrauch eine Timelapse machen - langsame Szenen brauchen länger. Wie schnell man das Endvideo haben will ist dann Geschmacksfrage, hier muss man einfach rumprobieren. Ihr seht aber jedenfalls anhand des Beispiels mit dem 10 Sekunden Intervall, dass langsame Szenen extrem viel Akku verbrauchen. Will man also etwa nachts eine Timelapse machen und benötig eine Belichtungszeit von 10 Sekunden oder mehr, ist der Akkuverbrauch enorm hoch und ihr kriegt mit einer Akkuladung womöglich nichtmal 10 Sekunden Endprodukt raus.
Noch ein Tipp: Die Kamera zeigt euch zwar auf dem Bildschirm an, wie viele Sekunden Endprodukt ihr gerade habt. Berechnet es aber doch lieber im Voraus und lasst die Kamera in dieser Zeit in Ruhe. Es ist nahezu unmöglich, die Kamera zu berühren um zu sehen, wie lange ihr noch aufnehmen wollt, ohne dass die Kamera ein bisschen verrutscht und euch das Video ruiniert. Auch werft ihr häufig Schatten, die man dann auch im Endvideo sieht, was unschön ist.
Ich habe zwar auch eine entsprechende App an der Sony, aber bei der GoPro ging es alles irgendwie leichter, schneller – und wurde damit von mir häufiger verwendet. Ich habe bestimmt 5-10 gute Timelapses gemacht.
Fotos:
Man kann mit der GoPro auch Fotos machen. Ich habe von dieser Option nicht wirklich viel Gebrauch gemacht, meine Gründe dafür sind aber wohl eher subjektiver Natur, da ich auch eine Systemkamera dabei hatte. Dennoch hier meine Gedanken dazu:
Man sollte sich auf jeden Fall die Einstellungen, die man braucht, auf den Bildschirm als Shortcuts legen, es macht sicher keinen Sinn, im Menü z.B. den ISO zu verändern und dann erst zu schauen, wie sich die Helligkeit verändert hat. Ich haben den Bildschirm im Vergleich zur Systemkamera als etwas zu fummelig empfunden um Spaß daran zu haben, groß mit den Einstellungen rumzuspielen.
Es fehlt die Möglichkeit, ein anderes Objektiv – etwa ein Zoom-Objektiv – an die Kamera zu setzen, also kann man etwa keine Tiere fotografieren, da sie einfach zu weit weg und damit auf dem Foto zu klein. Generell muss man sich natürlich darüber bewusst sein, dass die GoPro dafür gemacht ist, weitwinkelig aufzunehmen, also die unmittelbare Umgebung mit möglichst breitem Bildausschnitt.
Auch wäre mir der Akkuverbrauch für Fotos zu hoch - die macht man ja doch ziemlich oft und gefühlt kann man immer zuschauen, wie der Akku ein paar Prozentpunkte verliert, wenn man sie einmal kurz anschaltet. Die Kamera verbraucht nach meinem subjektivem Eindruck ähnlich viel Akku beim Rumspielen in den Optionen wie beim Filmen.
Die Fotos in der Dämmerung sind aufgrund mangelnder Lichtstärke auch einfach kein Vergleich mit einer richtigen Kamera bzw. taugen dafür schlicht nicht. Die Fotos die ich tagsüber gemacht habe, sind aber durchaus nicht schlecht.
Zubehör:
Die Idee des 3way Stativ (Zubehör) - d.h. nutzbar als Stativ und als verlängerter Arm - fand ich gar nicht schlecht, es ist schon eine coole Perspektive, sich selbst auf einem Pass oder Gipfel selbst zu filmen mit einmal im Kreis drehen (auch wenn ich mir dann ein wenig vorkomme wie die ganzen „Social-Media-Stars“). Aber es ist einfach eine interessante Abwechslung, sich selbst dort zu sehen statt immer nur Panorama-Schwenks zu machen.
Das inkludierte Mini-Stativ habe ich rege genutzt für Standbilder oder Timelapses. Hier wäre es aber vielleicht doch eine Idee, sich ein größeres Stativ zu besorgen, weil bei einem so kleinen Objektiv Grashalme im Weg sein können oder man das Zelt nicht in der gewünschten Perspektive ablichten kann. Ich bin damit aber gut zurechtgekommen. Das niedrige Gewicht ist natürlich ein Traum.
Ich hatte sowohl 3-way Stativ als auch Kopfband und die restliche Foto-Ausrüstung in einer Bauchtasche und konnte so filmen / Fotografieren ohne den Rucksack absetzen zu müssen.
Fazit:
Für mich persönlich war es eine hervorragende Investition! Die Erinnerungen aus Momenten wie Flussdurchquerungen, Queren von Blockfeldern, steilen Anstiegen oder einfach das Laufen durch die Weite sind einfach so lebendig, dass ich garantiert nie wiede ohne ActionCam losziehe.
Trotzdem ersetzt sie keinesfalls die normalen Bilder, trotzdem kann ein Video keinen Reisebericht hier im Forum ersetzen, trotzdem werde ich nach wie vor sehr gerne Reiseberichte lesen. Das ist einfach nicht vergleichbar - schon beim Zeigen von Videos fällt mir auf, dass man kaum dazu kommt, die Gefühle und Erfahrungen zu beschreiben, in Worte zu fassen, obwohl doch dessen Runterschreiben einen den Urlaub auch nochmal auf seine ganz eigene Weise durchleben lässt.
Cheers!
PS:
Da ich wiegesagt kein Experte bin, können andere Besitzer hier gerne auch ihre Meinung posten, Ergänzungen, andere Ansichten usw.
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