Regenjacke Marmot PreCip Eco

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    [Testbericht] Regenjacke Marmot PreCip Eco

    Erfahrungsbericht: Regenjacke Marmot PreCip Eco

    Überlegungen im Vorfeld
    Nach 15 Jahren, die mich meine alte No-Name-20€-Schlußverkauf-Regenjacke (groß und schwer, aber bei jährlicher Imprägnierung immer dicht) tapfer durch Berg und Tal begleitet hat, war es an der Zeit für etwas Neues. Ich wollte einen leichten Regenschutz mit kleinem Packmaß haben, der immer im Rucksack dabei sein kann, hauptsächlich für Wandertouren in den Alpen und Voralpen.
    Eine Regenjacke ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, der auch entsprechend genutzt wird. Es ist also völlig ok, wenn nach einer Weile ein gewisser Verschleiß da ist und ich ab und zu mal nachimprägnieren muss. Ich erwarte auch keine lebenslange Haltbarkeit. Hunderte von Euros wollte ich daher eigentlich nicht ausgeben.
    Meine Vorgaben waren: wasserdicht auch bei länger anhaltendem Regen/Schnee, winddicht, möglichst leicht, Unterarmbelüftung mit RV, halbwegs kleines Packmaß, Preis bis 200€.
    Mir war klar, dass ich da wohl Kompromisse eingehen müsste...

    Kaufentscheidung
    Ich entschied mich nach kurzer Recherche für die Marmot PreCip Eco, die auf den ersten Blick alle Anforderungen erfüllte und im Angebot bei Bergfreunde sogar für knapp 100€ zu erstehen war.
    https://www.bergfreunde.de/marmot-wo...et-regenjacke/

    Ein paar Eckdaten zur Regenjacke Marmot PreCip Eco:
    Material: Hardshell, 100% Polyamid (Marmot NanoPro), getapte Nähte, Wassersäule lt. Hersteller 10.000mm
    Gewicht: angegeben 246,6g / nachgewogen 267g (Damen-Größe M)
    Details: 2 Front-Taschen mit Reißverschluß, keine Innentaschen, Unterarm-Reißverschluß zur Belüftung, einstellbare Kapuze (im Kragen verstaubar), die ganze Jacke kann in einer Seitentasche verpackt werden, Kordelzug unten, verstellbare Bündchen (mit Klett) am Ärmel

    Erster EIndruck
    Der erste Eindruck war sehr gut: Die Jacke trägt sich angenehm, die Kapuze lässt sich gut anpassen und das Teil ist wirklich super-leicht. Das Packmaß ist zwar nicht gerade winzig, aber völlig ok für meine Zwecke.

    Praxistest
    Der erste kleine Praxistest (ohne Rucksack) folgte schon bald: Die Gassirunde im Regen hat die Jacke locker weggesteckt, das Wasser perlte einfach ab. Das Tragegefühl war auch in Bewegung angenehm, die Jacke hielt außerdem den immer weiter auffrischenden Wind gut ab. Ich hatte nicht das Gefühl, in der Jacke zu schwitzen. Ich war sehr zufrieden und freute mich über mein "Schnäppchen".

    Der nächste Praxistest (mit Rucksack) brachte dann aber leider schon die Ernüchterung: Eine leichte, kurze Bergwanderung in den Voralpen. Es regnete durchgehend (kein Wolkenbruch, kein Sturm mit waagrechtem Regen o.ä.). Der Rucksack mit Tagesgepäck und Proviant wog max. 5kg. Der Weg führte durch Wald steil bergauf. Die Jacke war erstmal immer noch super, ich hatte nicht das Gefühl mehr zu schwitzen als sonst oder gar "im eigenen Saft zu schmoren". Unter der Jacke fühlte sich zunächst alles trocken an.
    Nach nur einer Stunde musste ich aber feststellen, dass an den Auflageflächen der nassen Rucksackträger das Wasser durchdrückte. Der Stoff des Shirts darunter war nicht nur ein bisschen feucht, sondern sog sich richtig voll, es waren also nicht nur ein paar Tröpfchen oder etwas Kondesfeuchtigkeit. An allen anderen Stellen hielt die Jacke dicht - aber das bringt natürlich wenig, wenn an den Trägern das Wasser reinläuft...

    Fazit
    Für den verregneten Stadtbummel, die Gassirunde o.ä. -ohne Rucksack- ist die Jacke tauglich, bequem und ausreichend wasserdicht. Sobald ein Rucksack ins Spiel kommt, auch wenn es sich nur um leichtes Gepäck handelt, geht der Nässeschutz an der Stelle leider sehr schnell verloren. Das Wasser drückt sich nach relativ kurzer Zeit einfach am Rucksackträger durch die Jacke durch. Dass das restliche Material trotzdem dicht hält, ist schön, aber in der Praxis wenig hilfreich.
    Wie gesagt, mir war klar, dass ich bei meinen Vorstellungen in dem Preissegment Kompromisse würde machen müssen. Aber eine nagelneue Regenjacke, die in Kombination mit einem leichten Rucksack nicht wasserdicht ist, ist kein Kompromiss sondern ein Witz.
    Ich habe nun also eine schicke, neue Jacke zum Gassi gehen. (Dafür hätte ich sie aber eigentlich nicht gebraucht.) Für die Berge werde ich wohl erstmal zu meiner alten No-Name-Jacke zurückkehren und mich beizeiten nach etwas anderem umsehen.
    Nächstes Mal frag ich Euch dann vorher um Rat...

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    #2
    Nachtrag

    Nach zwei weiteren Praxistests bei wärmeren Temperaturen bin ich nun noch frustrierter über meinen Fehlkauf. Auch für kurze, kräftige Regenschauer oder leichte Spaziergänge ohne Gepäck im Sommer ist die Jacke nicht geeignet:

    Im kurzen, sommerlichen Wolkenbruch in den Bergen war die Jacke nach nur wenigen Minuten auch an den Ärmeln innen komplett nass. Ob das Regenwasser (=Undichtigkeit) oder Kondens (=fehlende Atmungsaktivität) war, kann ich nicht ganz sicher sagen. Die Unterarm-Belüftung war offen, ich habe geländebedingt durchaus geschwitzt, normalerweise schwitze ich aber nicht an den Armen...

    Bei einem Spaziergang im Flachland (ohne Gepäck, keinerlei schweißtreibenden Aktivitäten) im leichten Nieselregen bei ca. 23°C verhielt sich die dünne Regenjacke dann endgültig wie ein dicker Müllsack: Ich schwitzte stark unter der Jacke, es war offensichtlich keinerlei Atmungsaktivität des Stoffes vorhanden. Auch bei vorne komplett geöffneter Jacke wurde es kaum besser, dort wo der Stoff am Körper anlag war es durchweg klebrig-feucht und das Tragegefühl war sehr unangenehm.
    (Klar, es war recht schwüles Wetter bei diesem Test, aber von meiner alten, deutlich dickeren Billig-Regenjacke kenne ich das so nicht in diesem Ausmaß.)

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