Feathered Friends Plover

[across]

AW: Feathered Friends Plover

Was sind eigentlich die Vor-/Nachteile von eVent, Windstopper und Pertex Endurance -> als Schlafsack-Aussenstoff?
D.h. hat jemand Erfahrung mit den verschiendenen Stoffen im Schlafsackbereich?
Gibt es DEUTLICHE Unterschiede?

Persönlich finde ich wasserdichte Stoffe im Winter schon recht beruhigend, wenn es mal wieder tropft im Zelt oder man sich notfallmässig eingraben muss.
Aber es gibt ja auch Hersteller, die bewusst keine solchen Stoffe verwenden. Why?

[Jaerven]

AW: Feathered Friends Plover

http://www.valandre.com/tubularbell.php

Die Erklärung ist gar nicht so schlecht. Und nach meinen Erfahrungen mit Goretex im Vergleich zu normaler Baumwolle - bei Kleidung im Winter- vielleicht gar nicht so falsch.

[across]

AW: Feathered Friends Plover

Ja, sofern man sich ausschliesslich in diesen eiskalten, trockenen Zonen aufhält, verstehe ich die Argumentation von Valandré, genauso dass Baumwolle da besser ist als Goretex im Kleiderbereich.

Aber was immer noch unbeantwortet ist, wie Valandré mit Nässe von aussen umgeht (Kondens, angeschmolzener Schnee). Da steht doch nix geschrieben... Gut, man kann einen Bivy-bag drüberziehen, doch hat man dann nicht wieder ein Kondensproblem zwischen Schlafsack und Bivybag???

[gelöschter Nutzer]

AW: Feathered Friends Plover

Also so wie es Nachts im Zelt manchmal "geschneit" hat, war ich froh über eine wasserabweisende Aussenhülle.

[Jaerven]

AW: Feathered Friends Plover

Ich weiss es nicht ;-.)
Letztes jahr hatte ich auch einen Puma SMF(also ohne wasserdichten Aussenstoff) mit, und auch keine Probleme.
Wir hatten auch kaum Kondensprobleme im Zelt, vielleicht einfach weil es sehr gross war (Keron 4 GT für 2 Personen).
Was die bei Valandre machen ist aussen einen Stoff nehmen der atmungsaktiver ist als der Stoff innen. Eine sehr eigene Philosophie, aber wenn es funktioniert...

[Murph]

AW: Feathered Friends Plover

So sehr eigen nun auch nicht. Häuser baut man auch so.

[Jaerven]

AW: Feathered Friends Plover

Ah ja.
Da gibt es aber noch wesentlich mehr Philosophien

[Murph]

AW: Feathered Friends Plover

Stimmt.

[Sarekmaniac]

AW: Feathered Friends Plover

@across: Wenn ich an unsere letzte Tour denke - ständig Temperaturen um Null, viel Wind und Schneedrift, so dass man das Zelt nachts komplett geschlossen hält - da habe ich dich um die Endurance-Hülle echt beneidet.

Und ich finde den Sicherheitsaspekt wichtig - dass man sich wirklich auch bei nassem Schnodderwetter einschneien lassen kann, ohne eine Unterkühlung zu riskieren.

Und eine Membran hält die Warmluft besser zurück.

Nachteil ist, dass der Schlafsack langsamer trocknet - aber dazu hat man ja den duchlässigen und idealerweise schwarzen Innenstoff. Dann dreht man die Tüte einfach auf links.

[Jaerven]

AW: Feathered Friends Plover

Ich denke auch dass die mit wasserdichter Hülle im Norden besser sind.

[across]

AW: Feathered Friends Plover

Meine Konklusion:
Für Skandinavien sind wasserdichte-/abweisende Schlafsäcke für den Winter eine gute Wahl.
Für die Arktis/Antarktis und Höhenbergsteigen: vielleicht haben die ja recht. Wenn ich entscheiden müsste: würde einen mit dichter Hüllte bevorzugen!

Was mir besonders gut gefällt: der enge Schnitt in der unteren Hälfte des Schlafsacks. Ich bin schon gespannt auf Deinen Praxisbericht!

OT: Was macht Planung der Tour usw.?

[Sarekmaniac]

AW: Feathered Friends Plover

Meine Konklusion:
Für Skandinavien sind wasserdichte-/abweisende Schlafsäcke für den Winter eine gute Wahl.
Für die Arktis/Antarktis und Höhenbergsteigen: vielleicht haben die ja recht. Wenn ich entscheiden müsste: würde einen mit dichter Hüllte bevorzugen!

Was mir besonders gut gefällt: der enge Schnitt in der unteren Hälfte des Schlafsacks. Ich bin schon gespannt auf Deinen Praxisbericht!

Einverstanden. Wobei Arktis/Antarktis - nicht ganz.

Bei Bergsteigern muss der Sack ja eine, zwei, max drei Tage am Stück durchhalten; er muss möglichst leicht sein und trotzdem eine große Wärmereserve haben. Da machen dünne Stoffe Sinn.

Bei Arktis/Antarktis: Da müssen die Schlafsäcke Durchhaltevermögen haben. Und zumindest für die arktischen Gefilde stimmt das mit der großen Kälte nicht mehr immer. Die Schweizer von beartracks.ch sind meiner Einschätzung nach letztes Jahr u.a. deshalb mit ihrer Grönlandquerung gescheitert, weil sie Extremkälteschuhe hatten (Alfa Mordre), die dann bei tagelangem Tauwetter völlig durchnässt sind.

Wobei man in Skandinavien ja alle paar Tage an einer Hütte vorbei kommt, wo man seinen Schlafsack notfalls trocknen kann. Und bei langen Arktis-Expeditionen hat man eventuell noch einen Überschlafsack - dann ist die Membran nicht mehr so wichtig oder sogar hinderlich. Ne was ist das alles kompliziert.

[Der Foerster]

AW: Feathered Friends Plover

Was man auch bedenken sollte: Selbst wenn es kein Kondenzwasser gibt, sind die meisten nicht-wasserfesten Außenstoffe nicht so winddicht. Wenn man Pech hat und nicht im Zelt schläft geht dann der Wind auf der einen Seite kalt rein und auf der anderen warm raus. Die Erfahrung habe ich mit einem Ajungilak aus der Tyin Serie gemacht. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass in meinem wasserfesten Sack das Klima schlechter ist. Somit fühle ich (jedenfalls bisher) subjektiv keinen Unterschied bei trockener Kälte, habe aber mehr Reserve bei Tauwetter etc..
Keine Ahnung wie das im Sommer ist, da habe ich noch nie einen wasserfesten benutzt.

[Sarekmaniac]

AW: Feathered Friends Plover

Aber back on topic, ich habe noch Bilder:

Die Außenseite des Wärmekragens ist aus eVent, genau wie der vordere Teil der ersten Kammerwand - so fängt sich nicht so schnell Atemfeuchtigkeit in den Daunen.



Von innen sieht der geschlossene Wärmekragen so aus (die dicke schwarze Wurst oben links ist dei RV-Abdeckung):



Es gibt nur eine RV-Isolierung, die, wie alles an diesem Schlafsack, großzügig dimensioniert und moderat befüllt ist.

Wenn man im Schlafsack liegt, stellt sich der Abschlussteg der Kammern auf der Unterseite auf, und der Dauenwulst läuft darauf entlang. Dabei entsteht nach meinem Gefühl eine ausreichend dichte Abdeckung - bei minus 7 Grad gab es zumindest keine Kältebrücken. Wie es bei höheren Minusgraden ist, werde ich sehen. Dem Gefühl nach würde ich sagen: das ist keine Konstruktion für "zappelige" Schläfer:

[Jaerven]

AW: Feathered Friends Plover

Ist die gleiche Konstruktion wie bei meinem Monster- nur hat der 2 Abdeckleisten, aber ich zappel auch ordentlich...
Wie sieht es im Fussbereich innen aus?
Hat der da auch "wasserfestes" Material wie in der Kaputze?

[Sarekmaniac]

AW: Feathered Friends Plover

Ein letzer Punkt: Die Befüllung.

Als ich den Schlafsack auspackte, dachte ich erst, ich hätte vielleicht aus Versehen eine leere Hülle gekriegt. Nachdem ich bald festgestellt hatte dass doch reichlich Daune vorhanden ist, war ich erst mal beruhigt, doch bei erster genauer Inspektion stellte sich wieder ein unwohliges Gefühl ein: trotz zufriedenstellender Loftwerte wirken die Kammern seltsam "leer". Die Unterseite ist schwächer befüllt (schätzungsweise 2/5 der Füllung) und loftet ziemlich exakt bis auf Steghöhe. Das sind 12 cm, was eine Menge ist, aber die Kammern sind einfach irrsinnig groß, wie man hier erkennen kann:







Bei der Berechnung der Füllung scheint das verdrängende Volumen der zukünftigen Nutzer bereits einkalkuliert zu sein, hier gut zu erkennen, wo ich zu Simulationszwecken einen gefüllten Packbeutel auf die Unterseite geworfen habe



Aber Scherz beiseite: Es ist tatsächlich so, dass alle Kammern und z.B. auch die Kapuze, etwas schlaff und "großzügig" wirken, aber sobald man drin liegt, stimmt alles. Die Kapuze wird dick und fett. Die Daune loftet durch die großzügigen Kammern im Innern überall, wo freier Raum ist und schiebt sich auf der Unterseite links und rechts vom Körper zu einem dicken warmen Wulst zusammen.

Ich werde den Schlafsack ja jetzt testen wie er ist (und bestimmt nicht frieren) - rein gefühlsmäßig würde ich sagen: Die von FF optional angebotenen vier Unzen Overfill wären keine schlechte Idee. Wobei der Plover im Grund schon einen Overfill hat, er hat bei gleicher Liegelänge und 20 cm weniger Schulterumfang eine halbe Unze mehr Füllung als der Peregrine.

Und wer sich gern mit seinem Schlafsack auf die Seite legt, sollte die Ober- und Unterseite gleichmäßig befüllen lassen.

Und das Stichwort Ober- Und Unterseite bringt mich zu dem Punkt, den ich am ehesten als Manko empfinde: Die ganze Konstruktion dieses Schlafsacks schreit im Grunde nach umlaufenden Kammern. Ich hatte mit dem Widgeon geliebäugelt (der hat welche), aber mir war die Schulterbreite zu groß - und bei den Damenmodellen hat FF generell Seitenstege eingeführt, weil die meisten Kundinnen das so haben wollen (wurde mir gesagt). Versteh mal einer die Frauen. Auf Bestellung hätten sie das auch für mich gemacht, allerdings war einfach die Zeit dafür zu knapp.

Es scheint nicht so schwierig zu sein, den Seitensteg zu entfernen - ich könnte das machen (lassen) wenn ich mich für 120 g Extradaune entscheide - aber das eilt ja nicht. Anfang März geht es für drei Wochen nach Lappland, dann bin ich hoffentlich ein Stück schlauer.


Edit: Das mit dem bewussten "underfill" gilt nicht für die Fußbox. Die, und die zweite Kammer sind sehr kräftig befüllt (man sieht auch auf dem "schlappen" Bild der ungelofteten Hülle, dass die Fußbox sich sofort aufgestellt hat. Um kalte Füße muss man sich keine Gedanken machen.

Im Innern hat das Fußende den normalen schwarzen Innenbezug. Ich finde das in Ordnung. Ich tue nie feuchte Klamotten in meinen Schlafsack, und das "mit den Schuhen rein" ist eher so ein Bergsteiger-Feature, finde ich. Und im Notfall hält das Nylon auch mal was aus.

[Goettergatte]

AW: Feathered Friends Plover

Und jetzt ist wegen des Lofts das Zelt zu klein

[Sarekmaniac]

AW: Feathered Friends Plover



Was meinst Du, warum wohl das hintere Apsisende 20 cm hohe Aufstellstangen gekriegt hat?

Du bist ja nur neidisch (er ist sogar schon heimlich reingekrochen):

[Jaerven]

AW: Feathered Friends Plover

OT: Das Bild als Avatar wäre doch köstlich....

[lina]

AW: Feathered Friends Plover

OT: !