Meindl Island Pro

[Andreas L]

AW: Meindl Island Pro

Bei den Geiger Bernina, auf Mass gemacht. Ich stell spätestens morgen einen vorläufigen Testbericht rein (bin erst etwa 60 Km damit gelaufen).

Andreas

[Susanne]

AW: Meindl Island Pro

Danke.

[Little Bird]

AW: Meindl Island Pro

@andreasL: Danke für dein "Stiefelopfer". Ich hatte die erste Generation vom Island, die sahen schon wesentlich früher noch schlechter aus. Vor allem bei der Kunststoffmischung der Sohlen scheint sich was getan zu haben: meine siend im Fersenbereich großflächig ausgebrochen, der Kunststoff war spröde. Die Membran war allerdings auch damals schon an der Knickfalte wasserdurchlässig (nach einigem Gebrauch).
Was die angesprochenen Außennnähte anbelangt: Bin mit meinen Hanwag Alaska GTX voll zufrieden, die haben kaum Nähte und die Membran ist auch im Vorfußbereich noch dicht. Allerdings ist mir die Membran im inneren Schaftbereich von dem nach oben abschließenden Lederrrand an der Naht angerissen. War wohl zu naß, das Leder, und dann konnte es die Spannung nicht mehr halten.

[Asparagus]

AW: Meindl Island Pro

Also- hier kommt das versprochene „Schlachtfest“ eines Meindl Island Pro von 2005:

Der Aufbau des Schaftes:

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Nanu? Wo sind denn di Bilder aus Post #18 hin? Ich wollte jmd. zeigen, wie ein Industrieschuh wirklich aufgebaut ist; und nun sind die Bilder weg?

[Andreas L]

AW: Meindl Island Pro

Moin!

Tja - ich weiss auch nicht, was da los war ... hab die Bilder auf jeden Fall wieder reingebastelt ...

Andreas

[Squirrel2]

AW: Meindl Island Pro

Hallo,
erstmal vielen Dank an Andreas für das sicher nicht einfache Schlachten seiner Stiefel.
Ich bin nicht sicher, ob ich mir den Island gekauft hätte, wenn ich diese Fotos vorher gesehen hätte. Andererseits, er war der einzige, der passte, da ich aufgrund einer Krankheit (überempfindliche Nerven mit entsprechenden Haut- und Muskelschmerzen etc.) und außerdem sehr schmaler Knick-Senk-Spreizfüße seit einiger Zeit drastisch Probleme habe, passende Schuhe zu finden. Manchmal schmerzen mir sogar die Sehnen der Fußsohle auf den Einlagen , in jedem Schuh, wohlgemerkt.
Dies nur vorweg zur Info, falls mir hier jemand reine Lederstiefel empfehlen möchte: ich habe alle probiert, ging leider nicht, da sie mir, allemal bei warmem Wetter, Schmerzen bereiten dadurch, dass sie sich an den Fuß stark anschmiegen. Was ja eigentlich eine gute Sache wäre, wenn, ja wenn.....bin also froh, dass es Stiefel mit Goretexfutter gibt.

Im Frühsommer 2009 hatte ich mir also die Island gekauft, eingelaufen, danach wegen des sehr schlechten Wetters nur ein paar Wanderungen in Schottland gemacht, hier ab und an mal eine sehr moderate Wanderung, dann im Sommer 2010 wieder in Schottland mit etlichen Wanderungen. Immer eher moderate, habe also die Stiefel nicht sonderlich beansprucht. Mir fiel dann aber auf, dass nach nur kurzer Tragezeit (1 bis max. 2 Stunden) im Regen oder wenn die Schuhe sonstwie naß wurden (Pfützen, Gras) sie innen im Zehenbereich naß waren, und zwar dort, wo das Obermaterial an die Sohle stößt. Dort liegen ja auch die Einlagen auf, die im Zehenbereich daher ebenfalls naß waren (nicht nur feucht). Zurück in Deutschland habe ich das noch 2x probiert, beide Male mit vergleichbarem "Erfolg". Wenn die Witterung trocken ist, sind die Einlagen in diesem Bereich ebenfalls nach kurzer Zeit schon leicht feucht, was aber definitiv Schweiß ist. Der hängt dann auch unter der Kappe, es fühlt sich dort sehr feucht an. Allein dies führt bei kalter Witterung zu sehr unangenehm frierenden Zehen, die nicht mehr warm werden.

Irritieren tut mich aber, dass der Bereich wirklich so naß war, als sei dort Wasser reingelaufen. An allen anderen Stellen jedoch waren Schuhe und Einlagen stets völlig trocken. Kann man nach 1-2 Stunden so viel Schweiß produzieren, der sich dann nur dort fängt, und nicht rauskann wegen des Kunststoffs und weil ausserdem die Umgebungsluft schon extrem feucht ist (weshalb ja Membranjacken auch nur sehr bedingt funktionieren)?

Meine alten Stiefel sind Lowas, 6 Jahre alt, einige Male in Schottland moderate Wanderungen mit gemacht, ansonsten dauernd hier bei Mistwetter und im Winter getragen. Ebenfalls aussen Leder, innen Goretex. Seit 2 Jahren Geröllband an den Gehfalten stark eingerissen, starke Knickfalten mit eingerissenem Leder, aber nienienie auch nur feuchte, geschweige denn nasse Stellen im Schuh gehabt! Im Gegensatz zu Mitwanderern in Schottland, die reine Goretexstiefel und reine Lederstiefel trugen, hatte ich grundsätzlich trockene Füße, selbst nach Flußdurchquerungen, bei denen die Stiefel ein Weilchen so richtig im Wasser standen.

Offenbar verarbeitet Lowa Leder statt Kunststoff?!?

Bevor ich die Island möglicherweise einschicken lasse, wollte ich gern mal Eure Meinungen hören, da hier einige Leute glaube ich weit mehr Erfahrung haben als ich.

[Andreas L]

AW: Meindl Island Pro

... also einen Test kannst du vorher machen: Stopf den Schuh mit zerknüllten Zeitungspapier aus und stell ihn in die Badewanne mit Wasser drin - so etwa 3,4 Zentimeter hoch (also deutlich über dem Geröllband) und lass ihn ein paar Minuten (10-15?) drin stehen. Wenn du anschliessend den Papier-Propf rausziehst, müsste sich ein Wassereinbruch deutlich zeigen.
Aber: Ich hab schon lange den Verdacht, dass sich Regenwasser und vor allem Tau viel schneller in den Schuh schleicht als Oberflächenwasser. Das könnte daran liegen, dass Tau und Regenwasser eine viel geringere Oberflächenspannung haben - aber, wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.

Andreas

[Squirrel2]

AW: Meindl Island Pro

Danke für den Tipp! Hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können, ist ja naheliegend .
Habs also probiert, 20 Minuten die Stiefelnasen ins Wasser gestellt, Stiefel blieben innen knochentrocken. Ganz offenbar ist das dann wohl tatsächlich immer mein eigenes (Schwitz-)wasser . Da ich bisher in anderen Schuhen damit nie ein Problem hatte, würde ich dennoch sagen: Meindls Schuld, die Dinger "atmen" extrem schlecht. Aus anderen Stiefeln und Schuhe kann das Wasser ja auch entfleuchen, auf welchen Wegen auch immer. Der Island kostet 220,- Euro

[Andreas L]

AW: Meindl Island Pro

... dann ist die Membran offenbar noch dicht - es sei denn, es schleicht sich Wasser ein, wenn die Knickfalte bewegt wird und Wasser mit geringer Oberflächenspannung dazukommt.

Was den Rest angeht: Atmungsaktivität ist ein Werbewort, das gibts nicht. Dampfdurchlässigkeit ist der zutreffende Begriff. Und die wird, wie ich ja schon beschrieben habe, in den Stiefeln durch alle möglichen Zusatzschichten und Kappen sehr behindert.
Übrigens ist auch ein reiner Lederstiefel nicht wirklich Dampfdurchlässig. Es ist nur so, dass das Futter-Leder die vom Fuss erzeugte Feuchtigkeit aufsaugt und ein Gefühl der Nässe erst viel später aufkommt. Die aufgenommene Nässe verteilt sich dann im Leder und ein Teil dringt sicher auch nach aussen. Aber das A&O eines Lederstiefels ist: Er muss über Nacht trocknen können, gerade auch von innen. Ein weiterer Vorteil des Lederfutter ist dann, dass es viel später zur Blasenbildung kommt - weil das Innenleder glatt und relativ trocken ist. Im Gegensatz dazu ist das Textilfutter eines Gore-Stiefels halt immer rauher und meistens auch feuchter.

Andreas

[Prachttaucher]

AW: Meindl Island Pro

@Squirrel2 : Kann es sein, daß Du die zu stark eingeschmiert hast ? Ich hatte da nur gelegentlich das Meindl Sportwachs dünn aufgetragen. Etwas feucht waren die auch meist, aber natürlich nicht so wie Du schreibst. Ist zwar schon lange her, aber ich würde nicht sagen, daß die Füße viel feuchter als in reinen Lederstiefeln waren. Mit meinen Lundhags ist´s aber auch nochmal anders.

Vielleicht kannst Du ja (nach Weihnachten) erstmal eine Mail an den Meindl-Service schicken - die sind sehr nett und hilfsbereit.

[Squirrel2]

AW: Meindl Island Pro

Ups, ich hätte nicht gedacht, dass nochmal jemand auf mein posting antwortet, und hier deshalb gar nicht mehr reingeguckt, sorry.

@ Andreas: was die "Atmung" angeht, ich weiss darum, hatte das Wort daher ja in Tütelchen gesetzt. Reine Lederstiefel kommen für mich aus eingangs erwähnten Gründen leider nicht infrage . Hatte bisher nur halbe-halbe und kam mit denen aber immer sehr gut klar. Der Island ist der erste, mit dem ich nicht klarkomme.

@Prachttaucher: guter Hinweis, aber daran kanns auch nicht liegen, weil ich um die Gefahr zu starken Fettens weiß. Die Stiefel waren von Anfang an so. Habe sie aber selten und dann nur dünn eingefettet (Snoseal, vorher in den Backofen, max. 10 min. bei max. 50 Grad, war denen das womöglich zu warm? )

Habe festgestellt: Die Stiefel sind innen auch schon dann sehr feucht, wenn ich sie nur 1-2 Stunden anhatte, OHNE dass von aussen Wasser rankam, die Umgebungsfeuchte (Luft) aber hoch war. Beispiel: Fotografieren im tiefen Schnee. Da kriegte ich in den Island in Nullkommanix eiskalte Füße, eben weil die ja feucht waren und es drumrum kalt war. Und unter der Kappe vorn ist es am schnellsten so, und am allermeisten, und das macht so richtig schöne Eis-Zehen *bibber*. Wenn mein uralter Lowa da noch schon trocken ist, ist der Island schon klatschnaß (vergleichbare Zeitdauer und Umstände vorausgesetzt, logo). Kann also nur Schwitzwasser sein, wie?

Die Menge an Feuchte zu beschreiben, die in meinen Island dann vorherrscht, ist natürlich schwierig. Ich versuche es mal: wenn ich mit den Fingern reingreife und sie gegen das Futter an der Kappenoberseite drücke, sind sie fast so feucht, als hätte ich sie unter einen laufenden Wasserhahn gehalten und danach gut abgeschüttelt. Und wie gesagt, die Einlagen haben regelrecht nassen Ränder. So als wäre das Wasser im Zehenbereich von der Kappe bis Richtung Brandsohle gelaufen und hätte sich dort gesammelt - so feucht ist es dort.

Da meine Vorgängerstiefel (andere Marken) dies Problem nicht hatten, nehme ich an, dass es tatsächlich daran liegt, dass im Island ganz einfach zuviel Zeugs verbaut wurde, was das Oberleder an der Schweißaufnahme hindert. Die Fotos von Andreas sprechen denn ja auch Bände dahingehend.

Danke für die Idee, eine Mail an Meindl zu schicken, ich werd mich mal daran probieren.